Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Plautius nickte. "Sein Fahneneid und der von Probatus Nero ist überfällig und erinnert wurde er auch schon.


    Wie soll die Übung denn aussehen? Hier im Lager oder außerhalb des Lagers? Mit Übungswaffen oder unter Echtbedingungen. Und sollen die Probati gewinnen, wenn sie halbwegs vernünftig agieren?"

    "Probati, der Boden in dieser Unterkunft ist so dreckig, daß ich mir die Frage stelle, ob ich nicht gerade im Schweinestall gelandet bin. Offensichtlich scheint man sich noch nicht geeinigt zu haben, wer die Stube fegt, wenn der Rest den Schneematsch und Dreck am Schuhwerk mit reinträgt. Der Boden ist einer der kleinsten Nenner an denen alle gemeinsam arbeiten können. Und Sauberkeit und Ordnung und Disziplin sind Dinge, die uns von den wilden Germanen unterscheiden. Gut. ihr seid Probati, fangen wir ganz vorne an."


    Plautius, der den Centurio scheinbar nicht bemerkt hat, geht in eine Ecke und nimmt sich einen Besen.


    "Probati, um was für einen Gegenstand könnte es sich hier denn handeln? Und was kann man damit wohl machen?

    Plautius begann für sich und Lupus das Abendessen zu richten.


    "Du solltest die Schwertklinge nach dem Säubern ölen und wenn dein Vater den jetzigen Zustand sieht, dann reisst er Dir die Ohren ab. Deie Ausrüstung muß immer tipptopp sein. daran erkennt ein Offizier wie ernst ein Probatus seine Aufgaben und seinen Dienst nimmt, denn für deine Ausrüstung bist du selbst verantwortlich."

    Probatus Procolus wollte ich eigentlich bei nächster Gelegenheit verhaften und in den Kerker werfen lassen. Mit der Begründung, daß er ein "Zivilist" ist, welcher sich die dienstleistungen der Armee zu erschleichen versucht. Er hat meines Wissens seinen Fahneneid noch immer nicht abgelegt. Vielleicht denkt er dann mal drüber nach. Verwandter hin oder Verwandter her. Wobei ich es nicht gut fände meinen eigenen Verwandten auszubilden."

    "Hm, wieviele Probati soll ich denn ausbilden? Grundsätzlich spricht nichts dagegen, allerdings möchte ich darauf hinweisen, daß ich mich im Frühjahr wohl wieder als Architekt betätigen darf. Häuser- und Strassenbau, Ausbauten im Lager und so. Außerdem möchte ich gerne ein paar Wochen nach Roma auf die Militärakademie für die weitere Vertiefung von Strategien, Taktik und Militärwissen. Das kann nie schaden."

    Plautius hatte sich abgeschrubbt und gewaschen und war etwas in dem kalten Wasser geschwommen, was ihm erfrischt hatte. Er warf einen Blick auf seine eigenen blauen Flecken, die im Training gegen Centurio Vitamalacus, den alten Optio Brutus und bei den anderen Optios entstanden waren.


    "Probatus Crispus! Probatus Regulus! Jeder blaue Fleck ist eine Ermahnung an Euch besser zu werden. Hier und heute ist es nur ein blauer Fleck, der vielleicht schmerzt oder beim weiteren Training hinderlich ist. In einer Schlacht bedeutet der Treffer eine tötliche Verletzung oder den Verlust eines Gliedes. Was meistens den Tod durch Verbluten mit sich bringt, denn bis zum Ende der Schlacht wird niemand zu euch kommen und euch verarzten. Hier und heute zeigen die Flecken, daß jemand noch besser ist als ihr. Also lernt ebenfalls besser zu werden. Bei Euch sind es jetzt die Legionäre und vielleicht die anderen Probati. Bei mir ein Centurio, die Optios oder der Tribunus. Solltet ihr in 3 bis 4 Monaten noch in der Legio dienen oder noch leben, daß verhaut ihr die neuen Probati. Aber in der Schlacht können wir uns den Gegner nicht aussuchen. Entweder ihr seid besser oder der ist besser. Und dann seid ihr tot. Und euer Kamerad ist vielleicht der Nächste, denn DU hast gegen den Gegner versagt. Blaue Flecken verschwinden von alleine wieder. Eine Salbe? Nun, du kannst ja gerne mal zu Tribunus Iulius Seneca gehen und fragen, der ist auch Medicus. :D Ich würde bestenfalls etwas Schnee in ein kleines Wolltuch einschlagen und immer wieder etwas kühlen."

    Plautius studierte den Zettel.


    "Probatus Lupus, der Dienst an den Göttern mag wichtig sein, aber zuerst besorgst du Dir bei den Ziegelmeilern weiteres Brennholz für unsere Unterkunft. Wir sind hier in einem Steinbau, der sehr schnell auskühlt und die Götter verhindern vermutlich nicht, daß du dann Erfrierungen bekommst oder krank wirst. Wir brauchen immer einen genügenden Brennholznachschub hier. Zum Heizen und zum Kochen. Und das abgelagerte Holz bei den Meilern sollte immer noch zerkleinert werden und hier ein paar Tage noch trocknen können, bevor es verwendet wird.


    Ansonsten solltest du deine Ausrüstung stets auf Vordermann halten. Der Centurio und der Primus Pilus neigen zu unangemeldeten Stubenkontrollen. Am Besten schaust du zu, wie ich immer aufräume und das Bett mache und machst es nach. Und zum Aufräumen gehört auch die Stube zu fegen und nicht den ganzen Schnee und Dreck in die Unterkunft reinzuschleppen!"

    Plautius dankte den Göttern, daß man diesmal mit den Probati länger üben und sie besser ausbilden konnte, als das damals bei ihm und Numerianuns der Fall gewesen war. Sie waren quasi direkt auf dem Schlachtfeld ausgebildet worden. Insofern nahm er die Übungen und den Drill hier als willkommenes Training an sich weiter zu verbessern.

    "Selbst mit den Verlusten durch die Ratten und anderen Plagegeister reichen unsere derzeitigen Vorräte nach meinen Bestandserhebungen problemlos bis Mitte März. Und das sieht noch keine Jagdausflüge oder Fischfang auf dem Fluss vor. Selbst die vielen neuen Rekruten sind da schon drin.


    Und vor dem Frühjahr ruht quasi das Bauen. bestimmt verlegen wir dann als nächstes richtige Strassen im Lager und bauen mehr Unterkünfte. Darauf freue ich mich schon. Man sieht, wie man etwas Bleibendes schafft."

    "Na das hört sich doch gut an. Das sollten wir feiern gehen. Und was die Tante betrifft, so fürchte ich, daß wir da wohl dann im Frühjahr mit einem Besuch rechnen können, wenn sie den Neffen begutachten möchte. Na ja, ich werde zumindest mein möglichstes Tun, dann nicht als Torwache eingeteilt zu sein. Es wäre nett, wenn du mir ihren Besuch mitteilst, wenn sie kommen will. Ich melde mich dann für einen Sondereinsatz im Feindesland. Aber ich werde ein scharfes Auge auf deinen Sohn in der gemeinsamen Unterkunft haben."

    "Gut, belassen wir es unter uns und er sollte auch die Klappe halten. Bauer ist kein unehrenhafter Beruf. Ein Bauer schafft etwas mit seiner Arbeit, das man sehen und greifen kann. Dier ersten Römer waren Bauern. Ich beweifele, daß Romulus und Remus auf volle Kornspeicher trafen als sie Rom am Tiber gründeten. Die werden auch erst einmal Ackerbau betrieben haben bevor sie die Sabinerinnen raubten. Und Geschichte und Traditionen kann man lernen. Bestimmt hat doch einer aus Eurer Familie Memoiren geschrieben. Aber du solltest Tiberius Germanus einweihen. Ist er nicht dein Pater Familias? Außerdem kann er dich dabei unterstützen.


    Hm, mal ne andere Sache. Du bist verheiratet? Ich denke Probatio, Milites und Centurionen müssen unverheiratet sein. Oder hast du ihn adoptiert? Nur falls ich jetzt nicht zu persönlich frage."

    "Hm, das wird dann eine schwierige Aufgabe. Du darfst ihn nicht härter drillen als den Rest, aber auch nicht bevorzugen. Wäre es nicht besser, wenn er zur Legio II gegangen wäre? Und soll ich ihn in diesem Fall nicht besser ausbilden? Und vor allem: wer weiß das? Wenn das unter den Probati und den Legionären durchsickert, dann hat er Neider am Hintern und alle werden immer ganz genau hinschauen egal was er macht."

    Plautius schaute dem Probatus hinterher.


    "Danke, einen kleinen Becher Wein nehme ich. Noch ein Probatus. Als ob das schlechte Wetter oder der Hunger sie aus den Löchern treiben würde. Und noch ein Mitglied der Gens Tiberia im Lager. Die Gens Tiberia und die Gens Iulia können bald eigene Casas im Lager bauen, so wie die sich vermehren."


    Callidus grinste.


    "Aber der Junge sieht Dir verdammt ähnlich. Der kann die Verwandschaft zur Gens Tiberia nicht verleugnen. Du, Germanus und dieser Lupus. Ihr habt alle irgendwie denselben Blick und dieselben Augen. Na ja, von großer Ähnlichkeit kann man bei den Matiniern hier im Lager ja nicht gerade sprechen. Aber er scheint motiviert zu sein. Was hat er denn vorher gemacht? Irgendwelche Stärken, Schwächen, Leidenschaften an denen wir arbeiten oder auf die ich achten sollte, wenn er schon mit in meiner Unterkunft ist?"

    Plautius setze sich.


    "Gallischer Regen, nur in Form von Schnee. Also ich fasse mich mal kurz. Ich habe den Boden eines leer stehenden Lagerhauses mit Ziegeln, Kies und Sand auslegen lassen. Darüber eine dünne Schicht Beton. Durch den Boden kommt keine Ratte mehr. Alle Wände und das dach sind rattendicht. Wir verlagern jetzt die guten Lebensmittel des betroffenen Hauses in das leere Vorratslager. Und dann bereiten wir so Haus für Haus auf. Allerdings muß ich dafür die Meiler wieder anwerfen. Und ich brauche auch noch mehr Kies und Sand.
    Es scheinen auch nicht alle Häuser betroffen zu sein. Die schadhaften Lebensmittel lagern wir aus. Im Moment zeichnet sich aber noch kein Rationalisierungsbedarf oder eine Hungersnot ab. Das kommt eher, weil wir so einen Rekrutenzulauf haben. Ich halte dich auf dem Laufenden.
    Ach ja, mir ist da noch was aufgefallen. Ein Misthaufen des Stalles ist in unmittelbarer Nähe zum Vorratslager. Da gibt es auch viele Ratten. Die sind wohl von der Vorspeise zum Hautgang nur ein paar Schritte weiter gelaufen.


    Hm, wieso haben wir eigentlich Ausgangssperre? Habe ich etwas verpasst?"

    "Sehr gut, Probatus, weiter so. na dann wollen wir uns mal anschauen, wie schlimm der Schaden ist. Alle Lebensmittel, die noch in Ordnung sind werden wir gleich ind as andere Lagerhaus schaffen. Und lasst Euch ja nicht von den Biestern beissen. Dann soll man binnen 3 Tagen dahin siechen."


    Plautius stocherte zwischen einigen Kisten mit dem Optiostab. Quiekend huschten einige Ratten heraus. Plautius schlug mit dem Stab nach einer Ratte. Daneben! Aber zumindest spielte sich der Kampf gegen die Viecher weit am anderen Ende des Stabes ab. Er stellte fest, daß er keine Probleme hatte einen Mann zu töten, aber diese Viecher mit den langen, nackten Schwänzen waren ihm nicht geheuer. Und manche der Viecher waren groß wie Hasen.

    Zitat

    Original von Publius Terentius Pictor

    Sim-Off:

    Ähm, das findet jetzt grad nebenbei nach dem Besuch der Augusta in Mogontiacum ab, oder?


    Ich sah die Wache etwas enttäuscht an und antwortete dann:
    B]"Ich bin Nauta der Classis und habe ganz sicher nicht vor, die Einheit zu wechseln..."[/B]


    Die Wache musterte den Mann noch einmal. An der verschneiten Gestalt war nicht zu erkennen, daß er zur Classis gehörte. Andererseits traf das wohl auch auf die verschneiten Wachen am Tor zu, die so dick eingepackt waren, daß man den Status Legionär auch nur an den Waffen und Schilden ablesen konnte. Eine weitere Wache zog den Schal vor dem Gesicht runter.


    "Ne, Claudius, der Tribunus ist da. Der ist in seinem Officium. Ich habe ihn eben in die Principia gehen sehen. Vermutlich hat die abgelöste Wache ihn nicht als anwesend eingetragen, zumal die Wachstafel steinhart gefroren ist."


    Der 2. Legionär wandte sich an den Nauta. "Am Besten gehst du erst mal direkt zur Principia und dort soll man dich dann ins Officium des Tribunus Angusticlavius bringen. Du kannst den Weg dorthin gar nicht verfehlen. Einige Probati haben eben erst den Weg dorthin freigeschaufelt."



    Sim-Off:

    er ist doch anwesend.