Beiträge von Camillus Matinius Plautius

"Centurio, ja, Centurio. Vor allem die Vorratslager gehen wir an." brummte Plautius.

Dann wandte er sich an die Männer.

"Vorwärts, das klappt doch schon ganz gut. Dann seid ihr nachher auch gut warm, wenn es auf den Exerzierplatz geht."

Plautius, die beiden Legionäre und etliche Pferde, die mit kleinen Holzkisten beladen waren schleppten sich halb erfroren durch das Tor wieder ins Lager. Aus den Holzkisten miaute es herzzerreisend.

"Optio Plautius meldet sich mit seinen Leuten und den Katzen zurück." klapperte er mit den Zähnen und machte sich weiter auf zu den Vorratslagern.

"Vorwärts Männer, keine Müdigkeit. Seht es von der positiven Seite. Wer von den Kerlen zu Hause in Hispania oder Roma kann später seiner Freundin damit imponieren, daß er bis zum Hintern mal im Schnee gestanden hat und noch wie ein Berserker für das Imperium dabei gearbeitet hat."

"Es freut mich auch dich wieder zu sehen. Allerdings fürchte ich, daß ich Dir nach der anstrengenden Reise in unser Lager noch etwas Arbeit zumuten muß. Wir haben einen hohen Krankenstand im Lager. Husten, Fieber, Erkältung, Unterkühlung, alles dabei. Stark betroffen sind auch das Stallpersonal. Ich darf hier schon mit einigen Probati und Legionären aushelfen, von denen viele nicht wissen, ob das gefährlichere Ende des Pferdes vorne oder hinten ist. Versorge bitte dein Pferd selbst und striegele es. Die meisten Tiere sind jetzt schon nervös, weil sie die gewohnten Stallburschen fehlen. Wir misten derweil den Stall aus. Wenn du es noch schaffst, könntest du beim Füttern mithelfen.

Ansonsten haben wir mehr Leute in die Unterkunft bekommen. Viele Probati, als ob der Schnee sie aus den Löchern direkt ins Rekrutierungsbüro getrieben hätte. Es wäre gut, wenn du denen zeigen könntest, was für Anforderungen der Primus Pilus an sie im Fall einer seiner berüchtigten Stubenkontrollen stellt. Du bist halt der Ordentlichste in der Stube. Aber sag mal, hättest du nicht besseres Wetter mitbringen können?"

"Numerianuns!" rief Plautius

Dann wandte er sich an den Probatus. "Probatus, als Erstes hilfst du den wenigen verbliebenen Stallburschen die Pferde zu Füttern und gibst ihnen Wasser."

"Wenn die Hauptstrasse geräumt ist, dann will ich daß die Probati Mela und Zissou die farbigen Stangen im Abstand von 15 Schritt entlang der Hauptstrasse in den Boden rammen. Sollte es weiterhin so schneien, dann wissen wir wenigstens wo die Strasse sind. Dasselbe machen wir nach und nach mit allen befahrbaren und bereitbaren Wegen im Lager"

Plautius wandte sich an Vitamalacus.

"Sieht zwar nicht toll aus, aber hilft erst mal. Eben hat ein Wagen mit Material den falschen Weg in dem Schnee genommen und ist den Mannschaftsbereich eingebogen und mit einem Rad in eine mit Schnee zugewehte Sickergrube gefahren. Der Wagen muß abgeladen werden, wenn sie den noch mal freibekommen wollen. Die Flüche der 3. Kohorte waren fast bis zum Tor zu hören. Verdammt irgendwann muß es doch mal aufhören zu schneien!"

*Schepper! Krach!*

Die Legionäre ließen das Arbeitsgerät fallen.

Der Optio wandte sich an die Leute. "Also am Arbeitsgerät fehlt es jetzt nicht mehr. Und die Spassvögel melden sich bei mir in den Stallungen."

Plautius betrat die Unterkunft und schaute sich um.

"Salve Tribunus, ich komme wegen dem nachträglichen Einbau der Fussbodenheizung bzw. der Frage, ob diese funktioniert?"

Optio Plautius meldete sich bei der Wache ab.

"Ich muß in die Stadt und einige Katzen als Rattenfänger für unsere Vorratslager besorgen."

Die wache nickte und Plautius verließ auf seinem Pferd und mehreren Packtieren in Begleitung der Legionäre Quentinus und Davidus das Lager.

Zitat

Original von Spurius Purgitius Macer
Ein berittener Bote aus Mogontiacum kommt zum Lager der Legion und meldet sich bei der Wache an. "Salve! Ich habe einen Brief an den Stab der Legion zu überbringen. Kann ich den hier abgeben oder zeigst Du mir bitte, wo ich hin muss?"

Der Optio grüßte den Reiter.
"Salve! Ein Brief für den Stab? Am Besten reitest du zur Principia. Legionär Petrus hier kann dich hinbringen. Dort wendest du dich im Moment am Besten an die diensthabende Wache oder direkt an den Primus Pilus. Und du, Legionär Petrus, kommst sofort wieder zurück und lüngerst nicht noch 1 Stunde in der warmen Stube herum."

Plautius befestigte mit 2 Nägeln eine Nachricht für Numerianuns an der Tür.

Optio Plautius kam gar nicht erst dazu die Frage des Probatus zu beantworten. Zum einen flogen Schneebälle in die Gruppe der Probati hinein, zum anderen bogen Titus, der dicke Rufus, der stotternde Marcus, Gaius und Maximus, der Kleine, um die Ecke. In den Armen hielten sie Schaufeln und Besen, dazu einige Eimer gefüllt mit grobem Sand, wie auch 1,5 Meter lange farbige angemalte Stangen. Die Arbeitsgeräte.

"Centurio, da haben einige Leute wohl noch zuviel Energie, ich kann noch Leute zum Holz hacken und für das Ausmisten der Ställe gebrauchen, Centurio."

Optio Plautius ging zur Unterkunft des Tribuns und klopfte an der Tür.

*KLOPF*
*KLOPF*

“So, meine Herren. Belassen wir es mal für heute so weit, obgleich das Gekeuche und Geschnaufe in meinen Ohren inakzeptabel ist. Ich sehe, da müssen wir noch einmal ordentlich Kondition schleifen. Kommen wir zum heutigen Trainingsgegenstand: dem Vitis!”

Der alte Optio hielt einen knorrigen Rebstock mit einer Metallkugel an einem Ende in den Händen und zeigte diesen allen Optios.

“Sperrt die Ohren auf, Optios, vor allem die Frischlinge. Der Vitis ist ein Zeichen der Disziplinargewalt der Centurionen. Der Primus Pilus läuft immer mit einem Vitis durch das Lager und das hat nichts mit seinem Alter zu tun. Centurio Vitamalacus läuft mit einem Vitis durch die Gegend. Und die anderen Centurionen auch. Er eignet sich vorzüglich, um ungehorsamen Soldaten zum Beispiel damit auf diverse Körperteile zu klopfen oder auf Fehler in der Abwehr beim Kampftraining hinzuweisen.
Meine Herren, es gibt Centurionen, die erst mit dem Vitis anfangen zu üben, wenn sie Centurio werden. Diese Einstellung ist in meinen Augen Scheisse. In der Legio IX läuft kein Optio herum, der das nicht schon vorher kann, auch wenn viele von Euch nie Centurio werden. Zumindest solange ich da noch was zu sagen habe. Früh übt sich, denn auch der Optio trägt im Kasernendienst den “Optiostab”. Nur weil Centuio Vitamalacus, der Primus Pilus und andere Centurionen sich derzeit die Zeit nehmen die Leute persönlich auszubilden, bedeutet das nicht, daß sich das Thema Optiostab für uns erledigt hat.”

Der alte Optio nahm eine 1,2 Meter lange Holzstange mit einer Metallkugel am oberen Ende in die Hand.

“Für uns Optios eignet sich der Stab um damit recht bequem Zeichen geben, eine gerade Linie anzeigen und auch mal wieder den Soldaten einen mehr oder weniger freundlichen Stupser zu verpassen. Ich persönlich bevorzuge Weide und 1,20 Meter Länge. Die Länge variiert zwischen 1 Meter und1,5 Meter. Ich habe hier einige mitgebracht. Probiert mal aus, welche Länge zu Euch passt udn wie ihr damit klar kommt. Anschließend machen wir einige einfache Stich- und Schlagübungen, damit der Optiostab zu eurem verlängerten Arm wird. Und, meine Freunde, sollte ich einen von Euch außerhalb des Exerzierplatzes damit erwischen und er hat nicht eine gute Begründung für mich, dann reisse ich ihm die Eier ab und kreuzige ihn, bevor der Legatus Legionis oder der Primus Pilus “Salve ” gesagt haben. Und jetzt los.”

Optio Plautius stampfte durch den Schnee zu der Truppe, die Schnee räumte.

"Probatus Crispus, ich finde es gut, daß du uns allen zeigen willst, was für ein harter Kerl zu bist und du wirst es uns noch beweisen können, aber jetzt lauf schnell in die Unterkunft und hol deinen Militärmantel als Schutz gegen die Kälte. Egal, wie schnell du hier arbeiten willst, auf Dauer wird es in der Militärtunika zu kalt. Und Kranke haben wir bereits mehr als genug. Lieber schwitzen als frieren, Probatus.

Und nach dem Schnee schaufeln will ich alle Probati mit einem kurzen, soliden Knüppel bei den Vorratslagern sehen. Wir gehen auf die Rattenjagd."

Der Optio zuckte unmerklich zusammen, als der "Schnee" am Tor zu sprechen anfing und sich dann auch noch bewegte. Bei dem heulenden Wind und dem immer stärker werdenden Schneegestöber war noch ein Mann an das Tor heran getreten.

"Matinius Fuscus? Zufällig verwandt mit Optia Matinius Plautius, guter Mann? Na ja, ist ja auch egal, kommt mal lieber schnell rein. Legionär Septimus, bring den Herren in die Principia, zum Primus Pilus. Verdammt das geht ja heute hier zu wie zur besten Stosszeit im Lupanar. Fehlt nur noch, daß der Legatus Legionis gleich über die verschneite Strasse angeritten kommt."

Der Legionär räusperte sich noch einmal und sprach dann mir rauher Stimme und klappernden Zähnen weiter.

"Die Legionsreiterei läßt anfragen, ob Optio Matinius Plautius und einige Männer die Pferde versorgen und den Stall ausmisten können. Es herrscht bei den Stallburschen und der Reiterei ein hoher Krankheitsstand. Es gibt aber noch Personal, das die Arbeiten vor Ort dann delegieren kann. Da man Optio Matinius Plautius und einen sehr dicken Legionär die Tage reitend im Lager gesehen hat, zog man den Rückschluss, daß diese etwas von Pferden verstehen und die Versorgung und die Arbeiten gewährleisten können."

"Weiterhin lässt der Centurio der 6. Kohorte ausrichten, daß sich Centurio Tiberius Vitamalacus bei anhaltendem Schneefall etwas einfallen lassen soll, wie er seinen Truppenteil zur Schneebekämpfung einsetzen möchte. Der Weg zur Principia entlang der Hütten dieser Einheiten wird bald unpassierbar und auch die Hauptstrasse kann man eher entlang der Gebäude nur noch erahnen. Man denkt also so langsam über Gegenmaßnahmen nach. Er frägt an, ob man die Arbeiten hier ggf. etwas kombinieren kann, denn bei uns sieht es nicht besser aus und wir sind ja quasi eure direkte Nachbarschaft, Centurio."

Der Optio winkte den Decurio mit einer freundlichen Geste durch das Tor und gab Zeichen, daß er dem Legionär bitte in die Principia folgen soll. Dann vermerkte er den Namen mit steifen Fingern auf einer angefrorenen Wachstafel.

"Centurio, ich bin wohlbehütet aufgewachsen. Ratten waren da nie ein Thema. Also würde ich vorschlagen, daß ich mich mal mit einigen Legionären mit "niederer" Herkuft unterhalte, die mit so etwas Erfahrung haben. Dann planen wir was und bekämpfen die Plagegeister. Ideen hätte ich aber selbst schon. Wir besorgen uns in der Stadt erst einmal ein paar Katzen, die wir hier einsperren und geben ihnen nichts zu fressen. Dann erledigen sie ggf. die Ratten. Außerdem statuieren wir an einer Ratte ein Exempel. Wir fangen eine Ratte lebend und stecken dieser einem glühenden Nagel in den After. Vielleicht ergreifen die anderen Ratten beim Geschrei des gefangenen Tieres dann die Flucht. Außerdem suchen wir nach Löchern, wo die Ratten rein gekommen sind. Tut mir leid, aber ich sehe mich gerade mit einem ganz neuen Problem konfrontiert, aber ich überlege mir was, Centurio."

Ein verschneiter Legionär steckte den Kopf in die Tür hinein, trat dann ein und nahm Haltung vor dem Centurio an.

"Centurio, ich habe eine Anfrage für Euch und den Optio Matinius Plautius von dem zuständigen Optio der Legionsreiterei, wie auch eine Mitteilung vom Centurio der 6. Kohorte, Centurio."