Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Die rotnasigen, dick eingemummelten Wachen musterten kurz den Neuankömmling.


    "Wie ist dein Name und was ist dein genaues Anliegen? Wobei der Legatus Legionis derzeit nicht da ist, wohl aber der Tribunus Iulies Seneca und der Primus Pilus, wenn das reicht. Am Besten kommst du mir mir erst mal in die warme Principia." meinte ein Optio mit rauher Stimme und hielt unter den verschneiten Gestalten Ausschau nach dem Legionär Muncius, den er dann als Boten in die Principia auswählte.

    Sevy, was regst du dich auf (sagt sich jetzt so leicht, ich weiß). Du bist Luxenburger und meisterst 4 Sprachen Tag für Tag, die du in Wort und Schrift beherrscht bzw. die du zwangsläufig händeln mußt.
    Da soll sich der "Beschwerdetyp" ruhig über dein Deutsch monieren. Wahrscheinlich kann er nur die eine Sprache und ist frustriert.


    Und deutschsprachig bedeutet ja nicht zwingend "Hochdeutsch".


    Genauso wie gewisse Leute der Meinung sind, daß ein "echt ungarisches Gulasch" nur mit Brot gegessen werden darf, während andere (Piefkes) da eindeutig Reis oder Nudeln dazu präferieren. :D

    Sim-Off:

    die "Ziegelei" ist mehr ein Zeltlager, wo die Ziegel zum Antrocknen unter den Zeltbahnen liegen. Dazwischen einige Meiler, viele Ziegelstapel mit fertig gebrannten Ziegeln und Holzstapel zum Verfeuern. =)




    Optio Matinius Plautius wischte sich den Lehm mit einem Lappen grob von den Händen und musterte kurz den neuen Probati.


    “Den Fahneneid leistest du in der Principia ab. Dort gehst du in das Sacellum und sprichst laut und deutlich den Eid nach, den Dir der Primus Pilus vorsagt.


    Normalerweise wird die Post sehr schnell befördert, aber bei diesem Wetter und dem Schnee kann es bestimmt einige Tage länger dauern. Rechne mal zwischen den normalen 2-3 Tagen und 3 Wochen, wenn es stimmt was die Einheimischen sagen und der Schnee bald mannshoch liegt. Befördert wird die private Post vom Cursus Publicus und sie wird jeden Montag und Donnerstag abgeholt. Die Post gibst du in der Principia ab, dort im Officium für den Postausgang und bezahlst artig."

    Nach dem Lauf hatte Lucidus Brutus, der alte Optio, schlechte Laune.



    "Männer, eure Form ist beschissen! Ich sehe eine beschleunigte Atmung bei einigen. Ist einer zu schlecht, sind alle zu schlecht! Das ist inakzeptabel! Wir sind in der Legio IX und nicht in einem Lupanar. Ihr seid Optios der Legio IX und keine Huren, die mit dem Arsch nur wackelnd durch das Lupanar gehen müssen. Aber ich will es für heute mit dieser Leistung belassen, weil der Primus Pilus mich gebeten hat Euch am ersten Tag noch etwas zu verwöhnen. Wenn der einfache Legionär gut sein muß, dann muß ein Optio noch viel besser sein. Merkt Euch das.

    Nun gut, machen wir etwas für unsere Arme. 50 Liegestütze und dabei tief runter mit dem Brustkorb und den Armen UND nicht nur Arsch hoch und Arsch runter. Und alle 10 Liegestütze bleibt ihr unten und wehe einer berührt den Boden oder macht schlapp. Für jeden Mann der schlapp macht, gibt es weitere 10 Liegestütze. Für alle.


    Nach jedem vollen Zehner will ich laut und deutlich den Fahneneid von Euch hören. Ich will dass, die Probati bei Centurio Tiberius Vitamalacus es hören und sich an ihren eigenen, noch ausstehenden Fahneneid, erinnert fühlen. Außerdem kann es nicht schaden auch diesen Text wieder und wieder zu üben. Vorwärts!“



    Natürlich machte Optio Lucidus Brutus auch dieses Training aktiv mit, so wie er bereits mitgelaufen war.


    Eins
    Zwei
    Drei
    Vier
    Fünf
    Sechs
    Sieben
    Acht
    Neun
    Zehn


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Elf und das geht noch lauter und deutlicher, meine Herren!
    Zwölf
    Dreizehn

    Zwanzig


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    21 und ich kann Euch so schlecht hören, meine Herren!
    22
    23

    30


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    31
    32 und höre ich da etwa schon jemand stöhnen?
    33

    Lucidus Brutus betrachtete die anwesenden Optios. Einige Neulinge waren dabei, die meisten Optios kannte er schon seit vielen Jahren. Dann wandte er sich an die Leute.


    "Männer, bevor wir mit dem eigentlichen Üben anfangen wärmen wir uns bei dieser Saukälte mal noch etwas auf. Zuerst laufen wir 2 Runden in gemütlichem Tempo über den Exerzierplatz, dann 1 Runde in verschärftem Tempo und wieder 2 Runden zum lockeren Auslaufen. Und Mars und der Primus Pilus seien Euch gnädig, wenn ich dabei ein zu lautes Keuchen höre oder jemand schlapp macht."

    Plautius wollte gerade lauter klopfen, denn der Primus Pilus hatte es angeblich ja mit den Ohren ab und an, als eine Wache um die Ecke kam.


    "Ist das eine Kälte, da friert einem das beste Stück ja beim Pinkeln auf der Latrine ab." brummte er vor sich hin. Dann sah er Plautius und nahm Haltung an.


    "Salve! Optio, du kannst da jetzt nicht rein, denn der Primus Pilus hat hohen Besuch von der Classis. Am Besten wartest du mit mir bis die Besprechung zu Ende ist oder kommst später wieder, Optio."

    Plautius kam zu dem Officium des Primus Pilus und stellte verwundert fest, daß gar niemand im Vorraum des Officiums war. Vielleicht war die Wache bzw. der Secretarius der Primus Pilus einmal zur Latrine gegangen. Plautius klopfte an die Tür.


    KLOPF! KLOPF!

    Plautius grinste. Jetzt würde es bestimmt einen so lauten Anschiss geben, daß der Primus Pilus aus seinem Büro vorbei kommen würde, um zu sehen was los war. Andererseits war es ihm auch mal so gegangen. In der ersten Zeit hatte er auch nicht gewusst, was man von einem erwartete.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Quintus Tiberius Vitamalacus schaut kurz auf...


    "Plautius, was treibt ihr eigentlich,... Rufus ist eben in die Richtung davon."


    Er zeigt in die Richtung, in der Rufus davon galopiert ist.



    "Rufus hat sich in so eine groß gewachsene Germanin mit blonden Zöpfen verschaut, die total auf Pferde und Legionäre steht, die reiten können. Der will er jetzt beweisen, was für ein toller Kerl er ist und hat mich um Reitunterricht gebeten. Der reitet ein Pferd wie Kinder auf einer Kuh reiten, aber was macht man für seinen Kumpel nicht alles in der Freizeit. Vielleicht versteht sein Pferd nur germanische Kommandos. Stammt schließlich aus germanischer Hand. Er hat es beim Würfeln gewonnen hat. Aber das ist natürlich von einem unerfahrenen Reiter nicht begeistert. Für meinen kleinen "Germanicus" war er zu groß. Reitet das Pferd mit ihm durch die Gegend oder lenkt er das Tier?"


    Plautius schaute zur Frau auf dem Pferd


    "Salve, werte Dame. Verzeiht die Störung."

    Optio Plautius kam am Tor vorbei, sah die neuen Rekruten und wandte sich fragend an den wachhabenden Centurio.


    "Salve Centurio. Wo kommen die ganzen neuen Rekruten denn her? Gab es in der Stadt einen Hinweis, daß die sich alle erst beim ersten Schnee bei uns melden dürfen? Oder hat es sich herum gesprochen, daß es in der Legio noch etwas zu Essen gibt? Vielleicht sollten wir bei dem Schnee eine zusätzliche Patrouillie losschicken, damit uns keiner der ersehnten Anwärter vor dem Lager in diesem Schneegestöber liegen bleibt und erfriert, Centurio."

    Ein ziemlich verkrampft wirkender, großer Legionär (der dicke Rufus) mit Winterumhang kommt auf einem großen, braunen Hengst von edler Statur Pferd die Strasse entlang galoppiert.


    "Salve Centurio"
    presst er mühsam heraus und dann reitet das Pferd auch schon mit ihm weiter, während sich Rufus schaukelnd im Sattel hält und mehrfach einen Abwurf vermeiden kann. Seine Gestalt wird bald kleiner als das Pferd mit ihm in der Ferne verschwindet, wobei es aber in einen langsamen Gang übergeht und dann um die Kurve verschwindet.



    In einigem Abstand folgt Plautius in strengem Galopp auf einem kleineren, struppigen Pferd. Er zügelt das Pferd.


    "Salve Centurio. Hast du irgendwo den dicken Rufus gesehen? Auf einem braunen Pferd. Er reitet darauf so graziös wie auf einer Kuh."