Beiträge von Decima Alessa

    Alessa sah ihn ungläubig an und schüttelte den Kopf. Sie hob ihre Hand und drehte sein Gesicht zu ihr, sodass er sie ansehen musste. "Du meine Güte, nein! Du hast dir keinerlei Vorwürfe zu machen Mattiacus. Wenn jemand ihm geholfen, vor allem als er starke Schmerzen hatte, dann warst DU es! Niemand konnte wissen, dass es so schnell gehen würde. Auch ich machte mir Vorwürfe, dass ich nicht schon früher nach Tarraco gereist bin, obwohl ich wusste, wie schlecht es um ihn stand! Aber keiner von uns hätte ihn aufhalten können." erwiderte sie ihn und versuchte verzweifelt die Schuld, die er sich auf seine Schultern gelastet hatte, von ihm zu nehmen.


    Ihr fiel der Traum wieder ein und ihr Herz schlug schneller. Ein ähnliches Gefühl, wie bei dem Tod ihres Vaters hatte sie gespürt, doch ihr Vater war dort nich zu sehen, es war das Gesicht ihres Bruders gewesen. Es musste etwas schreckliches passiert sein! Es fiel ihr ein, dass Meridius zuletzt in Germanien gewesen war, sie würde ihn befragen, wie es im Moment um die Legionen dort stand.


    Sogleich richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Leiden ihres Cousins. Schon immer war sie eine Art Mutterwesen in ihrer Familie gewesen. Ihre Mutter war früh gestorben und so war sie auf ihren Vater angwewiesen, den sie dann auch pflegte und sie sorgte sich um ihren Bruder, daher erschien sie oft älter und vernünftiger, als sie es eigentlich war.

    "Du hast eine Familie?" fragte sie liebevoll und lächelte ihn schwesterlich an. "Und vielleicht auch gute Freunde und irgendwann eine eigene Familie. Was bedrückt dich so sehr? Ich sehe es dir an." sprach sie weiter.

    "Das tut mir leid zu hören Mattiacus, aber ich hoffe dennoch, dass du weiterhin hier in Rom verweilst." antwortete Alessa. "Bist du sonst zufrieden mit deinem Leben hier?" fragte sie besorgt, da sie seine Enttäuschung herausgehört hatte und auch sein Gesichtausdruck Bände sprach. Sanft ergriff sie mütterlich seine Hand und sah zu ihm auf.

    Sie lächelte ihn noch einmal freudig an, dann nahm sie neben ihm Platz und konnte sich einen Seufzer nicht verkneifen. Noch immer ging ihr dieser verdammte Traum durch den Kopf, was er wohl zu bedeuten hatte. Etwas betrübter Stimmung sah sie zu Mattiacus.
    "Wie geht es dir Cousin, wie läuft deine Praxis? Hast du einige Patienten?" fragte sie um sich irgendwie abzulenken, doch es war ihr anzusehen, dass etwas nicht mit ihr stimmte.

    Als Alessa den Garten betrat sah sie, dass bereits einer ihrer Cousins auf die selbe Idee gekommen war und das schöne Wetter im Garten genoss.


    Geradewegs ging sie auf ihn zu, ein Gespräch mit ihm würde sie auf andere Gedanken bringen, dachte sie. Sie lächelte als er sie sah und fragte höflich. "Störe ich oder darf ich mich zu dir setzen?"

    << Schreie! Überall...und Dunkelheit, tiefe Dunkelheit! Wohin der Blick auf viel...nur Schreie und Dunkelheit. Dann plötzlich ein Lichtschein und ein Gesicht...ein bekanntes und schmerzverzerrtes Gesicht. Es ist der junge Proximus, kaum 10 Jahre alt. Ein zweites Gesicht, dann schemenartige Umrisse... zwei Figuren die gegeneinander kämpfen. Wieder Proximus' Gesicht, diesmal etwas älter, aber dennoch zu jung um in einem Krieg zu kämpfen. Dann wieder Schreie...sie werden leiser...erneut das junge Gesicht jedoch blutverschmiert, die Augen starren sie kalt an >>


    Alessa schreckt hoch, der Schweiß perlt sich auf ihrer Stirn und sie atmet wie wild. Es war ein Alptraum...noch nie hatte sie soetwas erlebt. Verzweifelt wischt sie sich über die Stirn und rappelt sich auf. Sie war auf dem Sofa eingeschlafen, als sie um die Mittagszeit ein Nickerchen machte. Etwas schwerfällig steht sie auf und wäscht ihr Gesicht, dann zieht sie sich um und verlässt ihr Zimmer um etwas in den Garten zu gehen. Der Traum hatte sie zu sehr schockiert und sie brauchte dringend Abwechslung und frische Luft.

    Schockiert musste ich feststellen, dass nun auch mein Bruder von mir gegangen ist!


    Hätte gerne Bescheid gewusst.. naja...*seufz* Wieder ein Verlust mehr und meine Trauer größer. Erst mein Vater, dann mein Bruder... von der Vollwaise zum Einzelkind.. welch Tragödie!

    Sie nickte zustimmend und lächelte ihn an. "Ja, da glaube ich hast du recht!" antwortete sie und ging mit ihm zur Sänfte. "Danke für den schönen Abend und.. " sie sah zur Sänfte. "..das du mich mit anderen Worten nach Hause bringst." schmunzelte sie und sah zu ihm auf. Sanft streichelte sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

    Nach seinen Worten und dem Kuss strahlte sie gleich noch mehr. Sanft erhob sie ihre Hand und streichelte über seine Wange, dann streckte auch sie sich ihm entgegen und küsste ihn zärtlich auf die Wange. Ihre Hände ruhten auf seinen Schultern und sie schmiegte sich kurz an ihn.
    "Es ist dir also ernst?" hauchte sie. "Seit unserem ersten treffen musste ich an dich denken." gestand sie ihm flüsternd.

    Und tatsächlich, sie hatte sich den Weg zum Atrium merken können und kam dort nun mit Avitus an. Noch immer hielt sie seine Hand und schnappte jetzt erst wieder richtig nach Luft, sie lachte und strahlte ihn an, ihre Augen verloren sich in seinen.
    "Ich möchte gerne bei dir bleiben, aber das geht nicht..." gesteht sie ihm plötzlich. "...wann können wir uns wiedersehen?"

    Sie lächelte ihn an und sah dann nach vorne wo die Stimmen herkamen. Es war die Sklavin, die sich mit jemanden unterhielt. Nun waren sie beide wieder abgelenkt. "Gehen wir vielleicht doch wieder hinein?" fragte Alessa.
    "Ich sollte langsam wirklich wieder aufbrechen." fügte sie noch hinzu, obwohl sie sich mehr als weigerte zu gehen, aber es musste so sein! Wenn sie füreinander bestimmt waren und ihr Treffen ein Zeichen von Venus war, würden sie sich bald wiedersehen.
    Nicht lange auf seine Antwort wartend, nahm sie ihn diesmal bei der Hand und zog ihn mit sich. Mal sehen, ob sie sich den Weg gemerkt hatte.

    Sim-Off:

    Natürlich sind wir noch da! ;) nur an einem anderen Tag!


    Alessa war etwas enttäuscht, dass der Besuch im Garten so kurz ausfallen würde und schüttelte den Kopf. "Keine Sorge! Ich werde schon nicht krank. Dennoch denke ich, dass ich langsam doch nach Hause gehen sollte, denn ich wollte eigentlich schon längst zurück sein." erklärte sie schweren Herzens.
    "Andererseits hält mich etwas hier fest und ich wünsche mir nichts mehr als bleiben zu können." gestand sie Avitus und hoffte, dass er genauso empfinden würde.

    Sie schüttelte dankend den Kopf "Nein, lieber keinen Wein mehr." meinte sie und hoffte, dass sie noch niemand vermissen würde. Wenn Meridius gewusst hätte, wo sie war, er hätte sie wohl an den Haaren gepackt und herausgezogen. Doch trotz aller Verstöße, die sie eigentlich beging war es ein wundervoller Abend und sie wünschte sich, dass er nie mehr Enden würde, doch irgendwann würde sie gehen müssen. Sie drehte sich zu ihm und blickte in seine Augen, ihre Hand streichelte über seine, doch sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Sollte sie mit der Tür ins Haus fallen, dass sie ihn liebte und unbedingt wiedersehen wollte? Sie schwieg ersteinmal und wartete auf seine weitere Reaktion, vielleicht würde er doch den ersten Schritt wagen.

    Alessa verabschiedete sich von Livianus, bevor er ihr Zimmer verlies und machte es sich dann wieder auf ihrem Sofa gemütlich um an Avitus zu denken und sich zu ihm zu träumen.

    Alessa und Avitus bekamen von der Lauschattake nichts mit. Dennoch wurden sie kurz gestört, als die Sklavin geeilt kam und nachfragte, ob sie noch etwas bräuchten.
    Das Avitus' Hand an Alessa's Knie gewandert war bekam sie deshalb nur beiläufig mit und war froh, als die Sklavin wieder verschwunden war. Verlegen blickte sie zu Avitus. Ihre Hand legte sich auf die Seine und sie hauchte. "Ja, da hast du recht. So sehr, wie jener Abend an dem du mich aus dem Brunnen gehoben hast..." verriet sie ihre Erinnerungen und Gedanken.

    Als Avitus zum Himmel empor sah folgte sie seinem Blick und seufzte verträumt. Wie romantisch das alles war. So wohl hatte sie sich noch nie in der Nähe eines Mannes gefühlt. Als seine Hand wieder nach der Ihren griff sank ihr Blick auf ihre Hände, sie lächelte und drückte sanft erwidernd seine Hand und streichelte über seine Finger.
    "An diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen" meinte sie leise und sah über den Garten und wieder zum Himmel.