Die schattigen Ecken des Tempels wurden Düster.
Aus einem kühlenden Luftzug wurde Eiseskälte.
Freudiges Hochgefühl verwandelte sich in kriechendes Unbehagen.
Denn von den Worten des Pontifex Marcus Ranius Fullo gelockt stieg aus den Schatten der Totenwelt herauf Pluto, Herr des Totenreichs, Schattenfürst, Gebieter über Elysium und Tartarus. An seine Seite gesellte sich Proserpina, seine gutmütige Gattin.
Die Sterblichen baten um Aufnahme des Kaisers Cornelius Palma in das Elysium. Pluto warf seiner Gattin einen finsteren Blick zu. Sie antwortete mit einem milden Lächeln und einem Nicken. Die drei Totenrichter bezogen ihre Plätze. Sie würden Urteil fällen über den Verstorbenen. Von ihnen hing es ab, ob die Furien seine Seele strafen würden, oder ob er Frieden im Elysium finden würde.
Der Herr der Unterwelt kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und beäugte kritisch das ihm zugedachte Opfertier. Ein schwarzer Ziegenbock harrte dort seines Endes.
Nehmt dafür diesen wohlgeratenen Ziegenbock als gerechtes Opfer an...
... auf dass unser verstorbener Kaiser in eurem Reich Ruhe finde
, so sprach der alte Priester, den Pluto wohl ebenfalls in Kürze dem Fährmann überstellen würde. Proserpina berührte sanft Plutos Arm.
Es gelang ihr, ihren Gatten milde zu stimmen. Die Innereien des Opfertiers würden keinerlei Makel erkennen lassen. Das Elysium stand dem verblichenen Imperator offen. Schleichend zogen sich daraufhin die Schatten wieder in ihre Winkel zurück, wich die Kälte einer angenehmen Temperatur. Ohne den weiteren angerufenen Geistern und Gottheiten Beachtung zu schenken, zog sich der Herr der Unterwelt in sein finsteres Reich zurück.