Beiträge von Didia Fausta

"Das klingt wirklich gut. Ich denke, dass du bereit bist, bald zum Popa geweiht zu werden. Ich werde dies veranlassen, sobald wir auf cyprus angekommen sind. Ab dann wird die allgemeine Götterkunde und die Regeln des Cultus Deorum auf dem Stundenplan stehen. Bevor wir also ankommen, solltest du alle Fragen, deinen Kult betreffend beantworten können. Hast du vielleicht noch offene Fragen?"

"Sehr gut. Hast du eine Vorstellung, wie du an diesen drei wichtigen Tagen deinen Dienst an Neptun erfüllen wirst? Wie würde deine Planung aussehen, einen der Festtage in Roma zu leiten?"
Ich ass während ich auf seine Antwort fragte und hoffte sehr, er würde nicht wie gewöhnlich mit einer Halbantwort und einer Gegenfrage antworten.

"Oh Göttin Carna, beschütze uns auch ein weiteres Jahr vor Unheil in der Nacht und in unseren Träumen Wir danken dir für deinen Beistand und deinen Schutz. Wir werden dich für immer ehren und zu dir beten, Amen."
Mein Schüler schien genau aufzupassen. Ich drehte mich zu Ihm um und fuhr fort.
"Jetzt auf See, haben wir natürlich nur eine kleine Messe gehalten. In Roma sind jetzt die Strassen mit Rosengebinden geschmückt und es wird sowohl öffentlich als auch privat in jedem Haushalt geopfert. Nun lass uns zu Abend essen und weiter über Neptun sprechen. Welche Feiertage gibt es, die Neptun zugesprochen werden?"
Wir setzten uns zu Tisch und liessen uns von einem kleinen Schiffsjungen bedienen.

"Dann lass uns fortfahren. Wir tun ein weig Speck und Bohnenbrei in die Schüssel des Larariums und beten um Schutz." demonstrierte ich meinem Schüler.

Ich lächelte.
"Du scheinst eine geduldige Kinderfrau gehabt zu haben. Ich musste mir jeden Abend anhören, dass mich die Striga holen würden, wenn ich nicht brav bin. Der Name leitet sich von Styx (Eule) ab, und es handelt sich um kreischnde Vogeldämoninnen, die in dem Ruf stehen, Kinder aus Ihren Wiegen zu rauben. Sie zerfleischen Sie und trinken Ihr Blut." erschreckte ich meinen Schüler, der mic hmit grossen Augen ansah.
"Ausserdem bezaubern Sie des NAchts die Männer und bringen Sie unter Ihren Bann, in dem sie Ihnen das Blut absaugen."

"Salve, Imperiosus. Wir werden heute Abend der Carna opfern. Was kannst du mir zu den Carnalia sagen?"

Ich wartete in der Schiffsmesse auf meinen Schüler. Gemeinsam vor dem Essen wollten wir dir Carnaria zelebrieren. Das würde sehr lehrreich für ihn werden.
Ich hatte ein kleines Lararium aufbauen lassen, wo ich zunächst meiner Göttin Venus huldigte.

Durch den schweren Seegang kämpfte ich mich zur Kajüte des Kapitäns durch und pochte wutentbrannt an die Holztür.

Geduldig setzte Fausta sich aus Bett und hielt sich fest. Hoffentlich ging dieser Sturm irgendwann zu Ende. Wenn es an der Küste Italiens schon so schlimm war, wie würde es dann erst auf offener See sein?

"Ich glaube wir sollten die Lehrstunde auf morgen verschieben, Imperiosus. Bei diesem Seegang kommen wir zu nichts. Lass uns beim abendbrot weitersprechen." verabschiedete ich meinen Schüler und stand auf, sorgfältig meine Gliedmassen und den Bauch abtastend. Ob das Kleine das Schaukeln bemerkte?

"Das sagt sich so leicht." bibberte ich, versuchte mich aber zu beruhigen.
Mich auf dem Boden hochsetzend setzte ich fort.
"Ich muss dich aber Rügen. Das Opfer bei unserer Verabschiedung war sicher nicht klein. Wenn eine Römerin dich ersucht, für die sichere Heimfahrt Ihres Gatten zu beten, ist nicht unbedingt gleich ein Tieropfer angebracht. Das einfachste und kleinste Opfer ist in diesem Fall sicher das Trankopfer, sprich das Ausgiessen von Weinen oder Ölen in das Meer oder in den Foculus."

Imperiosus und ich flogen quer durch den Raum. Der Seegang wurde immer schlimmer und ich kugelte mich auf dem Boden zusammen und wimmerte vor Angst.

"Ja, wirklich sehr stark. Salve, mein Schüler. Wir werde uns wohl daran gewöhnen müssen. Lassun s einfach anfangen. Setz dich hin und berichte mir, wie du dir ein kleines und dann ein grosses Opfer für Neptun vorstellen würdest."

Alles gute auch von mir.
Ich hoffe du bekommst jede Menge Geschenke und hast Freude an deinem neuen Lebensjahr.

Während ich hier in der Kajüte auf Imperiosus wartete, wurde das Schaukeln des Schiffes immer schneller. Und genauso schnell wurde ich auch grün im Gesicht und bemühte mich, mein Frühstück bei mir zu behalten.

Ich betrat meine Kajüte und legte mich schlafen. Zufieden, zu wissen, woran mein Unwohlsein lag, sendete ich noch ein Stossgebet an Juno und schlief mit der Hand auf dem Bauch ein.
Am nächsten morgen stand ich früh auf und liess mir nach meiner Morgentoilette, das Frühstück in die Kajüte bringen. Mein wissbegieriger Scüler würde sicher bald kommen.

Nachdem ich sicher für zwei gegessen hatte, verabschiedete ich mich von meinem Discipulus und zog mich zurück, um nach diesem anstrengenden Tag zu schlafen.

"Das ist gut, lass uns morgen in meiner Kajüte treffen. Bereite dich bitte schon mal auf die Festtage des Neptun vor. Ich werde dich abfragen."
Gierig tat ich mit ordentlich braten auf den Teller. Ich war fast am Verhungern.

"Danke, es geht mir gut. Ich habe auch schon ein Lehrkonzept für dich. Wir fangen mit Neptun und seinen Ritualen an und dann vermittele ich dir einen Kurzlehrgang über die restlchen Götter. Ein Sacerdos muss in der Lage sein aus dem Stehgreif heraus jeden Gott anzubeten und Ihm angemessen zu opfern. Ausserdem kann es dir immer mal passieren, dass du einen Schüler bekommst, der einer anderen Gottheit dienen will, als du." sagte ich mit einem Augenzwinkern.

"Und hast du schon fragen?"