Beiträge von Tiberius Iulius Numerianuns

    Tiberius grinste, Helenas fürsorge war rührend, Numerianuns rang sich dazu durch sein erhabenes männliches Ego kurz abzulegen und Helena die Wunden zu zeigen.
    "Nun ich habe hier eine Wunde am Bein welche ich mir bereits selbst verbunden habe, sie ist ziemlich tief und brennt ab und zu ein wenig aber ich denke es ist nicht ernst. Und dann habe ich am Arm noch ein paar Schnittwunden, sie sollten aber schnell verheilen, oder was sagst du dazu?"
    Fragte er und leerte seinen Becher Wein danach...
    "Du hast recht, die jungen Miles sollten mehr Bezug zu ihrer Familie haben und auch mal die kennenlernen die für sie militärisch gesehen unnahbar erscheinen."
    Sagte er so, dass es nicht arrogant klang auch wenn es natürlich den Anschein hätte erwecken können...


    Ad Tiberius Iulius Drusus
    Castellum Legio II Germanica
    Mogontiacum


    Salve Verwandter, es wird dich sicherlich wundern warum ich dir schreibe. Ich wollte jedoch dich und die anderen Verwandten in Germanien darüber informieren wie es uns vier Iuliern hier im Feindesland ergeht. Es sei vorweg gesagt, alle haben die erste große Schlacht überlebt. Keinen Moment haben die Legionäre gewankt auch wenn der Feind sehr mächtig war. Mars muss uns beschützt haben. Helena half im Lazarett und entlastete so die Mediziner enorm. Ich für meinen Teil griff mit meinen Reitern erst spät in die Schlacht ein, ob wir die Wende brachten weiß ich nicht, jedoch ritten wir tiefe Kerben in die Reihen des Feindes. Diese Dinge schreibe ich dir auch wenn ich weiß dass sie zensiert werden könnten. Es gab einige Verluste, Zahlen wirst du sicherlich in der Acta finden. Ich würde mich freuen wenn du mir antworten würdest. Am Ende der Welt ist man über Ablenkung immer dankbar.


    Die Legio I Traiana Pia Fidelis grüßt auch die Kameraden der Legio II.
    Möget ihr die Grenzen im Norden weiterhin sicher halten.


    Auf bald.


    Gez. Tiberius Iulius Numerianuns
    Tribunus Ad Equites, Legio I Traiana Pia Fidelis

    Numerianuns wurde aus seinen Träumereien beim Blick auf die Sterne gerissen... Ob wohl irgendwer für die Prima zu den Göttern beten würde? IN der Heimat? In Hispania oder Roma? Alles fragen die er sich stellte...
    Er blickte Helena an, lächelte dann über ihre Worte und antwortete...
    "Der Kaiser hielt uns lange zurück. WIe ich finde zu lange, jedoch zweifel ich nicht an seinen Fähigkeiten. WIr kamen erst sehr spät zum Einsatz, als der Adler fast gefallen war, ritten wir in die parthischen Truppen, um die Versorgung beim Kampf zu unterbinden. EIne Wunden habe ich schon, aber es ist nichts ernstes."
    sagte er. Ja er war froh dass er überlebt hatte, es hätte auch anders ausgehen können sowie für ein paar seiner Männer.
    "Weißt du wie es den anderen Iuliern in der Legion ergangen ist Helena? Es ist schwer an Informationen aus anderen Einheiten zu kommen."

    Numerianuns grinste Helena nur an... Es war gut einen Verwandten so fern von der Heimat zu sehen. Seine Verwandten bei der Legion bekam er nie zusehen da sie in irgendwo zwischen den tausenden Anderen dienten. Er nickte Helena als sie auch ihm zunickte...
    Er wollte die Begrüßung des Paares nicht stören und hielt sich deshalb zurück, nippte an seinem Wein, und blickte weiterhin in den klaren Himmel..

    Numerianuns steuerte ebenfalls seine minimalen Verluste bei...
    "Mein Kaiser, die römische Reiterei beklagt lediglich 5 Verluste und gut ein Dutzend Verletzte, welche allerdings alle weiterhin Einsatzfähig sind. WIe es bei der Auxilia Reiterei aussieht ist noch nicht klar."
    fügte er an...

    "Das wäre es in der Tat mein Freund..."
    Numerianuns nahm seinen Becher und hob in die Höhe..
    "Auf die Gefallenen der Prima!"
    sagte er und trank einen Schluck...
    Dann blickte er wieder in den Himmel und sagte leise...
    "Wenn es zu einem Hinterhalt in Edessa kommen sollte, so sind meine Männer, und mit ihnen auch ich so gut wie gefallen... Wollen wir das beste hoffen mein Freund, doch ich will kämpfen! Ich will zeigen was ich meinen Männern gelehrt habe, das konnte ich in der heutigen Schlacht schon nicht."
    Numerianuns wusste wie seltsam das klingen müsste.. Dennoch würde Vitamalacus das verstehen, er selbst ist wohl der härteste und beste Ausbilder der Legion und würde sicherlich wissen wie der Iulier sich fühlte...

    Numerianuns folgte Vitamalacus, sein Zelt war ähnlich, wenn auch nicht ganz so edel eingerichtet... Auch er nahm seinen Helm hab, legte ihn jedoch zur Seite und nahm das Angebot sich zu setzen an...
    "Danke mein Freund."
    sagte er und fuhr fort...
    "Gegen einen Becher Wein hätte ich nichts einzuwenden. Wie gut dass du daran gedacht hast welchen mitzunehmen."
    Numerianuns grinste, und blickte nach oben in den Himmel...

    An den Flanken der Prima ritt wie immer die Reiterei, unterstützt von den Auxilia Reitern ritt auch die Legionsreiterei auf Edessa zu... Numerianuns wusste nicht was ihn erwartete, jedoch hoffte er auf eine Kapitulation... Falls die Bewohner der Stadt nicht kapitulieren sollten, so sollten sie den Zorn Roms zu spüren bekommen, in vollem Ausmaß...
    Ohne jeglichen Ausdruck im Gesicht saß Numerianuns auf seinem Pferd und blickte nach vorne, links und rechts seine Equites...

    Numerianuns blickte ihn kurz an, im halbdunkeln sah er Vitmalacus' Gesicht immer nur kurz erleuchtet, wenn die Flammen mal wieder aufflackerten...
    "Ich war ungeduldig mein Freund, ich stand dort oben und wollte eingreifen, wir hatten genug Reiter mit den Auxillia Einheiten, doch der Kaiser behielt uns zurück und ich glaubte und glaube an sein können als Heeresführer."
    dann blickte Numerianuns kurz in die Flamme.. Nachdenklich.. Noch einmal erscheinen die Bilder der Schlacht in seinem Kopf, wie damals in Germanien, Nacht für Nacht ging es so, irgendwann hörte es auf, und er dachte er hätte es verarbeitet, jedoch zeichnete es sich erneut ab... Vielleicht lag es auch einfach daran dass er das Blut der Kameraden und der Feinde noch am Körper spüren konnte, auch wenn er sich natürlich gewaschen hatte...


    "Ich wollte die Authorität des Kaisers nicht untergraben. Doch als ich den Adler sah, wie er von den Parthern bedrängt zu fallen drohte, konnte ich nicht anders, ich sammelte die Männer um mich und griff an. Ich nehme an dass wir einen hohen Blutzoll zahlen mussten Quintus, und das in der ersten Schlacht."
    sagte der Iulier grübelnd... Ob sie wohl noch weitere Schlachten überstehen würden?

    Numerianuns beobachtete das Geschehen kühl... Viele kannten ihn als relativ offenen, fröhlichen Menschen, doch diese Situation erlaubte dies nicht, doch andererseits empfand er nichts, schließlich kannte er den Miles nicht um den sich die Kameraden versammelt hatten.


    Als er dann plötzlich die Hand auf seiner Schulter spürte, war ihm klar das dies nur die seines vertrautesten und auch besten Freundes Vitamalacus sein könnte. Kein anderer würde es sich erlauben, und keinem anderen würde er erlauben die Hand auf seine Schulter zu legen. Er wendete sich Vitamalacus zu und antwortete leise..
    "Salve mein Freund, es tut gut dich zu sehen, hast du die Schlacht unbeschadet überstanden?"
    fragte der Iulier leise seinen Kameraden...

    Sie ritten und ritten, und töteten und töteten.... Irgendwann blickten sie zurück und sahen die Infantrie weit entfernt... EIn idealer Zeitpunkt zum Umkehren, eine Spur von Gefallenen markierte den gerittenen Weg... Der Tribunus stoppte, und blickte den Parthern hinterher...
    'Bei der nächsten Schlacht kriegen wir euch', dachte er sich...
    "Die Prima hat gesiegt Männer! Reiten wir zurück zu unseren Kameraden, wir haben Rom einen guten Dienst getan!"
    Sagte Numerianuns und ließ die Truppen umkehren...
    Dann ließ er sich einen Duplicarius ordern..
    "Zähle die toten Parther, und unsere Verluste."
    Orderte er an und ritt los..
    Der Duplicarius nickte, ritt mit seiner Turma nach, und begann zu zählen.

    Wie Blind rannten viele Parther davon, sie merkten gar nicht dass sie verfolgt wurden, zogen nicht in Betracht dass es auch die Möglichkeit gibt sich zu wehren, sie rannten einfach. Leichtes Spiel für die Reiterei, die Männer ritten zwischen den Grüppchen her und schwangen das Spartha, ein Rücken nach dem anderen wurde getroffen, und ein Feind nach dem anderen ging zu boden...
    Numerianuns hatte eher Glück als er gerade sein Spatha durch die Menge schwang, drehte sich ein Parther um, mit seinem Schwert wollte er ihm scheinbar das Bein absäbeln, doch Numerianuns hatte eher Zufällig den Parther den er eigentlich erwischen wollte nicht getroffen und somit schwang sein Spatha frei durch die Luft als der Feind gerade seinen Arm hob, genau in die "Flugbahn" des Spatha...
    Der Arm lag am Boden, der Parther blutend daneben...

    Ja, es gab Verluste, doch diese waren nicht hoch, bei weitem nicht, gerade als die Legionsreiterei in die Reihen der Parther krachte, erklangen die Signale zum Rückzug, die Reiterei schickte noch soviele in den Tod wie es ging, doch Teil der wahren Schlacht war man leider noch nicht gewesen... Doch auch das würde noch kommen... Da war sich Numerianuns sicher. Er hatte gerade das Spatha wieder aus dem Hals eines Parthers gezogen welcher darauf hin schweigend zu Boden ging, als er es wieder in die Höhe streckte, und brüllte...
    "Wir setzen ihnen nach Männer, tötet soviele wie möglich! Passt auf die Pfeile auf, und vorallem seid wachsam, sie könnten auch einen Hinterhalt stellen! Los Männer!"
    Und damit ritt der Tribunus den flüchtenden Parthern nach, es war schon eine Freude die Panzerreiter und die Infantrie der Pather fliehen zu sehen, die Angst und der Respekt vor den Panzerreitern wurde von diesem Gefühl fast verdrängt, auf der anderen Flanke begann auch die Auxilia Reiterei die Truppen zu verfolgen, zumindest glaubte der Tribunus dass durch den ganzen Staub welcher von Hunderten, vielleicht Tausenden Füßen aufgewirbelt wurde, welche versuchten der Stärke Roms zu entkommen...