Die Antwort fiel reichlich generisch aus und stellte Macer damit für's Erste auch nicht zufrieden. Etwas mehr Kreativität hatte er sich schon erhofft und setzte deshalb zwar noch keinen missbilligenden, aber auch keinen strahlenden Gesichtsausdruck auf. "Nun, Loyalität kann wohl jeder Patron von seinen Klienten erwarten. Es wäre wohl sehr töricht, etwas anderes zu versprechen", kommentierte er die Aussage. "Was für Weisen kannst du dir denn erdenken, auf die du dich erkenntlich zeigen könntest?", griff er dann ganz bewusst die Wortwahl des Bewerbers wörtlich auf, um ihm ein paar Ideen zu entlocken. "Ich weiß selber nur zu gut, dass wir die Zukunft nicht in der Hand haben und manch kühner Plan sich nicht realisieren lassen wird, aber mal sollte auch keine zu abstrakten Versprechen machen." Schon aus Selbstschutz, denn die konnte der Gegenüber ja beliebig interpretieren.
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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Als ihm später die Einladung vorgelegt wurde, wunderte sich Macer ein wenig, dass ihm sein Klient diese nicht persönlich überbracht hatte. Zwar hatte er problemlos Verständnis für den engen Terminplan eines Praefectus Praetorio, aber über einen kurzen Besuch oder ein Gespräch in den Thermen oder wo man sich sonst noch so begegnen konnte, hätte er sich schon gefreut.
Trotzdem war natürlich klar, dass er der Einladung folgen würde und umgehend sorgte er dafür, dass auch Albina an diesem Tag Zeit haben würde.
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Das Problem kenne ich.
Habe aus unserer Truppe auch noch keinen hier zum Mitmachen gebracht. In die andere Richtung hat's schon funktioniert.
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Zitat
Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
Aber man kann vielleicht drüber nachdenken wenn mehr im ir los ist
Tja, dann macht mal kräftig Werbung - wo auch immer.Wachstum bei den Spielerzahlen haben wir schon lange nicht mehr.
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"Ich besitze ein Landgut bei Mediolanum, also gar nicht so weit weg", erwiderte Macer. "Allerdings betreibe ich keinen Weinbau, sondern hauptsächlich verschiedenes Obst und Nüsse. Bei letzteren war die Ernte eher schelcht dieses Jahr, aber beim Obst geht es." Mit weiteren Details wollte er den Mann aber nicht quälen, denn er war immerhin nicht gekommen, um mir ihm über Landwirtschaft zu sprechen, sondern über ein Patronat. Und diesbezüglich war fast die wichtigste aller Fragen noch gar nicht gestellt worden. "Nun, zurück zu deinem Anliegen. Was darf ich mir von dir denn erwarten, wenn ich dein Patron werden sollte?"
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"Mit dem Procurator a memoria hattest du also schon gesprochen?", wiederholte Macer die für ihn neue Information in Form einer rhetorischen Frage. "Vielleicht hat sich unser Interesse dann ja zumindest indirekt auf die Erstellung des Gesetzes ausgewirkt, falls dein Gespräch am kaiserhof weitergetragen wurde", spekulierte er in eine Richtung, mit der man der Sache sogar noch etwas Positives abringen konnte.
An den Spekulationen rund um den Straßenbau wollte sich Macer allerdings auch nicht allzu intensiv beteiligen. "Mit dem Bau wurde noch nicht begonnen? Ich gebe zu, dass ich das nicht allzu intensiv verfolgt habe, da ich mich in der Gegend nicht wirklich auskenne und keine Interessen dort verfolge. Vielleicht gibt es ja Probleme, um die er sich persönlich kümmern muss." Das würde dann sowohl die Abwesenheit als auch den noch nicht erfolgten Start erklären.
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"Ja, in der Tat scheint sich dieses Thema wohl weitgehend erledigt zu haben, auch wenn der Senat noch Anregungen eingebracht hat", griff Macer gleich die Sache auf, die er früher oder später ohnehin angesprochen hatte. "Insofern ist es wohl eher an mir, mich zu entschuldigen dich um die Erledigung von Arbeit gebeten zu haben, deren Früchte wir nun nicht einmal ernten können", fügte er hinzu, denn er sah es eher als ein Problem für sich denn als einen Makel der Amtszeit.
"Dass der Curator Viarum nicht für eine Zusammenarbeit zur Verfügung stand ist allerdings interessant", griff er dann den anderen erwähnten Punkt auf. "Dann scheint er wohl sehr mit dem Straßenbau beschäftigt zu sein und schaut sich viel vor Ort um", mutmaßte er.
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Macer war etwas irritiert, denn die Antwort passte nicht einmal richtig zu seiner Frage, fand er. Mit einer vagen Antwort hatte er ja gerechnet, aber nicht mit einer, die quasi gar keine Aussage traf. "Heißt das, du holst bei allen Angelegenheiten erst einmal den Rat deines Onkels ein und folgst seinen Empfehlungen bei der Auftragsvergabe?", fragte er etwas irritiert, auch wenn er sich sicher war, dass es so nicht gemeint sein konnte. Denn das würde ja nahelegen, dass einfach Germanicus Avarus gleich das Amt übernahm.
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Als ein weiterer Gast eintrat, nickte Macer diesem zur Begrüßung ebenso freundlich zu wie dieser es getan hatte, bevor er dann wieder Matinius Agrippa antwortete. "Ah, ich wusste bisher gar nicht, dass du auch in der Kampania ausgedehnte Güter besitzt. Ich ging noch immer davon aus, dass dein Land vornehmlich in Hispania liegt", gab er zunächst einmal sein Unwissen über die Besitzverhältnisse preis. "Nein, ich baue keinen Wein an", erklärte er dann. "Ich hatte zwar damals während meiner Statthalterschaft in Germania dort geeignetes Land erworben und mit dem Gedanken gespielt, dort ein Weingut zu erreichten, diesen Plan aber dann doch nicht weiterverfolgt und das Land inzwischen wieder abgegeben. Und mein Gut bei Mediolanum ist weniger für den Weinbau geeignet. Ich baue dort verschiedenes Obst und Nüsse an, zudem verpachte ich Flächen an Schäfer."
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"Ah, ein Landgut. Wo liegt dieses?", fragte Macer, mehr aus Interesse an der Sache ansich, als dass es etwas mit dem möglichen Patronat zu tun hatte. Wenn man selber ein Landgut hatte, war es immer ein nettes Thema, sich mit anderen Gutsbesitzern zu unterhalten. "War eure diesjährige Ernte gut?" Er hatte schon von Matinius Agrippa gehört, dass dieses Jahr wohl nur ein durchschnittlicher Wein entstehen würde, aber das musste ja nicht für alle Güter gleichermaßen gelten. "Ist das gut groß?" Das wiederum sagte dann schon mehr zu der Verantwortung aus, die der potenzielle Klient bisher übernommen hatte.
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Macer entfuhr ein hörbares Seufzen und er erhob sich noch einmal von seinem Richterplatz. "Nun gut. Die erste Anhörung ist hiermit beendet. Ich stelle fest, dass es zu keiner gütlichen Einigung gekommen ist. Ich werde zunächst dem Prätor meine Entscheidung mitteilen, bevor sie veröffentlicht wird. Kläger und Beklagter sind entlassen."
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Der Name dieses Decimus Flavus sagte dem Türhüter nichts, der Name der Gens Decima allgemein allerdings schon. Trotzdem konnte er nicht alleine über Termine seines Herrn entscheiden, sondern ließ den Boten kurz warten, um mit Macers Sekretär und Hausverwalter zu sprechen. Daraus ergab sich schließlich ein Vorschlag. "In vier Tagen, zur dritten Stunde des Tages, hätte mein Herr Zeit."
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"Nein, ich bin nicht völlig abgeneigt", antwortete Macer mit feinem Lächeln und weitgehend unverbindlich. Eine Entscheidung hatte er noch lange nicht getroffen. "Hast du wirtschaftliche Erfahrungen?", fragte er dann nach, um noch mehr über das bisherige Leben des potenziellen Klienten zu erfahren. "Und bist du verheiratet?"
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"Interessant", kommentierte Macer den Ausblick. Solche Schäden wie die genannten waren nichts ungewöhnliches und daher immer mal wieder an dem einen oder anderen Gebäude zu erwarten. Also nichts, was die Finanzaufsicht des Senates betraf. Dafür kam ihm jedoch eine andere Frage. "Welche Bauunternehmer und Lieferenten sind bisher beauftragt worden?" erkundigte er sich, auch wenn er ahnte, dass der Curator das kaum auswendig wissen würde. Zumindest dann, wenn hinreichend viele verschiedene Anbieter gewählt wurden und nicht immer derselbe Auftragnehmer bevorzugt wurde.
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Wie immer öffnete der Türhüter der Casa Purgitia kurz nach dem Klopfen die Tür und betrachtete den Besucher. "Salve, wer bist du und was kann ich für dich tun?" erkundigte er sich, da er den Mann nicht kannte.
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Da Macer schlecht antworten konnte, dass es für ihn ebenfalls eine unerwartete Freude war, passend zu den Res Gestae des Quaestors auf dem Forum zu sein, suchte er nach einer anderen Formulierung. "Die Freude ist ganz meinerseits, auch wenn es weniger unerwartet ist, ausgerechnet jetzt einen Quaestor bei seinen Res Gestae anzutreffen", lautete dann die etwas längliche Antwort, die ihm in der Kürze der Zeit einfiel. "Du kannst ja wohl auf eine durch und durch zufriedenstellende und positiv verlaufene Amtszeit zurück blicken, nicht wahr?"
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Ohne sich selber zu Wort zu melden verfolgte Macer diese Debatte mit großem Interesse und noch größerer Zufriedenheit. Er sah sich durch die Antworten in seiner Ansicht bestätigt, dass es keine Notwendigkeit gab, der Schola Atheniensis die Inhalte ihrer Kasse streitig zu machen. Er war gespannt, ob im Zuge der Befragung noch Argumente ausgetauscht wurden, oder ob am Ende alle wohlinformiert und wunschlos glücklich auseinander gingen.
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Ad
M. Artorius Celer
MantuaSp. Purgitius Macer s.d.
Deine Einladung zu den Feierlichkeiten in Mantua freut mich und ehrt mich in gleichem Maße. Gerne möchte ich daher der Einladung Folge leisten und die Stadt besuchen, wenn die Feierlichkeiten beginnen. Dies fällt mir umso leichter, da ich ohnehin mein Landgut in Mediolanum besuchen muss, um nach der Ernte zu schauen.
Sp. Purgitius Macer
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Nicht weil der Beitrag des Tiberius Durus dem eigenen eine andere Meinung entgegen stellte, sondern weil er Macer in sich nicht ganz schlüssig erschien, meldete sich Macer gleich noch einmal zu Wort, denn er wollte sichergehen, alles richtig verstanden zu haben. Zwar war ihm durchaus am Schicksal Mantuas mehr gelegene als an jedem anderer italischer Städte, aber er hatte keine Lust, aus einem möglichen Missverständnis heraus eine vehemente Argumentation zu beginnen.
"Aber das Ansinnen der Stadt Mantua ist es doch, die Regelung zu ändern beziehungsweise zu ergänzen", warf er also sein Verständnis des Briefes ein. "Wenn du nun vorschlägst, dass man die Regelung schlicht streichen soll, dann ist dies eine neuer Vorschlag und gibt nicht der Bitte der Stadt Mantua statt. Gerade da uns in dem Brief zwei Vorschläge unterbreitet werden, wie das Problem zu lösen ist, verstehe ich es dahingehend, dass die Stadt für gesetzliche Vorgaben und eine Entscheidung des Senates prinzipiell dankbar ist."