Der Schreiber war tatsächlich schon informiert worden und das war auch noch gar nicht so lange her, da der Fabier ja gleich einen Tag nach der Salutatio gekommen war. "Ich, ich weiß Bescheid", nickte er daher wissend. Neben dem Eintrag in der Anmeldeliste schrieb er dementsprechend seinem Chef die gewünschte Notiz und stellte dann unverzüglich die Prüfungsunterlagen aus. "Dann sind dass hier deine Prüfungsunterlagen. Ich wünsche viel Erfolg."
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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"Dir fehlt noch der Status als Ritter, nicht wahr?" fragte Macer zurück, um sicher zu gehen, das eben nicht falsch verstanden zu haben. "Dann müssen wir uns darum ja zuerst einmal kümmern, bestenfalls zeitgleich mit einem Posten als Offizier. Wobei ich dich für letzteren tatsächlich erst nach bestandenem Examen empfehlen kann", erklärte Macer die aus seiner Sicht notwendige Reihenfolge. Auch mit einem Patron ging schließlich nicht alles von einer Stunde auf die andere.
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"Nun, du wurdest von deinem Großvater auf den Cursus Honorum vorbereitet, wohnst nun in denselben Haus, in dem schon einige Senatoren gewohnt haben und bist im richtigen Alter", fasst Macer das bisher Gehörte zusammen. "Wenn du nun den nächsten konsequenten Schritt in Richtung Cursus Honorum machen möchtest, dann wäre dieser eben das Tirocinium Fori. Ich kann es dir natürlich nur nahelegen, mehr nicht. Bevorzugst du etwas anderes, ist dies deine freie Entscheidung." Er wollte den jungen Mann ja auch nicht auf eine Spur setzen, die diesem gar nicht gefiel.
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"Gut, dann machen wir es so", fasste Macer noch einmal zusammen. Er würde dazu einfach im Büro der Academia Bescheid geben können, wenn er dort vorbeischaute, was er als Kommandeur jener Einrichtung ja zwangsläufig früher oder später tat. "Wenn du weiter nichts mehr hast, wäre es das dann erst einmal?" fragte er nach, hatte aber den Eindruck, dass das Gespräch sich dem Ende entgegen neigte.
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Es war nichts ungewöhnliches, dass Macer im Büro der Academia beom diensthabenden Schreiber vorbeischaute, wenn er einen seiner durchaus seltenen Besuche in seinem eigenen Büroraum der Academia machte. Die Zahl der Studenten und damit auch die Zahl der Prüfungen hielt sich in Grenzen, so dass es nicht allzu häufig etwas zu tun gab. Zumal er sich ausgefüllte Prüfungstafeln ja auch jederzeit nach Hause bringen lassen konnte, um sie dort zu korrigieren. Diesmal schaute er aber eben im Büro herein, denn er hatte sogar eine Anweisung für den Schreiber. "Wenn sich ein gewisser Fabius Torquatus für das Examen Primum anmeldet, dann hinterlasse mir eine Notiz. Ich übernehme seine Gebühr."
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"Natürlich sind die Regionen, die sich für den Weinbau eignen dort recht begrenzt", stimmte Macer zu. "Aber es gibt schon einige Flecken Erde, denen Sol wohlgesonnen ist und die sich ausreichender Wärme erfreuen und auch den passenden Boden bieten. Ich erwähnte eben schon, dass ich selbst auch während meiner Statthalterschaft geeignetes Land erworben hatte. An der Straße von Borbetomagus in die Belgica. Ich wäre wohl nicht der einzige gewesen, der dort ein kleines Landgut errichtete. Aber letztlich habe ich doch davon Abstand genommen, denn von Italia aus wäre es doch schwer zu erreichen und den Wein würde ich sicher nicht nach hierher importieren müssen." Und ein Landgut als reine Kapitalanlage zu betreiben, dass die Produkte regional verkaufte, die Gewinne aber an den Besitzer in Rom abführte, das war für einen Senator aus Macers Sicht eher unangemessen. Mit sowas konnten sich die Ritter beschäftigen.
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Die Antwort, insbesondere die das Alter betreffend, entsprach in etwa Macers Erwartungen. "Nun, in diesem Alter wäre dann ja der richtige Zeitpunkt für das Tirocinium Fori gekommen", stellte er fest und zeigte damit die mögliche Alternative zur Anstellung als Scriba auf. Eine Alternative, die zum einen prestigeträchtiger war für beide Seiten und zum anderen für Macer finanziell günstiger, sparte er doch schlicht das Gehalt.
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Macer konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sein frisch akzeptierter Klient gleich eine nicht ganz unerhebliche Summe nannte, mit der er unterstützt werden sollte. Auch wenn er den Betrag tatsächlich für arg unbescheiden hielt, unterstellte er aber zunächst einmal keine absichtliche Unverschämtheit. "Na, immer langsam mit dem fremden Geld", bremste er stattdessen lachend. "Ein Examen an der Academia kostet 500 Sesterze und wenn du das bestanden hast schauen wir weiter. Ich regele das direkt in der Academia." Wozu auch sollte er dem Mann erst Geld mitgeben, damit dieser es ztur Academia trug, wenn er selber ohnehin dort hin musste?
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Gerade bevor Macer antworten konnte, trat ein weiterer Consular ein. Nun war hier aber wirklich enorme Politprominenz versammelt. Da musste der Gastgeber glatt aufpassen, nicht unterzugehen oder von den anwesenden Politprofis in ihren Gesprächen schlicht nicht ernst genommen zu werden. Wobei es im Moment ja erstmal unverfänglich um Landwirtschaft ging. "Ja, gerne", erwiderte Macer daher auf die Frage nach den Pfirsichen und ließ sich gerne einen aus der Zucht Agrippa's geben. "Ich habe bisher noch nicht versucht, welche anzubauen und glaube auch, dass sie für diese Region eher untypisch wären. Mit dem Wein in Germania ist es übrigens gar nicht so schwierig wie man denkt. Ich habe einige recht erfolgreiche Weingüter gesehen, zumindest nach dortigen Maßstäben, wo der regionale Bedarf ja durchaus geringer ist als hier bei uns."
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Aus Macers Sicht wurde die Debatte immer verwirrender. Aber immerhin wurde eine öffentliche Ausschreibung angekündigt, womit Macers Meinung nach der Gerechtigkeit und Transparenz der Auftragsvergabe Genüge getan war. Während also die Debatte nun noch weiter tröpfelte, schaute er sich um, ob andere Senatoren Anstalten machten, ebenfalls einen spontanen Bericht aus ihrem Amtsbereich abzugeben.
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Der Name des genannten Redners sagte Macer wenig, er wusste nicht einmal auswendig, welches Amt jener überhaupt bekleidet hatte. Folglich nahm er an, dass es wohl nicht allzu schlimm war, diese Rede zu verpassen. Nach wie vor interessierten ihn vor allem die Aedile, auch wenn seine eigene Zeit in diesem Amt nun wirklich lange zurück lag.
Bei der Frage nach der Factio schüttelte er den Kopf. "Nein, es stehen keine Rennen an. Leider. Wie immer." Vielleicht sollte er doch mal wieder selber eines mit organisieren, damit wieder etwas Belebung entstand. "Formalia gibt es eigentlich auch keine zu klären. Aber man muss sich ja trotzdem gelegentlich mal im Factiohaus blicken lassen und die Kontakte pflegen." Auch dort konnte man ja interessante Neuigkeiten aufschnappen, nicht nur aus dem Rennsport, sonder auch aus den Familien der Factiomitgleider und zuweilen auch aus der Politik.
"Und wo wird dich dein Weg jetzt noch hinführen?", fragte er dann höflich zurück, um das kleine Gespräch noch ein wenig fortzusetzen und es nicht einfach abzubrechen.
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Macer nickte langsam, während er diese Informationen aufnahm. "Wie alt bist du?", fragte er dann weiter, denn im Schätzen des Alters war er nicht sonderlich gut. Dabei würde vom Alter durchaus einiges abhängen können, so dass er es lieber genau wusste. "Und du wohnst jetzt hier in Rom? Wie bist du mit Decima Seiana verwandt?" Die zukünftige Ehefrau seines Klienten war sicher keine schlechte Empfehlung und wenn sie den jungen Mann hergeschickt hatte, musste man solche Kontakte natürlich besonders pflegen.
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"Gut, dann erwarte ich dich ab sofort zur täglichen Salutatio", besiegelte Macer mit einer nüchtern Feststellung, aber immerhin einem herzlichen und sogar ein wenig feierlichen Gesichtsausdruck das Patronatsverhältnis. "Die Chancen, dass du bei dieser Gelegenheit Terentius Cyprianus treffen wirst, welcher ebenfalls einer meiner Klienten ist, ist zwar mehr als gering, aber da werden wir andere Wege finden", führte er dann aus. Dass der Fabier wusste, wer Terentius Cyprianus war und was ein solcher Kontakt wert sein konnte, setzte er voraus.
Sim-Off: Patronat bitte im Control Panel bestätigen
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Das klang doch schon wesentlich besser oder zumindest konkreter, fand Macer. Offenbar hatte der Mann sich tatsächlich einige Gedanken gemacht, auf welche Weise man Loyalität aktiv umsetzen konnte. Blieb zu hoffen, dass er sich im passenden Augenblick auch tatsächlich daran erinnerte und entsprechende Maßnahmen ergriff. Aber das würde die Zeit wohl zeigen müssen. "Das hört sich nicht schlecht an", bestätigte er daher erst einmal und stellte keine weiteren Nachfragen. "Du bleibst für die nächste Zeit in Rom, nicht nur wegen der Academia Militaris, sondern auch, um weitere Kontakte zu knüpfen, nehme ich an?" Ob dazu auch Heiratskontakte zählten, fragte er erst einmal nicht. Wirtschaftliche und militärische Kontakte waren für einen angehenden Ritter und Offizier wohl mindestens genauso wichtig.
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Das Anliegen des Decimers entpuppte sich als nicht allzu ungewöhnlich, zumindest in seiner grundsätzlichen Richtung. Macer rekapitulierte, was sein Verwalter nach der Terminvereinbarung bereits über diesen Decimus Flavus herausbekommen hatte und stellte entsprechend seine Fragen. "Dein Großvater hat dich in Hispania also auf den Cursus Honorum vorbereitet. Nun, dass ich einerseits nichts ungewöhnliches, das Großväter solches tun und auch Hispania ist in Verbindung mit der Gens Decima sicher nichts seltenes. Sich in Hispania auf den Cursus Honorum vorzubereiten vielleicht schon, aber jetzt bist du ja hier. Wie lautet denn der Name deines Großvaters und wer ist dein Vater?" war das erste, was er wissen wollte. "Ich verbrachte viele Jahre gemeinsam mit Decimus Meridius, er war auch mein Nachfolger als Statthalter in Germania, aber er stammt nicht aus deiner Familie, nehme ich an?", setzte er hinzu, denn wenn es so wäre, hätte der Decimer ihn zweifellos erwähnt.
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Macer zog etwas die Augenbraue hoch, als ihn der Besucher gleich mit der freundschaftlich-vertraulichen Anrede nur mit dem Cognomen ansprach, sagte dazu jedoch nichts, sondern verzichtete im Gegenzug lediglich auf ein paar höfliche Einstiegsfloskeln in das Gespräch. "Was führt dich zu mir?", erkundigte er sich stattdessen.
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"Dann folge mir bitte", erwiderte der Türhüter und gab den Weg durch doe Tür frei. "Der Hausherr erwartet dich im Tablinum".
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Macer erwartete den Gast in seinem Arbeitszimmer, in dem er einige Schriften studiert hatte. Nichts wichtiges, aber er konnte ja auch nicht den ganzen Tag die Bauarbeiten an seiner Casa überwachen oder sich auf dem Forum herum treiben. Manchmal musste man auch einfach mal ein wenig Lesen. Vor allem ließ sich damit gut die Zeit zwischen zwei Terminen überbrücken. Entsprechend schnell ließ er die Buchrolle sinken, als der Gast eintrat. "Salve, Decimus Flavus", begrüßte er ihn freundlich. "Nimm' Platz."
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Wie immer öffnete auch diesmal der Türhüter und musterte den Besucher kurz. "Salve. Decimus Flavus, nehme ich an?", erkundigte er sich, da er den Besuchsplan seines Herrn natürlich im Kopf hatte. "Du möchtest zu Senator Purgitius Macer?"
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Letztlich verfolgte Macer nicht unbedingt das Ziel, den Entstehungsweg des Gesetzes nun in allen Details zu rekonstruieren, aber interessant war es schon, welche Wege manche Gedanken gingen. "Mal sehen, mit welchen Vertretern des Kaiserhofes oder des Praefectus Urbi ich noch zu tun haben werde, falls wir über allfällige Ergänzungen des Gesetzes bezüglich der Senatsferien sprechen. Vielleicht erfahre ich ja dann noch das eine oder andere", schloss er das Thema daher mit einem Ausblick ab, der es jederzeit erlauben würde, es bei einem erneuten Zusammentreffen wieder aufzunehmen.
Auch zum Curator Viarum erschien ihm alles gesagt, so dass er gerne das neue Thema des ehemaligen Quaestors aufnahm. "Nun, hier sollte ich als Senator sein, wenn ich nicht gerade im Senat bin, nicht wahr?", antwortete er erst einmal lächelnd und war sich völlig bewusst, dass er mit dieser Antwort das idealistischste aller Bilder malte. "Ich versuche eigentlich immer, einige Res Gestae anzuhören und da kam mir deine heute natürlich sehr gelegen. Weißt du, ob heute noch jemand sprechen wird? Ich wollte nachher noch weiter zur Factio." Zeitdruck hatte er allerdings nicht, sonst hätte er ja jetzt nicht einmal einfach zum Gespräch stehen bleiben können.