Auch Octavius Macer schien kein Interesse an einer Plauderei zu haben, was Macer aber nicht persönlich nahm. Offenbar war jener Namensvetter mit in Begleitung von Tiberia Faustina erschienen, die sich ja auch schon rasch entfernt hatte. Statt mit den beiden zu plaudern, zog es Macer und Albina also auch langsam in Richtung Essen. Auf dem Weg dorthin lief ihnen Flavius Piso über den Weg, den Macer natürlich auch erst einem begrüßen musste. "Salve, Flavius Piso. Wie schön, dich ebenfalls hier zu treffen", lächelte er seinem Klienten entgegen, der bei einer patrizischen Hochzeit sicher kein allzu ungewöhnlicher Gast war.
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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Passt zwar nicht ganz ins Historia-Forum, aber irgendwie auch wieder ganz gut: Im Römermuseum Haltern (http://www.lwl.org/LWL/Kultur/WMfA_Haltern/) ist heute eine hübsche Sonderausstellung eröffnet worden, in der zusätzlich zu den römischen Exponaten der Dauerausstellung ca. 350 Asterix-Exponate zu sehen sind. Von Asterix- und Obelix-Radiregummis über Krawatten mit Idefix-Motiv bis hin zu einem 2m großen Plüsch-Obelix ist alles dabei, was Sammler in ihren Sammlungen haben. Römer und Piraten sind natürlich auch mit dabei, wie sich das für Asterix gehört.
Die Ausstellung läuft in den NRW-Sommerferien, also von heute bis zum 4.9.. Und wer mal Gudrun Penndorf, die langjährige Asterix-Übersetzerin (Bände 1 - 29) erleben möchte, sollte am 13.8. kommen, dann ist nämlich Asterix-Fantreffen und sie hält einen Vortrag.
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"Wahrscheinlich ist dieser Interpretationsspielraum beabsichtigt", äußerte Macer bereits halblaut zum letzten Satz des Tiberius Durus und sah sich durch die Worte des Germanicus Avarus in dieser Einschätzung bestätigt. "Wenn die bisherige Regelung lautete, dass eine Prüfung in der Regel mit 60% bestanden ist, dann deutet das für mich darauf hin, dass es auch Abweichungen von dieser Regel geben konnte. Wurde davon bisher häufig Gebrauch gemacht, ist der Absatz wohl wirklich entbehrlich. Anderenfalls kann man ihn wohl beibehalten. Aber die Vergabe von Auszeichnungen sollte in der Tat nicht so strikt gesetzlich geregelt sein, denke ich."
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Die Antwort seines Klienten stimmte Macer nachdenklich, denn dieser schien sich schon eine ziemlich gefestigte Einstellung zum Praefectus Urbi gebildet zu haben, ohne dass er ihn überhaupt getroffen hatte. Andererseits war Macer nicht so naiv zu glauben, dass ausgerechnet unter diesen Praefectus Urbi ein Mann das Kommando über die Praetorianer erhalten sollte, den dieser nicht kannte. Die beiden würden also mit Sicherheit schon in Kontakt gestanden haben. An seiner Meinung änderte das nichts, zumal sein Klient gerade indirekt gesagt hatte, dass er den Praefectus Urbi für nicht integer hält. "Nein, ich glaube, du missverstehst mich", widersprach er daher erneut. "Ob es verständlich ist oder natürlich ist mir völlig egal. Es ist nicht gut! Das ist der Punkt. Dieser Mann ist nicht der Kaiser, also hat er auch nicht mit 24 Liktoren herum zu laufen. Dass seine Macht es ihm erlaubt, spielt dabei keine Rolle, genauso wie es keine Rolle spielt, ob der Praefectus Urbi nun Vescularius Salinator heißt oder sonstwie. Es geht nicht um die Person, um den Menschen, um die Vorzüge der Macht, die persönlichen Vorteile, all dies. Es geht um die Erfüllung einer Pflicht!" Langsam begann Macer, sich in Schwung zu reden und trotz aller Ernsthaftigkeit des Themas machte ihm das sogar Spaß. "Ich bin mir sicher, dass du das als erfahrener Offizier weißt. Du führst das Kommando und alle nachrangigen Offiziere handeln in deinem Namen. Du legst Wert darauf, dass die Männer das wissen, dass sie dir vertrauen und dass sie nicht ihren Optio für den Kommandeur der ganzen Einheit halten. Selbst wenn dich die Soldaten kaum einen Tag im Jahr persönlich zu Gesicht bekommen, so bist es doch du, der die jährliche Parade abnimmt und keiner sonst. Aber selbst du machst es nicht für dich, sondern im Namen des Kaisers, denn auf ihn sind die Männer vereidigt. Damit ist Rom groß geworden, mit dieser Klarheit." Das Wort Usurpation nahm er nicht in den Mund. Er war sich auch hier sicher, dass sein Klient die Geschichte kannte. Stattdessen atmete er nur einmal kurz durch, dann ging er weiter. "Wenn der Kaiser einen Mann zu seinem Stellvertreter bestimmt, dann steht es mir nicht zu, an dieser Entscheidung zu rütteln. Aber ebensowenig steht es dem Stellvertreter zu, sich auch nur ansatzweise so zu benehmen, als wäre er eben mehr als ein Stellvertreter. Und du bist nun einer der wichtigsten Praefecten des Reiches. Damit steht es dir wiederum zu, den Kaiser zu beraten und ihm zu sagen, dass seine Stimme in Rom zu leise und zu selten gehört wird im Moment. Und ich bin überzeugt, dass du Rom einen guten Dienst erweist, wenn du ihm dies wirklich mitteilst."
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Nach einer angemessenen Zeitspanne, in der Macer angestrengt auf zustimmende oder ablehnende Zeichen der Göttin gewartet hatte, war er sich schließlich sicher, auch ihre Unterstützung und ihr Wohlwollen für sein Vorhaben und die damit beauftragten Handwerker zu haben, so dass er seinen Opfermarathon befriedigt abschließen konnte. Er wartete noch, bis der Duft des Weihrauchs weitgehend verflogen war, dann entfernte er sich wieder vom Hausaltar und wandte sich den sehr viel praktischeren Dingen der Umbauorganisation zu.
Mit wenigen Worten scheuchte er die Sklaven umher, die das in der Gefahrenzone des Umbaus stehende Mobiliar in Sicherheit brachten und begab sich dann in den Garten, wo einige halbwegs wertvolle Pflanzen ebenfalls zur Sicherheit ausgegraben und an einen weniger gefährdeten Platz gestellt werden sollten. Überhaupt würde der Umbau auch eine erhebliche Umgestaltung des Gartens bedeuten, denn nicht nur das Haus gewann an Zimmern und Fläche hinzu, sondern auch der Garten würde fast doppelt so groß werden wie zuvor und folglich völlig neu gestaltet werden müssen. Macer freute sich schon jetzt auf die ersten Schritte in der dann neu gestalteten, längeren schattigen Wandelhalle am Rande des Gartens und auf den Blick ins Grüne aus dem neuen Speisezimmer, welches im neuen Teil des Hauses würde eingerichtet werden.
Aber bis es soweit war, war noch eine Menge zu tun und Macer ging wieder ins Haus, wo Bahnen aus Lumpen auf den Boden gelegt wurden, damit der Staub vom Einreissen der Wände nicht überall hin getrampelt werden würde. Die Arbeiten sollten zwar erst morgen beginnen, aber Handwerker kamen bekanntlich früh und da sollte alles vorbereitet sein. Zumal der Architekt angekündigt hatte, dass vielleicht heute schon einige seiner Leute vorbeischauen würden, um zumindest schonmal etwas Arbeitsgerät an ihrer neuen Baustelle zu deponieren. Das würde zwar vor allem das Nachbarhaus betreffen, denn dort waren wesentlich mehr Arbeiten zu verrichten, aber ganz genau hatte Macer die Planungen eben auch nicht im Kopf. Und ein bisschen nervös und neugierig war er auch, das musste er zugeben.
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Wie schon häufiger bei öffentlichen Anlässen der letzten Zeit warf Macer einen besonders kritischen Blick auf den Praefectus urbi, als dieser die Szenerie betrat. Immerhin ließ dieser diesmal nicht 24 Liktoren voraus gehen und an der Feldherrenmontur gab es angesichts des Anlasses auch nichts grundsätzliches auszusetzen. Also widmete er sich in seiner Aufmerksamkeit wieder der Parade, die aber nicht aufwändiger auszufallen schien als viele andere Paraden auch. Es folgten die üblichen Reden, die die Prätorianer als die Besten der Besten feierten und sie auf den Kaiser und Rom einschworen. An dieser Stelle stimmte Macer gerne in den Applaus mit ein.
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Macer konnte nicht verhehlen, dass das mutmaßliche Verhalten von einem gewissen Maß an Pragmatismus zeugte. Es war ihm durchaus bewusst, dass die Götter sich nicht ständig um alles und jeden kümmern konnten, deswegen musste man ihnen ja auch opfern, wenn man etwas bekommen wollte oder versprach ihnen ein Opfer, um sich ihre Aufmerksamkeit zu sichern. Da war es nur naheliegend, dass sie sich nicht gleich um jeden Kranken kümmerten, solange sie ihn nicht selber krank gemacht hatten, selbst wenn es der römische Kaiser höchstpersönlich war.
"Das klingt fast so, als müssten wir annehmen, dass der Kaiser sich nicht selbst genug um seine Gesundung kümmert oder darum, um die Unterstützung der Götter zu werben", grübelte Macer. "Oder er geht davon aus, dass sich andere eben darum kümmern und diese tun es nicht in dem Maße, wie sie sollten. Ob er wohl schonmal einen anderen Arzt als den üblichen konsultiert hat?", wurde dann auch Macer pragmatisch. Auch wenn er selber bisher wenig Erfahrung mit Ärzten hatte, schien ihm das durchaus geraten, wenn die Genesung nach so langer Zeit keine Fortschritte machte. "Es würde mich jedenfalls weder überraschen noch wundern, wenn früher oder später jemand des Wartens überdrüssig wird", fügte er dann noch hinzu.
Sim-Off: Mitten im mathematischen Vortrag erhebt einer der Anwesenden die Hand und sagt: "Ich habe zu dem, was Sie hier erzählen, ein Gegenbeispiel!" Darauf der Vortragende: "Egal, ich habe zwei Beweise!"
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"Natürlich kann ein Fahrer vom Wagen stürzen und sich verletzen. Hin und wieder kommt das vor", bestätigte Macer die Vermutung des Aureliers. "Aber ansonsten ist es eben immer ein Zusammenspiel von Fahrer und Gespann. Mit einem mäßigen Gespann lernt ein junger Fahrer sehr schnell, aber mit einem gut eingespielten Gespann kann er auch schon frühe Erfolge feiern. Umgekehrt kann ein erfahrener Fahrer auch mit einem weniger gut vorbereiteten Gespann durchaus Erfolg haben, eben indem er seine Erfahrung nutzt. Und ein alter Fahrer, der nicht mehr für ein Rennen taugt, kann trotzdem noch ein Gespann einfahren, um wiederum einem jungen Fahrer den Einstieg zu erleichtern", zählte er dann verschiedene Kombinationen auf. "Ein Gladiator ist dagegen immer auf sich selbst angewiesen, oder nicht?"
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"Doch, ich denke schon, dass man ihm das in gewissem Maße auch verübeln kann!" widersprach Macer. "Als Stellvertreter muss man sich immer bewusst sein, dass man den eigentlichen Amtsinhaber eben nur vertritt und nicht ersetzt. Ob es dabei nun um einen Sportverein oder das römische Reich geht ist ziemlich egal. Wenn du mal außerhalb des Lagers bist und dein Stellvertreter das Kommando führt möchtest du ja auch nicht, dass die Soldat gleich ihn für ihren einzigen Kommandeur halten oder dass er sich für den Kommandeur hält."
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Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!
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Auch wenn Macer im Gegensatz zur letzten Kommandoübergabe bei den Prätorianern nicht mehr Consul war, so hatte er trotzdem wieder mindestens zwei Gründe, bei dem Ereignis persönlich anwesend zu sein: Erstens war er immer noch Kommandeur der Academia Militaris und als solcher quasi zur Anwesenheit bei militärischen Anlässen in Rom verpflichtet und zweitens war es einer seiner Klienten, der hier nun das Kommando bekommen sollte. Macer musste zugeben, dass er ein bisschen mit sich zufrieden war, damals vor langer Zeit diesen Mann als seinen Klienten angenommen und gefördert zu haben, der nun einen der wichtigsten Posten im Reich bekommen würde. Allerdings war sein Blick gänzlich frei von dieser Selbstzufriedenheit, als er von der Tribüne aus den Aufmarsch der Garde verfolgte.
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"Nein, ich denke nicht, dass wir schon einmal das Vewrgnügen hatten", erwiderte Macer zunächst auf die Vorstellung von Tiberia Faustina, die sich dann aber recht bald entfernte. "Octavius Macer kenne ich natürlich", fügte er dann hinzu, auch wenn er unter normalen Umstände vermutlich wie üblich einen Augenblick länger gebraucht hätte, Name, Gesicht und Funktion richtig einander zugeordnet zu bekommen. Das Umfeld hier machte es ihm aber etwas einfacher und außerdem erwartete wohl niemand, dass er hier jetzt auch gleich die komplette Vita des Octaviers präsent hatte. "Es gibt ja nicht so viele Männer mit diesem Cognomen in den vorderen Reihen der Politik", setzte er dann hinzu, denn tatsächlich erleichterte ihm diese Namensgleichheit natürlich die Erinnerung.
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"Du würdest Rom damit zweifellos einen wichtigen Dienst erweisen", antwortete Macer nach eine kleinen Pause mit fest Stimme. Erst in diesem Augenblick war ihm wohl klar geworden, welchen Einfluss sein Klient nun hatte. "Nicht nur die Dringlichkeit eines Nachfolgers, auch die Dringlichkeit seiner Sichtbarkeit. Wenn seine Krankheit es ihm weiterhin nicht erlaubt, in Rom anwesend zu sein, dann wäre es immerhin erfreulich, häufiger von ihm direkt zu hören. Es mag sein, dass der Praefectus Urbi in seinem Namen handelt, aber es macht nicht den Eindruck, dass dieser gerne und häufig die Worte des Kaisers an das Volk oder den Senat richtet."
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Es wäre eine glatte Lüge gewesen, wenn Macer sich nun eingeredet hätte, das Gespräch genau so gelenkt zu haben, um den Quaestor und Haruspex herauszufordern. Er hätte ihn schließlich auch viel direkter fragen können, wenn er seine Meinung hätte hören wollen. Aber andererseits war es durchaus so, dass Macer aus seinen für einen Senator eher bescheidenen religiösen Kenntnissen keinen Hehl machte und Gespräche durchaus gerne so führte, dass sein Gegenüber mit besseren Kenntnissen diese auch nutzen konnte. Immerhin war Macer neugierig genug, aus solchen Gesprächen dann auch etwas lernen zu wollen.
"Das ist ja mal sehr interessant", antwortete er dann auch folgerichtig auf die Insiderinformationen aus dem Collegium der Haruspecies. "Das heißt, es ist nicht der Wunsch der Götter, dass der Kaiser an dieser Krankheit leidet, aber sie greifen auch nicht ein, damit er wieder gesund wird? Aber es kann doch nicht sein, dass den Göttern dies alles völlig egal ist!"
Sim-Off: "Was ist denn mit Deiner süßen kleinen Freundin, der Mathematikerin?"
"Die habe ich verlassen... Ich rufe sie an - da erzählt sie, dass sie im Bett liegt und sich mit 3 Unbekannten rumplagt..." -
Nachdem der offizielle Teil vorbei war und Durus zum Essen gebeten hatte, schoben sich Albina und Macer erst einmal zwischen den Gästen hindurch zum Brautpaar, um es zu beglückwünschen. "Alles Gute, euch beiden und mögen eure Wünsche für diese Ehe in Erfüllung gehen!" wünschte Macer zurückhaltend höflich in Richtung der Braut und kollegial freundschaftlich wie unter Senatoren und Consularen in Richtung des Bräutigams. "Ich bin mir sicher, dass die Götter es gut mit eurer Verbindung und euren beiden Familien meinen werden."
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"Das mit den Patriziern will ich mal überhört haben, aber du solltest es in diesem Haus besser nicht wiederholen", erwiederte Macer mit einem leicht scharfen Unterton. Ansonsten könnte es nämlich passieren, dass Albina den Klienten kurzerhand vor die Tür setzen würde, völlig ungeachtet seiner Stellung. Und Macer würde ihr dabei garantiert nicht im Weg stehen.
Die weiteren Worte waren dann auch nicht geeignet, die Ernsthaftigkeit aus Macers Stimme zu nehmen, aber immerhin die Schärfe. "Ja, das stimmt wohl. Er übernimmt nicht nur die Aufgaben des Kaisers, sondern zuweilen benimmt er sich tatsächlich so, als wäre er der Kaiser. Und nicht unbedingt ein besserer als Valerianus, vom vergöttlichten Iulianus gar nicht zu reden. Und auf welche Ideen der Praefectus Urbi noch kommt weiß ich nicht, aber ich fürchte, man muss ihm alles zutrauen, denn die Nachfolge ist eben nicht klar geregelt. Von Valerianus' Sohn hört und sieht man nichts, auch von anderen Verwandten aus der Gens Ulpia oder der Gens Aelia ist nichts zu sehen."
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Es gab Fragen, auf die fiel eine Antwort schwer und es gab Fragen, auf die wussten nur die Götter eine Antwort. Diese hier war in Macers Augen eine solche. "Da stellst du eine schwierige Frage", antwortete er daher. "Das einzige, dessen ich mir diesbezüglich einigermaßen sicher bin ist, dass es nichts mit dem Staat insgesamt zu tun haben kann. Wie du schon sagtest, scheinen die Götter ja wieder versöhnt. Und der Kaiser war ja schon krank, noch bevor er überhaupt nach Rom kam, noch bevor er überhaupt Kaiser wurde. Dass sich die Krankheit nicht gebessert hat, ist allerdings in der Tat ein schlechtes Zeichen und ja, vielleicht sind Menschen nicht ganz unschuldig daran, das kann man sich wohl vorstellen", stimmte er nachdenklich zu. Von Vorsatz über schlechte Ärzte bis hin zu leichtsinnigem Verhalten des Kaisers selber war die Spannbreite schließlich groß. "Aber ich weiß zu wenig, sowohl von den göttlichen Zeichen als auch von der Medizin, um dies richtig zu deuten. Wer weiß, vielleicht ist es ja auch ein Zeichen der besonderen göttlichen Zuneigung, dass er sein Amt überhaupt trotz Krankheit antreten konnte?", stellte Macer dann noch eine gewagte These auf. Aber tatsächlich kannte er sich in diesem Bereich zu wenig aus, um aus den spärlichen öffentlich verfügbaren Informationen sichere Schlüsse ziehen zu können.
Sim-Off: "Die Negation einer falschen Aussage ergibt immer eine wahre Aussage!" behauptet ein Mathematikprofessor. "Falsch" meint ein Student. "Begründen Sie das bitte!" verlangt der Professor. "Der Satz: 'Dieser Satz enthält sechs Wörter' ist falsch, seine Negation: 'Dieser Satz enthält nicht sechs Wörter' ist aber auch falsch!"
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Macer atmete tief durch, bevor er zu einer Antwort ansetzte. Da kamen sie ja gleich zum wahrscheinlich schwierigsten Punkt des Gesprächs, aber er hatte ihn ja selber angesprochen, so dass er sich nun nicht beschweren brauchte. "Nun, ich habe wenig direkt mit ihm zu tun und kenne ihn daher kaum aus nächster Nähe. Aber er ist aktiv genug, um aufzufallen und auffallend genug, um in aller Munde zu sein. Er zeigt sich gelegentlich mit 24 Liktoren, mit Bewaffneten im Pomerium, fährt dem Senat gerne über den Mund, lacht laut und lässt sich mit gewissen Zuwendungen von der einen oder anderen Sache überzeugen. Mit Patriziern scheint er ein gewisses Problem zu haben, aber auch da helfen Zuwendungen gegebenenfalls weiter", fasste Macer seine Erfahrungen zusammen, soweit sie insbesondere die Ursachen für die negative öffentliche Meinung betrafen. "Darüber hinaus scheint er den Laden aber ziemlich im Griff zu haben und er kompensiert die Abwesenheit des Kaisers dadurch ganz gut. Außer in religiösen Belangen, aber dafür ist er ja auch nicht zuständig."
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"Wie du siehst geht es uns gut!", beantwortete Macer die Frage nach seinem Befinden und bot dem Klienten dann einen Platz an. "Setz' dich. Es freut mich, dass du misch schnell aufsuchen wolltest. Gerade, wo doch sicher gleich viele andere wichtige Dinge auf dich warten. Immerhin hast du lange genug auf diesen Posaten hingearbeitet und dich darum bemüht, ihn zu erhalten. Warst du schon beim Praefectus Urbi?", erkundigte er sich dann, während eine Sklavin Getränke reichte.
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"Eine Amtszeit geht schneller vorbei als man glaubt und frischer Ruhm ist schnell verwelkt", ermahnte Macer halb ernst und halb im Scherz. Je nachdem, was man sich vorgenommen hatte, konnte die Zeit in der Tat zu schnell verfliegen. Andererseits waren sie sich ja ohnehin gerade einige gewesen, dass ihr Plan innerhalb der Kürze einer Amtszeit kaum umfassende Früchte würde tragen können. "Aber gerade wenn du dich mit den Männern aus dem Osten vergleichst, sollte eine Quaestur doch in jedem Fall genug abwerfen, um keine unbeschriebene Tabula mehr zu sein. Aber ich gebe dir Recht, manches wird vielleicht einfach die Zeit zeigen und lösen, in dieser oder jener Hinsicht." An welche Problemlösungen er dabei genau dachte, erörterte er nicht. Der Quaestor schien ihm zu unbeschwert über die Zukunft zu sprechen, als dass er jetzt hochpolitische Dinge mit ihm erörtern wollte. Zumal der Mann weder sein Klient noch sein Tiro oder ein sonstiger enger Vertrauter oder Schüler war.
Stattdessen knüpfte er lieber an die leichteren Themen an. "Als ich Valerianus kennenlernte und Zeit mit ihm verbrachte, war er auch noch weit davon entfernt, Kaiser zu sein. Er war ein guter Offizier damals, ein sehr guter möchte ich meinen. Kein Vergleich zu dem Bild, das er bei seinen Auftritten als Kaiser in Rom abgab. Es ist ein Jammer, dass die Götter ihn mit so einer schweren Krankheit zeichnen." So gesehen war das Thema zwar nicht leichter, aber immerhin leichter anzusprechen.
Sim-Off: Treffen sich zwei Matrizen. Sagt die eine: "Komm wir gehen in den Wald und machen A hoch minus 1." Sagt die andere: "Mensch, bist Du invers!"