Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Der Kaiser zieht im RL um (nicht nach Konstantinopel - Rom bleibt also weiter Residenz!) und hat geheiratet (auch nicht die Prinzessin von Konstantinopel)!


    Hoppla! Na dann mal herzlichen Glückwunsch - insbesondere auch der werten Gemahlin, denn man heiratet ja nicht jeden Tag einen waschechten Imperator. ;)

    "Mir sind keine weiteren Interessenten bekannt", konnte Macer recht schnell verneinen, da es insbesondere in seiner Klientenschar keine weiteren Personen gab, mit denen er sich zuletzt über religiöse Belange ausgetauscht hatte.


    Ansonsten konnte er momentan recht wenig zu dem Gespräch beitragen, denn auch wenn die historisch erstrittenen Rechte der Plebejier zum Dienst an den Göttern ein spannendes Thema waren, so glaubte er doch, dass heute die Gründe für das Interesse oder eben auch Desinteresse am Cultus Deorum so vielschichtig waren, dass er sie noch bei Weitem nicht vernünftig einschätzen konnte. Und dann sagte er lieber nichts, zumal seine Gesprächspartner hier wohl besser informiert waren als er. Stattdessen griff er bei den Speisen zu, denn auch das gute Essen wollte schließlich gewürdigt werden.

    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Dann aber überraschte Modestus den Kaiser aber doch noch. "Consular Purgitius, du ebenfalls? Ich fürchte, die Flaminate sind nun bereits alle besetzt. Welches Amt würde dir vorschweben?"


    Während Macer die Bemerkung des Modestus bezüglich Macers Ambitionen im Collegium Pontificium gut einzuschätzen wusste und sie gut eingebracht fand, überraschte ihn die Schlussfolgerung des Imperators wohl ähnlich stark wie diesen die Bemerkung überrascht hatte. "Ich strebe keineswegs ein Flaminat an", wehrte er daher eilig und mit einem bescheidenen Lächeln ab, um die Sorgen um unnötige Streitereien gleich zu zersteuen. "Ich habe mich in meiner bisherigen Karriere nun wirklich nicht in religiösen Belangen hervor getan und darf daher wohl kaum einen Anspruch auf mehr als ein Pontificat geltend machen", führte er dann aus. "Mit diesem Gedanken trage ich mich nun allerdings schon eine ganze Weile", ergänzte er dann noch, um zu verdeutlichen, dass es nicht um eine spontane Laune ging, sondern durchaus um eine ernstzunehmende Planung eines weiteren Schrittes im öffentlichen Leben. "Dass Annaeus Modestus ähnliche und noch wesentlich ambitioniertere Pläne hat, ist in meinen Augen eine glückliche Fügung und findet natürlich meine volle Unterstützung. Den Wunsch, dem Collegium Pontificium beizutreten kann ich ja eben nun aus eigener Sicht nachvollziehen und unterstützen und mit seiner Vorerfahrung ist er zweifellos eben auch für prominentere Posten geeignet als ich es bin", spannte er dann wieder den Bogen zurück zu Modestus, um ihm etwas Schützenhilfe für seine Pläne zu geben und um ihm den Gesprächsfaden nicht völlig aus der Hand zu nehmen. Immerhin hatte er das Thema angeschnitten.

    Macer niockte zustimmend auf die Einschätzung des Kaisers hin, denn immerhin hatte dieser nachweislich ein paar Jahre mehr Erfahrung als Vater als er selber. Bevor sie dies jedoch weiter vertiefen konnten, wurde zu Tisch gebeten und alle griffen bei der Vorspeise zu. Macer nutzte die Gelegenheit, den Gesprächsfaden der anderen Teilnehmer aufzunehmen und darin gleich eine Gelegenheit zu erkennen, noch ein wenig Werbung für das politische Ansinnen seines Klienten zu machen. "Ich denke, er hat Recht mit seiner Einschätzung der Chancen", kommentierte er die letzten Worte seines Klienten. "Ich bin mir sicher, dass die Wahl dies auch bestätigen wird. Immerhin ist er ja auch kein unerfahrener Mann für diesen Posten und das wird man ihm sicher positiv anrechnen", versprühte er ungezügelten Optimismus, der aber kaum von seiner tatsächlichen Einschätzung der Wahlchancen abwich.

    Macer hätte sich sehr gewundert, wenn der Kaiser sogar das Alter seiner Tochter gewusst hätte, so dass ihn die Frage weder störte noch überraschte. "Sie ist fünf und wird bald sechs", gab er daher breitwillig Auskunft. "Ein paar Jahre Zeit bleiben ihr da wohl noch, bis sie sich vor solchen gesellschaftlichen Anlässen nicht mehr drücken kann", ergänzte er noch mit einem Lächeln, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob sie sich später wirklich drücken würde oder vielmehr überall mit hingenommen werden wollte, um wichtige und tolle Leute kenenzulernen.

    Erfreut registrierte Macer, dass der Kaiser gut informiert war und sich nach seiner Tochter erkundigte. Und welcher Vater erzählte nicht gerne von seinem kleinen Schatz? "Oh, keineswegs, sie ist gesund und munter und sehr lebhaft", zerstreute er die Sorge. "Aber sie ist wohl noch nicht im passenden Alter, an einer solchen Gesellschaft teilzunehmen und muss ja auch noch früh ins Bett", entschuldigte er dann ihr Fernbleiben. "Aber es wird sie sicher sehr stolz machen, wenn ich ihr morgen erzähle, dass du dich persönlich nach ihr erkundigt hast!", fügte er noch hinzu und konnte sich jetzt schon ihre staunenden Augen und das anschließende stolze Strahlen vorstellen.

    "Salve Duccia, es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen", wandte sich Macer zunächst an die Ehefrau seines Klienten. "Salve Aelia!", begrüßte er dann auch ihre stellvertretende Gastgeberin für die Begrüßung. Gerne hätte Macer noch einige Worte mit Annaeus Modestus gewechselt und auch dessen Frau näher kennengelernt, aber für mehr reichte es erst einmal nicht, da die kaiserliche Familie erschien.


    "Ave, Imperator", wählte Macer als Antwort auf die Begrüßung die militärischste der möglichen förmlichen Anreden, mit der er sich irgendwie wohler fühlte als mit den anderen Alternativen. "Augusta, Caesar", grüßte er dann auch die anderen Mitglieder der kaiserlichen Familie, die er allesamt zum ersten Mal aus der Nähe sah. "Ich danke für die Einladung und fühle mich sehr geehrt, zu den ersten Gästen zu gehören, die zu einer Cena auf den Palatin geladen werden", dankte er dann für die Einladung. Er wusste natürlich nicht genau, er wann schon alles zur welcher Gelegenheit geladen worden war, aber er hatte sich erkundigt und festgestellt, dass einige Senatoren erst nach ihm geladen waren.

    Macer folgte der Wegweisung vom Eingang des Palatins bis zu dem schattigen Plätzchen im Freien, an dem die Cena stattfinden sollte. Angesichts der Jahreszeit und der dazu passenden Temparatur war dieser Ort weder eine überraschende noch unpassende Wahl. Und auch die Tatsache, dass neben ihm offenbar auch Senator Annaeus Modestus zu dieser Cena geladen war, empfand Macer als sehr angenehm.


    "Salvete!", grüßte er die kleine Gruppe, die beisammen stand und aus der er auf den ersten Blick eben nur seinen Klienten erkennen konnte.

    Da die Entwürfe zum Teil wörtlich das umsetzten, was Macer spontan frei formuliert hatte, hatte er selbstverständlich keine Einwände dagegen, diese Sätze so wiederzufinden. Gesetze machen konnte offenbar doch ziemlich einfach sein. Statt einer Wortmeldung ließ er von seinem Platz daher nur ein deutliches Nicken und ein angedeutetes zustimmendes Applaudieren sehen.