Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Diesmal hatte es der Laufbursche von Senator Purgitius Macer etwas einfacher, denn er sollte nur einen Brief abgeben und keine Nachricht mündlich überliefern oder gar auf Antwort warten. Solche Aufträge belasteten ihn zwar auch nicht übermäßig, aber einfach nur einen Brief abzugeben und dann gleich weiter zu können, war auch eine nette Abwechslung.


    Ad
    Marcus Decimus Scipio
    Casa Decima Mercator


    Sp. Purgitius Macer M. Decimo Scipio salutem dicit!


    Dein Brief hat mich überraschend erreicht, denn ich ahnte nicht, dass sowohl Decimus Livianus als auch Decimus Serapio so gut von mir sprechen, dass sie mich gleich an erster Steller ihrer Empfehlungen nennen. Dabei hätte es ihres Zuspruchs gar nicht bedurft, denn schon um deines Großvaters und meines guten alten Freundes Meridius willen richte ich es gerne ein, dass du mich besuchen kannst, damit wir einander kennenlernen. Ich erwarte dich am Vormittag des ANTE DIEM XVII KAL IAN DCCCLXVI A.U.C. (16.12.2015/112 n.Chr.) bei mir zu Hause.


    Vale bene
    Sp. Purgitius Macer

    "Ich stimme Senator Iulius Dives zu", teilte Macer mit, nachdem er sich zu Wort gemeldet und ihm selbiges auch erteilt worden war, "insbesondere in Bezug auf seine Ausführungen zu den Soldaten des Exercitus Romanus. Im Codex Militaris ist klar dargelegt, dass die Angehörigen des Exercitus Romanus mit Lebensmitteln versorgt werden, so dass eine weitere Fürsorge für sie durch die Cura Annonae nicht notwendig ist", wiederholte er noch einmal die bereits vorgetragene Argumentation und war sich zumindest diesmal sicher, ein Gesetz auch hinreichend korrekt im Kopf zu haben. "Eine entsprechende Einschränkung als Ergänzung der Lex Flavia ist also sinnvoll, auch wenn ich annehmen würde, dass ein aktiver Soldat ohnehin weder Zeit noch Bedarf hat, tatsächlich Ansprüche gegenüber der Cura Annonae anzumelden oder gar durchzusetzen." Tatsächlich aber hatte Macer keine Ahnung, ob es derartiger Fälle schon gegeben hatte und wie diese behandelt wurden.

    Macer lauschten den Ausführungen des Jungsenators und nickte zwischenzeitlich leicht, was wohl Zustimmung ausdrücken sollte oder zumindest, dass er das gerade vorgetragene Problem oder Argument verstanden hatte. Während der Senator nach der Vorlage einiger konkreter Stellen seine Schlussworte an den Senat richtete, entwickelte sich in Macers Kopf schon eine Antwort. Einzig die Tatsache, dass sich diese Antwort nicht auf die zahlreichen Anmerkungen zu den Gerichten bezog sondern auf den einzigen Passus zum Codex Militaris, ließ ihn ein wenig zögern, sich sofort zu Wort zu melden. Schließlich meldete er sich dann aber doch, denn irgendjemand musste ja beginnen, um den Vortrag des Redners nicht dadurch zu strafen, dass ein langes Schweigen folgte.


    "Senator Iulius", begann er also. "Ich danke für die Vorschläge, die du unterbreitet hast und die mir insgesamt sehr sinnvoll erscheinen. Konkret beim letzten Vorschlag möchte ich allerdings anregen, dass wir eine weitere Vereinfachung vornehmen. Soweit ich mich erinnere - und dabei lasse ich mich gerne von den versierteren Kollegen hier korrigieren - gilt der Grundsatz, dass ein spezielles Gesetz oder Edikt stets die allgemeine Regelung übertrumpft. Demnach würde es wohl ausreichen, an der von dir zitierten Stelle nur die Grundregeln zur Aufteilung zwischen Cohortes Urbanae und Vigiles aufzuführen, ohne irgendwelche Ausnahmen dort namentlich zu nennen, denn solche Ausnahmen dürfte meinem Verstädnis nach eben jedes andere Gesetz definieren und es wäre zweifellos eine mühselige Arbeit, dann auch jedes Mal den Codex Iuridicalis zu aktualisieren", trug er dann seinen Vorschlag vor und wartete auf Kommentare durch den Senator oder andere Kollegen.

    Macer sah sich weder dazu genötigt noch berufen, sich mit einer Wortmeldung an der Postenvergabe zu beteiligen, denn schließlich waren weder Verwandte noch Klienten von ihm unter jenen, die gewählt worden waren. Ein deutlich sichtbares Nicken unterstützte dennoch die Äußerung des Iulius Dives, denn auch Macer sah in diesem Fall keinen Grund, warum man den vorab geäußerten Präferenzen nicht entsprechen sollte.

    Auch wenn es die Academia Militaris nicht mehr gab und Macer seit ihrer Abschaffung nun wirklich in keinerlei offiziellen militärischen Funktion mehr dem Reich diente, gab es für ihn trotzdem noch den einen oder anderen militärischen Pflichttermin, bei dem er dabei sein musste. Und eine Imagoweihe auf dem Marsfeld gehörte nun einmal definitiv dazu. Wie schon häufiger bei solchen Anlässen hatte er sich den Spaß gegönnt, seine senatorischen Schuhe gegen seine alten Militärstiefel zu tauschen, damit wenigstens etwas an seiner Aufmachung daruaf hindeutete, dass er sicht nicht nur als Senator sondern auch als ehemaliger Soldat und Offizier betrachtete. Unter den Senatoren gab es freilich noch weitere Männer, die auf ebensolche Posten in ihrem Werdegang zurückblicken konnten, egal mit welchem Schuhwerk sie heute erschienen waren, so dass Macer sich auf der Tribüne die Zeit mit angenehmen Plaudereien über frühere Zeiten und aktuelle Gerüchte von den verschiedenen Einheiten vertreiben konnte, während nach den glänzend herausgeputzten Prätorianern auch die kaiserliche Familie am Ort des Geschehens eintraf.

    Macer dankte die für in seinen Augen doch recht überraschend ausgefallene Antwort und nahm wieder Platz, um über selbige nachzudenken und derweil die weitere Befragung des Kandidaten zu verfolgen. Diese brachte aber zunächst einmal keine weiteren überraschenden Erkenntnisse mit sich, so dass Macer immer wieder darüber nachdachte, ob es eigentlich ein Gewinn oder ein Verlust war, wenn man den Kaiser um ein Patronat bat und mit einem Dispens für die nächste Wahl nach Hause ging.

    "Das werde ich mit Freuden tun und bin mir sicher, dass sie sehr stolz sein wird", antwortete Macer und freute sich für seine Tochter, dass auch die Kaiserin an sie gedacht hatte. Da hatte sie dann geich etwas, was sie weitererzählen konnte. "Und einen geeigneten Zeitpunkt für ein Kennenlernen werden wir sicher auch finden", versprach er dann, denn er wusste, dass das seine Tochter noch viel mehr freuen würde und außerdem konnte er die Kaiserin ja auch nicht enttäuschen, indem er ihr eine Absage erteilte. "Wenn sie schon schreiben könnte, würde sie dir wahrscheinlich gleich morgen einen Brief schicken mit Terminvorschlägen für ein Treffen", ergänzte er dann noch lächelnd und malte sich schon aus, wie sie in den nächsten Wochen täglich seinen Sekretär belagern würde um herauszubekommen, wann Papa wieder einen Termin bei der Kaiserin hat oder ein Sklave eine Nachricht am Palast abgeben soll. Und die vage Aussicht, dass ja jeden Moment die Kaiserin auftauchen könnte um sie zu treffen würde ihr vermutlich noch auf Monate hinaus als Ausrede dienen, um unliebsame Aufgaben von sich zu weisen.

    Macer hörte den Kandidatenvorstellungen diesmal zwar aufmerksam, aber ohne große Anspannung zu, denn er hatte keine persönlichen Favoriten oder gar Klienten unter denjenigen, die diesmal für die Ämter antraten. So konnte er ohne eigene Interessen im Blick verfolgen, wer mit welchen Argumenten um die Gunst der Senatoren warb oder welchen anderen Kandidaten ausstechen wollte. Dass hier nun gerade ein noch amtierender Vigintivir mit kaiserlichem Dispens für die Quaestur antrat, machte es seinen Gegnern wohl besonders schwer, an ihm vorbeizuziehen, wenn wer konnte schon etwas besseres als kaiserliche Unterstützung ins Feld führen. Macer nutzte diesen Umstand, um zu versuchen, den Kaiser in bisschen besser kennenzulernen, mit dem er bisher weniger zu tun gehabt hatte als mit manchem seiner Vorgänger.


    "Vigintivir Flavius," sprach er den Kandidaten daher an, "kennst du die Gründe, die unseren geschätzten Kaiser dazu bewogen haben, deine Kandidatur für diese Wahl zuzulassen?" Von persönlicher Nähe bis hin zu einem gefühlten Mangel an anderen geeigneten Kandidaten war schließlich so einiges denkbar und verriet im Zweifelsfall mehr über den Kaiser als über den Kandidaten.

    Ich nehme immer die Daten der letzten 10 Wochen, so dass zumindest kurzfristige Produktions- oder Verbrauchsausfälle nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Die Effekte längerer Pausen kann ich damit natürlich genauso wenig abdecken wie die Folgen, wenn jetzt gleich jemand einen passenden Betrieb aufmacht oder schließt. Von daher kann ich eh nie garantieren, dass das, was ich an den Zahlen schraube, wirklich hilfreich ist. :D Wir können ja in ein paar Wochen noch einmal schauen, ob ich noch einmal schrauben muss. Wenn dann noch mehr Balsam gebraucht wird, muss ich allerdings wohl auch an den Betriebskosten was ändern, sonst bekomme ich es nicht hin.

    Zitat

    Original von Decima Seiana
    Nachdem Balsam absolute Mangelware ist, und das mittlerweile seit Wochen schon - könnte bitte am Produktions-Punkte-Verhältnis was geändert werden?


    Ohja, da war Bedarf. Die Produktion des Gewürzhändlers liegt nun bei je 15 Balsam und Garum pro Runde sowie 60 Küchengewürzen, was ziemlich exakt dem Mengenverhältnis des Verbrauchs der letzten Wochen entspricht. Die Betriebskosten bleiben unverändert.

    Auch wenn er sich wieder auf die laufenden Gespräche konzentrierte, kam es für Macerdoch etwas unvermittelt, dass die Kaiserin ihn direkt ansprach. Da die Frage jedoch leicht zu beantworten war, versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. "Ja, ich war eine Zeit lang Statthalter dort, aber als besonders lang würde ich meinen Aufenthalt dort nicht bezeichnen", gab er zur Antwort. Tatsächlich hatte er wohl eine recht kurze Amtszeit dort verbracht, verglichen mit anderen Statthaltern vor und nach ihm. "Dementsprechend hatte ich auch nicht allzu viele Gelegenheiten, die Provinz kennenzulernen. Für den Fall eines längeren Aufenthalts hatte ich mich dort auf für ein Landgut interessiert, aber daraus ist nie etwas geworden", erzählte er dann weiter, während er überlegte, was er der Kaiserin wohl zum Besuch empfehlen konnte. Seine eigenen Reisen hatten ja weniger touristische Aspekte enthalten, so dass es gar nicht so einfach war, eine Empfehlung auszusprechen. "Ich gehe davon aus, dass du auf jeden Fall die Provinzhauptstadt Mogontioacum besuchen wirst?", fragte er daher erst einmal zurück, sprach dann aber trotzdem gleich weiter. "Dann wirst du auf dem Weg dorthin ja schon einen größen Teil der Provinz sehen. Wenn du von Italia aus den Weg über Mediolanum und Clunia nimmst, kannst du auf jeden Fall den Lacus Raetiae Brigantinus an der Grenze zu Raetia besuchen. Im Prinzip kannst du von dort aus den Rest der Strecke auf dem Rhenus zurücklegen und dabei die meisten wichtigen Städte der Provinz passieren", schlug er dann vor. Rein von der Bequemlichkeit her war dies sicher auch die einfachste Art zu reisen.

    Während Macer zu der Frage nach weiteren Interessenten für Priesterämter nichts beitragen konnte und sich stattdessen näher mit den angebotenen Speisen befasste, hörte er nur mit einem Ohr dem Fortgang des Gesprächs zu und lauschte mit dem anderen, was die Damen am Tisch besprachen. Es ging wohl um Germania, wenn er das Gespräch richtig deutete. Ein wenig wanderte seine Erinnerung dann zurück in die Zeit, in der er selber dort Statthalter war, aber dann zwang er sich, wieder die laufenden Tischgespräche zu verfolgen, um nicht unvermittelt angesprochen zu werden. Augenscheinlich hatte er aber in seiner kurzen Träumerei nichts verpasst.