Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    An ein paar anderen Stellen habe ich jetzt nach einem Blick auf Markt und Statistik ein wenig gedreht:


    - Der Architekt produziert jetzt deutlich weniger Baupläne und spart sich dafür auch einen guten Teil seiner Betriebskosten pro Stufe.
    - Der Gewürzhändler produziert etwas weniger Balsam und spart ebenfalls bei den Betriebskosten pro Stufe.
    - Der Imker produziert jetzt mehr Wachs und hat dafür leicht erhöhte Betriebskosten pro Stufe.

    "Nun, grundsätzlich gibt es Startgelder und Preisgelder", fühlte sich Macer dazu aufgerufen, ein wenig zu erklären. "Natürlich ist man als Veranstalter nicht verpflichtet, beides auszuloben. Theoretisch kann man sogar zu Rennen einladen, ohne beides anzubieten. Die wenigsten Fahrer werden aber aus purem guten Willen starten, wenn sich daraus nicht gerade in ganz außergewöhnlichen Fällen andere handfeste Vorteile für sie ergeben." Macer konnte es gut verstehen, dass sie so handelten, denn auch als Fahrer lebte man nicht von Luft alleine - und die Pferde sowieso nicht.


    "Bei den großen Rennen ist es üblich, dass es sowohl Preise für die Sieger gibt, als auch Startgelder für alle, die antreten. Wobei das Geld dann in der Regel an die Factiones geht und es deren Sache ist, wie diese es dann wiederum auf ihre Fahrer, Trainer, Pferdepfleger und sonstigen Aktiven verteilen", führte er dann noch weiter aus. "Gerade für junge Fahrer, die noch keiner Factio angehören, ist es natürlich besonders attraktiv, bei einem Rennen zu satarten, bei dem sie ein Startgeld bekommen, denn auf ein Preisgeld haben sie ja selten eine Chance und dass ihnen gleich nach der Teilnahme jemand einen Platz bei einer Factio anbietet ist auch nicht gesetzt."

    Es passierte Macer relativ selten, dass er jemandem begegnete, der offen und direkt behauptete, reich zu sein. Trotzdem dachte er nicht lange nach und nickte dann. "Einverstanden. Von mir aus darf es auch eine Woche Abstand sein", gestand er Iunia Axilla dann zu. "Und die Kosten hängen natürlich von der Größe des Rennens ab und von dem Aufwand, den man drumherum treibt. Je mehr gekannte Fahrer umso teurer. Je mehr Rahmenprogramm umso teurer. Je mehr Werbung umso teurer. Und so weiter", zählte er dann auf. "Ein Rennen als Wahlkampfveranstaltung ist im Zweifelsfall besonders teuer" ergänzte er dann mit einem Seitenblick auf den jungen Mann, der mit am Tisch saß, auch wenn er als angehender Ritter wohl weniger mit Politik zu tun hatte.

    Macer hatte tatsächlich nicht vor, das Thema Eheschließung weiter zu vertiefen, aber er fand es durchaus amüsant zu hören, was seine Besucherin dazu zu sagen hatte. Einige der Argumente waren zweifellos auch sehr stichhaltig, während er sich bei anderen Punkten fragte, wieso sie sich darüber überhaupt Gedanken machte. Aber anscheinend machte ihr das Thema Spaß und Macer hatte nicht vor, ihr diesen zu verderben. Also spielte er ein wenig mit. "Wer sagt denn, dass sie mir nicht in den Ohren liegen?", fragte er mit einem feinen Lächeln und freute sich dann über den Themenwechsel, der es ihm noch leichter machte, alle Fragen offen zu lassen. "Danke für die Glückwünsche. Ja, ich wäre auch sehr froh, wenn es mehr Rennen gäbe. Es sind tatsächlich sehr wenige in der letzten Zeit. Aber jedes Rennen macht Arbeit und kostet Geld. An einem von beidem scheint es im Moment den meisten zu mangeln, möchte man meinen." An welchem von beidem es ihm selber mangelte, wollte er nicht weiter ausführen, aber ganz sicher würde er früher oder später wieder ein Rennen ausrichten. Als Princeps einer Factio stand man ja in gewisser Weise in einer Pflicht.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Leider gibt es davon immer weniger, weil die Hersteller auf den Amphoren mit Wein und Olivenöl sitzen bleiben. Auch Kannenwein ist Lagerware.


    Hätte ich vom Augenschein auf dem Markt her auch gesagt, aber die Statistik der letzten 10 Wochen sagt etwas anderes: 1100 produzierten Einheiten Ölivenöl stehen 1504 verbrauchte Einheiten entgegen. Beim Kannenwein sind es 1200 produzierte Einheiten, aber bemerkenswerte 3574 verbrauchte Einheiten. Bei Landwein in Ampohren steht 218 produzierte Einheiten einem Verbrauch von 383 gegenüber. Wenn das so weiter geht, sollte sich jeglicher Lagerberg in kurzer Zeit abgetragen haben.

    "In der Tat, ja", nickte Macer und beantwortete damit im Prinzip beide Fragen gleichzeitig. Trotzdem setzte er noch eine ausführlichere Antwort nach. "Procurator Iunius Silanus sprach mit mir über diesen Posten und die Initiative dazu ging nicht von mir aus. Und selbstverständlich bin ich bereit, dieses Amt anzunehmen, wenn du mich dazu berufen solltest. Abgesehen von der Academia Militaris habe ich keine weiteren Verpflichtungen, die mich an der Ausübung dieses Amtes hindern würden. Die zweifellos nötigen Reisen durch Italia schrecken mich auch nicht." Immerhin war er schon nach Germania gereist, um dort Statthalter zu sein und auch dort durch die Provinz gereist. Die Reisen in Italia waren zweifellos einfacher und noch dazu konnte er sie gelegentlich mit privaten Besuchen auf seinem Landgut bei Mediolanum verbinden.

    Ja, liegt am Server. Wenn das passiert, einfach zwei oder drei Minuten warten (während der Wartezeit ungeduldig die Seite neu laden bringt gar nix!), dann geht es wieder. Und wer mag, schickt mir danach 'ne PN mit der in der Fehlermeldung angegebenen Uhrzeit, dann kann ich besser nachvollziehen wann diese Fehler auftreten und etwas dagegen unternehmen.

    Nachdem ihn der Procurator in Vorbereitung auf dieses Gespräch nach seinen eigenen Zukunftsplänen gefragt hatte, kam die Frage für Macer nicht völlig unvorbereitet. Dennoch erwischte der Kaiser ihn in gewisser Weise auf dem falschen Fuß, denn von allen Curatorenämtern war das des Curator Rei Publicae dasjenige, mit dem sich Macer bisher am wenigsten beschäftigt hatte.


    "Nicht näher, als es meine bisherigen Amtspflichten und Interessen an der allgemeinen Tagespolitik nötig machten", gab er daher auch offen zu. "Seine Aufgaben sind mir selbstverständlich bekannt und ich kann nicht bestreiten, dass mich das Amt reizen würde, da sowohl die Finanzaufsicht als auch die Rechtsaufsicht zweifellos attraktive Betätigungsfelder sind." Dass er als Consular in beiden Bereichen schon früher in seiner Laufbahn zu tun hatte, verstand sich dabei wohl von selbst und hob ihn womöglich nicht einmal von den anderen Kandidaten ab, so dass Macer es nicht extra betonte. Wenn sein Name als Kandidat genannt wurde, hatte man sich ziemlich sicher ohnehin schon von seiner grundsätzlichen Eignung überzeugt.

    "Ohja, sie spricht schon sehr oft in ganzen Sätzen!", nickte Macer sichtlich stolz, als hätte er daran irgendeinen Anteil gehabt. Vielleicht hatte er das sogar, denn er hatte es sich nicht nehmen lassen, selber viel mit ihr zu sprechen, wenn sich die Gelegenheit ergab. Immerhin war das eine der einfachsten Möglichkeiten, seiner Tochter zu erklären, was Papa beruflich tat - Senatoren waren Leute, die viel redeten. "Einfache Sätze natürlich", schränkte er dann aber doch auch gleich die Fähigkeiten seiner Tochter ein. "Und mache längere Sätze auch nur so, wie sie sie gehört hat. Aber sie weiß schon, dass sie ein 'ich' in den Satz einbauen muss, wenn sie sich meint und dass ein 'du' sie meint, wenn andere es verwenden." Das war für so ein kleines Kinderhirn ganz sicher schon eine reife Leistung.


    Zu den Zukunftsaussichten konnte Macer weniger sagen, auch wenn er es sich durchaus vorstellen konnte, dass die Zeit plötzlich viel zu schnell verging. Und was das heiraten betraf, war er dem nicht gänzlich abgeneigt, aber ganz sicher auch nicht dazu angetan, das heute hier zu vertiefen. "Sie wird immer eine Hauslehrerin oder Erzieherin haben", sagte er daher nur lächelnd und war sich völlig bewusst, dass seine Tochter ihn eines Tages dafür hassen würde, dass sie noch immer eine Aufpasserin haben würde, obwohl sie sich schon erwachsen fühlte.

    Die Reaktion des Mannes verwirrte den Schreiber ein wenig, aber er versuchte dennoch die gewünschte Auskunft zu geben. "Eigentlich gibt es keine Einschränkung. Die Mannschaftsadienstgrade bekommen meiner Erfahrung nach aber praktisch nie die Genehmigung von ihrem Vorgesetzten. Wozu auch? Das Examen braucht man ja nur für die Offiziersränge. Und bei denen ist es kein Problem, soweit ich weiß."

    Genaugenommen hätte Macer nun zugeben müssen, dass er sich über dieses Detail noch keine abschließenden Gedanken gemacht hatte. Aber das wäre seinem Anliegen kaum zuträglich gewesen, so dass er stattdessen einfach seine bisherigen Gedanken vortrug in der Hoffnung, dass sie dem Kaiser als Arbeitsgrundlage reichten. "Zunächst einmal ist ja der Posten des Procurator ab epistulis bereits einer, den man auch als Offizier bekleiden kann", begann er. "Ferner gehören ja ohnehin der Praefectus Urbi und der Praefectus Praetorio zu deinen engsten Beratern, die auch für die Beamten des Kaiserhofes einfach erreichbar sind und diese sind ebenfalls erfahrene Offiziere. Und nicht zuletzt wird sicher kaum ein in Rom befindlicher Mann mit entsprechender Erfahrung ablehnen, wenn er von dir zu einem Gespräch geladen wird, um seine Meinung über einige vielversprechende junge Männer loszuwerden oder Einsicht in entsprechende Berichte der Kommandeure zu nehmen", zählte er dann weiter auf und spekulierte dabei natürlich auch darauf, dass er selber zu eben jenen Männern gehören würde, die der Kaiser in solchen Fällen anhören würde.

    "Eine gute Wahl!", grinste der Schreiber und griff zu einer Liste, auf der die Anmeldungen eingetragen wurden. "Ich nehme an, du bist kein aktiver oder ehemaliger Soldat? In diesem Fall sieht das Gesetz eine Teilnahmegebühr von 500 Sesterzen vor."