Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Der Schreiber legte die Abgabe auf einen Stapel im Regal, ohne sie anzusehen. Um die Korrektur kümmerte sich später der Kommandeur.


    "Was möchte dein Praefectus denn wissen? Außer, dass man das Examen Tertium absolviert haben muss, um zum Examen Quartum antreten zu können, was sich zweifellos von selbst versteht", antwortete der Schreiber dann auf die Frage hin.

    Der Link sollte jetzt funktionieren.


    Und zuminderst beim Ordo Senatorius, der ja auch dich betrifft, hat es schon so seine Richtigkeit, dass du ihn inne hast. Der vererbt sich nämlich tatsächlich über mehrere Generationen. Mal schauen, wo wir da noch überall an den Formulierungen feilen müssen, damit das auch im Text klar wird.

    Falls der Verweis auf den Agoranomos als Kritik gemeint war, so bekam Macer dies definitiv nicht mit, denn mit dem Aedilat verband er außerordentlich positive Erinnerungen. Genaugenommen war es von allen Ämtern des Cursus Honorum dasjenige gewesen, das ihm am meisten Freude bereitet hat. Daher konnte er auch überhaupt nicht nachvollziehen, was an einer Einstellung falsch sein sollte, die dazu führte, dass man dreimal Aedil wurde. Und wieso das mit einem "nur" zu versehen war.


    "Ich möchte mich auch nicht despektierlich über Basare als solche äußern", gab er daher zurück, um die Bemerkung irgendwie aufzugreifen. "Ich habe mich als Aedil stets gerne auf den Märkten aufgehalten. Leider ist es ja reichlich verpönt, eine niederigere Stufe des Cursus Honorum zu wiederholen, sonst würde ich glatt noch einmal ein Aedilat anstreben", kommentierte er es dann weiter, und schloss es damit für sich dann auch ab. Neben dem schlechten Ansehen einer solchen unüblichen Wiederholung kamen natürlich auch noch die Kosten hinzu, die eine Wiederholung des Amtes wenig erstrebenswert machten.


    "Aber wie dem auch sei. Ich werde mich nicht vor dem Dienst an Rom drücken. Ob mein Name später auf einem Straßenbauprojekt steht oder nicht ist mir dabei recht gleichgültig", versuchte er dann den gesamten Themenklomplex mit einem persönlichen Fazit abzuschließen.

    "Auf den heutigen Abend!", wiederholte Macer den Trinkspruch und nahm einen guten Schluck Wein aus seinem Glas. "Ja, sie spricht schon recht gut", ging er dann gleich auf die Frage ein, denn natürlich war seine kleine Tochter sein ganzer Stolz. "Sie plappert recht munter inzwischen. Nicht so sehr Fragen, aber sie erzählt gerne, was sie erlebt und gesehen hat. Sie darf in Begleitung ab und zu in die Stadt, das scheint ihr gut zu gefallen. Da gibt es mehr zu erleben, als im Garten." Letzterer war schließlich an allen Seiten von Gebäuden oder zumindest Mauern umgeben. So war er sicher und ruhig, aber eben auch ein wenig langweilig.

    "Über Befürworter meiner Pläne beklage ich mich sicher nicht," schmunzelte Macer angesichts des Hilfsangebotes, "aber wenn sich nicht ohnehin die Gelegenheit ergibt, brauchst du deinen Patron auch nicht unnötig bemühen. So eilig habe ich es nicht mit meinen Plänen." Für eine solche Aussage brauchte er nicht einmal die Wahrheit politisch zu biegen, denn eilig hatte er es tatsächlich nicht. Wenn sich durch Empfehlungen etwas ergab, dann wollte er es nutzen, aber wenn es länger dauerte, dann war dies auch kein Problem für ihn.


    "Natürlich kann man sich in diesem Amt durch große Projekte beliebt machen und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, aber die wirklich großen Projekte wie Wasserleitungen oder Straßen laufen am Ende ja doch unter dem Namen des Kaisers, während die kleinere Projekte schneller in Vergessenheit geraten, als man glaubt. Oder kannst du dich an die letzten Straßenbauten des Curator Viarum erinnern?", erläuterte Macer seine Sichtweise und endete mit einer Frage. Diese war durchaus ehrlich gemeint, denn vielleicht war sein Eindruck ja auch völlig falsch und solche Erfolge blieben manchen Leuten viel länger in Erinnerung, als er gedacht hatte.

    "Danke, dass du mir diese Gesprächsmöglichkeit verschaffst", bedankte sich Macer artig für die Zusage eines Termins beim Kaiser, für den es nun einiges zu besprechen gab. Zumal der Procurator nun selber noch ein weiteres Thema vorschlug, das für Macer ein wenig aus heiterem Himmel kam. Aber wenn ein Procurator fragt, konnte er schlecht ablehnen. "Nun, selbstverständlich wäre mir das eine große Ehre, wenn mein Name im Palast gehandelt wird und wenn der Kaiser mich beruft, dann werde ich diesem Ruf folgen. In der Tat war ich in letzter Zeit sehr ruhig und gedenke nicht, diesen Zustand ewig andauern zu lassen", begann er dann vorsichtig, seine Pläne auszuführen. "Eine Statthalterschaft reizt mich im Moment allerdings wenig. Meine Zeit als Curator hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich kann mir gut vorstellen, an diese noch einem anzuknüpfen."

    "Die Zeit als Curator Aquarum hat mir sehr viel Freude bereitet", antwortete Macer zielsicher an der eigentlichen Frage vorbei. "Aber ich glaube, die freie Auswahl stellt sich ohnehin nicht. Rom ist ja doch etwas anderes als der Basar einer östlichen Provinz", fand Macer, auch wenn ihm natürlich völlig klar war, dass man sich für Ämter auch selber ins Gespräch bringen musste, wenn man es ernst meinte. Aber da würde er sich eben auch da einbringen, wo er Chancen sah, und nicht beliebig wählen.


    Die weitere Frage war ihm dann allerdings nicht ganz klar. "Das Amt nutzen? Was meinst du? Nach meiner Erfahrung eignet sich eine Zeit als Curator wenig, um ein politisches Amt vorzubereiten, erst Recht kein Consulat. Dafür ist ein Curator viel zu sehr im bürokratischen Tagesgeschäft involviert." Zumindest war Macer das in seiner Zeit als Curator und er kannte diverse andere Curatoren, die nach ihrem Abschied aus diesem Amt keineswegs als nächstes Consul geworden sind.

    Hört sich so an, als hätte dein Browser da mal einen kleinen Schluckauf gehabt. Eine konkrete Ursache lässt sich zumindest erst einmal nicht feststellen. Falls es noch einmal passiert, bitte melden.

    Der Schreiber erwiderte den Gruß. "Salve, Centurio." Dann griff er ohne weitere Worte zu der Anmeldeliste, um eine Eintragung zu machen. Bei aktiven Soldaten brauchte er nicht nach Geld fragen, das machte die Anmeldung einfach. Stattdessen konnte er gleich die Prüfungsunterlagen aushändigen. "Hier, bitteschön. Das sind deine Prüfungsunterlagen."

    "Stimmt, den sollte man auch nicht vergessen", nickte Macer bei der Erwähnung des anderen Onkels, um dann später bei der Rückfrage nach seinen eigenen Zielen ebenfalls zu nicken. "Ja, das ist in der Tat eine gute Frage. Wirklich Neues gibt es nicht mehr, nach dem ich streben könnte. Aber zuweilen können ja auch Wiederholungen gefallen. Ich arbeite allerdings derzeit nicht konkret auf ein bestimmtes Ziel hin. Aber wenn ich wählen müsste, tendiere ich derzeit dazu, noch einmal eine Zeit als Curator zu verbringen", plauderte er dann ein wenig über seine Pläne, die tatsächlich genauso unkonkret waren, wie es sich gerade anhörte. "In die Provinzen zieht es mich derzeit zumindest gar nicht", schloss er diesen Weg schon einmal aus.

    Macer schüttelte lächelnd den Kopf, denn offensichtlich war der Procurator einem Missverständnis aufgesessen. "Keine Sorge, ich sprach nicht vom Posten des Procurator Familiarum Gladiatoriarum", wehrte er die Überlegungen dann ab. "Es geht vielmehr um einen Posten als Director Ludi. Und ich bezweifle, dass die Ernennung schon im Gange ist. Aber sofern es gestattet ist, würde ich hiermit gerne vorschlagen, sie in Betracht zu ziehen. Sicher ist auch der derzeitige Curator Aquarum bereit, die Pläne meines Klienten zu unterstützen."

    Macer hörte aufmerksam zu und nickte. Die Ziele unterschieden sich nicht deutlich von denen, die ihm schon viele Klienten oder andere Personen vorgetragen hatten, abgesehen vom Ius trium liberorum vielleicht. "Ehrenwerte Ziele in jedem Fall und zweifellos im Sinne deiner Familie und auch deines Mannes", kommentierte er dann und überging damit geschickt, dass ihm weder der Name des Großvaters, noch der Vater seiner Gastgeberin irgendetwas sagte. Bei seinem schlechten Gedächtnis war das nicht unüblich. Da das Einbeziehen des Ehemannes angesichts der Tatsache, dass auch über das Drei-Kind-Recht gesprochen wurde, ohnehin schon zweideutig war, verzichtete Macer dann allerdings lieber darauf, viel Erfolg zu wünschen, weil das doch etwas zu aufdringlich hätte klingen können. Stattdessen schlug er wieder den Bogen zum Aufhänger des Gesprächs. "Die Erfolge deines Onkels werden sicher ihren Teil dazu beitragen, dass du als ernstzunehmende Kandidatin für den Ritterring betrachtet wirst."

    Macer nickte. "Das wäre sehr freundlich. Ein persönliches Gespräch ist sicher das beste", stimmte er zu und kam natürlich nicht noch einmal darauf zurück,d ass er ja auch einen Brief schreiben könnte. Ein Gespräch war schließlich viel besser. "Aber da wir gerade ohnehin über die Geschäfte am Kaiserhof sprechen: Bist du darüber informiert, wie es um die Aufsicht über die Gladiatorenschulen steht? Einer meiner Klienten, Helvetius Varus, wird wohl als Kandidat für einen solchen Posten gehandelt, sobald er den Ritterstand erworben hat. Ein Vorhaben, dass ich selbstverständlich nachdrücklich unterstütze", trug er dann gleich ein weiteres Anliegen vor, weil es gerade so gut passte. Einen Procurator hatte man schließlich auch als Consular nicht jeden Tag zu Gast.