Ein Bote der Factio Russata kam zur Villa Aurelia, klopfte an und wartete darauf, dass ihm geöffnet wurde.
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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"Ich wünsche viel Erfolg", antwortete Macer, der von den Zweifeln seines Tiros über die Terminsetzung nichts ahnte.
Sim-Off: Ist es dann nicht perfekter Anschauungsunterricht, wie man als Politiker viel sagt, ohne für irgendetwas verantwortlich sein zu können?
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"Das hängt nicht ganz unwesentlich davon ab, welche der Aufgaben du dir nimmst", gab Macer zur Antwort. "Für die Kandidaten gibt es ja nun einmal eine Kandidaturfrist und es wäre nicht dumm, die Dossiers erst danach zu erstellen, wenn es eben eine vollständige Liste der bekannten Kandidaturen gibt. Der Bericht über eine fiktive Amtszeit erfordert dagegen einiges an Phantasie, immerhin musst du dir eine ganze Amtszeit ausdenken. Auch dafür würde ich dir etwas Zeit lassen. Die anderen Aufgaben sind eher kurzfristiger Natur und gerade eine Abhandlung über die Regeln und Gepflogenheiten des Wahlkampfes wäre natürlich gerade dann interessant zu lesen, bevor der kommende Wahlkampf richtig in Fahrt gekommen ist", führte Macer dann aus und vermied es dabei ganz bewusst, einen festen Termin zu nennen.
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Macer konnte sich der durchaus positiven Äußerung über wilde Zeiten nicht im mindesten anschließen und blieb daher stumm. Zwar hätte er nichts dagegen gehabt, wenn es in Rom etwas quirliger zuginge als derzeit, aber einen Bedarf für scharfe Hunde sehnte er sich ganz sicher nicht herbei. Glücklicherweise brachte der Iulier das Thema dann selber zum Abschluss, so dass Macer es nicht weiter kommentieren musste.
"Nun, geradezu natürlich an unsere Diskussion anschließen würde es sich ja, wenn ich dir als praktische Übung auftragen würde, eine Kandidaturrede zu schreiben. Oder wenn du etwas mehr Phantasie aufbringen möchtest, den Tatenbericht für eine Amtszeit als Magistrat deiner Wahl, die du soeben absolviert hast", schlug er vor, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob das in die Richtung ging, die sich sein Tiro vorgestellt hatte. "Alternativ könnte ich dich auch bitten, mir ein Dossier über die Kandidaten für die kommende Wahl zu erstellen, soweit sie ihre Kandidaturen schon erklärt haben, aber da es diesmal bisher ausnahmslos recht farblose Kandidaten sind, von denen ich gehört habe, wäre das wohl eine eher freudlose Angelegenheit. Falls du doch lieber Gesetze, Verordnungen und historische Schriften wälzen möchtest, könntest du mir auch etwas über die Gepflogenheiten des öffentlichen Wahlkampfes aufschreiben, insbesondere was das Anbringen von Graffiti angeht und wie sich die Gilden und Berufsvereinigungen üblicherweise in den Wahlkampf einbringen. Du hast die Wahl", bot er seinem Tiro schließlich an und war gespannt, wie dieser sich entscheiden würde.
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"Ich weiß es nicht", antwortete Macer absichtlich schnell und mit einem sicheren Lächeln im Gesicht. Denn genau diese Frage war es, die seine zuvor geäußerte Meinung sehr anschaulich machte. "Das ist ja das, was ich eben meinte", erklärte er daher auch sofort. "Du hast keine Erfahrung im Cursus Honorum und kennst die Ämter nur dem Namen und dem Gesetz nach, aber du kennst die praktische, tägliche Arbeit eines Magistraten nicht aus eigener Erfahrung. Und auch ich kenne dich nur aus unseren vielen Unterhaltungen und aus dem, was du freiwillig in deiner Freizeit tust. Da ist es doch völlig natürlich, dass weder du noch ich eine zuverlässige Einschätzung abgeben können, wie dir die Amtspflichten liegen werden und für welche du geeignet bist. Wie willst du also jetzt einen Plan machen, ein wichtiges Problem zu lösen, wenn du noch gar nicht weißt, auf welche Probleme du stoßen wirst?"
Macer machte eine kurze Pause, um seine Worte zu unterstreichen, aber natürlich wollte er seinen Tiro nicht gänzlich ohne Einschätzung lassen. "Du bist ein Mann, der gerne redet, der gerne argumentiert und wahrscheinlich auch gerne andere überzeugt. Ich denke, du strebst auch danach, etwas neues zu schaffen und nicht nur etwas zu verwalten oder Regeln anzuwenden. Ich bezweifle daher, dass die Tresviri Capitales das richtige Kollegium für dich wären und auch die Decemviri litibus iudicandis sind zweifellos primär einfach nur eine ausführende Stelle, die tun müssen, was das Gesetz vorschreibt. Annaeus Florus hat gezeigt, dass man auch als Vigintivir der Straßenreinigung Neues schaffen kann und Claudius Gallus hat es als Vigintivir der Münzprägung wengistens versucht, auch wenn ihm im Senat wenig Glück bescheiden war. Aber zweifellos kann man auch in diesen beiden Ämtern einfach nur tun, was die Pflicht verlangt und umgekehrt gelingt es dir vielleicht auch in den anderen Ämtern, etwas zu bewegen, sofern du das denn tatsächlich überhaupt willst und ich nicht falsch liege mit meiner Einschätzung."
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Macer fand es persönlich überhaupt nicht schlecht, wenn ein junger Mann für die Viginitviri noch keine konkreten Pläne hatte, aber hier ging es ja nicht nur um seine persönliche Meinung, sondern eine Beratung für die Zukunft. Also holte er etwas weiter aus. "Nun, da muss man wohl nach verschiedenen Gruppen im Senat unterscheiden. Da gibt es die einen, die dich bei der Kandidatur sehr wahrscheinlich nach deinen Präferenzen fragen werden und es dir negativ auslegen, wenn du nicht wenigstens einen Wunsch hast. Dann gibt es jene, die dir schlicht Planlosigkeit unterstellen werden, wenn du nicht von dir aus gleich einen Wunsch und einen Plan für das gewünschte Amt vorstellst. Wahrscheinlich fragen sie nicht einmal nach, sondern treffen einfach nur für sich diese Entscheidung. Umgekehrt wird es auch jene geben, die jeglichen ausgefeilten Plan für das erste Amt im Cursus Honorum für verträumte, hochtrabende Augenwischerei halten und von dir nichts anderes erwarten als dass du einfach auf dem Amt, welches man dir zuweist, saubere Arbeit machst. Und dann gibt es noch die, die sich einfach überraschen lassen möchten", führte er seine Sicht auf die Zusammensetzung des Senates aus. "Ich persönlich gehöre wohl zu den beiden letztgenannten Gruppen, wenn es um die Besetzung des Vigintivirats geht. Zu große Pläne würde ich an deiner Stelle nicht schmieden. Du hattest noch nie ein Amt im Cursus Honorum, wie willst du dann planen und abschätzen können, was machbar und sinnvoll ist? Wobei ich natürlich schon erwarte, dass du dich mit den verschiedenen möglichen Aufgaben eines Vigintivirs auseinandersetzt und ich fände es nur natürlich, wenn sich aus dieser Beschäftigung auch eine Präferenz ergibt, welches Amt dir mehr zusagt."
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Die Idee erschien Macer unkonventionell, aber das musste ja nichts schlechtes sein. Wer Aufmerksamkeit wollte, konnte nicht immer nur ausgetretene Pfade gehen. Überzeugt war Macer zwar keineswegs, aber das musste er seinem Tiro ka nicht sagen. Stattdessen ermutigte er ihn lieber. "Nun, als Dominus der Factio Russata kann ich ja fast nicht anders, als zu allem meine Zustimmung geben, was mit Wagenrennen zu tun hat. Dass du dich auf diesem Wege profilieren möchtest, kann ich daher nur unterstützen. Der Kaiser ist mir zwar bisher nicht als großer Freund der Wagenrennen aufgefallen, aber wer weiß - vielleicht weckst du ja eine unbekannte Seite bei ihm. Und selbst wenn er nicht wie gewünscht reagiert, wird er zweifellos dein Engagement bemerken, denn niemand organisiert einfach so mal eben ein Wagenrennen."
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Macer schüttelte grinsend den Kopf. "Gelost wird sicher nicht. Wir sind ja nicht die Griechen", erklärte er als erstes. "Formal entscheidet der Senat über die Verteilung der Quaesturen, aber er hat dabei in der Regel überhaupt keinen Grund, einen expliziten Wunsch des Kaisers bezüglich des Quaestor Principis zu ignorieren. Und so wie ich unseren Kaiser kenne, wird er es genau so machen, also den Senat entscheiden lassen aber keinen Zweifel daran lassen, welchen Kandidaten er sich wünscht."
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"Die Lex Mercatus ist ja auch eines der Gesetze, die wirklich fast jeden betreffen", stimmte Macer zu. "Fast jeder muss früher oder später irgendwo irgendetwas einkaufen oder ist an einem Handel beteiligt oder ähnliches. Jeden Tag passieren auf den Märkten tausende von Handlungen, die diesem Gesetz unterliegen. Das lässt sich kaum über ein anderes Gesetz sagen."
Bei den anderen Punkten legte Macer dann aber doch Wert darauf, noch etwas zu differenzieren und hakte noch einmal ein. "Nun, im Senat glänzen kann man in den unteren Ämtern, also im Vigintivirat und in der Quaestur sicher nicht, aber dafür sind diese Ämter ja auch nicht gemacht. Nicht umsonst werden sie auch an Männer vergeben, die eben noch keine Senatoren sind. Und der Aedil hat zweifellos bereits einen wichtigen Aufgabenbereich und kann im Senat schon einiges bewirken, wenn es denn notwendig ist. Um sich einfach nur zu profilieren, hat er andere Mittel, insbesondere die Spiele. Über Gesetzesreformen kannst du dir ohnehin nur einen Namen machen, wenn du gleich den ganz großen Hebel ansetzt."
Nach diesen eher praktischen Erklärungen kam Macer dann noch auf einen theoretischeren Aspekt zu sprechen. "Und Amtsgewalt ist nicht mit dem Einfluss im Senat zu verwechseln. Es gibt einflussreiche Männer im Senat, die kein Amt ausüben. Und jeder Magistrat, selbst ein Viginitivir hat Amtsgewalt. Eben in seinem Amt, seinem Aufgabenbereich. Was dann noch zu unterscheiden ist, sind die Magistrate mit Imperium und solche ohne. Hier liegt die Grenze tatsächlich bei der Praetur, welches die erste Magistratur mit Imperium ist, die man im Cursus Honorum erreicht. Vereinfacht gesagt, gibt es für einen Magistraten mit Imperium keinen definierten Vorgesetzen", erläuterte Macer das Konzept. "Seine Beschlüsse können nur durch einen Senatsbeschluss oder das Veto eines ranghöheren Magistraten gekippt werden. Die anderen Magistrate ohne Imperium haben dagegen immer auch einen definierten Vorgesetzten."
Nach diesem ungefragten Ausflug in die Struktur der Amtgewalten kam Macer dann wieder auf die Fragen seines Tiro zurück. "Ja, als Quaestor Principis arbeitest du so eng mit dem Kaiser zusammen, wie wohl auf keinem anderen Posten im Cursus Honorum. Das kann positiv, aber auch negativ sein. Machst du deine Sache gut und ist der Kaiser beliebt, wird er dich fördern und man wird dir als Schützling des Kaisers mit Respekt begegnen. Ist der Kaiser dagegen unbeliebt, bist du schnell als sein Günstling verrufen und man begegnet dir mit Misstrauen oder sogar Ablehnung. Und machst du deine Sache nicht gut, dann hast du es dir mit dem mächtigsten Fürsprecher verdorben, den du hättest haben können." Macer machte eine bedeutungsschwangere Pause. Bei diesem Amt stand eben einfach viel auf dem Spiel, aber der mögliche Gewinn war auch entsprechend hoch.
Zum Volkstribunat hatte er dagegen eine einfachere Meinung. "Das Volkstribunat ist ein totes Amt. In der Republik war es mächtig, aber das ist lange her. Heute gibt es keinen Grund, es noch einmal zu beleben."
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"Nicht alles war direkt dem Bürgerkreig geschuldet", hakte Macer ein, zumal er in seiner Laufbahn mehr als eine Phase erlebt hatte, die man je nach Sichtweise als Bürgerkreig bezeichnen konnte. "Manches vielleicht noch indirekt, anderes war einfach so, wie es damals war und nun ist es anders. Nicht jede Änderung muss blutig erkämpft oder bekämpft werden", mahnte er an, denn eine blutige Auseinandersetzung schien ihm höchst selten ein geeignetes Mittel der Innenpolitik zu sein.
Dann ging er aber weiter zu nächsten Frage und kam damit zu den Details seines Aedilats. "Nun, die Aufgaben waren jene, die das Gesetz vorsieht. Aufsicht über die Märkte und Thermen einerseits und die Ausrichtung von Spielen andererseits. Ich habe damals viel Wert darauf gelegt, möglichst umfangreiche und häufige Kontrollen von Betrieben durchzuführen und das in allen Teilen der Stadt. Anders gesagt: Ich war viel zu Fuß unterwegs, aber natürlich ist es völlig unmöglich, persönlich lückenlose Kontrollen durchzuführen. Für die Amtszeit hatte ich auch einen persönlichen Schreiber angestellt, Flavius Milo, für den das sowas wie eine Mischung aus Tirocinium Fori und bezahlter Arbeit war, mir bei den verschiedenen Aufgaben zur Hand zu gehen. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich mir von den verschiedenen gesetzlichen Aspekten für die Betriebskontrollen vor allem die Kontrolle des Einsatzes von geeichten Maßen und Gewichten herausgesucht. Bei den Thermen hatte ich vielleicht auch einen Schwerpunkt, aber das weiß ich nicht mehr so genau. Dazu kam natürlich noch die Schreibarbeit, also vor allem das Erteilen und Einziehen von Konzessionen. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich mir das mit meinen Amtskollegen aufgeteilt, dass ich mich vorranging darum gekümmert habe, während andere vorranging die Preiskontrollen auf den Märkten gemacht haben."
Macer machte eine kurze Pause und schaute nachdenklich ins Leere. "Im Senat war ich nicht allzu aktiv als Amtsträger. Wenn, denn werden es wohl Initiativen zur Lex Mercatus gewesen sein, aber soweit ich mich erinnere, hatte ich keine größere Reform auf der Agenda." Daher stoppte er erneut seinen Vortrag und wartete auf erneute Nachfragen.
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Kontaktaufnahme wäre besser, zumal alle derzeit im Tabularium aufgeführten Mitglieder innerhalb der letzten sechs Wochen online waren, auch wenn die meisten schon lange nichts mehr geschrieben haben. Aber PNs können sie ja auch so lesen, ohne was zu schreiben.
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Die Frage seines Tiros fiel weitaus weniger theoretisch aus, als Macer befürchtet hatte. Selbst eine theoretische Frage zum Cursus Honorum wäre wohl in Macers Augen noch praktisch genug gewesen, aber so fiel es ihm natürlich umso leichter, eine ausführliche Antwort zu geben. Er setzte sich etwas entspannter hin, bevor er begann. "Nun, vermutlich sollte ich vorausschicken, dass meine Ämterlaufbahn eine eher untypische war, was vor allem den Umständen der Zeit geschuldet war. Ich hatte mich darüber hinaus zunächst für eine militärische Laufbahn entschieden und war schon zum Tribunus Laticlavius der Legio I aufgestiegen, bevor ich doch den politischen Weg einschlug. Und es waren eben die Umstände der Zeit, die mir dies auf andere Weise ermöglichten, als es heute üblich ist", stellte er seiner Beschreibung eine längere Vorrede voran, um seinem Tiro die korrekte Einordnung der nun folgenden Ausführungen zu ermöglichen.
"Somit entfiel für mich insbesondere das Vigintivirat völlig. Ich habe dieses Amt schlicht nie absolviert. An meine Quaestur habe ich zugegebenermaßen nur noch sehr wenige Erinnerungen, auch wenn ich das vielleicht haben sollte, weil das erste Amt im Cursus Honorum ja schließlich etwas besonderes ist", fuhr Macer dann mit einem leicht verlegenen Gesichtsausdruck fort. Sein Gedächtnis war eben eher schlecht. "Ich hatte jedenfalls den Posten eines Quaestor Urbanus inne und der Wahlkampf zuvor dürfte - wie in jenen Zeiten üblich - recht intensiv gewesen sein. Es gab namhafte Kandidaten und gerade bei den unteren Ämtern war die Konkurrenz groß und jeder versuchte, seine Gefolgsleute zu mobilisieren. Wenn ich mich recht entsinne, war mein Ergebnis gut aber nicht berauschend. Ob ich mir besondere Maßnahmen für den Wahlkampf ausgedacht hatte, weiß ich nicht mehr." Er überlegte eine Weile, ob ihm noch mehr dazu einfiele, schüttelte dann aber den Kopf. "Das Amt selber habe ich dann wohl auch eher unspektakulär verbracht, möchte ich meinen. Als Quaestor Urbanus hat man recht viele Verwaltungsaufgaben, mit denen es wenig Ruhm zu ernten gibt. Der Quaestor Principis hat da eine deutlich exponiertere Stellung und als Quaestor Provincialis kommt man wenigstens ein wenig herum. Ich habe vor allem Meldelisten kontrolliert, wenn ich mich richtig erinnere. Von politischen Höhepunkten oder Tiefpunkten kann in dieser Zeit also wirklich keine Rede sein."
Macer machte eine kurze Pause, um gedanklich zu rekapitulieren, was danach kam und was er nun berichten sollte. "Bei meinem Aedilat war das völlig anders. Bedingt durch meine weitere militärische Aktivität, die mich nach der Quaestur zeitweilig auch nach Germania führte, habe ich erst acht Amtszeiten später den nächsten Schritt im Cursus Honorum gemacht. Dafür war dies das erste Amt, auf das ich mich wirklich vorbereitet und gefreut habe. Eine detaillierte politische Agenda hatte ich nicht, dafür aber waren meine Aufgaben wesentlich vielfältiger als die während der Quaestur und ich hatte den Ehrgeiz, möglichst vielen der Pflichten eines Aedils auch gerecht zu werden. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich etwas Glück und keine namhaften anderen Kandidaten zu fürchten, so dass der Wahlkampf für mich etwas entspannter verlief als bei der Quaestur. Tatsächlich fiel das Wahlergebnis dann auch deutlich besser aus und soweit ich mich erinnere hieß es damals, dass es eines der besten Ergebnisse gewesen wäre, die für das Aedilat erzielt wurden." Ob Macer sich noch immer in diesem Ruhm sonnen konnte, wusste er nicht, aber inzwischen war es ihm auch nicht mehr so wichtig. "Konkrete Höhepunkte oder Tiefpunkte vermag ich auch für diese Amtszeit nicht zu benennen, blicke aber im Allgemeinen immer äußerst freudig und positiv auf diese Zeit zurück. Sicher habe ich in den späteren Ämtern mehr Einfluss gehabt und mehr bewegen können, so dass diese rein politisch betrachtert zweifellos noch wichtiger sind, aber insgesamt betrachtet würde ich schon mein Aedilat als meinen persönlichen Höhepunkt in der Ämterlaufbahn betrachten."
Bevor er nun weiter berichtete, machte Macer erst einmal eine Pause, um seinem Tiro Zeit für Zwischenfragen zu lassen. Außerdem kam ihm mit der Zeit vielleicht noch das eine oder andere mehr in den Sinn, was es sich zu erzählen lohnte.
Sim-Off: Ich habe mich mal eng an den tatsächlichen Lebenslauf gehalten und mir lediglich durch ein paar vage Auslassungen ein paar umständliche Erklärungen erspart.
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Freigeschaltet, ohne damit eine Aussage über die Korrektheit des Namens zu machen.
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"Ohne praktische Beispiele ist Theorie immer so trocken", bekräftigte Macer mit einem Augenzwinkern seinen Vorschlag und die Bitte um konkrete Fragestellungen für den Einstieg. "Ich möchte es einfach vermeiden, dir stundenlange Vorträge zu halten. Das ist für uns beide ermüdend und am Ende wirst du sowieso Fragen stellen wollen, weil ich doch nicht alles erklärt habe, was du wissen wolltest. Da kannst du mir auch gleich am Anfang mit ein paar Fragen die gewünschte Richtung vorgeben", erläuterte er seinen Gedankengang. Immerhin waren sie hier nicht in derselben Situation wie früher an der Academia Militaris, wo Macer in der Tat stundenlange Vorträge gehalten hatte. Aber damals wir die Situation ja auch eine andere. Damals hatte er einen Lehrplan und die Studenten wollten einen Abschluss und mussten dafür eine Prüfung ablegen. Beim Tirocinium gab es dagegen weder Lehrplan noch Abschluss und erst Recht keine Prüfung, also wollte Macer auch keine stundenlangen Vorträge halten. "Dir fallen bestimmt Fragen ein", gab Macer dem Iulier noch als aufmunternde Worte mit auf den Weg, denn dieser schien mit der Herangehendweise weniger glücklich zu sein. Dabei war sich Macer aus den bisherigen Gesprächen sehr sicher, dass sein Tiro sich sicher gute Fragen würde ausdenken können.
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Rechtzeitig zum Jahresende hat das IR einen weiteren Meilenstein erreicht: Seit heute haben wir über 900.000 Beiträge! Herzlichen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben!
Dass wir diesen Meilenstein noch vor dem Jahreswechsel erreichen, ist auch deshalb besonders erfreulich, weil wir Ende September zum vermutlich ersten Mal in der Geschichte des IR überhaupt einen Zeitraum hatten, in dem binnen 24 Stunden kein einziger Beitrag geschrieben wurde. So ein ganz klein wenig Sorge hatten wir da schon, ob es über die Weihnachtszeit dann nicht völlig abebbt. Aber Nein, im Gegenteil: Nach einem schwachen Oktober hat der November kräftig aufgeholt und auch der Dezermber hat trotz Weihnachtszeit nicht schlapp gemacht.
Wir haben zwar nicht mehr die Postingquote früherer Zeiten (mit der wir für nächstes Jahr die 1.000.000 Beiträge knacken würden), aber trotzdem können wir uns bestimmt auf viele schöne Postings in 2019 freuen.
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"Die allgemeinen, staatstheoretischen Dinge", wiederholte Macer und seine Stimme bebte nicht gerade vor Begeisterung und Vorfreude. Zwar konnte er Staatstheorie inzwischen im Gegensatz zu früher durchaus etwas abgewinnen, aber er bevorzugte den problemorientierten Ansatz und kam auf solche Themen lieber erst dann zu sprechen, wenn sich ein konkreter Anlass ergab und man der Theorie somit auch einen praktischen Nutzen entnehmen konnte. "Mal schauen, ob mir ein paar anschauliche Fälle einfallen, an denen wir Verschiedenes diskutieren können", grübelte er vor sich hin. "Oder du bringst zumindest ein paar Fragestellungen mit, mit denen wir einsteigen."
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Für Angus habe ich das gerade freigeschaltet, da Cerretanus ihn schon als Custos Corporis in seinem Control Panel eingetragen hatte. Für Iduna hat er da noch nix gemacht. Wir können es zwar auch so machen, aber vielleicht will er da auch noch eine Rolle wählen.
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Macer hörte der Auflistung zu und nickte leicht. "Nun, das hört sich nach einem guten Plan an. Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Kaiser deine Eignung anerkennen wird, wenn du diesen Plan konsequent verfolgst", kommentierte er das Vorhaben. Dann lehnte er sich leicht zurück. "Was sollen wir uns für unser nächstes Zusammentreffen als Thema vornehmen?" erkundigte er sich dann, ob sein Tiro vielleicht einen Wunsch für eine Hausaufgabe hatte.
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Da es Macer durchaus aufgefallen war, dass sein Tiro nun schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit auf seinen fehlenden Ordo hingewiesen hatte und Macer zudem meinte, dabei einen leicht lamentierenden Unterton herauszuhören, wollte er ihn noch nicht entlassen. "Wie gedenkst du denn, den Kaiser davon zu überzeugen, dass du die Aufnahme in den Ordo Senatorius verdienst?", fragte er stattdessen geradeheraus. Vielleicht hatte der Iulier ja schon einen Plan, vielleicht war er aber auch völlig ahnungslos, wie eine solche Erhebung zustande kam.
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"Sehr schön", stellte Macer fest, denn immerhin war er ja dazu da, um seinem Tiro etwas beizubringen. Da war es hilfreich, wenn dieser ihn auch verstand. Dann führte Macer das Gespräch wieder in eine andere Richtung. "Um nun auf deine andere Frage zurückzukommen: Ja, ich denke schon, dass Annaeus Florus eine überdurchschnittliche Leistung gezeigt hat. Er hat die ihm anvertraute Aufgabe sehr sorgfältig erledigt und er hat sich etwas ausgedacht, um die Ergebnisse der Arbeit noch zu verbessern und für die Umsetzung dieser Idee hat er auch noch die nötigen Vorbereitungen getroffen. Das ist in der Tat mehr, als man von einem Amtsträger im Durchschnitt erwarten kann."