Livianus' Zimmer war sehr ordentlich aufgeräumt, was Fannia sehr erfreute. Mit Genuss reinigte sie den freien Boden und die kaum genutzten Möbel.
Sie richtete sein Bett und schüttelte die Kissen fein säuberlich auf, als ihr ein kleines Bild entgegenflatterte. Es zeigte die Zeichnung einer jungen Frau. Sie war schlicht gekleidet, aber ihr Gesicht sehr schön. Sie schien einer Sklavin wie Fannia selbst es war, gleich zu sein...aber hier im Haus hatte sie sie noch nicht gesehen...Moment...!!! Sie erinnterte sich nochmals an Cicero's Worte.
Verdammt, dachte sie...sie sollte doch nicht in fremden Sachen stöbern. Aber tat sie das überhaupt? Sie konnte doch nichts dafür, dass ihr das Bild in die Hände gefallen war. Rasch legte sie das Bild zurück wo es hergekommen war und beendete ihre Arbeit.
Das war also die Geschichte gewesen, die Cicero gemeint hatte und wovon sie sich fernhalten sollte. Livinanus hatte wohl das Unglück sich in eine Sklavin verliebt zu haben und das war wohl allen Anscheins nicht gut gegangen.
Sie beschloss ihr Wissen für sich zu behalten, beendete ihre Arbeit, sammelte ihre Lappen und Schwämme zusammen und machte sich müde tappsend auf den Weg in das allerletzte Zimmer des Hausherren.