Der Sklave, den Fabia angeschrien hatte, war zu Fannia gelaufen. Er selbst war ein Mann und es war nicht schicklich, dass männliche Sklaven einer Geburt beiwohnten.
Fannia erinnerte sich noch gut an die eigene Geburt ihres kleinen Sohnes, welche jetzt schon knapp zwei Monate zurück lag. Sie würde Valeria mit all ihrem Wissen und mit Rat und Tat beistehen. Als ihr Sohn geboren wurde war Cicero dabei gewesen. Er hatte darauf bestanden sein Kind auf die Welt bringen zu dürfen.
Hier sah die Sache nun anders aus. Sicher hätte sich Maximian gewünscht, bei der Geburt dabei sein zu dürfen. Aber vieles hatte sich geändert...
Endlich kam sie zu Valeria's Cubiculum und trat mit einem Eimer heißem Wasser und Tüchern ein. Sie ging an Valeria's Seite und nahm ein Stück sauberes Holz, dass sie ihr vor den Mund hielt. "Nehmt das zwischen die Zähne und beisst fest darauf, das hilft etwas gegen die Schmerzen." erklärte Fannia, dann tastete sie den Bauch ab und spürte, dass der Körper des Kindes nicht ordnungsgemäß lag.