Beiträge von Marcus Aurelius Antoninus

    "Ach, nicht der Rede wert. Nun ist ja jemand da. Salve! Ich hätte gern Lucius Aelius Quarto und seine Gattin gesprochen. Du kannst den Quaestor Principis melden, falls ich Glück habe und die Herrschaften anzutreffen sind."

    Antoninus fragte nicht gern sondern handelte lieber selbstständig. Daher brauchte er etwas länger, bis er sich vom Officium des Magisters zur Porta der Aelier vorgearbeitet hatte. Endlich stand er vor deren Tür und klopfte.

    Antoninus trat näher.


    "Ich halte es für eine gute Lösung, wenn du mich per Brief über den Zeitpunkt der Audienz nach seiner Rückkehr benachrichtigst. Ich werde bis dahin andere Gänge erledigen. Kein Problem. Vielen Dank und vale Magister. Die Götter mit dir!"


    Antoninus verabschiedete sich mit einem Lächeln und nahm sich vor, sich im Palast zukünftig überlegter zu bewegen.

    "OH! Das ist nicht in böser Absicht sondern eher in Gedankenlosigkeit geschehen. Ich bitte um Verzeihung!"


    Antoninus war es sichtlich peinlich und daher trat er nochmals einen Schritt zurück und klopfte an.


    "Darf ich?"


    Ein verlegenes Lächeln im Gesicht.

    Unmittelbar nach der Audienz der Magistrate beim Kaiser holte sich Antoninus den Termin für eine Privataudienz. Es gab aus seiner Sicht viel zu besprechen. Um seine Amtszeit maximal zu nutzen, wollte der Quaestor umgehend nach der Terminvereinbarung das Senatorenpaar besuchen. Jeder Aufschub wäre von Nachteil, denn Antoninus hatte sich viele Wege vorgenommen. Der Tag versprach, lang und anstrengend zu werden.

    Nach einiger Suche und daher wesentlich später als der Kaiser im Officium angelangt, sprach Antoninus den Magister an.


    "Salve! Ich bin Marcus Aurelius Antoninus, amtierender Quaestor Principis und möchte eine Privataudienz beim Kaiser anmelden. Werde ich in meiner Villa informiert, wann diese Audienz stattfindet oder erhalte ich den Termin sofort und hier?"

    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    "Gewährt. Als Quaestor Principis wirst du ohnehin häufiger bei mir vorsprechen als die anderen Magistrate. Lasse dir vom Magister Officiorum einen Termin geben."


    Der Kaiser blickt noch einmal einen Magistrat nach dem anderen an.


    "Gibt es noch Fragen oder Anliegen im Zuge eurer Amtsübernahmen?"


    "Ich danke dir, mein Kaiser."


    Als keine Rückfragen mehr auftraten beendete der Kaiser die Audienz. Der Quaestor verneigte sich und verließ die Aula, um auf direktem Weg sich den ersten Termin für eine Privataudienz beim Magister Officiorum abzuholen.

    Selbstverständlich hatte Antoninus wegen Rom und nicht wegen seinem Ruhm die Tiberia Honoria nicht geladen, denn wer das Vergnügen über die Pflicht der Amtseidsableistung setzt, erschien ihm als kein zuverlässiger Partner. Er hatte einen ganzen Tag nach seiner und der Eidesablegung aller anderen Quaestores gewartet, doch bis zum Zeitpunkt der Versendung der Einladungen war die Frau noch immer nicht vereidigt und galt nicht als Magistrat Roms obwohl sie in Roms Straßen gesehen wurde. Wenn diese Tatsache als Komplikation bewertet wurde, so konnte Antoninus dem zustrimmen. Er handelte für Rom und nicht für seinen Ruhm. Dass dieses Versäumnis der Tiberia Honoria seine Skepsis den Frauen gegenüber bestärkte, war eine Nebenerscheinung.


    "Es gibt keine Unklarheiten und die Aufgaben werden zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen und um eine private Audienz bitten, mein Kaiser."

    Antoninus weihte seine Frau ein, denn sie konnte vielleicht die Wogen glätten.


    "Ich habe ihr die Nachricht von einer Werbung gebracht und darüber war sie wenig erfreut."


    Antonuns berichtete seiner Frau alles von vorne bis hinten. Ihn interessierte ihre Meinung und er hoffte auf ihre Unterstützung, wenn er vielleicht eine Entscheidung traf, die Deandra nicht gefallen würde.

    Einem alten Brauch zufolge ging Antoninus auf die Knie, als der Kaiser die Aula betrat. Er wusste, dass sich kaum noch jemand an diese Tradition erinnerte, aber er wollte sie beibehalten. Mit erhobenem Arm wartete er erst auf ein Zeichen bevor er sich erhob.


    "Ave, mein Kaiser! Die Absprachen zur Chronicusa sind bis auf eine weitere Rücksprache, die ich noch mit dem Quaestor Urbanus halten muss bereits erfolgt."


    Der Kaiser wollte eine Berichterstattung und daher verschob Antoninus sein Anliegen. Auf Tiberia Honoria ging er nicht ein. Es stand ihm auch nicht zu. Jammernde Frauen bei einer Audienz der Magistrate. Das Herz von Antoninus zog sich zusammen.

    Antoninus war auf dem Weg in den Palast. Er war wie alle anderen Magistrate zur Audienz geladen. In Gedanken ging er bereits die nächsten Vorhaben durch. Er wollte zu allererst das Senatorenehepaar aufzusuchen, das im Palast wohnte. Die Reihenfolge der nächsten Senatoren stand noch nicht fest. Antoninus wollte sie flexibel festlegen.


    Nicht überhastet aber trotzdem zügig schritt Antoninus aus.

    Am Folgetag traf die Einladung zur Audienz beim Kaiser ein. Antoninus beschloss, unmittelbar danach das Senatorenehepaar aufzusuchen, das im Palast wohnte. Mit ihnen wollte er seine Gespräche beginnen.
    Er rüstete sich zum Aufbruch, indem er sich in eine frische Toga kleidete und schritt zum Palast. Zwar wäre eine Sänfte möglich gewesen, aber aus Prinzip wollte sich der Quaestor auf den Straßen zeigen.

    "Ich möchte ein Datum festhalten, denn schwammige Verabredungen scheitern oft. Sagen wir ANTE DIEM XII KAL IUN DCCCLVI A.U.C. (21.5.2006/103 n.Chr.). Damit hast du genügend Spielraum für Recherchen.
    Tacitus, ich schlage vor, du handelst erst mit Tiberia Honoria was du zu handeln hast und danach sprechen wir uns hier noch einmal. Vorher hat das wenig Zweck."


    Für Antoninus gab es nun nichts Wesentliches mehr zu klären.

    Zitat

    Original von Decimus Pompeius Strabo
    "Ich hoffe es. Dieser Aurelier soll nicht den Senat mit seinem Gebärden verpesten."


    Antoninus, dem diese Diskussion zugetragen wurde, kam herbei und hörte mit großem Erstaunen, wie sich sein Kollege äußerte. Interessant, dachte er und speicherte diese Begebenheit ab.


    Schließlich trat er hervor, um den Bürgern, die vor allem mit Halbwahrheiten abgespeist wurden, reinen Wein einzuschenken.


    "Es gibt einen plausiblen und nicht von der Hand zu weisenden Grund, warum ich die Tiberia Honotia nicht geladen habe. Ursprünglich hatte ich es vor. Jener Quaestor, der sich hier abfällig über mich äußert, kann es in dem an ihn adressierten Brief nachlesen.


    Da mir aber meine Sklaven, die mir die Nachricht von der Eidesablage dieser Frau bringen sollten, auf die ich seit geraumer Zeit gewartet habe, stattdessen berichteten, dass sich Tiberia Honoria lieber vergnügt in Rom aufhält als ihrer Pflicht als gewählte Amtsinhaberin nachzukommen, habe ich sie kurzerhand ausgeschlossen, denn auf Menschen, die ihre Prioritäten derart setzen, kann ich gut als Mensch und Quaestor Principis verzichten."


    Sprachs, nickt seinem Bruder freundlich zu und ging.


    Sim-Off:

    Eidesablegung zwei Tage nach den anderen Quaestoren, aber die ganze Zeit im IR aktiv. Erst nachdem sie von Strabo auf den Eid hingewiesen wurde, legte sie ihn ab. Wer in der Simulation patzt, muss mit den Folgen leben und drohen, liebe Honoria, lasse ich mir schon mal gar nicht.

    Sim-Off:

    Tiberia Honoria stand unter Beobachtung meiner Sklaven, weil ich auf ihre Eidesablegung wegen den Einladungen zu diesem Treffen gewartet habe. Das Ganze umfänglich auszuspielen, habe ich mir aus Zeitgründen gespart. Erste und letzte Rechtfertigung meinerseits. ;)


    "In dieser Sache beziehe ich eine klare Position. Es war selbst in der Acta nachzulesen, was ich von Frauen in männlichen Ämtern halte. Nimm es mir nicht übel, aber ich kann deswegen deine Frage nicht aus Unkenntnis oder Interesse gestellt betrachten. Sie tut auch bei dieser Bestrechung nichts zur Sache. Viel lieber möchte ich einen Zeitpunkt festlegen, bis zu dem mögliche Kandidaten für Standeserhebungen benannt werden sollen. Mach einen Vorschlag, Strabo."