Antoninus erreichte die Porta und klopfte an.
Beiträge von Marcus Aurelius Antoninus
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Das nächste Ziel für Antoninus hieß Casa Helvetia. Wieder verzichtete der Quaestor auf eine Sänfte und ging den gesamten Weg zu Fuß.
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Antoninus lehnt sich nun seinerseits zurück und lauscht den Worten, des ihm klug, umgänglich und überlegt reagierend erscheinenden Mannes. Die Unterredung beginnt angenehm. Eine Feststellung, mit der der Aurelier nicht gerechnet hatte. Als der Vinicier geendet hat, ergreift Antoninus das Wort.
"Keinesfalls ist es mein Ziel, andere Römer von der Richtigkeit meiner Ansicht der Traditionen unserer Vorfahren zu überzeugen. Ziel aber ist es, dass meine Vorstellungen nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern auch akzeptiert und vor allem respektiert und geachtet werden. Ich und andere fühlen uns durch die herrschenden Verhältnisse in unserem Wohlbefinden stark beeinträchtigt, sodass für manchen das Leben in Rom unerträglich geworden ist. Darauf hinzuweisen ist nicht nur meine Pflicht, etwas dagegen zu unternehmen, habe ich mir bei meiner Kandidatur auf die Fahne geschrieben und ich sehe es als machbar und notwendig an, dass beide Parteien ein paar Schritte aufeinander zugehen.
Während die Schließung des Senats für nachrückende Frauen, ich bezeichne das jetzt einfach einmal so, für uns nur eine Winzigkeit an Verbesserung darstellen würde, zeigte es den Konservativen aber gleichzeitig erstmalig an, dass man ihnen überhaupt Achtung entgegenbringt. Ein Zugeständnis, das weit mehr wiegt als nur die vorzeigbare Veränderung.
Eine Gegenleistung von unserer Seite kann wiederum auch nur die Achtung der Ansichten anders Denkender sein. Das bedeutet nicht, dass wir in unserer Meinung umschwenken und auch nicht, dass wir, plötzlich Frauen in Ämtern gutheißen, aber vielleicht, dass beide Extremgruppen in friedlicher Koexistenz gleichzeitig in Rom ein Auskommen finden. Aus meiner Sicht wäre das ein großer Gewinn."
Antoninus hat jeden Moment darauf gewartet, dass sich Tiberia in die Unterhaltung mischt, stellt aber positiv überrascht fest, dass sie sich zurückhält. Er schätzt Frauen, die sich zurückhalten und die Gespräche den Männern überlassen. Da kann er nicht aus seiner Haut. Da will er auch gar nicht aus seiner Haut, aber er zwängt seine Überzeugung auch niemand anderem außerhalb seiner Familie auf und seine Frauen wissen sich zu Hause äußert gut zu benehmen. Das reicht Antoninus und er freut sich über jede weitere angenehme Überraschung, mit der er nicht rechnet und die er auch nicht erwartet.
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"Tatsache ist aber, dass sich viele Bürger an diesen neuen Gepflogenheiten stoßen und es zeugt von wenig Geschick, diese Ansichten der Traditionalisten als unrelevant zu betiteln. Ich glaube allerdings, dass weder dem Kaiser noch den Senatoren die Anzahl derer bewusst ist, die sich in ihren Ansichten nicht nur übergangen, sondern schlichtweg ignoriert fühlen.
Niemand aus dem konservativen Lager hatte mit einem solchen Abschneiden bei meiner Kandidatur gerechnet. Es müssen weit mehr Römer den Traditionen anhängen, als es bekannt ist, denn unser Kreis ist überschaubar und aus Versehen hat mich bestimmt niemand gewählt bei der eindeutigen Wahlrede.
Gute Politik wird außerdem in Kompromissen sichtbar. Ein wertvoller Charakter ebenfalls."
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"Salve Senator Vinicius Hungaricus! Mich freut die Gelegenheit, dich persönlich zu treffen und mit dir ins Gespräch zu kommen."
Antoninus hob den Becher.
"Auf das Wohl Roms!"
Antoninmus prostete beiden Gastgebern zu und stellte anschließend den Becher ab. Er hatte sich im Vorfeld Gedanken gemacht, wie er sein Anliegen erklären und vor allem möglichst erfolgreich an die jeweiligen Ohren bringen wollte und so rief er sich die zuvor gemachten Formulierungen in das Gedächtnis. Daher wählte er annähernd dieselben Aussagen, wie bereits bei den Aeliern. Während er sprach, sah er mal zu Hungaricus und mal zu Livia.
"Ich nehme an, fast alle Römer kennen das Thema meines Wahlkampfes zur Kandidatur. Wenn nicht direkt von der Rostra, dann sicher aus der Acta. Um die aktuelle Situation im Reich noch einmal kurz aufzuzeichnen… Es prallen zum Thema >Frauen in der Politik< Interessen auf- oder besser gegeneinander, für die bisher kein Kompromiss gefunden worden ist und da bisher ausschließlich die konservativen Bürger unseres Staates die Unzufriedenen sind, viele fortziehen und den Staat verlassen, möchte ich in ihrem Sinne etwas erreichen.
Ich stelle mir eine Kompromissfindung vor, also ein Annähern beider Seiten mit Abstrichen für beide Seiten, für das ich genaue Vorstellungen habe, das ich dem Kaiser vortragen möchte, das ich aber zunächst mit gewichtigen Persönlichkeiten des Reiches in der Hoffnung erörtern möchte, einen tragfähige und für beide Seiten akzeptablen Mittelweg zu finden.
Um es kurz zu machen… Der Stand der Dinge ist, dass jede Frau jedes Amt einnehmen kann und der eine Teil, ein großer Teil der Bürger, begrüßt diese Möglichkeit. Ein anderer Teil der Bürger lehnt jedwede Betätigung von Frauen angefangen vom Scriba ab. Diese Ansichten klaffen derart auseinander, dass man meinen könnte, es gäbe keinen Kompromiss.
Mein Vorschlag, um den konservativen Bürgern, die beachtlicher in ihrer Anzahl sein müssen, als ich es mir je gedacht habe, denn mein Wahlsieg war nicht nur überraschend sondern vor allem beeindruckend, wenn man bedenkt, dass ich nur dieses eine Wahlthema hatte. Mein Vorschlag also wäre der, dass ab sofort der Senat für Frauen nicht mehr zugänglich ist. Das ist im Vergleich zu dem, was sich die Konservativen wünschen ein minimales Entgegenkommen, aber für diejenigen, die den aktuellen Stand befürworten, ein einschneidender Schnitt. Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass diese Entscheidung der Kaiser fällt und sonst niemand.
Ich möchte bei euch in Erfahrung bringen, inwieweit ihr an einem Kompromiss interessiert seid und welche Vorstellungen ihr habt, um den konservativen Bürgern das Leben in diesem Staat lebenswert zu erhalten. Ein Zeichen würde viel bewirken, denn bisher hat man die Wünsche dieser Bürger einfach ignoriert." -
Antoninus hob ebenfalls den Becher.
"Auf das Wohl Roms! Geht es Rom gut, bekommt jeder von uns seinen Anteil ab."
Nach dem Trinken stellte er seinen Becher ab. Er hatte sich im Vorfeld Gedanken gemacht, wie er sein Anliegen erklären und vor allem möglichst erfolgreich an die jeweiligen Ohren bringen wollte und so rief er sich die zuvor gemachten Formulierungen in das Gedächtnis. Während er sprach, sah er mal zu Quarto und mal zu Adria.
"Ich nehme an, fast alle Römer kennen das Thema meines Wahlkampfes zur Kandidatur. Wenn nicht direkt von der Rostra, dann sicher aus der Acta. Um die aktuelle Situation im Reich noch einmal kurz aufzuzeichnen… Es prallen zum Thema >Frauen in der Politik< Interessen auf- oder besser gegeneinander, für die bisher kein Kompromiss gefunden worden ist und da bisher ausschließlich die konservativen Bürger unseres Staates die Unzufriedenen sind, viele fortziehen und den Staat verlassen, möchte ich in ihrem Sinne etwas erreichen.
Ich stelle mir eine Kompromissfindung vor, also ein Annähern beider Seiten mit Abstrichen für beide Seiten, für das ich genaue Vorstellungen habe, das ich dem Kaiser vortragen möchte, das ich aber zunächst mit gewichtigen Persönlichkeiten des Reiches in der Hoffnung erörtern möchte, einen tragfähige und für beide Seiten akzeptablen Mittelweg zu finden.
Um es kurz zu machen… Der Stand der Dinge ist, dass jede Frau jedes Amt einnehmen kann und der eine Teil, ein großer Teil der Bürger, begrüßt diese Möglichkeit. Ein anderer Teil der Bürger lehnt jedwede Betätigung von Frauen angefangen vom Scriba ab. Diese Ansichten klaffen derart auseinander, dass man meinen könnte, es gäbe keinen Kompromiss.
Mein Vorschlag, um den konservativen Bürgern, die beachtlicher in ihrer Anzahl sein müssen, als ich es mir je gedacht habe, denn mein Wahlsieg war nicht nur überraschend sondern vor allem beeindruckend, wenn man bedenkt, dass ich nur dieses eine Wahlthema hatte. Mein Vorschlag also wäre der, dass ab sofort der Senat für Frauen nicht mehr zugänglich ist. Das ist im Vergleich zu dem, was sich die Konservativen wünschen ein minimales Entgegenkommen, aber für diejenigen, die den aktuellen Stand befürworten, ein einschneidender Schnitt. Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass diese Entscheidung der Kaiser fällt und sonst niemand.
Ich möchte bei euch in Erfahrung bringen, inwieweit ihr an einem Kompromiss interessiert seid und welche Vorstellungen ihr habt, um den konservativen Bürgern das Leben in diesem Staat lebenswert zu erhalten. Ein Zeichen würde viel bewirken, denn bisher hat man die Wünsche dieser Bürger einfach ignoriert." -
Danke für die Auskunft. Wenn ich gewusst hätte, dass es so einfach ist, hätte ich es per PN angefragt.
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Sobald Antoninus in der Villa weilte, zog er sich in sein Arbeitszimmer zurück. Er trug Namen und Fakten zusammen, stellte Listen auf und hielt Daten fest. Die Arbeit war mühselig und zeitaufwendig. Da hatte er wie wohl auch andere die Arbeit eines Quaestor Principis unterschätzt und entweder er gab mangelhafte Arbeit am Ende seiner Amtszeit ab oder er musste sich mehr als geplant einsetzen. Weil er sich aber viel vorgenommen hatte, verzichtete er zugunsten seiner Tätigkeit auf so manche freie Stunde und arbeitete.
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Verstehe ich es richtig, dass ich als Quaestor Principis auch dafür zuständig bin, die Spieler für Auszeichnungen herauszusuchen, die 1, 2 oder mehr Jahre im IR sind und dafür eine Auszeichnung bekommen? Das wurde schon lange nicht mehr gemacht!
Wie haben das aber andere Quaestores ausgespielt? Das ist ja ein Sim-Off Grund und wie soll man den in der Simulation verpacken, wenn die Liste dem Kaiser präsentiert wird. Geht das nur per PN oder wird das gar nicht von mir verlangt? -
"Etwas Wein könnte die Unterhaltung auflockern, die sicher keine einfache wird. Dein Vorschlag trifft meine Zustimmung."
Antoninus nickt zufrieden und sucht sich den Korbsessel, aus dem er eine gute Übersicht hat. Er nimmt Platz und stellt fest, dass die Tiberia auf den ersten Eindruck hin tatsächlich weiblich wirkt, sogar in ihrer Art angenehm weiblich. Dabei ging er bisher in der Annahme, dass Frauen, die Posten von Männern bekleiden auch in ihrem Wesen zu Männern geworden sind. Vielleicht kam diese Anlage ja auch noch zum Vorschein. Antoninus würde abwarten und in ihr so lange eine Frau sehen, wie sie sich als solche zeigte. Er hatte keineswegs etwas gegen Frauen nur eben gegen Frauen in Ämtern. Entweder sie verloren für ihn den Status Weiblichkeit oder sie blieben eben Frauen ohne ihr Amt.
Sim-Off: Sicherheitshalber zur Erinnerung: Wir sind 103 n. Chr. in Rom.
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Antoninus liest den Zettel, klopft aber trotzdem. Er betritt das Officium und sieht sich um, ob es besetzt ist.
"Jemand hier?"
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Antoninus nimmt wahr, dass zunächst die Gattin des Senators erscheint und grüßt gleichfalls höflich zurück.
"Salve Tiberia. Ich verfolge mit meinen Besuchen, die mich in die verschiedenen Häuser Roms führen, den Zweck, mit Senatoren ins Gespräch zu kommen, denn ich habe neben meinem Amt als Quaestor Principis einen Wahlauftrag zu erfüllen, den ich sehr ernst nehme."
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"Salve Aelia Adria!"
Antoninus nahm Platz und nickte auf die Frage des Lucius Aelius Quarto mit dem Kopf.
"Ich würde gern Wein nehmen, denn dann redet es sich gleich leichter. Mein Anliegen ist komplizierter Natur. Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass ich auf offene Ohren stoße und etwas Einsicht in die Lage der Römer erwirken kann, die wie ich zum konservativen Lager gehören."
Antoninus legte eine kurze Pause ein, um die Reaktion abzuwarten.
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Antoninus betrat das Atrium, aber wie der Sklave bereits ausgerichtet hatte, musste er erst die Herrschaften holen. So lange blieb Antoninus stehen und sah sich dezent um.
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"Sieht so aus, als wären in letzter Zeit die Götter öfters mit mir hold."
Erfreut über den höflichen Empfang folgte Antoninus.
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Antoninus betrat das Tablinum und sah sich um, ob schon einer der Herrschaften anwesend war und richtig.
"Salve! Ich bin Marcus Aurelius Antoninus und übe derzeit das Amt des Quaestor Principis aus. Ich wollte gern mit dir und deiner Gattin sprechen und danke zunächst einmal für den Empfang."
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Antoninus hatte zwar kein Wort verstanden, glaubte aber nichts falsch zu machen, wenn er dem Sklaven folgte.
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Antoninus zeigte sich belustigt und antwortete deswegen besonders freundlich.
"Salve! Ich möchte gern den Senator Lucius Aelius Quarto und seine Gattin Adria sprechen. Du kannst den Quaestor Principis Marcus Aurelius Antoninus melden."
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"Ich möchte den Senator Marcus Vinicius Hungaricus und Tiberia Livia jetzt oder falls sie verhindert sind zu einem späteren Zeitpunkt sprechen. Du kannst den Quaestor Principis Marcus Aurelius Antoninus melden."
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Antoninus klopfte noch einmal. Man hatte ihn offenbar nicht gehört.