Beiträge von Marcus Aurelius Antoninus

    Antoninus bemerkte die Bedrückung seines Sohnes und legte den Arm auf die Schulter, während sie langsam dem Atrium entgegenstrebten. Die Kunde war auch bereits zu ihm gedrungen, aber viel wusste er nicht. Eine Erklärung zu finden, war derzeit auch nicht vorrangig, sondern der Blick nach vorn. Antoninus nickte, als ihn der Blick seines Sohnes traf.


    "Über die Hintergründe ist mir nichts bekannt, Junge, aber ob wir sie nun wissen oder nicht, es sieht so aus, als können wir meinem Bruder nicht helfen. Vermutlich will er das auch nicht. Du sagst, ein Brief war der Auslöser? Dann muss die Nachricht eine sehr schlechte gewesen sein."


    Antoninus machte sich nichts vor. Ein Unglück war anzunehmen und es verlangte, dass die Familie noch näher zusammenrückte. Er setzte sich neben seinen Sohn und horchte auf, als der von dem Ring berichtete.



    "Mein Bruder hatte keinen Erben, trotzdem ist es nicht notwendig, dass er seinen Siegelring verschenkt. Weil er es aber getan hat, kommt dem neuen Träger nicht nur eine besondere Ehre zu, sondern er trägt auch Verantwortung. Ist dir das bewusst? Diese Verantwortung wird dich von nun an ein Leben lang begleiten. Sie wird an deiner Seite sein, wenn du ein Weib auswählst, wenn du Kinder annimmst oder verstößt und wenn du deine Karriere plant.


    Nicht nur sein Erbe lebt in dir weiter, sondern mein Bruder selbst. Sein Vermächtnis liegt in deiner Hand und nicht du bist es, der Trost suchen muss, denn du bist beschenkt von ihm. Alle anderen werden sich in deiner Nähe an Cicero erinnern und damit Trost bei dir finden.
    Diese Betrachtung der Lage sollte dir Kraft geben, aber sie wird dich zusätzlich noch schneller reifen lassen."

    Antoninus blickte auf, als es klopfte. Er rief den Besucher herein und staunte nicht schlecht, als er seinen Sohn erblickte, der sich in ungewohnter Manier auf einen Stuhl fallen ließ. Da gab es Handlungsbedarf und so stand Antoninus auf. Er legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter.


    "Die Götter stellen uns mitunter vor schwierige Situationen, aber bei einem guten Familienzusammenhalt lassen sich alle Schwierigkeiten nehmen. Lass uns ins Atrium gehen und dann erzähl, auf welches Hindernis du gestoßen bist."


    Sim-Off:

    Den Teil des Arbeitszimmers würde ich gerne schließen, weil die Quaestur vorbei ist.

    Die Quaestur lag hinter Antoninus. Er suchte jetzt das Gespräch mit seinem Kommandanten, um zu entscheiden, welche Laufbahn er in Zukunft einschlagen wollte. Antoninus war nicht mehr der Jüngste. Seine Dienstzeit war bereits lang und natürlich grämte es ihn, dass er auf seine alten Tage noch degradiert wurde. Er war sich selbst nicht sicher, ob er noch einmal einen Anlauf nehmen wollte, um diese Scharte wieder auszuwetzen oder ob er eine andere Laufbahn anstreben sollte. Vielleicht würde er es wissen, wenn er vor seinem Kommandanten saß.


    Antoninus meldete sich mit Namen und Dienstgrad bei der Wache und strebte der Principia zu.

    Antoninus hob die Hand.


    "Moment. Ich habe klar gesagt, dass ich noch keine Entscheidung getroffen habe, das aber umgehend machen muss. Der Regionarius wäre eine Alternative, aber ich muss und möchte zuerst mit meinem Legatus sprechen. Allerdings wollte ich meine Überlegungen hier äußern und würde mich auch über Meinungen freuen."

    Antoninus meldete sich zu Wort.


    "Ich habe meine Entscheidung über meine berufliche Laufbahn noch nicht getroffen, muss es aber umgehend tun. Da wäre der Posten des regionarius eine Alternative zur Legion. Vielleicht sollte ich aber etwas zu meinem bisherigen Werdegang sagen."


    Antoninus räusperte sich.


    "Ich habe bis zum Dienstgrad Centurio bei den Cohortes Urbanae gedient und bin anschließend zur Legion gewechselt. Bei meiner Kandidatur zur Quaestur habe ich einen formalen Fehler gemacht und wurde von meinem Legatus zum Optio degradiert. Das ist mein aktueller Dienstgrad."


    Sim-Off:


    Eigentlich wurde ich wegen einer sim-off-Bemerkung degradiert. Es gab keinen Ansprechpartner in der Legion als ich um Urlaub für die Kandidatur hätte bitten müssen.

    Antoninus war sichtlich überrascht, als der Gast sofort aufbrechen wollte. Er hatte noch nicht einmal erfahren, um was für Gespräche es sich eigentlich handelte. Offensichtlich musste er akzeptieren, dass nur ein Pater Gentis dort gerne gesehen war und so erhob sich Antoninus kaum dass er Platz genommen hatte.


    "Ich begleite dich zu Tür."


    Dort angekommen verabschiedete Antoninus sich.


    "Die Götter mit dir. Vale."

    Antoninus hörte von der Ankunft des Titus Octavius Dio und trat bald darauf ins Atrium. Wieder hatte er keine Idee, welchen Anlass dieser Besuch hatte. Es war wie bei den Prätorianern. Er trat an den Gast heran und sah ihn erwartungsvoll an.


    "Salve Octavius Dio. Welcher Anlass führt dich in mein Haus?"


    Antoninus wies auf die Korbsessel und bot somit einen Platz an.

    Ein einfaches >Ja< hätte auch als Antwort genügt, aber Antoninus sah sich stets in der Rolle eines Werbenden oder auch Mahnenden. Er sah die Möglichkeit, seine Motivation zur Kandidatur vielen Senatoren gleichzeitig zu vermitteln und nutzte sie.


    "Aus meinen Beweggründen für beide Kandidaturen ergibt sich die Antwort. Ja, ich kandidiere erneut, denn es geht nicht in erster Linie um meine Person und die Verwirklichung selbstsüchtiger Strebungen, sondern es geht darum, stellvertretend für alle konservativen Römer eine Alternative zur liberalen Gesinnung nach Rom zu bringen. Weil ich überzeugt bin, dass Rom diese Bereicherung gut tut, darum habe ich kandidiert und darum kandidiere ich erneut.


    Die Anzahl der Wahlstimmen, die ich wiederum auf mich vereinen kann, werden Zeugnis dessen sein, dass sich die Bürger den Einzug konservativer Denkweisen wünschen. Dabei ist es gleich, ob ich erneut unterliege oder dieses Mal knapp über der Mitte bin. Es geht nicht um mich >dass ich gewissenhaft arbeiten kann, habe ich bewiesen< es geht um ein Votum pro Tradition. Dafür stehe ich zur Verfügung."

    Antoninus nickte verstehend. Er ahnte nun, worum es ging, auch wenn die Aufforderung ihn an eine Abführung erinnerte.


    "Wenn ich eingekleidet bin, können wir sofort losgehen."


    Antoninus winkte seinem Sklaven, ihm zu folgen. Er ließ sich in eine frische Toga kleiden und stand wenig später vor den Prätorianern. Er steckte seinem Sklaven noch schnell eine Mitteilung an den scheidenden Quaestor pro Praetore zu, die er schleunigst überreichen sollte. Dier Erinnerungen der letzten Tage waren ohne Erfolg geblieben und nun drängte die Zeit.


    "Gehen wir."


    Sim-Off:

    Der Link kann nicht stimmen. Ich schreibe da mal nicht rein.

    Antoninus sah dem Besuch der Prätorianer gespannt entgegen. Er wunderte sich über ihren Besuch und überlegte vergeblich, welchen Anlass er haben könnte. Er betrat kurz hinter den beiden Prätorianern das Arbeitszimmer und redete auch gar nicht lange um den heißen Brei herum.


    "Salve! Welchen Anlass hat euer Besuch?"