"Keine Fragen, Centurio."
Wenn Vesuvianus nichts mehr zu besprechen hatte, lag derzeit nichts mehr an.
"Keine Fragen, Centurio."
Wenn Vesuvianus nichts mehr zu besprechen hatte, lag derzeit nichts mehr an.
Antoninus war über die lockere Haltung des Centurios erfreut. Er nahm Platz und hörte sich an, was Vesuvianus zu sagen hatte.
"Darum werde ich mich kümmern. Das ist sicher neben der Schreibarbeit zu schaffen. Ich nehme an, der König von Tylus ist beim Holz meine Kontaktperson."
Antninus war von der Freizügigkeit des Albinus beeindruckt.
"Wenn du den Platz tatsächlich mir überlassen willst, möchte ich mich anderweitig erkenntlich zeigen. Als Klient meiner Gens sollst du vor allem Geschenke und Unterstützung erhalten und nicht in erster Linie verzichten müssen."
Antoninus lächelte.
"Leider hat mein Bemühen, dich in den Ritterstand zu erheben, keinen Erfolg gehabt. Beim Conventus fand sich wohl niemand, der das unterstützt hat. Gibt es trotzdem etwas, wobei ich dir helfen kann?"
Seine Anwesenheit in Rom nutzend, wohnte Antoninus auch der Parade des Senator Vinicius Hungaricus bei. Er hatte den Mann schätzen gelernt. Es gab einige Römer, die in guter Erinnerung geblieben sind, auch wenn sich seit seiner Quaestur schlussendlich nichts wesentliches in Rom verändert hatte. Diesen Gedanken schob Antoninus nun aber zur Seite und widmete sich ganz der Parade.
Ob Antoninus hier regelmäßig erscheinen konnte, wagte er zu bezweifeln, denn er war in Mantua stationiert. Derr ersten Sitzung wollte er aber beiwohnen. Er trat ein und sah sich um.
Antoninus trat ein und salutierte.
"Salve Centurio. Ich habe Befehl, mich bei dir zu melden und für Schreib- und Aufsichtsarbeiten einteilen zu lassen."
Auf direktem Wege vom Legatus visierte Antoninus das Arbeitszimmer des Centurio Vesuvianus an. Er klopfte und wartete.
"Danke."
Antoninus straffte nochmals seine Haltung. Dann salutierte er und verabschiedete sich mit "vale".
Antoninus schüttelte sich innerlich. Er hatte bisher etwas übersehen.
"Bei umfänglicher Betrachtung erscheint mir die Aufnahme des Dienstes als Optio um ein Vielfaches erstrebenswerter als jede noch so hoch bezahlte und mit einem Aufstieg verbundene Stelle in Rom oder der Regio. Ich habe bisher nicht bedacht, dann in der Nähe all dieser abwegig beschäftigten Frauen sein zu müssen. Ich bitte also um Wiedereingliederung in die Legion."
Antoninus wartete lange, schließlich hob er den Kopf als keine Antwort kam.
"Ich habe so unglaublich das klingt, während meiner gesamten Dienstzeit nicht einmal eine Ausbildung geleitet. Sowohl mein Einsatz bei den Cohorten als auch hier sah immer andere Sachen vor. Welche Aufgaben hätten mich in der Legion erwartet?"
Ich kandidiere erneut.
Nun gut, dann probieren wir es doch miteinander. Willkommen in der Gens!
Im tabularium findest du unseren Stammbaum. Kläre die Verwandtschaft am besten mit Deandra ab. Sie hat da einfach den besten Überblick und kennt außerdem die Ansichten des pater gentis. Ansonsten viel Spaß im Spiel!
Hinweis: Pertinax, falls er weiterhin so heißt, kann sofort aufgenommen werden, auch wenn besagtes Mitglied vielleicht erst in zwei oder drei Tagen >stirbt<.
Vorab: Die beiden freien Plätze in der Gens werden für den Pater und ein weiteres Mitglied freigehalten.
Wir können uns aber über einen Platz unterhalten, der zusätzlich frei werden könnte, wenn du in unsere Familie passt und du vorhast, mehr als kurzfristig aktiv zu sein. Dazu müsste ich deine Vorstellungen über den Charakter deiner Spielfigur wissen, seine Ansichten, seine Pläne.
Ich weiß nicht, ob dir bekannt ist, dass die Aurelia streng konservativ ist. Das heißt, die Mitglieder lehnen Frauen in zivilen oder gar politischen Ämtern strikt ab. Ein Neumitglied müsste sich da nahtlos einfügen.
Antoninus stank die selbstherrliche Art des Comes zum Himmel. Er stand derart ungestüm auf, dass sein Stuhl um Längen nach hinten rutschte.
"Befehle sind in der Legion dazu da, dass sie beachtet werden. Da interessiert deine Meinung ebenso wenig wie die von Besuchern oder die der Soldaten. Meines Wissens existiert ein Befehl, der sowohl vom Stab als auch von den Offizieren getragen wird und er behält so lange seine Gültigkeit, bis jemand ihn durch einen neuen ersetzt. Es steht dir natürlich frei, immer wieder Frauen nach Mantua zu schicken und so für allgemeinen Unfrieden zu sorgen. Dafür bist du mir seit deinem Amtsantritt als Princeps hier in der Curia bekannt. Mit guter Menschenführung hat das allerdings nicht im geringsten etwas zu tun."
Antoninus fiel es sichtlich schwer, sich zu beruhigen. Er fand den Mann vom ersten Augenblick an unfähig, Menschen mit verschiedenen Ansichten befriedigend führen zu können.
"So, was anderes. In Mantua führen zwei Magistrate die Stadt. Laut Einwohnerzahl wären so weit ich weiß auch zwei Duumvirstellen möglich. Ich möchte anregen, dass dies überdacht wird und eventuell den beiden Magistraten gleiche Chancen auf ein Fortkommen eingeräumt werden."
Antoninus ließ sich schwerfällig auf seinen Stuhl fallen, den er inzwischen wieder herangezogen hatte. Sehr selten platzte ihm der Kragen. Heute war es notwendig gewesen.
Antoninus nickte, denn sein Legatus hegte dieselben Bedenken wie er.
"Ja, das ist einer der Gründe, weshalb ich mich noch nicht endgültig entschieden habe. Ich habe in der Curia Italica zwar diese Alternative angesprochen, aber als sie sofort als Tatsache behandelt wurde, habe ich abgewinkt. Der Posten selbst stellt für mich trotz der hohen Bezahlung auch keinen Anreiz dar. Es war wohl die ideal erscheinende Möglichkeit, dem Militär nicht ganz zu entsagen und trotzdem politischen Neigungen nachgehen zu können."
Antonins verfiel in Schweigen. Er war unschlüssig in dieses Gespräch gegangen, hatte aber gehofft, währenddessen zu festen Entschlüssen zu kommen. Natürlich wollte er auf seine alten Tage weiterkommen und daher hatte die Wiederaufnahme des Dienstes als Optio für ihn wenig Reiz gehabt. Außerdem konnte er als Optio vermutlich keinen politischen Einfluss mehr nehmen. Eine Tatsache, die ihn massiv störte. Der Aufstieg in der Prima war bekanntermaßen schwer und langwierig und Antoninus hatte bereits ein beträchtliches Alter vorzuweisen. Er senkte den Kopf.
"Ich muss gestehen, ich bin weniger entschlossen als ich scheine."
Ursprünglich konnte sich Antoninus nur den Militärdienst als Betätigung vorstellen. Er merkte, dass er zwar vom Verstand her anderswo mehr verdienen und vor allem mehr bewegen konnte, aber er verdrängte bisher die Vorstellung, tatsächlich irgendwelche anderen Arbeiten auszuführen als den Dienst als Soldat.
Antoninus lächelte seinen Sohn an und nickte zufrieden.
"So ist es, mein Sohn. Ich sehe, du wärst ein hervorragender flamen quirinalis und so hast du meine volle Unterstützung. Vielleicht fehlt Rom ja gerade noch der eine oder andere im Cultus Deorum, der alte Religion und damit Tradition bringt. Mars ist der Gott aller Soldaten und mit ihm sind Kriegsgott Quirinus und Jupiter unbestritten die wichtigsten Götter Roms. Ich als Soldat hänge dem besonders an. Außerdem sehe ich, dass du deine Hausaufgaben gut gemacht hast und glaube, dass dein Weg der für die Verehrung der Götter ist."
Antoninus ging nicht näher auf den ersten Satz des Legatus ein. Wäre der Kaiser die von ihm benannte Person gewesen, hätte er die Tatsache nicht so banal erscheinen lassen. So aber war dieser Tiberier vollkommen ohne Belang.
"Ich diene nun schon lange Jahre beim Militär. Bin als Soldat alt geworden und habe doch auf meine alten Tage hin noch einmal eine Herausforderung gefunden. Ich möchte mich mehr als bisher der Politik des Staates widmen und daher meine Laufbahn als Soldat und Offizier gern beenden. Falls der Kaiser mir sein Vertrauen schenkt, würde ich fortan der Provinz gern als Regionarius dienen und in absehbarer Zeit erneut für den Cursus Honorum kandidieren. Das wären meine Pläne und ich hoffe, dem kann entsprochen werden."
Gütlich klopfte Antoninus seinem Sohn das Schulterblatt, als er spontan umarmt wurde. Ein wohlgeratener Sohn, ein kluger und charakterlich wertvoller Mensch stand ihm nach den Jahren der Ausbildung gegenüber. Antoninus verspürte Stolz über diesen, über seinen Sohn. Er vernahm dann aber überrascht die Anfrage nach der Götterlaufbahn. Das war ungewöhnlich für einen Aurelier, aber es war ebenfalls ein ehrenvoller Weg.
"Alles was wir uns vornehmen wird nur dann gedeihen, wenn wir mit ganzem Herzen dahinter stehen und wenn du dir sicher bist, dass dein ganzes Herz den Göttern zustrebt, dann widme dich ihnen, mein Jungen. Deiner Herkunft bist du es aber schuldig, dass du ausschließlich die römischen Götter ehrst und nicht den Gottheiten aus Griechenland oder von noch ferner anhängen wirst. Hast du dazu bereits konkrete Vorstellungen?"
Antoninus erinnerte sich an die Sinnlosdiskussion zum Abschluss seiner Amtszeit mit dem Tiberier, der nicht nur begriffsstutzig war, sondern auch eine merkwürdige Logik entwickelt hatte.
"Sehe ich einmal von einer Person ab, so habe ich eine positive Rückmeldung der Bürger zu meiner Amtszeit erhalten. Auch vor mir selbst kann ich bestehen, weil ich mir bei eigener strenger Betrachtung keine Versäumnisse vorwerfen muss. Es ist immer die eine Sache, vor dem Volk zu bestehen und die andere vor sich selbst.
Die Amtszeit hat mich außerdem sehr ausgefüllt, was mich meine weitere Zukunft überdenken ließ."
Antoninus wartete zunächst auf die Reaktion seines Legatus Legionis. Er wollte nicht unaufgefordert sprechen.
Antoninus trat nach der Aufforderung ein und salutierte.
"Salve mein Legatus. Die neuen Magistrate haben ihr Amt angetreten und die Entscheidung des Kaisers beim Amt des Aedilis Curulis bevorzugte keinen der beiden Kandidaten, die unter der 50 Prozenthürde geblieben waren. Was gibt es noch Neues? Eine ganze Menge meine ich. Die Entwicklung im Reich stimmt mich insgesamt positiv."