Beiträge von Leone

    Leone brauchte ein Weilchen länger zur Tür, doch als er sie dann öffnete, stockte er kurz - und grinste dann breit. Seinen üblichen Spruch unterschlug er einfach. Stattdessen hätte er Cotta beinahe mit einer warmen Umarmung begrüßt. "Cotta, Herr! Wie schön, dass du wieder da bist! Willkommen zu Hause", riss er sich am Riemen und lächelte den Heimkehrer an. "Bald sind alle wieder beisammen", freute er sich und dachte dabei an Caelyn, die noch fehlte, und an den Neuen, sowie an Cottas Bruder Imbrex, der gewiss auch bald nach Rom kommen würde.

    Der Blick des Sklaven schweifte wieder zu dem Patrizier. Claudius Lepidus. Hatte er noch nie gehört. "Bitte tritt ein und folge mir ins Atrium." Er machte eine einladende Geste und führte den Claudier dann ins Haus.

    Der Sklave führte den Gast ins Atrium, in dem auch deutliche Zeichen der Trauer angebracht waren, wie auch schon an der Porta. Er winkte einer Sklavin, die sogleich etwas zu trinken anbot. "Nimm doch bitte Platz, ich werde Dominus Ursus fragen, ob er Zeit hat, Dich zu empfangen." Mit diesen Worten verließ der Sklave das Atrium und Lepidus blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten.

    Zitat

    Original von Quintus Claudius Lepidus
    Als letzte Station hatte Lepidus die Villa Aurelia gewählt. Am Anwesen angekommen ließ sich Lepidus durch einen Sklaven mittels Klopfgeräusch an der Porta anmelden.


    Klopf, klopf


    Ausnahmsweise war Leone weder am essen, noch sonstwie abgelenkt oder gar am schlafen, als es klopfte. Er strich seine Tunika mit einer Handbewegung glatt, obwohl sie es gar nicht nötig hatte, und öffnete. "Salvete", grüßte er und musterte erst den Sklaven, dann dessen Herrn. Dabei lächelte er und zeigte so seine strahlend weißen Zähne, die einen starken Kontrast zu seiner dunklen Hautfarbe bildeten. "Was kann ich für euch tun?" Ein Senator war es nicht, aber ein hoher Herr. Ein Patrizier, wie er am Halbmond an der Sandale erkennen konnte. Von daher war ausgesuchte Höflichkeit sicher angebracht.

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Salve, Leone. Schön wieder zuhause zu sein. Sorg doch bitte dafür, daß die Pferde versorgt werden und die beiden hier sich erholen können." Ursus lächelte den Nubier an. "Wo sind denn die anderen?" Davon wollte er abhängig machen, ob er die Familie erst begrüßte oder ob er erst ein Bad nahm."


    "Nun, sie halten sich in unterschiedlichen Räumlichkeiten auf." Leone zählte auf, wer sich wo befand, wobei er zugestehen mußte, daß seine Informationen unter Umständen überholt waren. Er richtete kurz den Zypressenzweig an der Porta, mit dem angezeigt wurde, daß es in diesem Haus einen Trauerfall gab, dann schloß er sie, nachdem er Ursus eingelassen hatte.

    Schon bei den Sklaven in der Küche, bei denen er von einigen Köstlichkeiten seiner Herrschaften so wundervoll unbeobachtet naschte, hörte Leone die auf einmal so unliebsam klingende Pforte, an der geklopft wurde. Mit einem leisen, unverständlichen Murmellaut würgte er die Köstlichkeit, derer er sich habhaft machen konnte hinunter und eilte zu besagter Eingangspforte, die er schwungvoll auftat.


    Als er Ursus regisrierte, stockte er und zeigte sich am Ende doch erfreut über die Wiederkehr eines Herren. "Oh, Herr! Ich heiße dich willkommen", lächelte er und vergaß den Frust über das nicht genossene Essen, "Es ist lange her, mein Herr. Möchtest du baden? Oder zuerst die Anderen sehen?" Nichtsdestotrotz wies er einen der Sklaven an, sofort ein Bad vorzubereiten. Der Aurelier sah geschafft aus!

    "Natürlich nicht! Warum solltest du hier nicht willkommen sein Herr?!", unterstrich der Nubier die scherzhafte Bemerkung des Aureliers mit gespielt entrüsteter Miene, um sogleich wieder breit zu grinsen. "Ich lasse Dir sofort etwas zu essen aus der Küche bringen. Da wird deine Familie aber staunen wenn du morgen früh, beim ientaculum plötzlich vor ihnen stehst" Mit diesen begleitenden Worten ließ der Ianitor Avianus vorbei und verschloss hinter ihm die schwere Türe für diese Nacht.


    Die Sklaven waren bereits voraus geeilt und hatten sein Gepäck auf das Zimmer gebracht. Kurze Zeit später klopfte noch Arsione an der Türe und brachte dem Aurelier ein großes Tablett mit einer Auswahl verschiedenster Speisen, damit Avianus zumindest seinen Hunger noch an diesem späten Abend stillen konnte.

    Angesichts der milden Wetterlage an diesem Tag sprach nichts dagegen, das Frühstück heute auf der Terrasse zu bereiten. So hatten die Herrschaften nebenbei einen wunderbaren Ausblick auf den Garten, der trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit noch immer in voller Blütenpracht erstrahlte. Geschäftig und leise gingen die Sklaven ihrer Arbeit nach, rückten hie und da einen Sessel und eine Liege zurecht, drehten den Tisch ein paar Mal herum und ordneten die silbernen Tabletts mit den Speisen ansehnlich an. Brot mit garum, süßes Gebäck, Honig und Früchte, dazu verschiedenste Säfte - für jeden Geschmack war eine reichhaltige Auswahl geboten.


    Noch war niemand von den Herrschaften hier. Doch das würde sich sicher bald ändern, wenn erst der Duft der vielen Leckereien bis in ihre cubiculi vorgedrungen wäre. Zudem waren die Leibsklaven von Brix angewiesen worden, den Familienmitgliedern von der Rückkehr ihres Verwandten Avianus zu berichten.

    Leone wartete respektvoll, bis Orestes diese schwer verdauliche Nachricht verinnerlicht hatte. Unterdessen huschten Naavi und Caecus mit den wenigen Habseligkeiten vorbei ins Haus, die Orest mitgeführt hatte. Brix tauchte ebenfalls auf, begrüßte den Ankömmling knapp, aber höflich, und zahlte alsdann den Fahrer aus. Leone indes beantwortete Orestes' Frage. "Nein, Herr. dominus Corvinus befindet sich in der exedra. Soll ich ihn über dein Eintreffen informieren lassen?"

    Jemand klopfte, und noch ehe Leone die Pforte vollständig hatte aufziehen und hinausspähen können, wer da zu so später Stunde noch Einlass begehrte, hörte er Orestes' Stimme und hob überrascht die buschigen Augenbrauen in Erstaunen und Freude. Er bleckte die weißen Zähne und ließ sich zu einem "Herr! Wie schön, dass du nach Rom zurückkehrst!" hinreißen. Doch schon kamen die ersten Anweisungen, und Leone straffte sich ein wenig, um seinerseits ebenfalls Befehle zu verteilen. "Jawohl, dominus. He du, geh und hol Caecus und Naavi, die sollen tragen helfen. Und sag Brix bescheid, dass ich ihn mit etwas Kleingeld hier brauche." Der Knabe neben der Tür, dem vor kurzem beinahe die Augen zugefallen wären, nickte eifrig und stob davon. Bei Orestes' letzter Frage allerdings wirkte der große Nubier plötzlich bekümmert. "Es tut mir leid, dominus. Die Herrin Minervina ist ins elysium gegangen. Wir erwarten jeden Moment das Eintreffen ihres Leichnams. Die Herrschaften sind sehr betrübt", gab Leone zögerlich Information und sah dabei alles andere als glücklich aus.

    Nein sowas, der Avianus! Und er freut sich wie ein Kind …


    Der Mann lachte urplötzlich laut auf und im selbigen Moment ging Leone ein Licht auf. "Ach du bist es Herr!" Dieses Lachen kannte nun wirklich jeder und jetzt zeigte auch der Nubier seine strahlend weißen Zähne, als er breit zu grinsen begann: "Das ist aber eine Freude. Heute haben wir gar nicht mehr mit deiner Ankunft gerechnet. … Beinahe hätte ich"... dir den Knüppel über gezogen"ehm, ...dich nicht erkannt. … Aber nun tritt doch ein Herr!" Leone zog die schwere Türe sofort ganz auf, damit der Rückkehrer nicht länger vor der Türe herum lungern musste. "Den Göttern sei dank! Du bist heil aus Germanien zurück. Deine Gemächer sind bereits hergerichtet und falls du noch einen Wunsch haben solltest? ... Sag es nur und er wird Dir sofort erfüllt", begrüßte der Ianitor den Herrn zuvor kommend so wie es sich gehörte, wenngleich er nicht bei allen Herrschaften die gleiche Freude verspürte, wie im Augenblick bei Avianus. ...

    ist´s ein Aurelier oder sonst ein Gesind? ...


    Leone blieb zunächst im Türspalt stehen und machte keine Anstalten die Türe weiter zu öffnen. Der Fremde war ihm suspekt, obwohl er ihm irgendwie doch bekannt vor kam. Warum hielt der Mann aber sein Gesicht im Schatten und redete so komisch daher. Hatte er etwas zu verbergen? "Nein tut mir leid, so auf Anhieb erkenne ich dich nicht. Aber du wirst mir hoffentlich gleich sagen wer du bist und was dein Begehr ist ..." Leone musterte den Ankömmling weiter aufmerksam und lugte dabei auch nach rechts und links. Das fehlte noch, dass dies am Ende gar ein Ablenkungsmanöver wäre. Aber wozu dann die ganze Mühe mit den vielen Kisten. ... Oder waren das am Ende gar Diebe, die hier ein großes Ding abziehen wollten und für das Diebesgut die Transportkisten gleich mitgebracht hatten??? Der Nubier schluckte und sein Blick bohrte sich immer mehr in den Fremden vor seiner Nase ... Zugegeben, manchmal war Leones Fantasie wirklich blühend ...

    Wer klopft denn da bei Nacht und Wind? ...


    Leone schreckte regelrecht hoch als es so spät an der porta klopfte. Wer konnte das um diese Zeit noch sein? Zwar waren die Sklaven schon seit Tagen in Alarmbereitschaft versetzt, bezüglich der angekündigten Rückkehr des Aurelius Avianus. ... Doch wer konnte schon ahnen, dass dieser mitten in der Nacht heimzukehren gedachte.


    Na ja, so spät war noch gar nicht, aber natürlich standen die Hausherren und Herrinnen nicht den lieben langen Tag am Eingang herum und warteten nur darauf, dass einer von den lieben Verwandten um Einlass bat ...


    So musste der Ankömmling eben voerst mit dem Iantitor vorlieb nehmen, der in seiner gewohnt gelassenen Art die Türe öffnete, skeptisch den Ankömmling begutachtete und schließlich reserviert aber nicht unfreundlich sprach:" Guten Abend. Was wünscht du so spät noch an dieser Pforte?" Erkannt hatte Leone den Aurelier jedenfalls nicht sofort, obwohl er vorsorglich schon mal eine von den sanfteren Begrüßungsfloskeln gewählt hatte angesichts des Gefolges, welches gerade dabei war die vielen Reiseutensilien vor der villa abuzladen ...

    Ratespielchen konnte Leone nun gar nicht leiden. Zumindest dann nicht wenn sie an seiner porta abgehalten wurden. Ja genau! das war sein (Be-)Reich, hier hatte Leone das Sagen und diesem Bereich duldete er auf keinem Fall: Bettler, spielende Kinder, düstere Gestalten, Spaßvögel und sonstige ungebetene Gäste. "Nein ich möchte nicht raten. Ich möchte wissen wohin du will ..." Mitten im Satz brach der Ianitor ab, denn anscheinend gehörte der oder die Kleine doch zur neuen Herrin des Hauses.


    Zumindest schenkte Leone den Worten der Flavia, die er eben hinter seinem Rücken aus dem Inneren der villa vernahm, mehr Glauben wie dem Gefasel der Kleinen da vor ihm.


    "Aha, na wenn das so ist ... dann rein mit dir Marei! Mit einem Daumenzeig winkte Leone die Kleine schließlich durch, um sich dann wieder auf seine kleine aber feine Sitzbank zurück zu ziehen.

    Auf das Klopfen hin öffnete Leone die Türe. Er wirkte noch etwas verschlafen, denn gerade eben war er so schön eingedöst. Doch der Anblick der neuen Hausherrin, die gerade eben ihrer Sänfte entstieg, sowie deren Gefolge, ließen den Nubier sofort hellwach werden. Hoppla! Die Flavia und ihre Sklaven waren dem Ianitor natürlich ein Begriff und so ließ er sie selbstverständlich ohne Widerworte und mit einer tiefen Verbeugung passieren.


    Lediglich das Gesicht am Ende des Zuges kam Leone ganz und gar nicht bekannt vor und so stellte er sich dem Zwerg erst einmal breitschultrig in den Weg.


    "He du da Kleiner! Moment mal. ... Quo vadis?"

    Philemon, so hieß der Junge, der den vollbepackten Sklaven in den bunten Gewändern und dem komischen Kopftuch auf dem kopf, in die neuen Räume der der frischgebackenen Gemahlin des Hausherrn führte.
    "So, hier kannst du den Kram abladen", sagte er schließlich mit seiner piepsigen Stimme und verschwand gleich wieder. Er brannte darauf, Leones Geschichte zu Ende zu hören.


    Der Raum war noch nicht eingerichtet. Die verpackten Besitztümer der neuen domina standen noch gänzlich unberührt in der Ecke herum und warteten nur darauf, bis man sie endlich befreite und sie an den Ort ihrer Bestimmung stellten.
    Der Raum hatte zweifelsohne eine besondere Ausstrahlung. Wenn er erst einmal eingerichtet war, so war der das perfekte Domizil für eine patrizische Dame.
    Die Wände waren in einem warmen Rotton gehalten und mit einigen Ornamenten verziert. Den Boden schmückte ein Mosaik mit einer Szene der griechischen Mythologie.

    Leone sah diesen Kerl, der sich erdreiset hatte, ihm zu widersprechen, scharf an. Besonders als er von ihm belehrt wurde, was richtiges Latein war.
    "Was du nicht sagst! Du bist ja ein schlaues Kerlchen! Na schön, das ist tatsächlich die Villa Aurelia. Aber dies ist der Eingang für die Herrschaften, nicht für hergelaufene Sklaven oder Packesel, wie du einer bist! Für dich gilt das Gleiche, wie für alle anderen: Du hast den Hintereingang zu benutzen. Klar?!"
    Da Leone trotzallem ein netter Kerl war, entspannte sich sein Blick wieder. "Na schön, dieses eine Mal noch! Komm rein!" Der Inanitor betrachtete interessiert die Gegenstände, die Phraates mit sich führte. Ach er konnte nicht genau sagen, wofür man solch vielen Plunder eigentlich brauchte. Aber sicher würde es die domina wissen.
    "Das Zeug kannst du in die Räume deiner Herrin bringen. Der Knirps hier bringt dich dorthin!" Leone deutete auf einen Sklavenjungen, der die ganze Zeit bei ihm gesessen hatte und dem er allerhand Geschichten aus seinem Leben erzählt hatte.

    Das war vielleicht heute wieder ein Kommen und Gehen heute! Ein Betrieb, wie in einer Großstadt! Leone ließ sich aber mit keiner Faser seines Körpers irgendetwas anmerken, daß er es langsam satt hatte, alle paar Minuten die Tür für die Sklaven der neuen domina zu öffnen. Warum konnten die nicht, wie alle anderen durch den Hintereingang kommen?
    Als es zum wiederholten Male klopfte, schien es, als wolle Leones Kragen doch platzen, hätte er einen solchen besessen. Er öffnete und sah dieses bemitleidenswerte Individuum vor sich. Wieder einer von denen, dachte er sich.
    "He, du! Du bist hier falsch, mein Freund! Verstehst du?"
    Wohl eher nicht, wenn man nach der fremdländischen Kleidung dieses Sklaven zu urteilen hatte. Welchen eigenartigen Geschmack nur manche Leute so hatten, dachte Leone verächtlich.
    "Das-hier-falsches-Adresse!", fügte er in abgehackten Worten hinzu, nichts ahnend, was er in dem armen Kerl vor sich damit auslöste.

    Na, den jungen Mann hatte Leone nicht einschüchtern wollen, aber so wirkte er eben manchmal auf jene, die an der Pforte klopften. Er bleckte nun die Zähne in einem breiten Grinsen und machte damit die Unhöflichkeit zumindest ansatzweise wieder wett. "Da hast du Glück, der Senator ist noch im Haus." Leone wandte sich um und winkte einen Knaben herbei, der schnell seine Zwille unter dem Gewand verschwinden ließ. "Heda, Minus! Das ist Duccius Vala. Du bringst ihn zum dominus. Er hält sich im Garten auf." Der Junge beäugte den Gast und grinste ihn lausbubenhaft an. "Geht klar!" sagte er und deutete dann über seine Schulter.

    Der Garten der Aurelier machte einen ordentlichen Eindruck. Dem Knaben war es hier zu aufgeräumt, er hatte es lieber, wenn er in seiner geringen Freizeit Büschen und im Unterholz Verstecke spielen konnte, doch hier musste man stets auf der Hut sein, dass man einerseits nicht erwischt wurde und andererseits keinen Zweig oder gar eine Blüte einer der kostbaren exotischen Pflanzen brach. Aber da er heute ohnehin nicht seinen freien Tag hatte, lieferte er den Besucher lediglich beim Hausherren ab, der mit einem Becher Wein in der Hand in einem Sessel auf der Terrasse saß und sich die Herbstsonne auf den Bauch schienen ließ. "Duccius Vala, dominus!" sagte er und hüpfte dann zurück zur Pforte.