Es war erstaunlich, wie viel Leone heute zu tun hatte. Schon die salutation hatte beinahe doppelt so lang gedauert wie sonst üblich, was an sich aber kein Wunder war, da der Hausherr lange krank gewesen und nun wieder genesen war. Auch jetzt war er gefragt, musste ablehnen und verweigern oder auf den Hintereingang verweisen, wo es für Bettler und Mittellose stets etwas zu essen gab. Und jetzt klopfte es schon wieder. Leone öffnete die Tür und betrachtete den Mann davor. "Salve, was willst du?" fragte er eine Spur zu unhöflich.
Beiträge von Leone
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"Tritt ein und gedulde dich einen Moment, ich werde den Herrn informieren und dann gleich wieder bei dir sein", versprach Leone und nahm den Decimer mit sich ins Haus. Nur einen Augenblick musste der junge Mann warten, dann tauchte der schwarzhäutige Sklave wieder auf und machte eine einladende Bewegung. "Herr, der Senator empfängt dich jetzt. Folge mir bitte."
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Leone geleitete den Besucher zur exedra des Hauses, von der man in den Garten schauen konnte, da sie zum Freien hin halb geöffnet war. Das ägyptische Flair dieses Raumes fand man nicht nur in exotischen Statuetten, sondern auch in der Wandgestaltung wieder, sowie in zahlreichen Kleinigkeiten, für die die Damen des Hauses verantwortlich zeichneten. Er trug einem Sklaven auf, dem Besucher einen Becher Wein zu bringen, dann nahm er seinen Platz an der Tür wieder ein.
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Leone lungerte an der Tür herum und wartete sozusagen nur darauf, dass etwas passierte. Der herbeigewünschte Zwischenfall ließ auch nicht allzu lange auf sich warten, denn es klopfte und Leone erledigte pflichtbewusst seine Arbeit, indem er öffnete und den Besucher nach seinem Anliegen fragte.
"Da muss ich mal nachschauen, ich glaube nicht, dass er derzeit in der Verfassung... Aber wenn du mir vielleicht sagen könntest, in welcher Anlegegenheit du den Senator zu sprechen wünschst?"
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Leone musterte den Überbringer der Nachricht eingehend, während er sich das Anliegen anhörte und insgeheim abwog ob es wichtig genug wäre, den Herrn deswegen zu stören. Eine Nachricht von einem Senator konnte eigentlich gar nicht unwichtig sein, auch wenn sie "nur" mündlich überbracht wurde. Trotzdem ließ der Nubier einige Sekunden verstreichen, ehe er die porta weiter öffnete und mit einer Handbewegung zu verstehen gab, dass der Bote eintreten durfte: "In Ordnung tritt ein. … Der Herr ist anwesend und ich werde ihn sofort darüber informieren lassen."
Eine Bewirtung gäbe es für den Sklaven selbstverständlich nicht, aber wenigstens müsste er nicht auf der Straße warten.
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Leone führte den Boten weiter ins atrium und deutete wahllos auf eine der zahlreichen Marmorsäulen: "Warte hier!", sagte der Ianitor mit knappen Worten. Den Herrn zu suchen war natürlich nicht seine Aufgabe und so rief Leone nach einem der jungen Sklaven, die solche Aufgaben für gewöhnlich zu übernehmen hatten. "Luuucius, …geh und such sofort den Herrn Orestes! Richte ihm aus, dass eine Nachricht von Senator Annaeus auf ihn im atrium wartet" Er würde dann schon wissen und entscheiden was zu tun wäre.
Leones Part war beendet und mit einem knappen Nicken zu Perseus zog sich der Ianitor auf seine Bank zurück, um von dort aus wieder seinen Tagträumen nach zu hängen.
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Gegen Nachmittag des selben Tages saß Leone - wie unschwer zu erraten - hinter eben dieser porta und döste vor sich hin. Natürlich entging dem Nubier auch im Halbschlaf nicht jenes eindeutige Geräusch, welches im Ianitor-Fach-Jargon im allgemeinen als "Anklopfen" bezeichnet wurde.
Was sich für einen Außenstehenden wie ein einfaches Klopfzeichen anhörte, war für das geschulte Ohr eines Profis, wie Leone einer war, wie Musik. Und anders als ein Laie, konnte der geübte Iantitor daraus so manche Schlußfolgerung über die Person ziehen, welche da gerade klopfte: ... weiblich, unter zwanzig, blond und sehr hübsch..., fasste Leone kurz und mit geschlossenen Augen das Gehörte zusammen und erhob sich dann, um sich ein Bild davon zu machen wie gut er geraten hatte.
Leone öffnete die Tür und ... Merda, wieder mal voll daneben ... Er schaute den Mann vor der Türe kurz irritiert an, ehe er in gewohnter Weise nach dessen Anliegen fragte: " "Salve, was kann ich für dich tun?"
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Leone saß - wie immer - auf seiner Bank neben der porta und ging seinem neuen Hobby nach: Schnitzen! ... Das passende Schnitzmesser hatte er von der neuen Hausherrin zu den Saturnalien geschenkt bekommen und ein besseres Geschenk hätte es für einen Ianitor wie ihn gar nicht geben können. ... Die Schweißperlen auf Leones Stirn verrieten, dass er nun schon seit geraumer Zeit an einem 'Objekt' herum geschnitzt hatte, doch endlich hielt er das Ergebnis seiner Mühen triumphierend in die Höhe.
"Perfekt! … So einen Zahnstocher wollt ich immer schon haben!", hauchte Leone und drehte den kleinen Holzsplitter (Überbleibsel eines ehemals armdicken Holzscheits) andächtig zwischen den Fingern hin und her. Wie dumm nur, dass ausgerechnet jetzt niemand zur Stelle war, der ihn für diese Meisterleistung hätte loben können.
Doch da klopfte es zufällig an der Türe und so sollte wenigstens der unbekannte Besucher das kleine Kunstwerk bewundern können. Also schob Leone den Zahnstocher gut sichtbar in den rechten Mundwinkel und öffnete sogleich die Tür. Sein Blick fiel zuerst auf den Mann und dann auf die Frau, die etwas hinter ihm wartete.
Zweifellos war sie die Herrin, also richtete Leone seine Standardbegrüßung direkt an sie: "Salve! … Was ist dein Begehr?" … Fast wär ihm beim Sprechen der schöne neue Zahnstocher aus dem Mundwinkel gefallen und so schob Leone ihn schnell mit der Zunge von rechts nach links, während er auf eine Antwort wartete.
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Als Leone die Tür öffnete, sah er eine hübsche junge Dame vor sich. "Salve! Was kann ich für dich tun?" fragte er.
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Leone scheuchte den kleinen Jungen los, damit der Corvinus Bescheid sagte, wer ihn zu besuchen wünschte. Eine Sklavin war auch schon bereit, dem Gast einen Trunk anzubieten. Leone deutete auf eine der Bänke. "Nimm doch solange Platz. Es kann einen Moment dauern, bis Du Nachricht erhältst, ob der Herr Zeit für Dich hat. - Und entschuldige mich bitte." Die letzten Worte klangen etwas hektisch. Und schon stürzte Leone davon.
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Leone nickte. "Ja, Dominus Corvinus ist da. Ich lasse ihn informieren, daß Du da bist. Bitte folge mir doch ins Atrium", antwortete er auf die Frage des Besuchers und ging auch schon heran. Er war ein wenig kurz angebunden und voller Eile. Denn es gab etwas sehr, sehr dringendes, das zu erledigen war, wenn er keine Peinlichkeit erleben wollte.
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"Leone, es hat geklopft! Nun schon zum zweiten mal! Wo steckst Du denn schon wieder?" Eine etwas spitze weibliche Stimme war zu hören und sie klang nicht erfreut, gar nicht erfreut. Einen Moment schien es keine Antwort zu geben. Dann war aufgeregtes Gemurmel zu hören. Wieder einen Moment nichts. Dann schließlich öffnete sich die Tür. Leone zeigte ein strahlendes Lächeln, auch wenn es ein klein wenig gezwungen wirkte. Denn eigentlich wollte er schnell, sehr schnell zurück zur Latrine.
"Salve. Was kann ich für Dich tun?", fragte er und schaute fast flehentlich drein. Hoffentlich wollte der Mann nichts, was großen Zeitaufwand bedeutete. Sonst würde es noch ein Unglück geben. Oouuuh, nicht daran denken, nicht daran denken! Kannte er den Burschen nicht? War das nicht einer der Klienten von Dominus Corvinus? Oder doch einer von Dominus Ursus? So langsam wurde das Ganze echt unübersichtlich mit diesen Klienten.
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"Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee wäre", begann Leone zweifelnd. "Wer weiß, wo die Kleene da reingerutscht ist. Du musst das mal unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachten..." Er hüstelte betreten. "Du solltest ihre Herrin fragen. Und deine zumindest um Erlaubnis bitten, den halben Tag in Ostia zu verbringen. Und den dominus solltest du auch fragen. Ich meine, wer sollte schon Interesse daran haben, ausgerechnet Tilla wegzuschleppen? Es sei denn, das sind solche Kinderliebhaber."
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Leone blickte nur kurz auf, als Hektor sich zu der aufgelösten Fiona und ihm selbst hinzu gesellte. Dann heftete er den Blick wieder auf Fiona. Das nubische Götterbräu schien ihr gut zu tun. Leone bleckte in einem kurzen Grinsen die Zähne, dann verkorkte er die Flasche wieder. Sie schien genug zu haben. Und es ging wahnsinnig schnell bei ihr. Das hatte Leone noch nicht erlebt. "Äh..." machte er, als Fionas Gesicht immer kreideweißer wurde. Verdutzt sah er dann auf den galligen Schaum herunter, der sich in einer Pfütze ansammelte. "Ohje", seufzte er und strich Fiona mitleidig über die Schulter. "Tut mir leid, das wollt' ich nicht. Ähm. Wann war denn das? Das mit Tilla?" fragte er dann.
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Auch hier erschienen mitten in der Nacht einige eifrige Diener der Aurelier, bewaffnet mit Pinseln und Farben, um ihre Herren bei den anstehenden Wahlkämpfen kräftig mit Wahlsprüchen zu unterstützen. In wenigen Sekunden schmückten diese Sprüche verschiedenste Wände in der Stadt.
"Wollt ihr erben weiterhin,
Ist für Aurelius Orestes eine Stimme drin!""Wollt ihr gerechte Preise haben,
Bedenkt Aurelius Corvinus bei den Stammabgaben!" -
Auch hier erschienen mitten in der Nacht einige eifrige Diener der Aurelier, bewaffnet mit Pinseln und Farben, um ihre Herren bei den anstehenden Wahlkämpfen kräftig mit Wahlsprüchen zu unterstützen. In wenigen Sekunden schmückten diese Sprüche verschiedenste Wände in der Stadt. Die aurelischen Diener waren voll und ganz zufrieden mit sich selbst!
"Mit Aurelius Orestes erbst auch du,
Ganz bestimmt, was dir steht zu.""Wollt ihr eure Spiele sehn´,
Muss die Stimme an Aurelius Corvinus gehn´!" -
Auch hier erschienen mitten in der Nacht einige eifrige Diener der Aurelier, bewaffnet mit Pinseln und Farben, um ihre Herren bei den anstehenden Wahlkämpfen kräftig mit Wahlsprüchen zu unterstützen. In wenigen Sekunden schmückten diese Sprüche verschiedenste Wände in der Stadt. Die aurelischen Diener waren voll und ganz zufrieden mit sich selbst!
"Aurelius Orestes gebt eure Stimme hin,
Dann ist auch für euch ein Erbe drin!""Bald könnt ihr in die Tempel geh'n,
Aurelius Corvinus macht sie für euch scheen!" -
Auch hier erschienen mitten in der Nacht einige eifrige Diener der Aurelier, bewaffnet mit Pinseln und Farben, um ihre Herren bei den anstehenden Wahlkämpfen kräftig mit Wahlsprüchen zu unterstützen. In wenigen Sekunden schmückten diese Sprüche verschiedenste Wände in der Stadt. Die aurelischen Diener waren voll und ganz zufrieden mit sich selbst!
"Mit Aurelius Orestes erbst auch du,
Ganz bestimmt, was dir steht zu.""Wollt ihr gerechte Preise haben,
Bedenkt Aurelius Corvinus bei den Stammabgaben!" -
Auch hier erschienen mitten in der Nacht einige eifrige Diener der Aurelier, bewaffnet mit Pinseln und Farben, um ihre Herren bei den anstehenden Wahlkämpfen kräftig mit Wahlsprüchen zu unterstützen. In wenigen Sekunden schmückten diese Sprüche verschiedenste Wände in der Stadt. Die Diener waren mehr als nur zufrieden mit sich selbst!
"Wollt ihr erben weiterhin,
Ist für Aurelius Orestes eine Stimme drin!""Wollt ihr eure Spiele sehn´,
Muss die Stimme an Aurelius Corvinus gehn´!" -
Leone ließ Fiona sich auf die Bank setzen, auf der er sonst saß und auf Besuch wartete. Er angelte nach seiner irdenen, bauchigen Flasche, blickte sich kurz über die Schulter und entkorkte sie dann, um Fione einen Schluck des scharfen Schnaps zu geben. "Hier, nimm einen Schluck, dann geht es gleich besser", riet er ihr. Dann hörte er ihr aufmerksam zu.
Das klang schon alles höchst mysteriös. Jemand, der zwei Sklaven entführte. Einer, der eine davon umbringen wollte und dabei blöderweise in sein eigenes Messer fiel. Leone konnte nicht anders, er sah Fiona ein wenig zweifelnd an. Aber wozu sollten sie flunkern? Er drückte ihr erneut die Flasche in die Hand. "Trink noch einen." Er wusste nicht, was er davon halten sollte. "Warum denkst du, dass sie Tilla nach Ostia bringen?" Und überhaupt, was wollten man schon von einem Kind, das nicht sprechen konnte?