Beiträge von Leone

    Schon wieder ein Sklavenhändler, dachte er. Leone musterte den Mann von oben bis unten. Wahrlich kein schöner Anblick! Ein sanftes schmunzeln trat in Leones Gesicht. Den letzten Sklavenhändler, der seine Waren anpreisen wollte, hatte man beinahe achtkant aus der Villa geworfen, wäre er nicht freiwillig gegangen. Es bliebe abzuwarten, wie lange er sich hier halten konnte!
    "Soso!"
    Leone wandte sich zu einem Sklavenjungen um, der sich in greifbarer Nähe aufhielt. "He, du Kleiner! Komm mal her! Führ doch den netten Herrn hier ins atrium und dann meldest du der verehrten Duccia Clara, daß ein gewisser Gaius Artorius sie sprechen möchte."
    Dann wandte er sich wieder dem Besucher hin und bat ihn, einzutreten. "Wenn du die Güte hättest, dem Jungen ins atrium zu folgen!"

    Sim-Off:

    Achtung: Du vertauschst gerade die Zeitschienen.


    Der ianitor öffnete und hörte sich den Kerl an, zuckte dann mit der Schulter.
    "Muss ich mal nachsehen... Wen darf ich denn melden?"

    Mit der kecken Spanierin und Seiana im Schlepptau, kam Leone ins atrium spaziert. Er wies die beiden mit einer Geste an, hier am Rande zu warten, dann ging er selbst auf die Handvoll Menschen zu, die neben dem impluvium standen. Einer sprach gerade, und der Hausherr hörte ihm geduldig zu. Als Leone sich räusperte, hob er die Hand und unterbrach den Klienten, dann flüsterte Leone ihm etwas ins Ohr und deutete auf Seiana. Der Aurelier folgte der Geste und nickte. Dann zog sich Leone zurück und der Klient wurde aufgefordert, weiter zu sprechen.


    "Er empfängt dich gleich", sagte Leone an die Plebejerin gewandt und nickte auch der Sklavin noch einmal zu, ehe er sich wieder auf seinen Posten verzog.

    Leone hob eine Braue und war für einen winzigen Moment gefangen im äußerst eeeroddischen Lächeln dieser Sklavin,. Dies war auch der Grund, aus dem er wieder einmal ein wenig länger für seine Antwort brauchte.
    "Ööh... Also, ja, der ist da... Sind zwar noch ein paar Klienten da, aber danach hätte er sicher Zeit. Kommt doch schon mal herein, dann sehe ich mal nach."

    Leone, dessen dicker Backe es wieder ein wenig besser ging, öffnete wie gewöhnlich - in der Erwartung, um diese Zeit einen besonders späten Klienten zu empfangen. Davor stand allerdings eine Sklavin in Begleitung eine junge Dame, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Verdutzt musterte er sie beide und schickte sich erst spät dazu an, sie zu begrüßen. "Äh, ja. Salve. Was kann ich für euch tun?"

    Leone musterte erst den Mann noch einmal, dann dessen Gepäck. Schließlich öffnete er die Tür ein wenig einladender und nickte bestätigend. Mit einer Hand winkte er einen schmächtigen Knaben herbei. "Mh!" befahl er und machte dem Jungen zugewandt eine Geste zu Orestes. Dann deutete er zu Orestes gewandt auf den Jungen und machte eine einladende Bewegung ins Innere. "'deds", wies er den Knaben noch an, der nickte, und höflich sich verbeugte. "Folge mir bitte, dominus." Und schon ging der Junge voran. Leone trommelte derweil Träger zusammen, der Gepäckstücke wegen.

    Mit Orestes im Schlepptau tapperte der Junge also durchs atrium, vorbei am impluvium und diversen Büsten und Wachsmasken, um einen eingetopften Busch herum und durch einen Flur. Vor dem Aurelier passierte er den Rundbogen und betrat das adedis, steuerte eine Liege an - und erstarrte unsicher. Der dominus war eingenickt, die Schriftrolle halb von seinem Schoß gerutscht. Unsicher sog der Knabe die Unterlippe ein und überlegte. Vorsichtig angelte er nach der Lektüre, rollte sie sorgsam zusammen und legte sie auf einen Beistelltisch, dann räusperte er sich. "dominus?" versuchte er es mit dünnem Stimmchen und viel zu zaghaft. Hilfesuchend blickte er Orestes an und unterließ jeden weiteren Versuch, Corvinus zu wecken.

    Noch immer nicht von den qualvollen Zahnschmerzen befreit, schob Leone Stunde um Stunde weiter Dienst an der porta. Jedes Klopfen dröhnte in seinem Kopf wie Hammerschläge, daher war er umso bemühter, schnellstmöglich zu öffnen und so wenige Klopfgeräusche wie möglich ertragen zu müssen. " 'lve. 's 's 'ein B'g'r?" fragte er und hielt sich die schmerzende Backe.

    Leone hatte Zahnschmerzen. Dementsprechend unspektakulär und kurz angebunden war sein Auftreten dieser Tage auch. Er öffnete die Tür, musterte den Besucher davor und stufte ihn nicht als wegsendebedürftigen Bettler ein. "'lve. 's kann i' fü' 'ch 'un?" nuschelte er und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die dicke Wange.

    Der Kleine kehrte nach einer Weile zur porta zurück und flüsterte Leone eifrig etwas ins Ohr. Der nickte daraufhin, wenn auch stirnrunzelnd, und wandte sich wieder an Ylva. "Domina Minervina ist bereit, Dich zu empfangen. Folge dem Jungen hier ins atrium. Und dann warte dort." Der Nubier trat einen Schritt zur Seite und gab so den Eingang frei, damit Ylva eintreten konnte.


    Der Junge grinste breit und führte die flavische Sklavin in das atrium.

    Mit stolzem Gesichtsausdruck, weil er alles so gut und richtig gemacht hatte, führte der Sklavenjunge die flavische Sklavin in das atrium. "Du sollst hier warten, hat domina Minervina gesagt", teilte er der Frau mit wichtiger Miene mit. "Sie kommt dann gleich zu Dir." Dann flitzte er wieder zu Leone zurück, um ihm zu erzählen, wie toll nett Minervina zu ihm gewesen war.

    Ohhhh, sie war so nett! Und so wunderschön! Gerade jetzt, wo sie lachte! Der Kleine bekam vor Aufregung ganz rote Ohren und druckste ein wenig herum, bevor er mit der Sprache herausrückte. "Salve... domina Minervina. Da... da ist eine Frau an der porta und die redet ganz merkwürdig. Aber sie sagt, sie hat einen Brief für Dich. Von Flavia Celerina. Und sie sagt, sie muß ihn Dir selbst geben, ihre Herrin hat das gesagt. Darf ich sie zu Dir bringen? Oder soll sie wann anders wiederkommen?" Mit großen Augen blickte er sie erwartungsvoll an.

    Der kleine Sklavenjunge war wirklich schnell gelaufen. Entsprechend war er ein wenig atemlos, als er an der Tür von domina Minervina anlangte und klopfte. Er zappelte ungeduldig herum, während er darauf wartete, daß sich die Tür öffnete. Er mochte die schönen Frauen, die hier wohnten. Sie waren nett und schön und ... überhaupt. Und Minervina kannte er noch gar nicht richtig. Er hatte sie bisher nur aus der Ferne bewundert. Doch sie war nett zu Tilla. Bestimmt würde sie auch nett zu ihm sein. Hoffte er zumindest.

    Leone runzelte die Stirn und musterte die fremde Sklavin langsam von oben nach unten. Und von unten nach oben. "Ich habe keineswegs etwas an meinen Ohren. Dafür Du offenbar etwas an Deinem Kopf. Denn Du hast den Namen Deiner Herrin noch nicht erwähnt. Haben die Flavier neuerdings einen Notstand an Sklaven, daß sie jemanden wie Dich schicken?" Und er hatte gedacht, alle schlecht sprechenden und unverschämten Sklaven würden in diesem Haushalt arbeiten. Soweit kam es noch, daß er sich von einer fremden Sklavin beleidigen und herumscheuchen lassen mußte.


    "Warte hier, ich werde domina Aurelia Minervina fragen lassen, ob sie bereit ist, Dich zu empfangen." Natürlich fragte er nicht selbst, sondern schickte den kleinen Bengel. Am liebsten hätte er diesem frechen Weib solange die Tür vor der Nase zugemacht, aber dafür war er viel zu gut erzogen.

    "Natürlich, dominus." Leone nahm dem jungen Aurelier diese unmögliche Tragestange ab und übergab sie schnell an einen der anderen Sklaven, die inzwischen herbeigeeilt kamen. Er sollte ja nicht mehr von der porta weggehen, so lauteten die Anweisungen von dominus Corvinus. Und an die mußte er sich natürlich strikt halten. Vor allem, wenn ihm diese Anweisungen gerade gut in den Kram paßten.


    "Dominus Corvinus wird gerade über Deine Ankunft informiert. Dominus Ursus befindet sich mit dem halben Hausstand in Germanien, domina Helena, domina Prisca und domina Minervina müßten eigentlich im Haus sein, vermutlich in ihren Zimmern oder vielleicht im Garten oder im Bad." Irgendwo dort trieben sie sich ja eigentlich immer herum. Wenn sie nicht gerade die Stadt unsicher machten. Leone grinste. Er war froh, daß er bei diesen Stadtgängen nicht mitgehen mußte.


    Gerade wollte er dazu ansetzen, noch etwas zu sagen, da klopfte es abermals. Leone wollte öffnen, doch Avianus drängelte sich einfach vor. "Du machst mich noch arbeitslos", murmelte er mit leichtem Vorwurf in der Stimme.


    Dann erkannte er den weiteren Besucher. "Willkommen zuhause, dominus Catulus", sagte er mit einem erfreut strahlenden Grinsen. Dann wandte er sich nochmal an Avianus und sein Blick war nun wirklich vorwurfsvoll, auch wenn das vielleicht für einen Sklaven nicht gerade angemessen war. "Das hättest Du aber gleich sagen können, daß Dein Bruder auch dabei ist. Sein Zimmer muß doch auch vorbereitet werden. - Kommt doch bitte herein, im atrium ist viel mehr Platz als hier. Und angenehmer ist es auch."

    Leone ließ es sich nicht nehmen, die beiden Brüder ins atrium zu führen, obwohl die beiden sich hier ja bestens auskannten. Andere Sklaven kümmerten sich derweil um das Gepäck der beiden und darum, daß die Zimmer vorbereitet wurden. Dinge, mit denen Leone zum Glück nichts zu tun hatte.


    "Bitte nehmt doch Platz. Bestimmt wird gleich schon jemand herbeieilen, um euch zu begrüßen. Ich muß zurück an die Tür, dominus Corvinus ist da sehr streng." Er grinste nochmal breit und zog sich dann an seinen Platz zurück, rief aber noch nach einer Sklavin, die den beiden Wein bringen sollte.

    Ein Flavier! Und ein besonders höflicher welcher obendrein! Na, da zögerte Leone doch keine einzige Sekunde, den Mann einzulassen. "Bitte tritt doch ein und folge mir ins atrium. Es wird sogleich jemand dominus Corvinus aufsuchen und ihn fragen, ob er Zeit hat, Dich zu empfangen." Er machte eine höfliche, einladende Geste und führte den Besucher dann ins atrium.

    "Bitte folge mir", sagte Leone und schritt voran ins atrium der Villa. Dort deutete er auf eine der bequemen Bänke. "Bitte setze Dich doch, während der Junge dominus Corvinus von Deinem Besuch berichtet." Der kleine Sklavenjunge, der auch schon an der porta herumgelungert hatte, stob davon.


    "Wenn Du etwas trinken möchtest?" Leone winkte eine junge Sklavin heran, die mit einem Tablett herbeigeeilt kam und dem Gast Wasser und Wein anbot.


    "Und nun entschuldige mich bitte, ich muß zurück an die porta." Der Nubier schenkte Callistus ein weiteres strahlendes Lächeln und ging dann zurück auf seinen Posten.

    Zitat

    Original von Tiberius Aurelius Avianus


    ...


    Mit stolzen und entschlossenen Schritten lief der 21-Jährige Aurelier auf die Eingangspforte der Villa zu. Doch seine Schritte wurden mit der Zeit ein wenig kleiner, aufgrund der Aufregung, die ihn ihm tobte. Die Tür, auf die er zu marschierte war ihm bestens vertraut, doch in diesem Moment war sie doch so befremdlich. Als er ankam, atmete er tief ein und aus... anschließend ertönte ein kräftiges Klopfen.


    Ja, das war ein Klopfen. Das konnte man auch als solches erkennen. So ging das. Leone klopfte sich noch ein paar Krümel des Honigkuchens, den er gerade vertilgt hatte, von der Tunika und wischte sich auch vorsichtshalber nochmal über den Mund. Jaa, das hatte wahrhaft große Vorteile, wenn man sich mit der Köchin gut verstand.


    Die Tür öffnete sich also einige Momente, nachdem es geklopft hatte. "Salve, womit kann..." Leone stockte, erkannte den vor ihm Stehenden und ein erfreutes Strahlen stahl sich auf seine Miene. "Dominus Avianus! Willkommen zuhause! Wir hatten ja keine Ahnung... Sofort wird jemand Dein Zimmer bereit machen. - Komm doch herein!" Der kleine Sklavenjunge, der immer mit an der porta herumlungerte stob davon, um alle wichtigen Leute über die Heimkehr Avianus zu informieren.