ZitatOriginal von Appius Flavius Callistus
Ich war deutlich nervöser vor der Villa Aurelia zu stehen, als ich es vor der Villa Flavia Felix war. Dort wusste ich wenigstens um einen Freund, während ich die Verwandschaft mütterlicherseits nur aus Briefen und Glückwünschen zu besonderen Geburtstagen kannte. Ich trug die rote Tunika, mit den Ärmeln aus dem Fell partischer Pferde, welche ich am Morgen erstanden hatte und hoffte das nicht alle Aurelier, auf diese modische Art sich zu kleiden, ebenso reagieren würden, wie meine Mutter es täte. Es überkam mich ein Gefühl, das ich sonst nur in der Nähe meiner Mutter verspürte, das Gefühl im Leben versagt zu haben.
Nunja, ich war ja hier um dies zu ändern. Trotzdem befand ich mein Klopfen an der Tür als zu zaghaft.
Hatte das geklopft? Nein, nach Klopfen hatte es eigentlich gar nicht so recht geklungen. Oder etwa doch? Aber es war so zaghaft und leise gewesen, daß es doch sicher niemand wirklich ernst meinte, oder? Schließlich preßte Leone nicht den ganzen lieben Tag lang sein Ohr an die Tür, um solch zaghaftes Türstreicheln vernehmen zu können.
Hm. Es war vielleicht doch ernst gemeint. Besser, er öffnete die Tür. Vielleicht war der Besucher ja vor Schwäche zusammengebrochen und brauchte Hilfe?
Der Nubier öffnete also die Tür und schenkte dem Besucher, unübersehbar ein Angehöriger der besseren Gesellschaft, ein Lächeln, das seine strahlendweißen Zähne offenbarte. "Salve. Was kann ich für Dich tun?" So sehr schwach sah der eigentlich gar nicht aus?