Beiträge von Leone

    Das war noch gar nicht der Letzte! Pusillus war nur zur Sicherheit eben noch mal an der porta vorbei gegangen, und da klopfte es doch tatsächlich noch mal. Der Junge schob seinen viel zu großen Weinkranz zurecht und wappnete sich für einen letzten, frechen Vers. Mit einiger Anstrengung öffnete er die schwere Tür und sah dann den Gast und seine Sklaven an. Aha! Der konnte sich also nicht darauf berufen, dass seine Frau wieder einmal zu lange gebraucht hatte - der hatte nämlich keine dabei! Pusillus grinste verschmitzt.


    "Der Letzte, tja das bist wohl du,
    die andren schauen schon dem Opfer zu!
    Zu spät - und doch zur rechten Zeit,
    denn das Theaterstück ist nicht mehr weit.
    So komm schnell hinein und opfer fix,
    sonst wird das heute nämlich nix!"


    Frech grinste er den Senator an, drückte ihm eine der kleinen Amphoren in die Hand und deutete lässig über die Schulter hinein. "Immer dem Lärm nach, du kannst die anderen gar nicht verfehlen." Schnell verzog er sich, ehe der Senator ungehalten wurde... :D


    Sim-Off:

    WiSim :)

    Leone war absent. Es dauerte eine geraume Weile, bis überhaupt jemand das Klopfen an der porta vernahm, und dann öffnete sich die Tür und der flavische Sklave sah vermutlich ins Nichts, wenn er sein Gegenüber gerade voran erwartete. Denn geöffnet hatte einer der Knaben, auch noch der kleinste von ihnen, Pusillus. Sein Weinkranz war zu groß, und so rutschte er immer wieder über die Stirn bis zu den Augen hinab, sodass er ihn hochschieben musste. Er wandte sich um und sah über die Schulter - kein erwachsener Sklave da, die bedienten alle. Stolz darauf, sich wie ein Großer verhalten zu können, setzte er dazu an, mit kindlicher Stimme etwas zum besten zu geben, nachdem er die Herrschaften ausgiebig gemustert hatte.


    "Holde Dame, holder Herr,
    nach euch kommt wohl keiner mehr.
    Denn die Letzten, das seid ihr,
    alle and'ren sind schon hier.
    Doch grämt nicht euch und ziert euch nicht
    und folgt dem armen kleinen Wicht
    dort hinten ruhig ins Haus hinein
    um noch Part des Opfers zu sein."


    Ein zahnloses Lächeln zierte das Jungengesicht, als Pusillus neuerlich und in frecher Manier den Weinkranz hoch schob und dann auf sich selbst deutete, denn alle anderen Jungen waren verschwunden und nur er war noch da. Er drückte einem der Sklaven zwei der kleinen, zur Neige gehenden Weinamphoren in die Hand und sagte: "Das könnt ihr da hinten in die Schale kippen. Ist für Iuppiter und Meditrina. Die anderen sind auch gerade noch dabei", erklärte er im Plauderton, während er die Gäste hineinführte.



    Sim-Off:

    WiSim :)

    Leone hatte sich gerade umgezogen, nur die blonde Perücke fehlte noch, da klopfte ein Gast! Hektisch eilte er zur porta und zog sie auf. Tatsächlich standen dort zwei Leute und wollten noch eingelassen werden. Hastig kramte der Nubier in seinem Gedächtnis nach einem Reim.


    "Guten Abend ihr zwei,
    das Fest ist noch nicht vorbei!
    So tretet ein und sputet
    euch, denn was keiner vermutet:
    Das Opfer ist bereits im Gange
    und dauert sicher nicht mehr lange.
    Nehmt diesen Wein
    zum Gießen in die Schale ein."


    Schnell ließ er die Herrschaften ein und gab beiden jeweils eine der etwa 20cm großen Amphoren, die mit neuem und altem Wein gefüllt waren. Dann ließ er sie von einem Jungen zum Opfer geleiten.


    Sim-Off:

    WiSim :)

    So spät noch weitere Gäste? Verwundert setzte Leone seinen Weinlaubkranz wieder zurück auf seinen kahlen Schädel. Eigentlich wollte er sich ja langsam auf den Weg machen, um sich für das bald folgende Theaterstück um zu ziehen. Doch Gäste durfte man selbstverständlich nicht warten lassen und so öffnete er die porta augenblicklich, um den Gast zu begrüßen nachdem dessen Sklave ihn gebührend angemeldet hatte.


    "Sag mal von wo kommt ihr jetzt her?
    Tretet ein hier, bitte sehr!
    (noch halb zu dem Sklaven hin gesprochen)


    Hast du heute Lust zu feiern? (nun ganz auf den Senator gerichtet)
    Bei so viel Wein ein Grund zum rei ei ...


    ei ... nimm doch den guten Wein!
    Zum opfern ist er, so solls sein!


    Hier entlang geht’s zu dem Feste!
    Sind schon da sehr viele Gäste!


    Keiner soll heut traurig sein!
    Auch du nicht und nun komm herein!


    Fragst du dich was das hier soll?..."
    ... im übrigen wahrlich eine berechtigte Frage wie Leone eben selbst fest stellen musste. Denn irgendwie fand er gerade keinen passenden Schluss und so reimte er sich verzweifelt weiter, während er auch schon Stück für Stück vor dem Senator zurück wich, um ihn nicht ewig vor der Porta auf zu halten
    "...Sag ich nur, das ist doch toll!


    Jedenfalls darfst du jetzt rein,
    soll auch nicht dein Schaden sein!


    Ist es doch des Reimes wegen,
    bitte sich nicht auf zu regen..."


    ....schwupps, schon war Leone mit einer tiefen Verbeugung zur Seite gewichen und mit einer hastigen Handbewegung wies er die Knaben an dem Senator, oder seinen Sklaven, oder wem auch immer endlich die Amphoren aus zu händigen und ihn dann ohne weitere Verzögerung zu den Feierlichkeiten weiter zu führen.



    Sim-Off:

    edit: WiSim :)

    Das Opfer an Meditrina hatte soeben begonnen! Das war gleichzeitig das Zeichen für einige der aurelischen Sklaven, sich schleunigst für die Aufführung um zu ziehen. Besonders Leone war froh, endlich aus seinem Weinlaubkostüm schlüpfen zu dürfen. Auf dem Weg zur Garderobe hängte er - wie befohlen - das Plakat vor die schweren Vorhänge, welche im Augenblick noch die Sicht auf die Bühne und das Geschehen dahinter verdeckten.




    [Blockierte Grafik: http://img357.imageshack.us/img357/1973/traubeot9.gif]


    ANKÜNDIGUNG THEATERSTÜCK


    Sehr verehrte Gäste!
    die gens Aurelia freut sich,
    Euch heute Abend mit dem
    Lustspiel in 5 Akten:


    "cena pro uno"
    oder auch
    Curator mulierum,
    die Leiden des jungen Corvus


    beglücken zu dürfen.



    Beginn des Theaterstücks
    gleich nach dem Opfer!
    Bitte achtet auch auf die
    Durchsage im atrium!




    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    ....


    Der Decimer war in der Tat schon etwas spät dran, doch noch hatte er nichts verpasst. Leone öffnete, sich nach wie vor unbehaglich fühlend, die porta und setzte sogleich ein Läceön auf. Mit dem fortschreitenden Abend wurden auch die Wege zur Tür spärlicher, indes das atrium voller wurde. Es fehlten nur noch einige bekannte Männer Roms samt Begleitungen, falls vorhanden. Solche Größen wie Vinicius Hungaricus, Aelius Callidus und der Newcomer Flavius Gracchus.


    "Bona Meditrinalia
    wünsch ich dir in diesem Jahr.
    Sei fröhlich, frei und ausgelassen,
    dann wird am Abend alles passen.
    Hunger wirst du nicht erleiden,
    das wissen wir zu vermeiden."


    Etwas scheif grinsend, bleckte Leone nun die Zähne und winkte einen der ebenfalls geschmückten Knaben herbei. Der Junge hielt bereits eine der kleinen Amphoren in der Hand, die eine Opfergabe darstellten. "Neuer und alter Wein für Meditrina", erklärte Leine. "Für das Opfer später. Der Junge hier bringt dich zum Fest."



    Sim-Off:

    1 x WiSim :)

    Und die Aurelier konnten sich noch eine Menge mehr leisten, wie der Senator (und seine Verlobte?) würden erkennen können, sobald sie erst das atrium betreten haben würden.


    "Trete ein,
    bring Glück herein,
    dann wirst du heut nicht hungrig blei'm!"


    Leone gab einen weiteren Spruch der mieseren Sorte zum Besten und reichte dem Senator (und seiner Verlobten jeweils) eine der kleinen Amphoren.
    "Folgt dem Nordster....äh, Jungen, er weist euch den Weg."



    Sim-Off:

    2 x WiSim und ich hoffe, Lucilla kommt auch noch :)

    Er hatte gerade noch der Dame nachgesehen, welche sich scheinbar gefreut hatte über das Gedicht, dass Leone zum besten gegeben hatte, da tauchte ein Senator auf, unschwer zu erkennen. Leone war zwar der Name entfallen, doch das hinderte ihn nicht daran, sein verslein aufzusagen.


    "Es freut mich, dass du hergefunden,
    geh nur hinein, um das Haus zu erkunden.
    Ein Fest zu ehren der Götter zwei,
    zu haben recht viel Spaß dabei,
    das soll heute als Anreiz dienen
    - und wir haben auch ganz weiche Clinen!"


    Leone blinzelte. Hatte er das gerade wrklich gesagt? Wei peinlich! Hoffentlich fasste der Senator dieses unbeholfene Sprüchlein auch wirklich als Scherz auf. Schnell deutete der Nubier, dessen rote Wangen man ob der dunklen Haut nicht erkennen konnte (und das war gut so) auf einen etwas dicklichen Jungen mit einer Miniaturamphore. "Der Knabe dort hat eine Ofergabe für dich, neuer und alter Wein. Folge ihm bitte, Herr, er wird dich zum Fest geleiten."


    Sim-Off:

    1 x WiSim :)

    Leone stand in seiner lachhaftesten tunica hinter der porta. Und natürlich öffnete er, als jemand mit der Einladung an dieselbige klopfte. Oder waren es doch Knöchel? Der Nubier zog also die Tür auf und setzte ein fröhliches Grinsen auf. Sogleich rezitierte er einen eingeübten Spruch.


    "Salve, huhu und hurra,
    willkommen zur Meditrinalia!
    Komme nur ins Haus hinein,
    Meditrina will gefeiert sein!"


    Leone bleckte seine Zähne zu einem Grinsen und reichte dem Decimer eine der kleinen Amphoren aus der parat stehenden Kiste. "Bitte sehr, neuer und alter Wein. Du wirst das Fläschchen später für das Opfer brauchen. Geh doch schon hinein, einer der Knaben wird dir den Weg weisen."


    Sim-Off:

    1 x WiSim :)

    ~ innerhalb der villa~
    „So langsam gehen mir die Begrüßungstexte aus und mein Text für das Theaterstück ist auch noch so viel. Warum nur, muss es mich immer so hart treffen?“. jammerte Leone gerade auf seinem Schemel sitzend neben der porta und sah dabei die fünf Knaben die ihn umringten fragend an. In ihren Weinlaubkostümen konnte man die Sechs so zusammen fast für ein Gebüsch halten. Nur das sich dieses Gebüsch ab und an auch bewegte. So wie jetzt, als es laut und vernehmlich an der Tür klopfte. Wie eine schnellwachsende Pflanze schoss Leone auch schon aus der Mitte hoch. Jetzt musste er wohl improvisieren, dachte er bei sich scheuchte die Buben auf ihre Posten und öffnete dann die porta, um auch schon sein Schauspiel ab zu liefern....


    ~außerhalb der villa~
    ...zunächst jedoch sah er sich einem Sklaven gegenüber, der - im Gegensatz zu ihm - normale Kleidung tragen durfte und der sich nun höflich vorstellte und dann mit der Hand auf die wartende Sänfte wies. "Bona Meditrinalia auch dir, Severus! ..ich bin Leone..." ...ja und ich stecke in einem wahrhaft lächerlichen Kostüm, wie du mir wohl mit deinem Blick gerade mitteilen willst ... "Dem Gesuch deines Herrn wird selbstverständlich sofort und mit allergrößter Freude entsprochen!" erwiderte Leone dem wartenden Sklaven freundlich lächelnd und versuchte so würdevoll zu wirken, wie es in diesem albernen Kostüm eben möglich war


    Damit wäre eigentlich alles gesagt gewesen, ... wenn, ... ja wenn jetzt nicht noch sein Pflichtteil kommen würde. Mit einem vielsagenden Blick mahnte Leone den flavischen Sklaven dazu, nur ja nicht zu lachen!
    Dann zuckte Leone die Schultern ..was solls?.. und begann er der Sänfte entgegen zu tippeln, aus der sich wohl der Herr sogleich erheben würde und indem er das tat, gab er sein Sprüchlein zum besten:


    Ein jedes Jahr um diese Zeit,
    ist es wieder mal soweit!


    die Meditrinalia steht vor der Tür,
    so wie du jetzt, ... Salve dir!


    Und weil wir dich so gerne haben,
    nimm zum Dank hier diese Gaben!


    Neuer Wein und alter Wein,
    sollen heute für das Opfer sein!


    ... und zusammen mit dem letzten Wort deutete Leone eine tiefe Verbeugung an, in der er verharrte und nur den Kopf etwas hob um zu sehen, ob der Herr sich mittlerweile schon aus seiner Sänfte erhoben und auf dem Weg in die Villa war.
    Dabei verrutschte etwas von seinem Laubschmuck auf dem Kopf und ein Blatt senkte sich schützend über sein Gesicht. Ein paar mal probierte es Leone mit pusten, bis er das Blatt dann mit der rechten Hand endlich abriss. Da er nun damit beschäftigt war, sein Kostüm zu richten deutete Leone schnell zur villa und hoffte, dass die Knaben dort mittlerweile mit den Gastgeschenk bereit standen.„Zu den Feierlichkeiten und dem Opfer geht es dort entlang ... nach drinnen, dann rechts ...und jeweils nur eine Amphore! ...“



    Sim-Off:

    1x WiSim

    Als Leone zum nächsten mal die porta öffnete, standen zwei Herrschaften davor. Einer schien die toga candida zu tragen, vermutlich kandidierte er also bei den nächsten Wahlen. Leone aber war das gleich, er musste sein Hirn vorerst nur wegen eines Spruchs anstrengen, den er heute noch nicht heruntergeleiert hatte.


    "Grützi, salve und hallo,
    ich bin Leone und sehr froh
    euch heute hier zu empfangen!
    Ich hoffe, der Abend wird euch zur Freude gelangen."


    Leones weiße Zähne strahlten hell und freundlich aus seinem grinsenden Gesicht, als er den beiden Herrschaften je eine Amphore in die Hand drückte und auch hier wieder erklärte, was es damit auf sich hatte: "Das ist Wein für das Opfer an Meditrina. Bewahrt ihn erstmal auf. Dieser Knabe wird euch zum Fest bringen."


    Sim-Off:

    2x WiSim :)

    Die Knöchel des Sklaven hatten noch nicht einmal ganz das Holz der porta verlassen, als Leone bereits öffnete. Immer noch hatte er sich nicht mit seinem Erscheinungsbild abgefunden, lächelte jedoch mit weißen Zähnen und weißen Augen der hübschen Dame zu, die dort stand. Und noch einer. Und noch einer, noch einer und noch einer. Nein, Leone sah nicht doppelt, nicht dreifach und auch nicht mehrfach. Der Wein war noch fest in den Amphoren verschlossen. Es war nur eine ganze Familie, die dort geklopft hatte.


    Etwas irritiert, hätte er um ein Haar sein Sprüchlein vergessen, doch nach einem prüfenden Blick, ob auch keine Traube der Türdekoration einem Anflug des kleinen Hungers zum Opfer gefallen war, begrüßte er die Gäste.


    "Zum Weinfest kommet nur herein,
    dies soll ein netter Abend sein.
    Mit Wein, mit Kunst und auch Kultur
    bescheren wir euch Lachen pur."


    Auch wieder etwas durcheinander, aber es konnte schließlich keiner von ihm verlangen, zum einen den ganzen Theatertext im Geiste zu behalten, zum anderen stets unterschiedliche und noch dazu perfekte Sprüche sich zu merken. Auch diesen Herrschaften drückte er jeweils eine kleine Amphore in die Hand.


    "Drin befindet sich ein Opfer für Meditrina, neuer und alter Wein.
    Geht doch schon hinein,
    dieser Junge wird bei euch sein",
    entgegnete er und verfiel von ganz allein in die Reimweise. :D



    Sim-Off:

    WiSim für Menecrates, die anderen haben kein Konto ;)

    Kaum einen Herzschlag, nachdem die Hand des Sklaven das Holz der Tür verlassen hatte, wurde selbige auch schon geöffnet. Leone strahlte den Klopfenden an, bemerkte jedoch schnell, dass es eigentlich um die Dame dort ging. Deswegen richtete er sein Sprüchlein auch an sie direkt statt an den Sklaven.


    "Geklopft hast du nun hier,
    so gewähre ich auch Eintritt dir.
    Tritt hinein, fühl dich zu Haus'
    und leb' heut diesen Festtag aus."


    Die Amphore reichte er dem Sklaven, der sie aufbewahren sollte, bis man die Amphore für das folgende Opfer brauchen würde.


    "In der Amphore ist Wein Meditrina, neuer und alter. Kommt doch bitte hinein, der Junge hier wird auch zu den anderen Gästen geleiten", sprach Leone und wies einladend auf den schmächtigen Jüngling, der hinter ihm stand.



    Sim-Off:

    Kein Konto vorhanden. ;)

    An diesem Abend war die porta eindeutig der meistbesuchte Ort, denn durch sie mussten die Gäste in die villa hinein und irgendwann auch wieder heraus. So dauerte es auch nur ein paar Sekunden, bis die Türe aufschwang und ein seltsam gekleideter Nubier, mit etwas Laub auf dem Kopf heraustrat, die Arme ausbreitete und ohne Umschweife zu trällern begann:


    "Sei willkommen zu unserem Feste,
    tritt ein und laß alle Sorgen sein.
    nimm zum Zeichen für all unsre Gäste,
    diese Amphore mit gütlichem Wein."


    na das klappte mit jedem Mal besser dachte sich Leone und entblöste seine strahlend weissen Zähne, während neben ihm ein kleiner Junge erschien, der eine Weinamphore mit beiden Händen hoch hielt.
    "Salve domina. die gens Aurelia heißt dich willkommen! Hier bitte, etwas Wein für die Meditrina. Tritt ein und folge dem Knaben da, er wird dich zu den Festlichkeiten führen."
    Bei diesen Worten überreichte der kleine Junge auch schon die Amphore und trat mit einer einladenden Geste zur Seite, um den Gast in die villa hinein zu begleiten.



    Sim-Off:

    1x WiSim

    In diesem lachhaften Kostümchen sah Leone aus wie ein schwuler Grieche. Fand er zumindest. Dennoch war es der Wunsch der Herrin Prisca gewesen, dass alle Sklaven heute so seltsam herumliefen. Angeblich "des Ambientes wegen". Was immer das auch war. Leone, Brux und Caecus hatten den halben Tag damit zugebracht, die eigens angefertigten kleinen Amphoren zu füllen, und zwar mit altem Wein und mit neuem Wein. Sorgfältig verschlossen und in einer Kiste neben der porta ordentlich gestapelt, warteten diese etwa 20cm langen Amphoren nun mit dem ianitor und fünf gleichsam geschmückten Sklavenjungen zusammen auf die Gäste, die bald eintreffen würden.


    Und tatsächlich ließ der erste Gast, der gleich im Doppelpack kam, nicht lange auf sich warten. Leone öffnete die porta und begrüßte die Gäste.


    "Willkommen in der villa Aurelia,
    willkommen seid ihr zur Meditrinalia!
    Tretet ein und erfreuet euch
    an...äh....so manchem lust'gen Zeuch."


    Hm, da hatte er etwas durcheinander gebracht, aber er sollte jeden Gast mit einem Reim begrüßen, war gesagt wurden. Und der Spruch reimte sich ja nun einmal. Leone nahm zwei der kleinen Amphoren und reichte jedem der Octavier je eine davon. "Neuer und alter Wein für Meditrina", erklärte er. "Drinnen findet später ein Opfer statt. Der Junge hier wird euch hineingeleiten."


    Sim-Off:

    Je 1x WiSim

    Natürlich befand sich keine Kiste mit Decken im atrium, das gehörte sich nicht, denn die villa Aurelia war ja keine insula. Natürlich hatte der nubische Riese die Tür nicht losgelassen, um dem kleinen Sklavengör Platz zu machen, sich an den Besucher zu wenden. Und natürlich stand Leone nicht stumm glotzend einfach so herum, während sich die Sklavin erdreistete, seine Rolle zu übernehmen. Deswegen packte er das dumme Mädchen nun auch am Haarschopf und versetzte ihr einen Stoß zurück ins Haus. "Scher dich fort, da wartet genug Arbeit auf dich! Wehe, du lässt dich noch einmal an der porta blicken!" ranzte er sie an und wandte sich der Fremden zu, die anscheinend auch keinen Anstand besaß, da sie sich einfach so mit Tilla abgab, als sei Leone, der Türhüter, Luft. "Der dominus ist beschäftigt", verkündete er nun kühl, obwohl es nicht stimmte. "Aber ich werde sehen, was ich tun kann. Tritt bitte ein."

    Mit der Besucherin im Schlepptau trat Leone ins atrium und wies ihr einen Platz. Als er Tilla gewahr wurde, sah er sie wütend an und machte eine Geste, die bedeutete, dass sie sich entweder nützlich machen oder verschwinden sollte. "Gedulde dich einen Moment, domina", sagte Leone und ließ die virgo vestalis allein.

    Leone eilte sogleich herbei und öffnete die Tür zuerst einen Spalt breit. Nachdem er einen Blick auf die Sänfte geworfen hatte, schwand sein Misstrauen und er stieß die Tür mit dem Fuß einladend auf. "Salve, Herrin! Wie kann ich euch helfen?"

    Leone kratzte sich am Kopf. Ein Abendessen zur zwölften Stunde war doch gar nicht so ungewöhnlich, dachte er sich. Natürlich hatte er auch wieder einmal nichts davon mitbekommen, wann das Fest stattfinden sollte. Nur seine Rolle war klar, und das Theater sollte auf das Opfer folgen, so in etwa zur dreizehnten Stunde. "Hm", machte er. "An sich sollte die zwölfte Stunde stimmen." Immerhin hatte man da Zeit, das Mittagessen zu verdauen, welches man um die hora sexta herum einnahm. "Ich werde aber zur Sicherheit nochmals fragen, bitte warte kurz", sagte Leone.


    Kurz darauf kam er zurück. "Die domina sagt, dass die Uhrzeit stimmt", verkündete er. "Das kannst du deinem Herren ausrichten."



    Sim-Off:

    Die 12. Stunde entspricht ca. 18 Uhr :)

    Boten, die etwas abgeben wollte, waren nicht selten an der aurelischen Türe anzutreffen. Boten allerdings, die nur eine Frage beantwortet wissen wollten, waren durchaus selten. Leone öffnete also wie gewohnt die porta und linste hinaus, wo er einen herrenlosen Sklaven stehen sah. "Salve, wie kann ich dir helfen?" fragte er.