Beiträge von Leone

    Leone war der Türsteher. Und gerade in Bezug auf Herrenbesuch, der junge Damen sprechen wollte, hatte er ganz klare Anweisungen. Er war immer noch freundlich, als er antwortete, aber er war genauso sehr auf der Hut. "In welcher Angelegenheit möchtest du domina Narcissa spontan besuchen?" fragte er deswegen. Leone war darüber hinaus nicht eben nur durchschnittlich muskulös. Er verbarg seine Muskeln nur, und stellte sie nicht wie die custodes des Hauses ganz ofen zur Schau.

    Hinter der Tür kam Leone. Der Weg war zwar nicht besonders weit, aber immerhin musste er aufstehen und ein paar Schritte machen. Er öffnete die porta und sah hinaus. "Salve. Wie kann ich dir helfen?" fragte er höflich.

    "Das kann er ganz sicher. Du kommst passend zur salutatio. Es kann nur sein, dass du einen Moment warten musst", erwiderte Leone. "Komm herein, Herr. Der Knabe hier wird dich ins atrium bringen."

    Minus, der kleine Sklavenknabe, führte den Besucher ins atrium. Hier standen und saßen noch einige Menschen herum, die entweder zu Ursus oder zu Corvinus wollten. Der Junge bedeutete dem Tiberier, Platz zu nehmen und zu warten, bis er an der Reihe sein würde. Dann sagte er dem nomenclator bescheid und hüpfte fröhlich wieder zurück zum Eingang des Hauses.

    Und es war wie gewohnt Leone, der die Tür öffnete. "Salve. Was kann ich für dich tun?" fragte er freundlich. Aus dem Haus drangen Stimmen. Es war offensichtlich, dass bereits jemand anwesend war, und es waren mehr als zwei Stimmen, die da zu hören waren. Es war nämlich Vormittag, und der Tiberier hatte passend zur salutatio angeklopft, sodass das atrium mit Klienten gefüllt war, die zu den Senatoren Ursus und Corvinus gekommen waren, um vorzusprechen.

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    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Während er das sagte, deutete er auf Balbus um diesen dem Türsklaven zu präsentieren.


    Leone folgte dem Wink des Sklaven mit den Augen und zog dann die Brauen hoch. Präsentiert wie ein gefülltes Brathähnchen nach Prätorianer Art, dachte er sich und schmunzelte flüchtig. :D


    "Dann sag deinem Herrn, dass er bereits erwartet wird", erwiderte Leone und machte eine einladende Geste, die zum Eintreten aufforderte. "Minus! Geleiten den dominus zum Senator!" Gesagt, getan, und so brachte der Knabe Minus den Prudentier ins triclinium minor.

    Minus hatte zunächst einmal dafür gesorgt, dass der Gast seine wärmende Überkleidung ablegen konnte. Dann war er dem eques voraus geeilt und nun stand er im Raum kurz hinter dem Eingang und kündigte Balbus an. "Der praefectus praetorio Prudentius Balbus!" quiekte er mit kindlicher Stimme, die vermutlich so bald noch nicht in den Stimmbruch kommen würde, war der Knabe doch gerade erst zehn Jahre alt. Dann ließ er Balbus eintreten und zockelte schnell davon.

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    Original von Penelope Bantotakis
    Ein klein wenig fühlte Penelope sich schon vor den Kopf gestoßen. Offenbar hatte dieser Mann hier absolut gar keine Ahnung, wer sie war. Nicht die geringste. Nun, er war nicht unfreundlich, aber sie hatte sich doch ein wenig mehr erwartet. Wozu schickte man denn Boten voraus, wenn dann doch nicht wirklich etwas bereit war? Römer waren ein sehr seltsames Volk.
    “Ich bin hier auf Einladung von Titus Aurelios Ursus“, meinte sie nur emotionslos und warf selber einen Blick auf die Tochter, die im Halbschlaf in den Armen ihres Sklaven sich gerade die müden Augen rieb und zu dem ihr Fremden verschlafen rüberblickte. Ihr kam der Gedanke, dass der Bote sie verkohlt haben mochte und gar nicht hier gewesen war, um die Nachricht zu überbringen. Nun, aber wenigstens waren sie hier.


    Leone schlug sich so kräftig gegen die Stirn, daß es laut klatschte. Das tat dann so unerwartet weh, daß er zudem sichtlich zusammenzuckte. Dann zeigte er seine unvergleichlich weißen Zähne und lächelte entwaffnend. "Natürlich. Bitte verzeih. Heute war hier so viel los. Bitte tretet doch ein. Sicher möchtet ihr gleich auf euer Zimmer, damit die Kleine schlafen kann? Dominus Ursus wird euch dann gewiß auch bald begrüßen wollen. Ich werde ihm Bescheid geben lassen, daß ihr angekommen seid." Leone schaute den Sklavenjungen streng an. "Zuerst führst Du die Gäste hinauf. Dann flitzt Du zu Dominus Ursus, verstanden?"


    Der Kleine nickte eifrig und bedeutete Penelope nebst Begleitung, ihm zu folgen.

    In dem Teil der Villa Aurelia, der Ursus zugeteilt war, befand sich unter anderem dieses Gästezimmer, das für die beiden Gäste aus Aegytus gemütlich hergerichtet war. Zwei bequeme Betten standen darin, Vorhänge aus dickem Stoff hingen vor dem Fenster, um kühlen Luftzug fernzuhalten. Dicke Kissen, die mit freundlichen Mustern bestickt waren, lagen auf den Betten und auch auf den Sesseln der kleinen Sitzgruppe. Einige Truhen standen bereit, um das Gepäck der Gäste aufzunehmen. Auf dem mit einer Blumenvase geschmücken Tischchen stand eine Schale mit Obst und Krüge mit Wasser und Obssaft nebst ein paar Bechern. Der obligatorische Waschtisch, ausgestattet mit Waschschüssel, Krug, Seife und mehreren Handtüchern stand natürlich auch bereit.


    Hierher führte der Sklavenjunge die Gäste. "Ich werde dem Dominus sofort Bescheid geben. Ihr könnt es euch bis dahin bequem machen." Gut, an der Ausdrucksweise des Kleinen mußte wohl noch gefeilt werden.

    Leone öffnete die Tür, wie gewöhnlich. Er erkannte den Präfekten nicht, denn er war zwar über sein Kommen informiert, hatte allerdings mit einer Uniform gerechnet. So kam es dazu, dass er dachte, dies hier wäre ein Klient oder Bittsteller, vielleicht auch ein aquarius, und so sagte er: "Salve. Wie kann ich dir helfen?"

    Für Leone, der schon als Knabe in Gefangenschaft geraten und damit nach Rom gekommen war, war die Tatsache, dass Penelope eine Ägypterin war, klar. Immerhin kam sie aus Ägypten, und das hatte er auch gemeint. Ihre Antwort fand er deswegen ein wenig seltsam, aber er winkte sie trotzdem durch, als sie von selbst schon näher gekommen war. "Dann komm doch bitte hinein, Herrin Bantotakis." Sein Blick fiel auf das Kind und er bleckte die Zähne. "Na hallo, Kleine!" Er wandte sich wieder Penelope zu. "Zu wem möchtest du eigentlich?" Denn das hatte ihm niemand gesagt.

    Leone zuckte sichtlich zusammen, allein der Blick war schon brisant. Als dann noch die Worte einer Eruption gleich aus Celerina heraus kamen, sah er aus wie ein getretener Hund. "Äh, nein, domina", erwiderte Leone ungeschickt auf die rhetorische Frage Celerinas und sah ganz bekümmert drein. "Äh, domina? Ich würde ja gern keine Ausflucht haben, aber der dominus ist nicht beschäftigt, sondern gar nicht da... Ich kann ihm aber einen Boten schicken, wenn du das möchtest!" versicherte er ihr schnell und hoffte, dass sie ihn nicht noch einmal anschnauzen würde. Allerdings war er selbst da nicht so ganz zuversichtlich...

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    Original von Flavia Celerina
    ...


    Trautwini war unglücklich mit der Gesamtsituation gewesen. Er fühlte sich zwischen den Stühlen, und das machte ihn fertig. Corvinus hatte ihn geschickt, damit er Celerina beschützt. Das hatte er zumindest angenommen. Aber spätestens am Abend seiner Ankunft war ihm klar geworden, dass das wohl nur die halbe Wahrheit gewesen war und er scheinends in einen Rosenkrieg hineingeraten sein musste.


    Leone öffnete. "Salve, Le", grüßte Trautwini und schlängelte sich zwischen Türpfosten und ianitor hindurch. Leone hatte schon die anderen in Empfang genommen, die etwas früher heim gekommen waren. "Salve domina", grüßte Leone Celerina freundlich. "Ich hoffe, dein Urlaub war nett! Soll ich dem Senator bescheid sagen lassen?"

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    Original von Ein Praetorianer
    Einige Zeit nachdem der Praetorianertribun das Haus verlassen hatte, kam ein weiterer Praetorianer zur Villa der Aurelier. Doch dieser hier hatte eine sehr viel einfacherer Aufgabe, denn er musste nur eine kurze Nachricht überbringen.
    So klopfte er an die Tür und als ihm geöffnet wurde, teilte er mit, dass der Praefectus Praetorio die Einladung des Senators Corvinus gern annahm und zur genannten Zeit kommen würde.



    Heieiei, das war heute aber auch ein Schwarzrockverkehr. Schon als die Prätorianer das Haus wieder verlassen hatten, hatte Leone ihnen äußerst skeptisch hinterhergesehen. Was die nur gewollt hatten? Doch da er den dominus Corvinus drinnen pfeifen hörte, während er ging, hatte er sich keine größeren Sorgen gemacht.


    Jetzt stand schon wieder einer vor der Tür, war aber genauso freundlich wie die drei vorher. Gänzlich verwundert, nahm Leone die Nachricht entgegen und ließ sie Minus dem Herrn ausrichten. Und der schickte den Knaben mit dieser Information zu Niki, die ja kochen und dementprechend einkaufen und vorbereiten musste. So wäre alles bereit, wenn der Prätorianerchef kommen würde.

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    Original von Penelope Bantotakis
    ...


    Gut, das war ihr Glück, dass Leone gerade von der Latirne gekommen war und er sich während seiner Absenz von Nicodemus hatte vertreten lassen, der danach hinaus wollte, um irgendwas im Stall zu erledigen. Dondt hätte der Nubier nämlich die Tür nicht einfach schon aufgemacht, ehe jemand geklpoft hatte. So aber sah er an Nicodemus vorbei und hob erstaunt die Augenbrauen. "Oh, salve", grüßte er die Fremdländische Frau. "Warum hast du nicht geklopft? Du musst Die Ägypterin sein." Leone grinste, und seine weißen Zähne leuchtete in dem schwarzen Gesicht.

    Und, potzblitz, an dem Kopf hing auch noch ein Körper dran!


    Als Leone öffnete, glaubte er erst, er hätte zu viel von seiner "Medizin" intus. Sah er doppelt? Aber nein, die eine trug die Haare ein wenig anders als die andere, und auch in der Kleidung konnte er Unterschiede erkennen. Und spätestens mit Bekanntgabe der Namen wusste er auch, mit wem er es hier zu tun hatte. Sogleich trat er beiseite. "Willkommen in Rom, domina Narcissa, domina Flora! Kommt doch bitte herein, ich lasse gleich euer Gepäck holen", begrüßte er die beiden und winkte hastig Minus herbei, der die beiden artig hinein führte.

    Minus sah verstohlen immer wieder hin und her zwischen den beiden Aurelierinnen, die er hier ins kleine tablinum brachte. Er war vor einer halben Stunde erst hier gewesen, um beim Versteckspiel mit Marei einen geeigneten Platz zu suchen, aber statt eines tollen Verstecks hatte er nur dominus Orestes gefunden, der über ein paar Schriftrollen gebrütet hatte. Er glaubte, dass der Aurelius immer noch hier war, und tatsächlich fand er ihn auch. "dominus! Deine Schwestern sind da!" verkündete er ein wenig salopp und zeigte dann mit dem Finger auf die beiden Damen. Kaum abgeliefert, hatte er sich auch schon rumgedreht und war zwischen den zweien hindurch geflüchtet.

    "Oh gut", sagte Leone. "Man wartet hier schon auf sie. Sag ihr das. Und gute Rückreise!" wünschte der Nubier und nickte dem Boten zu. Zwar fragte er sich, wie man einen Tag von Ostia bis Rom brauchen konnte, aber vielleicht wollte man sich noch die Sehenswürdigkeiten ansehen.

    Leone reichte diese Auskunft vollauf, also öffnete er die Tür weiter und machte eine einladende Geste. "Dann kommt doch bitte herein, ihr könnt im atrium warten, dann lasse ich den Senator informieren", sagte er und nickte dann dem kleinen Minus zu, der die Soldaten ins Innere des Hauses geleiten würde. Leone unterdessen schloss die porta wieder und fragte sich, was wohl die Prätorianer wegen der Acta wollten. Ob da Ärger auf sie zu kam?

    Minus, der Sklavenjunge, führte die Herrschaften ins Haus und bot ihnen einen Platz an. Auch wenn die so aussahen, als würden sie lieber stehen wollen. Auf das obligatorische Angebot mit dem Wein verzichtete er gleich ganz, denn immerhin waren sie ganz offensichtlich im Dienst, und von dominus Ursus wusste Minus, dass Soldaten im Dienst keinen Wein trinken durften. Oder es zumindest in Grenzen halten sollten. Dann trollte er sich, um Aurelius Corvinus zu informieren.