Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius schüttelte den Kopf.


    "Wohl eher nicht. Die Legion wird die Bauarbeiten leiten. Ich will im Prinzip nur, dass Du ein Auge darauf wirfst und zur Seite stehst, falls Fragen auftauchen. Ich kann schlecht selbst den ganzen Tag auf der Baustelle verbringen..."


    Irgendwie hatte ihn das Baden jetzt müde gemacht.

    "Dann hatte ich es vergessen. Nicht gut."


    Meridius verließ das Dampfbad und betrat das tepidarium, welches auch als Wärmeschleuße nach draussen diente. Dort, in diesem Raum, pflegten die Besucher der Bäder, sich nach dem anstrengenden Bad im heißen Wasser und den Wechselbädern auf steinernen Marmorbänken auszuruhen. Dies hatte auch Meridius vor und so steuerte er eine dieser Bänke an, nahm sein Handtuch von der Hüfte, breitete es auf der Marmorbank aus und legte sich hin.


    "Ich habe mit dem Duumvir gesprochen. Für die Spiele brauchen wir noch eine Rennbahn draussen vor der Stadt. Die Legion ist angewiesen Hand anzulegen, die Stadt auch instruiert, es wäre nett, wenn Du zur Seite stehen könntest und die Hilfe der Regia einbringst."

    Meridius schüttelte den Kopf und begab sich aus dem Becken mit dem heißen Wasser nach draussen.


    "Nein. Für heute keine weiteren. Das heißt, doch halt, hab ich dir schon die Anweisung gegeben bezüglich der Spiele? Ich weiß es schon gar nicht mehr..."


    Er dachte angestrengt nach, während das Wasser abtropfte und er seine Sandalen suchte. Als er sie endlich gefunden hatte stieg er in diese hinein und steuerte auf die Wärmeschleuse zu.

    "Den Rest übernehmen bedeutet, dass ich mit dem Centurio auf dem Rekrutierungsbüro vorher reden werde. Und mit dem Medicus ebenfalls. Ich gehe ja mal davon aus, dass Du keine Probleme hast."


    Die Feige schmeckte gut. Er dachte besser nicht daran, welch weiten Weg sie hinter sich hatte und wieviel auf dem Markt dafür bezahlt werden musste.


    "Du willst sicher zur Reiterei, oder?"


    Sicher würde er zu den Eques wollen. Also würde er dafür sorgen, dass er von Anfang an bei den Eques landen würde. Die besten Männer der Legion, zusammen mit der I. Cohorte. Eher bei Aufklärungseinsätzen, Kurierdiensten und Eskorten eingesetzt und auf keinem Fall in der ersten Schlachtreihe.

    Meridius hörte geduldig zu. Zu seiner Überraschung schnitt sein Sohn dann jedoch das Thema der Legion an. Offensichtlich hatte er sich also nun entschlossen.


    "Weiß Deine Mutter, dass Du der II. beitreten wirst? Ich meine gut, sie wird es sicher geahnt haben, aber mir wäre es lieber, wenn Du vorher mit ihr darüber gesprochen hättest. Sie wird mir wahrscheinlich sowieso vorwerfen, meinen Sohn in die Legion zu ziehen..."


    Er beugte sich etwas nach rechts zu einem kleinen Tischchen und griff nach einer Feige.


    "Wenn diese Sache geklärt ist, werde ich alles nötige veranlassen. Du wirst Dich ganz normal im Castellum melden, den Rest übernehme ich."

    Es war ein früher Morgen, als ein Dutzend Reiter die Hauptstadt der römischen Provinz Germanien erreichten. An ihrer Spitze ritt der Legatus Augusti Pro Praetore. Müde hingen einige der Männer in ihren Sätteln und auch Meridius war froh, dass man das Ziel der Reise endlich erreicht hatte.


    Die Reiter passierten das Stadttor, nahmen die Hauptstraße in Richtung Regia, überquerten den großen Marktplatz, auf welchem gerade die ersten Stände errichtet wurden und hielten dann direkt auf die Regia zu. Dort hielt die geschrumpfte Kolonne an.


    Erst nachdem ein Wachposten verständigt worden war, öffnete sich das Tor zum Innenhof und im langsamen Trab, verschwanden das Dutzend in dem großen steinernen Gebäude, welches alle anderen Bauwerke in der Stadt an Größe und Maßen übertraf.


    Die erste Rundreise des Legaten hatte ihr Ende gefunden.

    Meridius nickte. Man müsste den Namen seines Sohnes noch irgendwie aus dem Bericht bekommen, denn man konnte ja nie wissen, welchen Strick man ihm noch daraus drehen konnte, falls er einmal - wer konnte es schon wissen - in den Cursus Honorum einzusteigen gedachte. Im Grunde war es irrelevant, ob Lucius dabei war, oder nicht, sagte er doch, dass die Alte auch so oder so zusammengebrochen wäre. Wieder atmete er tief durch.


    "Du scheinst Komplikationen mit aller Gewalt anzuziehen, kann es sein?"


    Dann schmunzelte er jedoch.


    "Erzähl es nicht Deiner Mutter, sie würde sich Sorgen machen. Und ein unterhaltsames Thema auf Männerrunden, Symposien und in der Legion ist es auch nicht. Am besten vergisst Du, dass Du an dem Tod einer Frau beteiligt warst..."

    Von Novaesium aus nahmen die Reiter die Straße nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium, passierten die Stadt jedoch nach einer kurzen Rast in einer Mansio und wechselten einige Pferde wo es nötig erschien. Der Legatus Augusti Pro Praetore, welcher schon früher in Hispania bei der Legio IX Hispana für seine Gewaltritte bekannt geworden war, schonte auch diesmal seine Männer nicht. Er hatte eine Menge Arbeit in Mogontiacum zu erledigen und diese duldete keinen Aufschub.


    War also die Reise den Rhenus hinunter eine entspannende Fahrt gewesen, entwickelte sich die Reise zurück für alle jene, welche den Landweg gewählt hatten zur Tortur. Schon in der Mansio zu Colonia Claudia Ara Agrippinensium blieb daher ein Teil zurück, in Bonna verkleinerte sich die Reitergruppe um den Legaten ein weiteres mal.


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    Die Rückreise ging - der Strömung des Rhenus geschuldet etwas langsamer. Die Schiffe kamen nur sehr schwer vorran, so dass Meridius beschloss, in Novaesium bereits wieder an Land zu gehen und auf die Pferde umzusteigen. Groß war der Truble, bedeutete dies doch, dass die Reisegesellschaft getrennt werden musste.


    Der Legatus, einige seiner Wachmannschaften und alle die ein Pferd hatten und denen es nichts ausmachte eine längere Strecke durchzureiten entschlossen sich den Landweg zu nehmen. Der Rest blieb auf den Schiffen und würde den Weg über den Rhenus nehmen, damit jedoch einige Tage später wieder in Mogontiacum eintreffen.

    So gelassen wie Maximian die folgene Geschichte erzählte, blieb Meridius dann wieder nicht. Er hatte was? Eine alte Frau angerempelt und diese war dann gestorben? Meridius blickte etwas unwirklich und kam sich wie in einem schlechten Schauspiel vor.


    "Du hast was? Und die Frau ist tot?"


    Er fasste sich an den Nacken und atmete tief durch.


    "Hat der Centurio Deinen Namen in dem Bericht erwähnt, oder ihn aufgenommen?"


    Er würde mit Centurio Annaeus eh noch ein paar Worte zu reden haben. Die gute Stmmung war in jedem Fall weg. Lucius schaffte es immer wieder von der einen Katastrophe in die nächste zu eilen...

    Der Bursche erlebte also einige Dinge in der Stadt und machte auch den Anschein endlich wieder zum Leben zurückzukehren. Die Erwähnung der Stadtwache und des Centurio Statorums schreckte Meridius folglich nicht, ganz im Gegenteil, sein Sohn schien wieder mit dem Leben im Reinen zu sein, der ganze Schnickschnack mit Valeria und der Tod des... war endlich vorbei.


    "So? Das scheint mir interessant.
    Was wollte Annaeus wissen?"


    fragte Meridius daher aufrichtig interessiert.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    MARCUS AURELIUS CORVINUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XV KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (18.8.2006/103 n.Chr.)
    .


    ZUM
    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA


    Maximus Decimus Meridius
    PRINCEPS FACTIONIS
    FACTIO AURATA

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    TITUS AURELIUS CICERO


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XV KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (18.8.2006/103 n.Chr.)
    .


    ZUM
    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA


    Maximus Decimus Meridius
    PRINCEPS FACTIONIS
    FACTIO AURATA

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ENTLASSE ICH
    QUINTUS PETRONIUS CINNA


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XV KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (18.8.2006/103 n.Chr.)
    .


    AUS DER MITARBEIT IN DER
    FACTIO AURATA



    Maximus Decimus Meridius
    PRINCEPS FACTIONIS - FACTIO AURATA

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ENTLASSE ICH
    AURELIA DEANDRA


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XV KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (18.8.2006/103 n.Chr.)
    .


    AUS DER MITARBEIT IN DER
    FACTIO AURATA



    Maximus Decimus Meridius
    PRINCEPS FACTIONIS - FACTIO AURATA

    Meridius verstand, also würde es kaum einen großen Sinn machen, mit dem Sohn über den Inhalt des Schreibens zu reden. Er würde also auf jeden Fall ein Antwortschreiben aufsetzen müssen.


    "Nun, ich hoffe, dass Du heute mein Gast sein wirst und mich und meine Familie beim Essen begleiten wirst. Du hast sicher eine Menge zu erzählen und den Sohn eines guten Freundes würde ich gerne näher kennen lernen und meiner Familie vorstellen. Diesen Wunsch kannst Du mir guten Gewissens fast nicht abschlagen..."


    Er lächelte und fügte hinzu


    "... zumal Du so lange bleiben musst, bis ich Dir das Antwortschreiben an Deinen Vater mitgeben kann. Ich werde es noch heute aufsetzen."

    Meridius seufzte auf, als der nächste 'Störenfried' seinen Frieden störte. Vermutlich wäre es doch besser gewesen sich in der Exedra zu verstecken, allerings war er sich sicher, dass man ihn dort auch noch gefunden hätte. Mit stoischer Ruhe rollte er das Wer wieder zusammen.


    "Ich hatte vor ein wenig zu lesen. Aber Du störst nicht."


    Er sah seinen Sohn lächelnd an.


    "Was macht Dein Müßiggang? Wenn Apollonius nicht in Italia wäre, hätte ich Dich längst gefragt, warum Du nicht beim Lernen bist. Aber Du hast Glück..." ;)

    Sim-Off:

    Die Probati Germanicus Octavianus, Germanicus Varus und Redivivus Maxentius, die alle noch im Castellum sein müssten (ich hoffe ich irre mich nicht) werden angehalten, unter dem neuen Optio Petronius Crispus an Bauarbeiten teilzunehmen. Das Kommando hat ein Centurio der Legio II. Die Bauarbeiten werden von diesem spezifiziert. Aufgablungsort: Mannschaftsunterkünfte bzw. Werkstatt/ Fabrica.

    Meridius kam gerade den Gang entlang und war auf dem Weg in das Atrium, als er schnell einen Schritt auf die Türe zumachte und überprüfte, ob sie auch tatsächlich noch verschlossen war. Mit einer Erleichterung stellte er fest, dass es tatsächlich so war. Fluggs ging er seinen normalen Weg weiter.

    Meridius blickte zu seinem Sohn hinüber. Viele solcher Opfer hatte sie zusammen noch nicht erlebt und das gemeinsame Leben war noch sehr frisch. Die Hochzeit lag erst wenige Wochen zurück, seit der Ankunft von Lucius waren erst wenige Tage vergangen. Und davor, davor war Meridius immer auf Reisen gewesen. Was für ein Schicksal. Meridius wurde bewusst, dass er seinen Sohn und seine Familie erst bekam, als jener schon ein Mann geworden war. Kinder hatte er in diesem Sinne sein ganzes Leben nicht gehabt.


    Er legte seinen Arm auf die Schulter seines Sohnes, wuschelte ihm kurz durch das Haar und gab ihm dann nach der Zeremonie mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie den kleinen Raum mit dem kleinen Altar wieder verlassen würde.


    Mit einem Blick zurück auf Iulia, sprach er auch diese noch an:


    "Wir gehen dann schon mal vor.
    Kommst Du auch?"