Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Sorgen hatte sich der Senator um die Verwandten sicher nicht gemacht. Hispania war eine friedliche Provinz, wenn man von den wenigen Erhebungen absah, welche das Land heimgesucht hatte. Davon eine, welche er vor vielen Jahren selbst niedergeschlagen hatte und eine kleinere in den vergangenen Jahren. Ausnahmeerscheinungen, denn viele Iberer und Keltiberer waren zu Honoratoren mit römischem Bürgerrecht aufgestiegen. Iberer saßen im Senat von Rom und hatten Einfluss bis in das Kaiserhaus.


    "Unsere Väter haben uns viel mitgegeben, Tacitus. Nicht nur unser Leben und unsere Familie, sondern auch das Land, auf welchem wir leben. Die Heimat ist gutes Land. Die schwarze Erde von Tarraco bringt bestes Getreide, besten Wein hervor, Du trinkst ihn gerade selbst. Zu Hause erinnert mich jeder Pfeiler an eine andere Geschichte, in den Mauern ist die Vergangenheit immer noch präsent. Unsere Ahnen leben nicht nur in unseren Gebeten und in den Figuren weiter, welche wir im Gebet vor uns stellen, sondern sie leben auch in unserer Heimat. Die Heimat zu verleugnen, bedeutet die Ahnen zu verleugnen."


    Er hielt nachdenklich inne.


    "Die Römer haben viel mit uns Iberern gemeinsam. Und wir mit ihnen. Dies wird mir immer mehr bewusst. Du musst nicht in die Ferne reisen, um Dich selbst zu finden. Aber was rede ich, ich werde ein alter Mann, habe die Jugend bereits hinter mir gelassen. Als ich in Deinem Alter war, wollte ich selbst die Welt sehen, bei den Truppen des Kaisers dienen, in die Fußstapfen meines Vaters treten."


    Es war in der Familie wohlbekannt, dass Decimus Hispanicus zu seiner Zeit sein Leben gelassen hatte um das des Kaisers zu retten. Wie ein Mythos schwebte er daher über der Familie, verdankte diese doch dieser Tat das römische Bürgerrecht und ihren Aufstieg.

    Der Flavier hatte unter dem Kommando von Livianus gedient. Jetzt wo er es sagte, konnte er ihn wenigstens zuordnen. Die Frage selbst konnte Meridius jedoch kaum beantworten und so blieb ihm nichts anderes übrig, als mit der Schulter zu zucken. Wenn der Flavier gehofft hatte, bei ihm Auskunft zu erhalten, musste er ihn enttäuschen.


    "Leider konnte ich bisher auch nichts Neues in Erfahrung bringen. Der Senat betraute mich damit, nach ihm zu suchen. bevor ich jedoch in den Osten aufbreche, werde ich eine Audienz beim neuen Kaiser in Anspruch nehmen müssen. Bis diese und weitere Planungen abgeschlossen sind, werden noch einige Tage vergehen. Kostbare Zeit. Doch ich bin sicher, dass Livianus noch lebt. Lebend ist er den Parthern mehr wert als tot. Einen Senator werden sie zu gegebener Zeit schon richtig einzusetzen wissen. Das ist das einzig tröstliche an der Sache..."


    Der Flavier hatte angesprochen, dass man in der Legio I Traiana Pia Fidelis über den ehemaligen Kommandeur nicht sprach.


    "Wie kommt es, dass die Männer in der Truppe die Sache so schnell auf sich beruhen ließen? Meines Wissens sind die Soldaten auf ihre Kommandeure bisher immer sehr stolz gewesen..."

    Der Bericht erschien rosig, die angesprochenen Kritikpunkte sah Meridius indess ebenfalls als diskussionswürdig an. Der Posten der Milizen war gewaltig, wenn man einmal davon absah, dass es sich nur um "Zuschüsse" handelte. Wenn die lokalen Eliten und Städte die Milizen schon zu tragen und zu finanzieren hatten, wunderte man sich schon, wie es zu solch einer exorbitanten Summe kommen konnte. Er sah jedoch noch ein wesentlich größeres Problem.


    "Mich wundert vor allem, dass der Bericht einen Überschuss von 425.000 Sesterzen ausweist, Sesterzen, die nicht den Weg in die Staatskasse von Rom finden, obwohl wir gerade eben erst einen Unsummen verschlingenden Krieg gegen die Parther zu finanzieren hatten. Ich weiß ja nicht, wie stark der momentane Proconsul die Provinz auspresst, doch denke ich, dass es nicht im Interesse Roms liegen kann, wenn eine noch größere Summe als die Abgaben an Rom selbst, in der Provinz verbleibt. Ich frage mich wozu? Wohin fließt dieses Geld? Und wie schafft es der Proconsul die doppelte Abgabenmenge aufzutreiben? Gelänge dies allen Statthaltern, schwäme Rom im Geld und wir müssten uns niemals um die Finanzierung des Reiches sorgen..."


    Und er fügte noch hinzu:


    "Die Milizen sind zudem durch die lokalen Eliten zu finanzieren und die Städte übernehmen tragen selbst. Dies ist überall so Gang und Gebe. Wenn der Proconsul ein Viertel der Summe, welche Rom als Provinzabgabe erhält, nur als ZUSCHÜSSE für Milizen verwendet, müssen die Städte entweder pleite sein - und der Bericht stimmt vorne und hinten nicht - oder aber es wurde eine gewaltige Armee ausgehoben, von der wir nichts wissen.


    Ich bin so oder so dafür, dass wir schleunigst einen Quaestor damit beauftragen, nach dem Rechten zu sehen. Des weiteren schließe ich mich dem Antrag von Senator Germanicus Avarus an."


    Er sah zu seinem Schwager und nickte ihm zu.

    Senator Purgitius sprach weise. Meridius hasste komplizierte und ewig lange Verfahren. Je einfacher und schneller Entscheidungen gefällt werden konnte, umso besser. Ein langes Verfahren würde im schlimmsten Fall nur dazu führen, dass sich die Wahl eines Magistraten so lange hinzog, dass er die meiste Zeit seiner vorgesehenen Amtszeit im Wartezustand verharrte. Oder aber man musste die Wahlen früher ansetzen. Was jedoch ebenfalls Nachteile mit sich brachte. Er nickte daher, als Purgitius sprach und kommentierte dessen Worte mit einem:


    "So sehe ich es auch."


    Dann lehnte er sich wieder gemütlich zurück, gespannt, welcher seiner Kollegen als nächster einen Beitrag bringen würde.

    Das also war aus seinem Neffen geworden. Der Senator konnte es immer noch nicht glauben, dass der kleine Tacitus nun als erwachsener Mann vor ihm stand. War die Zeit so schnell vergangen? Hatte er nicht erst gestern noch den Mädchen in Tarraco nachgestellt und vorgestern die Pferde von der Weide gestohlen, um mit Freunden einen Ausritt zu machen? Es war kaum vorstellbar. Und wieder einmal merkte Meridius, dass er älter wurde.


    "Nimm doch bitte Platz, Tiberius."


    sprach er freundlich und wies mit einer Handbewegung in die entsprechende Richtung. Sein Officium war mit ausreichend Sitzgelegenheiten versehen worden.


    "Bevor ich irgendetwas zu Deinen Plänen sagen kann, muss ich erstmal wissen, wie es Dir geht. Und vor allem: Was macht die Heimat? Geht es den anderen in Tarraco gut? Du kannst Dir kaum vorstellen, wie sehr ich die Heimat manchmal vermisse. Irgendetwas muss in der Luft von Tarraco liegen, was uns Decima immer wieder zurückzieht. Ist es die Mischung aus dunkler Erde, rauschenden Wäldern und der frischen, salzigen Brise des Meeres? Vermutlich.


    Hier in der Großstadt, in Rom, dem Zentrum der Welt stinkt es bisweilen nur nach Kloake. Im Sommer ist es besonders schlimm. Die Stadt quillt über. Die Menschen verstopfen die Straßen. Sie entleeren ihren Kot in den öffentlichen Toiletten der Stadt, wenn es optimal läuft, oder werfen ihn einfach auf die Straße. Die Hitze ist unerträglich und man weiß nicht, was man sich lieber wünschen soll. Dass ein kühler Wind durch die Gassen zieht und den Gestank nach Kot verbreitet, oder dass es schwül bleibt. Der einzige Fehler den Rom hat, ist dass es auf Sümpfen gegründet wurde..."


    Er lachte.


    "Also wie sieht es aus? Du trinkst einen Wein mit?"


    Die Frage zu stellen war das eine. Das andere einem Sklaven ein Zeichen zu geben, dass er sich umgehend darum zu kümmern hatte. Der Sklave nickte und verschwand.

    Der Senator hatte an nichts bestimmtes gedacht, lag es doch schließlich am Kaiser selbst, die Kommandos zu verteilen, wie er es für richtig erachtete. Meridius hatte jedoch in den vergangenen Monaten festgestellt, dass ihm bisweilen die Legionen fehlten. Und dann auch wieder nicht. Und so schwankten seine Gemütszustände hin und her, je nachdem, mit welchem Bein er morgens zuerst aufgestanden war.


    Befand er sich im Senat, sehnte er sich nach den Truppen. Sah er jedoch Soldaten der Cohortes durch die Straßen Roms marschieren und hörte er die Geschichten aus Parthien, wurde er nachdenklich. Und träumte er nachts von den Schlachten in Hispania, sah die sterbenden Männer vor seinem inneren Auge zu Boden sinken, war er froh hier in Rom zu sein. Rom- die große und ewige Stadt. Er genoß die Kultur, welche Rom zu bieten hatte, den Puls der Zeit, verabscheute jedoch das gewaltige, verschlingende Momentum dieser riesigen Stadt. Der Einzelne konnte hier nicht zur Ruhe kommen. Die schwarze Erde von Tarraco, die weiten Felder, Olivenhaine und Weinberge waren undendlich weit weg. Ihm fehlte bisweilen die Ruhe des Landlebens.


    Der Senator war hin und hergerissen, zwischen den unterschiedlichen Facetten seines Lebens, zwischen den Anforderungen und Möglichkeiten, den Verpflichtungen und dem Leben eines Legaten, der ohne Truppen war. Und das war es, was er vermisste: den festen, starren Rahmen der Armee. Den geordneten Lebensablauf. Jahrzehntelang hatte er sich dem geordneten Leben eines Soldaten hingegeben und jetzt, da er ohne Truppen war, stellte er fest, dass er bei dem Versuch, die gewohnte Klarheit, Disziplin und den geregelten Lebensablauf aufrechtzuerhalten, kläglich gescheitert war. Und immer dann, wenn ihm dies bewusst wurde, sehnte er sich nach den Truppen.


    "An irgendein Kommando."


    antwortete er daher unbestimmt. In seinem Stand konnte es sich sowieso nur um ein Legionskommando handeln, die Zahl der Truppen war beschränkt, ob es noch einmal dazu kommen würde, war ungewiss.


    "Ich werde mein Amt als Pater Factiones niederlegen. Meinst Du, nahher ist der geeignete Zeitpunkt, um es zu verkünden?"


    Er lächelte. Sicher war es das. Immerhin waren die Anhänger der Aurata nicht umsonst alle zusammen gekommen.


    Sim-Off:

    Wäre nett, wenn sich nochmals alle aufraffen könnten, mitzusimmen.
    Dann können wir das beenden und auch neuen Schwung in den Laden bringen. :)

    Die Vestalia, das römische Opferfest zu Ehren der Göttin Vesta ging seinem Ende entgegen. Eine Woche hatte der Tempel offen gestanden. Meridius hatte dies zum Anlass genommen zumindest am heutigen Tage dort noch einen Besuch abzustatten. Lange war es her gewesen, dass Tertia als Vestalin dort gedient hatte. Er daher den Ort nicht nur aufgesucht um Vesta ein kleines Opfer zu bringen, sondern auch, um an diesem Ort seiner verstorbenen Schwester nahe zu sein. Die Räume waren voll Erinnerungen gewesen und Meridius hatte für einen Moment das Gefühl gehabt, dass sich nichts verändert hatte. Dass sie noch unter ihnen lebte. Zurück im Haus trat er vor den kleinen Altar und betrachtete nachdenklich die kleinen Figuren der Ahnen.


    "Ihr Penaten.
    Beschützt und bewacht mein Haus.
    Lasst Speis und Trank niemals ausgehen, niemals faul werden.
    Bewahrt die Einheit der Familie und beschützt das Leben meiner Lieben."


    Der Duft des Opfers stieg zum Himmel.


    Im Tempel der Vesta hatten die Penaten des Staates ihren Platz und ihnen zu dienen, war eine der größten Ehren die es gab. Doch ebenso sehr wie alles Leben von ihnen abhängig war, lag das Wohlergehen des Hauses oft in den Händen der Götter des eigenen Hauses. Der Senator wusste nur zu gut, dass alles miteinander zusammen hing. Sollte Rom auf ewig Bestand haben, musste den Göttern auch zu Hause gedient werden.

    Der Sklave war nicht verlässlich, also mussten sie einen anderen Dolmetscher finden. Doch darum würde man sich auch noch später kümmern können.


    "Nun, wir werden das schon irgendwie hinbekommen. Wenn es soweit ist, melde ich mich bei Dir. Und wie ich schon sagte, es ist schön, dass Du aus dem Krieg wieder zurück gekommen bist. Mantua mag bisweilen langweilig sein, doch wenn man genug Ruhm und Ehre erlebt hat, genug Töten und Sterben, weiß man die Heimat zu schätzen..."


    Mit einem Lächeln blickte er nun zu Mattiacus.


    "Hast Du noch was? Ich würde sonst gerne noch ein paar Runden im Garten spazieren."

    Die Lösung mit Hungaricus erschien vernünftig. Wenn Valentinus etwas lernen wollte, dann konnte er dies vor allem bei ihm. Zwei, drei andere Namen kamen ihm ebenfalls in den Sinn, doch er würde es zunächst bei Hungaricus versuchen. Alles andere konnte man dann überlegen, wenn es soweit war.


    "Gut, ich kümmer mich dann darum."


    antwortete er und ging dann auch gleich auf das andere Anliegen seines jungen Verwandten ein.


    "Du wirst Deine Verwandtschaft schon noch kennen lernen. Keine Sorge. Ich weiß nicht, wen Du schon alles angetroffen hast, doch zum Essen heute Abend werden zumindest alle anwesend sein, die zur Zeit in der Casa nächtigen. Um alle anzutreffen, benötigen wir aber schon eine größere Feier, ein Familienfest. Wir sind eine große Familie, vielbeschäftigt, wenn wir keine Arbeit haben, suchen wir sie uns selbst..."


    Er lachte.

    Der Sklave wollte gerade zur Antwort ansetzen, als der Senator selbst von der Straße her zu der Szenerie hinzutrat. Er hatte gerade in der Stadt einige Geschäfte erledigt, welche seine persönliche Anwesenheit erfordert hatten. So galt es mit zwei Klienten zu reden, den Verkauf eines unrentablen Landgutes zu tätigen und einen vertrauten Senatoren zu sprechen. Als er zur Casa zurückkehrte, sah er einen großen Mann. Dieser überragte den Ianitor um eine Haupteslänge. Wollte schon wieder jemand seine Hilfe? Er trat hinzu, und erkannte in dem vermeintlichen Fremden vertraute Züge. Konnte es wahr sein? War es etwa der Sohn seines verstorbenen Bruders, sein Neffe Tacitus? Wenn, dann war er in den letzten Jahren gewaltig gewachsen. Der junge Bursche, den er in Erinnerung hatte, war zu einem Mann geworden.

    "Salve... Bist Du es, Tacitus?"


    fragte er, noch ehe sich der junge Mann zu ihm herum drehte. Die beiden Leibwächter des Senators hielten sich im Hintergrund. Niemand vom Stand eines Senators wagte sich alleine in die Stadt.


    "Meine Güte, bist Du groß geworden..."


    setzte er hinzu, als er sich nun sicher war, dass es nur sein Neffe sein konnte. Ohne Zweifel hatte er die selben Gesichtszüge, wie sie sein Vater getragen hatte. Ein Decimus war eben ein Decimus.

    Tausend Gedanken gingen Meridius durch den Kopf. Er dachte an den verstorbenen Kaiser, seinen Nachfolger und die Zukunft. Aber auch an seine verstorbenen Verwandten, die Familie, die vergangenen Zeiten, die zurückliegenden Feldzüge, die Truppen. Und nun waren sie hier vereint, ein Großteil der Klienten des alten Kaisers. Und keiner wusste so recht wie es weiterging. Mit Macer verband ihn eine lange Freundschaft. Macer war ihm immer eine Station in der politischen Karriere vorausgewesen. Hungaricus kannte er ebenfalls aus der gemeinsamen Zeit bei der Legio I Traiana Pia Fidelis. Mit einem Schmunzeln dachte der Senator daran, wie er ihn damals über den Exerzierplatz gejagt hatte und auch Caecilius Crassus war duch seine Kaderschmiede gegangen. Es waren viele Gesichter, viele Erinnerungen. Der verstorbene Kaiser hatte sich einen engen Kreis an Vertrauten geschaffen, die loyal zu ihm standen, aber auch untereinander nicht in Versuchung geraten konnte, sich in Intrigen zu verstricken. Was hingegen die Zukunft bringen würde, wussten allein die Götter.

    Meridius verstand. Lucidus hatte natürlich nichts dem Zufall überlassen und es verstand sich von selbst, dass er seinen Sohn - so weit es ihn belangte - auf alles vorbereitet hatte. Der Rest lag nun bei diesem selber, und der lieben Verwandtschaft natürlich. Auf letztere war wie immer Verlass. Die Decima unterstützten die ihren, wo immer sie konnten und wann immer sie konnten.


    "Nun, Du bist der Sohn des ehemaligen Statthalters von Hispania. Er ist ein Senator, ich sehe da kein Problem. Dennoch müssen wir natürlich mit Bedacht vorgehen. Ehe Du Dich in das Wasser stürzt, solltest Du erst das Schwimmen gelernt haben. Und nicht nur irgendwie plantschen, denn Rom ist ein Haifischbecken."


    Der Senator dachte nach.


    "Vermutlich wird es das beste sein, wenn Du ersteinmal hier bleibst. Dann wirst Du mich auf diversen Empfängen begleiten, als Sohn Deines Vaters. Und als mein Neffe. Damit wirst Du bekannt. Es würde sich auch empfehlen, wenn Du bei einem anerkannten Juristen zur Schule gehen würdest. Vielleicht zu Vinicius Hungaricus. Ich könnte ihn fragen. Oder aber ich versuche, für Dich einen geeigneten Posten am Kaiserhof zu finden. Vielleicht auch in der Stadtverwaltung. Möglich wäre auch, dass ich einen der Quaestoren oder Aedile frage, ob sie noch einen Sekretär gebrauchen könnten. Du könntest dann zumindest Erfahrungen sammeln..."

    @ Spielleitung / Stadtwache


    Tiberius Decimus Tacitus ist Sohn des verstorbenen Tiberius Decimus Brutus und damit Neffe des Maximus Decimus Meridius und der Decima Lucilla. Wenn es nicht zu viele Umstände macht, bitte ich die Stadtwache, ihn in Italia / Roma starten zu lassen. Mogontiacum war ein Vorgriff und ist der falsche Startpunkt. Bitte entsprechende Eintragungen vornehmen. Vielen lieben Dank! :)

    Die Vorstellungen des jungen Decimus waren klar. Alles andere hätte auch kaum zu einem Sohn des ehemaligen Statthalters Hispanias gepasst. Dass Lucidus als solcher dem einen oder anderen Senator in Rom noch ein Begriff war, war sicher ein Vorteil. Gänzlich unbekannt war Valentinus daher nicht.


    "Ulpius Iulianus wurde im Kampf gegen die Parther verwundet und ist dann diesen Verletzungen erlegen. Sein Adoptivsohn Ulpius Aelianus Valerianus hat seine Nachfolge angetreten und ist der neue Kaiser. Er ist gerade dabei die Macht in Rom etwas umzuverteilen, doch ich denke, dass er in den meisten Dingen seinem Vater folgen wird. Er kann davon ausgehen, dass diejenigen, welche seinem Vater dienten, auch ihm dienen werden. Doch genaues weiß man nie. Das ist die Lage im Reich."


    Der Senator hielt einen Moment inne.


    "Hat Dich Dein Vater mit dem politischen System in Rom vertraut gemacht? Hat er Dich vorbereitet?"

    @ Tiberius Decimus Tacitus


    Willkommen in der Familie! Am besten schaust Du Dir die Stammbäume der beiden Familien an und übermittelst mir dann per PN Deine genauen Vorstellungen bzgl. Karriere und evtl. genaue Familienzugehörigkeit. Ich schau dann, wie sich das alles am Besten einrichten lässt.

    Zitat

    Original von Tiberius Decimus Germanicus
    Hallo allerseits. Also so wie ich das verstanden habe, ist das ganze hier noch Outplay. Und hier soll man sich erst mal melden, wenn man mitmachen mag. Ich hab glücklicherweise 3 Semester provinzial-römische Archäologie studiert, was wohl mein Interesse begründet und mir hier einiges leichter macht. Wie gehts weiter? Und wo? Und überhaupt? :D


    MFG
    Ben


    Römische Archäologie klingt gut! Fachmänner können wir immer brauchen! :D


    Zitat

    Original von Tiberius Decimus Germanicus
    Name: Tiberius Decimus Germanicus
    Stand: Bin ich mir noch nicht sicher, wollte in die militärische Ecke zielen, möglichst weit nach oben arbeiten ^^
    Wohnort: Mogontiacum


    Natürlich kannst Du bei uns mitmachen. Nur solltest Du Dir klar machen, dass die "normale" Militärische Karriere eines Berufssoldaten bei den Truppen maximal bis zum Centurio / Praefectus Castrorum geht. Wirklich hohe Ränge, Befehlshaberränge bekommst Du nur über die politische Schiene und dazu solltest Du mittelfristig den Stand eines Senators erreichen.


    Egal wofür Du Dich entscheidest: Die Unterstützung der Familie hast Du in jedem Fall. Wir müssten uns dann nur noch überlegen, wie die genauen Familienverhältnisse aussehen sollen.



    Leibwächter des Kaisers werden von den Praetorianern gestellt. Die greifen bei uns dabei meist auf verdiente Soldaten der Legionen zurück. Sinnvoll wäre ein Einstieg bei der Legio I Traian Pia Fidelis. Die Versetzung zu den Praetorianern könnte man dann über Beziehungen sicher hinbekommen. Dazu später jedoch mehr.


    Falls Du doch Sklave werden willst: Überlegs Dir gut! ;) Entweder man gibt bald frustiert auf, oder aber man gewöhnt sich daran a) banale Alltagsgeschichten zu schreiben, b) wiederholende "Sklavenabenteuer" mitzumachen oder c) herumschickaniert zu werden. Abhängig davon, ob man seine Charaktere als "widerspenstig" anlegt, was vorzugsweise weibliche Spielerinnen machen, oder aber den "philosophischen" Sklaven spielt. "Dummes Brot" gibt es selten, Zweit-ID-Spieler mimen meist den "Hansdampf" in allen Gassen, der ihre Erst-ID unterstützt, oder aber einen "Allroundkämpfer". Hab ich was vergessen? Nö. ;)

    Am Tag des Totenfestes trat der Senator schon sehr früh vor den kleinen Hausaltar und brachte Speck und Bohnenbrei mit, der für die Göttin Carna vorgesehen war. Carna war die Göttin der inneren Organe und Gesundheit. Es war ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der Tod dem Hause fernblieb, dass die Geistervögel nicht in der Nacht über das Haus kommen würden und Optatus die Eingeweide herrausrissen und ihm das Blut aussaugten. Meridius hatte zwar noch nie im Leben diese Geistervögel gesehen und er wusste auch von keinem Fall, dass einem Säugling wirklich die Eingeweide herausgepickt worden waren, doch auszuschließen war es nicht. Die alten Weiber und Priester erzählten immer wieder von solchen Fällen und dass sie nicht öfters auftraten, mochte daran liegen, dass an den Carnaria der Göttin geopfert wurde. Jetzt wo er selbst einen Säugling im Haus hatte, konnte er kein Risiko eingehen. Und so stand fest, dass Carna heute ihren Spreck und ihre Bohnen erhalten würde. Zusammen mit Räucherwerk, Gebeten und Fürbitten. Und es stand auch fest, dass der gesamte Haushalt am heutigen Tage nur Speck und Bohnenbrei speisen würde, vorzugsweise in der Pfanne zubereitet. Ein eigentümlicher Brauch. Wesentlich angenehmer waren die Rosenfeiern, welche mit diesem verbunden waren.


    Wenig später stieg der Duft des Opfers gemeinsam mit den Gebeten des Senators auf ...

    Es war noch früh am Morgen, die Sonne war gerade eben erst aufgegangen, so dass man nicht befürchten musste, sich einen Sonnenstich oder Hitzschlag zu holen, wenn man sich in den Garten begab, als der Senator erschien, zwei Sklaven im Schlepptau, welche einen großen Korb mit sich schleppten und diesen auf Anweisung des Senators abstellten. In dem Korb befanden sich einige Schwerter, genauer mehrere Gladius und Spatha, ein paar Dolche, iberische Kampfmesser und Schlagstöcke. Der aufmerksame Beobachter musste spätestens jetzt feststellen, dass der Senator keine Toga, sondern eine einfache Tunika trug.


    "Danke Marcus."


    sprach er zu einem der Sklaven und dieser öffnete dann den Korb.


    "Du hast Sextus Bescheid gegeben, dass ich hier auf ihn warte?"


    fragte er noch einmal, obwohl er sich bereits zweimal vergewissert hatte, dass es so war. Der Sklave nickte.


    "Sehr schön. Dann können wir ja bald loslegen."


    "Brauchst Du uns dann noch, Herr?"


    fragte der Sklave.


    Meridius schüttelte den Kopf. Für die Übungen die er vorhatte brauchte er niemanden anderen als Sextus, seinen treuen Gefolgsmann und Veteranen. Sextus, ein ehemaliger Centurio der Legio II Germanica hatte unmittelbar vor seinem eigenen Ausscheiden das Ende seiner Dienstzeit erreicht gehabt. Und da er Kampfpartner des Legaten gewesen war und zudem ein loyaler und treuer Berater im Stab, hatte Meridius ihn gefragt, ob er nicht in seinen Diensten bleiben wollte.


    [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/2057/kveteranod8.jpg]


    "Legatus, Du wartest nicht zu lange?"


    Meridius wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Römer den Garten betrat und auf ihn zukam.


    "Das Wetter scheint heute gut zu werden."


    Meridius blickte zum Himmel und lächelte dann.


    "Wie der Kampf, mein Freund. Ich bin ausser Übung."


    Sextus hatte ihn erreicht und die beiden gaben sich die Hand.


    "Du brauchst nie viel zu üben, Legatus. Du warst immer gut. Das verlernt man nicht so schnell. Das ist wie Schwimmen. Einzig die Kondition bestimmt, wie lange Du einen Kampf ausfechten kannst und ab wann Deine Arme schwer und damit langsam werden..."


    "Zieh mich ruhig auf. Es ist nicht so, dass ich nichts tue. Ich war erst letztens in den Thermen und meine körperlichen Übungen mach ich jeden Tag nach dem Aufstehen. Du auch? Altes Waschweib ... Ich bin sicher Du hast seit Monaten kein Gladius mehr angerührt..."


    "Kein Weib, Legatus, das Gladius schon."


    Der ehemalige Legatus lachte und auch Sextus stimmte mit ein. Meridius ging zu dem Korb, griff sich ein Gladius, prüfte mit geübter Hand seine Balance und die Klinge und stieß ein paar mal in der Luft zu. Es lag gut in der Hand, war für die Übung gerade recht, ein gutes Schwert.


    "Zustossen wirst Du schon können, Sextus. Das verlernt man nicht."


    Der Angesprochene grinste.


    Wenig später erklang das Aufeinandertreffen von Stahl aus dem Garten des Hauses. Der ehemalige Legatus und der Veteran gaben sich ihren Kampfübungen hin, wie sie es zuvor in der Legion jahrelange jeden Tag getan hatten. Anfangs noch ein wenig eingerostet und hölzern, wurden die Bewegungen jedoch schneller und präzieser und schon bald hatte man das Gefühl, auf einem Kasernenhof zu sein. Ein zwei Sklaven standen im Hintergrund und sahen zu, geschah eine solche Aufführung doch nicht jeden Tag.


    Sim-Off:

    Wer einsteigen will, darf ...