Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Er musste nicht all zu lange warten. Denn der Senator erschien wenig später, neugrig geworden durch die Sätze seines Sklaven, welcher meinte, dass ein "neuer" Decimus in der Casa eingetroffen wäre. Meridius wusste nicht, wer damit gemeint sein konnte, dem Rätsel wollte er jedoch umgehend auf die Spur gehen.


    "Sei gegrüßt!"


    sprach er, als er näher kam, den Fremden sorgsam musternd.


    "Man sagte mir, Du suchst mich."


    setzte er hinzu um die Vorstellung seiner Person mit diesen Sätzen gleich vorweg zu nehmen.


    "Du bist?"

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ich wurde zum Officium geleitet, wo ich darauf wartete, dass mich Meridius ansprach. Er war immerhin in einer anderen Angelegenheit gerde beschäftigt.


    Kaum hatte der Senator erfahren, dass der Annaer eingetroffen war, erschien im das momentane Gespräch mit einem römischen Bittsteller niederen Ranges uninteressant und seine Sätze wurden kürzer, wortärmer, so dass der Besucher schon bald zum Ende kam und sich erhob. Nachdem er das Officium verlassen hatte, erhob sich Meridius, wuscht sich schnell die Hände und Arme und empfing dann seinen alten, getreuen Klienten und Freund des Hauses.


    "Salve Florus!"


    sprach er herzlich.


    "Was führt Dich zu mir?
    Kann ich Dir etwas anbieten? Eine Erfrischung?"

    Der Wille des neuen Kaisers war klar. Und es würde vermutlich auch nichts bringen, darüber weiter zu diskutieren. Sie würden in offizieller Mission auftreten, befugt durch den Senat und den Kaiser, mit dem Auftrag Livianus zurückzubringen, ihr einziger Gegenwert für die Parther war Geld. Wie hoch die Summe sein konnte, blieb offen, doch darüberhinaus ging nichts und faktisch nichts hatten sie in der Hand. Kein leichtes Unterfangen, wenn sich die Parther politische Verhandlungen erhofften.


    "Wie Du es wünschst, mein Kaiser."


    antwortete Meridius.
    Dann blickte er zu Mattiacus, ob dieser noch etwas hatte.

    Meridius konnte Mattiacus nur beipflichten.


    "Wenn Du, mein Kaiser, es wünschst, dass wir einen verdienten Senatoren und Legaten Roms wieder zurückholen, dürfte es von Vorteil sein, nicht nur mit Vollmachten versehen zu sein, sondern auch durch ein Amt legitimiert."


    Er hielt kurz inne.


    "Sollten wir als Privatpersonen unterwegs sein, werden es die Parther entsprechend einordnen und in uns die Privatpersonen sehen. Sprich: Das maximale, was sie sich ausrechnen können, ist ein entsprechendes Lösegeld. Und ihr Interesse an einem Deal könnte deutlich sinken.


    Die andere Frage ist: Was tun wir, wenn sie Forderungen stellen, die über ein Lösegeld hinausgehen?"

    Zitat

    Original von Tiberius Decimus Crassus
    ich würde gerne als Sohn(ungefähr 16 Jahre) von Titus Decimus Verus starten, hab das auch schon mit ihm abgeklärt..alles weitere ergibt sich ja dann oder?


    Wenn das so ist, dann :dafuer:
    Kann genau so gemacht werden!

    Der Bursche war direkt und hatte große Ambitionen. Das stand ausser Frage. Meridius schmunzelte eine wenig, denn im Grunde war er selbst in dessen Alter ebenso forsch und zielstrebig gewesen. Also was sollte es. Würde er ihn unterstützen. Für den Senator wäre es eine Kleinigkeit, Tacitus wäre es indess eine große Hilfe.


    "Nun gut."


    Er hatte sich erst überlegt, ob er ihn wirklich für eine Aufgabe verwenden könnte, sah dann aber, dass es vermutlich besser war, seinem jungen Verwandten freie Hand zu lassen.


    "Ich werde Dir ein Schreiben an den Statthalter in Germanien mitgeben. Er soll Dich in die Legionen aufnehmen. Hast Du diesbezüglich irgendwelche Vorstellungen oder Vorlieben? Willst Du zur Legionsreiterei?"

    Auch der Senator hatte den Kaiser gegrüßt, als sie eingetreten waren. Mit gemischten Gefühlen trat er Valerianus entgegen, es war das erste mal, dass er dem neuen Kaiser mit einem Anliegen begegnete. Unverhohlen wäre es ihm lieber gewesen Iulianus wäre noch am Leben. Mit diesem hatte er sich blind verstanden.


    "Sei gegrüßt, mein Kaiser. Wir danken Dir für diese Audienz und Deine kostbare Zeit."


    Sich vorzustellen brauchte er nicht. Man kannte sich, war sich schon durch die Truppen bekannt.


    "Mein Kaiser, Wie Du weißt, wurde mein Cousin Decimus Livianus, Senator Roms und einer Deiner treuen Legaten von den Parthern gefangen genommen. Zumindest gehe ich davon aus, denn alle Indizien sprechen dafür. Er verließ mit einer Eskorte das Castellum in Parthien, die Eskorte wurde vollzählig getötet, die Leiche meines Cousins wurde jedoch nie gefunden. Wir gehen daher davon aus, dass er ein Gefangener der Parther ist."


    Meridius hielt einen Moment inne.


    "In einer Senatsdebatte wurde dieser Sachverhalt schon angesprochen und im Verlauf dieser Debatte wurde ich vom Senat mit der Aufgabe betraut, den Verbleib des Senators und Legaten aufzuklären."


    Wieder hielt er inne und sah kurz zu Mattiacus.


    "Bevor ich jedoch in den Osten aufbreche - und Mattiacus würde sich der Mission gerne anschließen - brauchen wir jedoch Deinen Ratschlag, Deine Hilfe. Und wir müssen wissen, wie weit wir gehen können. Wie steht das Imperium zu den Parthern? Können wir in offizieller Mission reisen? Wie weit gehen unsere Befugnisse? Du verstehst sicher, dass dies alles geklärt werden muss, ehe ich - auch als Senator und Abgesandter des Senats - in eine Region reise, die sich noch im Kriegszustand befindet und in welcher Du die alleinige Weisungbefugnis hast."

    Zitat

    Original von Desiderius
    wäre es schlauer mich um eine andere familie umzuschauen? ^^


    Nein passt schon. Ich melde mich erst heute, weil mein Internet zusammengebrochen war. Technische Probleme.


    Falls Du immer noch an den Decima interessiert bist, herzlich willkommen. Schau Dir den Stammbaum an, überleg Dir, wo Du da rein möchtest und schreib mir das dann am Besten. Ich meld mich dann wieder bei Dir.

    Melde mich ab. Habe technische Probleme mit meinem Internetanschluss und bis wann ich das geklärt habe, weiß ich noch nicht. Ich bemühe mich schnell zu sein. Schreibe das hier aus dem Betrieb.


    @ Macer. Sorry, dass ich aus dem Chat rausgeflogen bin.
    Ich vergesse nicht, um was es ging und meld mich dann wieder bei Dir.


    Grüße

    Iulia hatte Platz genommen und er beobachtete ihre Gesichtszüge, die ihm so vertraut geworden waren. Die Götter hatten es gut gemeint mit ihm, er fand, dass er unheimlich viel Glück in seinem Leben gehabt hatte. Sein Blick folgte dem ihren auf ihre Hände.


    "Wann hast Du den Ring denn das letzte mal getragen?"


    fragte er schließlich, nachdem sie ausgesprochen und ihrem Kummer Luft verschafft hatte. Ein Ring, welcher verloren ging, konnte wirklich verloren gegangen sein. Dann war es ein Unglück. Hatte ihn jedoch ein Sklave gestohlen, war es ein Verbrechen. Und verdächtigte man seine Sklaven, ohne nachher einen Beweis in der Hand zu haben, war es eine Kathastrophe. Der Hausfrieden war dahin und das Misstrauen unermesslich.


    "Hast Du schon nachgesehen, wo Du überall mit ihm warst?"


    Behutsam streckte er seine Hand aus und nahm die ihre.


    "Ich bin mir sicher, dass er wieder auftaucht. Das beste wird sein, Du beauftragst Laodice damit, ihn zu suchen. Sie wird nicht ruhen, bis sie ihn hat. Und wenn sie ihn gar nicht mehr findet, wird er vermutlich gestohlen worden sein."

    Dass sich der kleine Vogel erhob und Richtung des Hausdaches flog, statt erneut eine Runde zu drehen, musste einen Grund haben und dieser Grund hieß Iulia, wie Meridius feststellte, als er seinen Kopf in die Richtung drehte, aus welcher er Schritte auf dem Kies hörte. Etwas in ihrem Blick deutete darauf hin, dass sie etwas beschäftigte und in der Tat stellte sie ihm auch gleich die Frage, ob er kurz mit ihre reden könne. Der Vogel hatte sich in der Zwischenzeit auf einem Dachvorsprung niedergelassen und blickte keck herunter.


    "Was kann ich für Dich tun?"


    sprach Meridius, sah seine Gattin mit einem fröhlichen Lächeln an und machte ihr ein Kissen neben sich zurecht, verbunden mit der stillschweigenden Aufforderung, dass sie sich doch neben ihm niederlassen möge.


    "Es ist ein schöner Tag heute. Nur etwas zu schwül.
    Hier unter der Laube jedoch gut auszuhalten..."


    setzte er noch hinzu und sah sie dann fragend an.


    Der kleine Vogel blieb unverändert sitzen und traute sich noch nicht vom Dach herrunter.

    Seit Tagen lag nun schon eine Hitze über der großen und ewigen Stadt, die nur hin und wieder durch eine kleine Brise aus der Richtung des Meeres gelindert wurde. Wer es sich leisten konnte, reiste zu dieser Zeit auf ein Landgut, oder besuchte wenigstens täglich die Therme, deren kostbares und kühles Nass die erwünschte Erfrischung boten. Der Senator hatte sich in den Garten zurückgezogen. Dort saß er auf einigen Kissen in einer Laube, welche genügend Schatten spendete, betrachtete einige Zeichnungen und Kartenmaterial, welches er sich hatte anfertigen lassen. Ab und zu unterbrach er sich bei der Arbeit. Es machte ohnehin wenig Sinn, den Geist bei diesem Wetter allzusehr anzustrengen. Wer reichlich Pausen einlegte, kam mit Sicherheit schneller vorran.


    Belustigt durch einen kleinen Vogel, welcher nun schon seit einigen Minuten immer wieder im selben Kreislauf um den Brunnen des Gartens flog, sich auf der Statue niederließ um dann erneut aufzusteigen, griff er zu einem Becher Wein. Stark verdünnt, frisch zubereitet, man konnte Getränke nicht allzulange stehen lassen. Zum Glück lag der Keller tief, zum Glück hatte die Casa einen guten und luxuriösen Wasseranschluss.

    Titus Didius Gordianus war dem Senator durchaus ein Begriff. Er war ihm einige male begegnet, hatte hier und da ein paar Sätze mit ihm gewechselt. Gordianus war - so weit er sich richtig erinnerte - unehrenhaft aus der Legion entlassen worden, solche Details merkte er sich gut. Dann ging er zu den Hilfstruppen, wurde Klient seines Klienten Annaeus Florus, und arbeitete noch eine Weile als Aquarius in Germania Superior. Als Statthalter hatte Meridius seine Akte gelesen, dass er als verschollen und damit tot galt, hatte der Senator jedoch nicht gewusst.


    "Herrenlos?"


    Er zog die Augenbrauen nach oben. Im Todesfall erbte immer irgendjemand, und wenn es der Staat war, aber Sklaven wurden niemals herrenlos. Doch was sollte es, diese Ferun stand nun vor ihm und verantwortlich schien dafür eine Furnilla zu sein.


    "Wer ist diese Furnilla? Und was macht sie hier in Rom?"

    Ferun war ihr Name und als sie ihre Geschichte erzählte, wurde der Senator aufmerksam. Zwar hatte sie selbst keine Kinder gehabt und auch keine fremden Kinder aufgezogen, doch war sie die ältere Schwester von zwei kleinen Knaben gewesen. Also hatte sie doch ein wenig Erfahrung. Wenn auch nicht viel.


    "Bei welchem römischen Gutsherrn bist Du gewesen? Und wer ist Dein heutiger Besitzer? Hat er Dich hierher geschickt? Hat er Dir die Erlaubnis gegeben, oder bist Du gar entlaufen?"


    Sein Blick zeigte eine Mischung aus Neugier und Misstrauen. Er war immer noch der Überzeugung, dass diese Ferun absolut ungeeignet war, um seinen Sohn zu betreuen, doch die Geschichte interessierte ihn jetzt schon. Zumal er selbst in Germanien gewesen war, als römischer Statthalter und Vertreter des Kaisers. Viele Erinnerungen stiegen in ihm auf. Vielleicht kannte er ja den römischen Gutsherrn noch. Man konnte nie wissen.

    Sie hatte keine Referenzen, hatte noch in keinem Haushalt gearbeitet, hatte keine Erfahrung mit Kindern, war in der Tat naiv, wenn sie hoffte mit dem Argument einer potentiellen Mutter punkten zu können. Potenzielle Mutter waren alle Frauen und nicht alle von ihnen gaben gute Mütter ab. Soviel wusste der Senator mit Sicherheit. Sie stahl in der Tat seine Zeit, ihren Mut dennoch hier her zu kommen, musste er ihr jedoch hoch anrechnen.


    "Wie heißt Du?"


    fragte er die junge Frau.


    "Versteh mich nicht falsch. Fürsorglichkeit, Geduld und Ausdauer sind mit Sicherheit Eigenschaften, die für die Aufgabe einer Amme von Bedeutung sind, doch ich vertraue meinen Sohn nicht den Händen einer Frau an, die nicht weiß, wie sie mit einem Kind umzugehen hat."


    Er musterte die junge Frau von Kopf bis Fuß.


    "Eine Amme muss im Zimmer meines Sohnes schlafen. Sie muss ihn pflegen, wickeln, füttern, den ganzen Tag und die ganze Nacht bei ihm sein. Sie muss ihm Lieder singen, ihm Geschichten erzählen, ihn streicheln, mit ihm spazieren gehen, sie muss an seinem Atem erkennen, ob er unruhig ist, ob es ihm gut geht, oder ob eine Krankheit im Aufziehen ist. Sie muss an seinen Augen erkennen, ob etwas nicht stimmt, sie muss wissen, was zu tun ist, wenn er krank ist. Sie wird ihn beim Größerwerden begleiten und sie muss bereit sein ihr Leben zu geben, wenn das Leben meines Sohnes in Gefahr wäre...


    Deine Hoffnung auf ein besseres Leben will ich Dir nicht nehmen. Doch ich habe nur diesen einen Sohn und ich denke Du weißt und verstehst, dass ich für ihn nur die beste Amme nehmen kann, die ich auftreiben kann. Warum also sollte ich Dich nehmen?"

    Der Senator war dem Praetorianer gefolgt und traf unmittelbar vor dem Empfangsraum auf seinen Neffen. Wie es schien, hatte dieser hier auf ihn gewartet. Mit einem 'Danke' verabschiedete er sich von dem Praetorianer, welche sich an der Türe postierte und grüßte Mattiacus mit einem Nicken.


    "So ist es. Ich hoffe der Kaiser wird unserem Anliegen wohlgesonnen sein. Ansonsten erschwert sich unser Vorhaben gewaltig."


    Wie sich Valerianus verhalten würde, war ungewiss. Im Umgang mit dem verstorbenen Kaiser hatte Meridius gewusst, in wieweit man mit Iulianus rechnen konnte. Hier musste man einfach einmal sehen, wie es sich entwickeln würde.


    "Dann gehen wir es an."


    Die beiden betraten den Raum.

    Sie musste eine kleine Weile warten und auch Geduld zeigen, denn der Senator saß über seinen Büchern. Schließlich erschien er dann doch, denn eine gute Amme zu finden, war in Rom nicht einfach. Und wer Quaslität wollte, musste sich die entsprechenden Kandidaten selbst ansehen. Oder sollte er dem Instinkt des Maiordomus vertrauen? Doch welche Erfahrung hatte der Maiordomus mit Ammen? Vielleicht hatte er einmal eine flach gelegt, doch ging es hier um die Betreunung von Kindern. Und das entzog sich dessen Aufgabengebiet. Der Senator wollte für seinen Sohn und Erben das Beste. Folglich musste er sich selbst darum kümmern. Er betrat das Atrium.


    "Sei gegrüßt. Man sagte mir, Du wärst eine Amme?"


    sprach er, als er näherkam und vor der Fremden zum stehen kam.


    "In welchen Haushalten hast Du schon gearbeitet und wie sind Deine Referenzen? Und zu guter letzt: Warum sollte ich Dich nehmen?"


    Er kam direkt zur Sache. Zeit war kostbar.

    Da er keine Einwände hörte und ihm die versammelten Männer zunickten, begann Meridius mit seinem Bericht. Er versuchte ihn kurz zu fassen, nur so viel zu sagen, wie nötig war und nichts zu beschönigen.


    "Freunde, zur Zeit haben wir vier Gespanne mit vier Lenkern. Patroklos ist der älteste und erfahrenste Lenker, Helios und Quintus Arius sind in mannhaftem Alter, zählen nicht mehr zu den Nachwuchsfahrern, sind aber auch keine wirklichen Größen. Ihre Erfolge sind Durchschnitt, sie sind sozusagen Mitläufer. Den einzigen Sieg hatten wir bisher bei den Ludi Privati ANTE DIEM VI KAL SEP DCCCLVII A.U.C. zu verzeichnen, eingefahren von Patroklos, der jedoch mit 32 Jahren bald auch in den Ruhestand gehen könnte. Er ist nicht mehr der Jüngste. Helios war Dritter bei den letzten Equirria, doch größere Erfolge sind bislang ausgeblieben."


    Sein Blick wanderte von einem zum anderen der Anwesenden.


    "An den Gespannen vermag es meines Wissens nicht zu liegen, dass wir keine besseren Erfolge einfahren. Ich habe die besten Pferde Hispanias in meiner eigenen Zucht zusammengekauft und stelle diese der Aurata zu Verfügung. Die Wagen werden von den besten Wagenbauern Roms hergestellt und wir üben, wann immer es möglich ist. Zudem verfügen wir über zwei große Transportschiffe, in meinem Besitz, welche die Gespanne sicher und komfortabel transportieren können. Und unsere Kasse ist mit 15.000 Sesterzen üppig bestückt. Zur Zeit planen wir ein Rennen in Misenum, zusammen mit der Factio Albata und Russata. Es soll für die dort stationierten Truppen sein und unseren Fahrern noch mehr Praxiserfahrung vermitteln."


    Einen Moment hielt er inne.


    "Ich denke jedoch, dass wir einen neuen Weg einschlagen müssen. Fortuna war uns bisher nicht hold. Und wir brauchen vielleicht auch Fahrer, welche hungrig sind. Ich schlage daher vor, den Posten des Princeps Factionis neu zu besetzen, um den Umbruch deutlich erkennbar werden zu lassen. Falls es gewünscht wird, werde ich als Stellvertreter jedoch weiterhin zu Verfügung stehen, ich würde es jedoch begrüssen, jemanden zu suchen, welcher diese Aufgabe professionel anzugehen gedenkt. Suchen wir einen Mann, der bereit ist, seine Kraft und Energie in die Aurata zu investieren. Und suchen wir junge und hungrige Lenker. Wenn es nach mir geht, würde ich alle Lenker, die wir haben entlassen und Talente im Volke Roms suchen. Veranstalten wir doch am Besten ein Proberennen, und wer sich dort auszeichnet, soll für uns fahren. Wer einen Sklaven besitzt, der Wagen lenken kann und talentiert ist, kann diesen ebenfalls schicken. Die Lenker werden an den Gewinnen beteiligt. Und den Ruhm ernten sie auch..."


    Er betonte es, so dass es jeder verstehen musste.


    "Patroklos ist nicht mehr der Jüngste! Helios und Arius sind nicht mehr jung und vorraussichtlich werden sie auch keine Rennen gewinnen. Geben wir jungen, hungrigen Fahrern aus dem Volk eine Chance und zeigen wir damit zugleich, dass die Aurata der Rennstall des Volkes ist. Mag sein, dass diese Jungen die nächsten Rennen nicht gewinnen werden, doch sie werden eine Zukunft haben. Vom Hinterherfahren wie bisher habe ich jedoch genug. Und wenn ich ehrlich bin, sind mir dafür auf Dauer auch meine Gespanne zu schade ..."

    Der Senator fand sich, wie es vorgesehen war, ANTE DIEM XII KAL IUL DCCCLVIII A.U.C., am Palast des Kaisers ein. Er hatte eine neue Toga angelegt, die Haare und den Bart frisch gerichtet und aufs sauberste pflegen lassen, zur Reinigung der Haut am Vortag extra noch die Therme aufgesucht. Endlich bekam er seine Audienz und schritt dementsprechend motiviert auf die Wache zu.


    "Salve, ich bin Senator Decimus Meridius. Der Kaiser wünscht mich heute zu sprechen."


    Die Wache war mit Sicherheit informiert worden, zur Sicherheit zeigte er jedoch das entsprechende Schreiben vor.


    "Ist mein Neffe Decimus Mattiacus schon eingetroffen?"


    Immerhin war dieser auch geladen und sie sollten gemeinsam erscheinen.