"Ja, sicher."
Meridius nickte und war immer noch etwas verunsichert.
"Es steht aber nicht schon zufällig in der Acta?"
Das wäre noch der Höhepunkt an der ganzen Geschichte...
"Ja, sicher."
Meridius nickte und war immer noch etwas verunsichert.
"Es steht aber nicht schon zufällig in der Acta?"
Das wäre noch der Höhepunkt an der ganzen Geschichte...
Meridius war nun doch überrascht.
"Entführung? Wann? Und wieso erfahre ich es erst jetzt?"
Offensichtlich liefen die Kommunikationsstränge in der Verwaltung nicht so wie sie sollten.
Meridius blickte zur Türe.
"Es ist offen."
Dann legte er das Dokument zur Seite, mit welchem er bis gerade eben beschäftigt gewesen war.
"Warum sollte ich etwas dagegen haben?"
antwortete Meridius.
"Die Duccia ist eine schöne und interessante Frau. Sie kommt aus einer guten Familie. Sie hat einen gehobenen Posten. Sie ist in jedem Fall eine gute Partie."
Meridius sah seinen Cousin einen Moment schweigend an.
"Wir sind Römer, Primus. Wenn sie Dir gefällt, und Du gefällst ihr, dann solltet ihr die Sache gleich richtig angehen. Du kannst in jeden Fall kaum zu ihrem Oheim gehen, oder dem Oberhaupt der Familie, wenn das Ziel einer Heirat nicht schon fest steht. Man wirbt und bemüht sich nicht einfach so, oder um zu sehen, was passiert oder nicht passiert."
Was sollte es. Manchmal hatte er das Gefühl, der letzte Römer zu sein, der sich um die Sitten und Bräuche der Ahnen noch scherte. Die Verhaltensweisen mancher Jüngeren erschienen ihm so fremd, als wären sie aus der fernen Zukunft über Rom hereingebrochen.
"Gerne."
antwortete Meridius. Auch wenn sie versuchte von dem Thema abzulenken, oder die Situation irgendwie zu umschiffen, hielt er sich dennoch zurück. Er brauchte die Frage nicht einmal offen auszusprechen, denn sie stand sowieso in diesem Raum, omnipräsent und nicht zu verdrängen. Früher oder später musste sie darauf antworten. Oder Livianus tat es. Meridius blickt zu seinem Cousin.
"Ich hoffe Du hast Dich hier gut eingelebt. Das Kommando über die neunte ist ein ganz Besonderes. Ich habe die Zeit hier genossen..."
Meridius nickte.
"Ja, die Reise war gut und auf dem Rhenus angenehm kühl."
Er hielt inne. Und er musste nicht Soldat sein, um zu merken, dass eine gewisse Anspannung in der Luft lag. Als Senator erkannte man sowas sofort.
"Du wirkst verändert..."
sprach er und dann bemerkte er, dass der Bauch verschwunden war.
Meridius war nicht überzeugt.
"Was gibt das ganze dann? Ich will Dir sicher den Spaß nicht verderben, aber wir sind keine Jugendliche mehr, die sich ihren Leidenschaften hingeben. Liebschaften und Liebeleien kannst Du Dir woanders suchen.
Du bist Praefectus. Ein Mann, der theoretisch ein Kandidat für den Senat sein kann. Für ein "Gehen wir mal miteinander und sehen, was dabei herausspingt" stecken viel zu viele Dinge mit drin. Du warst schon beim Oberhaupt der Familie?"
Meridius schüttelte den Kopf.
"Die Ehre der Familien ist viel zu wichtig. Entweder Du gehst eine Beziehung ein, dann machst Du es aber richtig, oder Du lässt es bleiben. Für alle anderen Dinge dazwischen, gibt es Geliebte aus niederen Schichten, oder das Bordell. Liebschaften jedenfalls ruinieren Männer nur, machen sie schwach und lassen sich nicht richtig denken und handeln.
Was Ovid schreibt, Primus, ist Literatur, ist Kunst, keinesfalls Darstellung der Realität. Das wahre Leben misst sich an den Sittengesetzen des Augustus, den Pflichtvorstellungen unserer Väter und Ahnen, oder aber an den Ausflüchten in den Bordellen der Stadt. Dazwischen gibt es nichts. Nicht in unserer Gesellschaft. Romantik ist keine römische Erfindung."
Meridius hatte die Comes erreicht.
"Oh ja, die Reise war angenehm. Trotz der Hitze ging auf dem Rhenus doch ein kühler Wind. Mit dem Schiff zu reisen, dürfte wohl die angehmste Art des Reisens sein, zumindest zur Zeit."
Er schmunzelte.
"Die Stadt hat keine Mühen gescheut mich zu empfangen. Ich fühle mich in der Tat geehrt. Wenn alle Legati entsprechend empfangen werden, wird es in Rom über diese Regio nur Lobgesänge zu hören geben..."
ZitatOriginal von Lucius Decimus Maximian
Maximian war seinem Vater dankbar dafür, dass er nicht irgendetwas Unnützes sagte, wie es wohl viele andere getan hätten. Der Jüngere nickte dem Älteren zu und wandte sich mit einem "Bis später", herum, um an die Luft zu treten.
"Vale."
antwortete nun auch Meridius und sah seinem Sohn kurz nach. Dann trat er nachdenklich an das Fenster und versuchte die Dinge irgendwie in seinen Gedanken zu ordnen. Es war gar nicht gut, dass Valeria nun mit Livianus zusammen war. Unter Umständen gab es nur böses Blut, und das innerhalb der Familie.
ZitatOriginal von Primus Decimus Magnus
Ich winkte ab....
"Moment, moment.....von heiraten war noch nicht die Rede.... ich wollte nur, dass du es von mir erfährst, dass ich mich um sie bemühe, als dass du es gerüchteweise auf den Strassen hörst...
Und... ich bin wohl der Glückliche in diesem Fall.... es ist deine Magistra Scrinorium.... Duccia Brittania!"
Die Duccia also. Meridius nickte. Sie war in der Tat eine ausgesprochen schöne und auch interessante Frau. Nungut, die Duccier waren noch halbe Germanen, gehörten nicht zum alten Schlag der eingesessenen römischen Familien, doch auch die Decima entstammten einer aufstrebenden Familie.
"Du bemühst Dich um sie und denkst dabei nicht an heiraten? Ein gefährliches Spiel, mein Lieber. Sie hat ihre Ehre, Du hast die Deine. Wenn Du nicht vorhast sie zu heiraten, solltest Du es besser lassen. Geliebte und Konkubinen besorgt man sich besser unter den Peregrini."
ZitatAlles anzeigenOriginal von Marcus Octavius Augustinus
Ich trat ein.
"Salve Legatus, ich habe die Tafeln wie Du angeordnet hast verbessert."
Ich legte den Stoß Tafeln auf den Schreibtisch des Legatus.
Ich hielt inne
"Ach ja und hier ist ein Eilbrief aus der Provinz Italia für Dich, Legatus"
Dann gab ich dem Legatus den Brief.
Meridius nahm die Menge an Schreiben entgegen.
"Gut, Schreibfehler noch korrigieren und dann auf Pergament verfassen, Datum aktualisieren, Dienstsiegel drauf und weg damit."
antwortete er kurz und öffnete dann das Schreiben aus Rom.
ZitatOriginal von Lucius Decimus Maximian
Sie hatte überlebt. Er wollte schon erleichtert aufatmen, aber dann folgte schon der nächste Schock. Etwas in ihm weigerte sich das alles zu glauben. Es hörte sich ja fast so an, als hätte sie ihn einfach fortgewischt. Augenblicklich war er ganz durcheinander.
"Ich werde sie besuchen.", stellte er fest und stand auf, als wolle er gleich aufbrechen. Wollte er nicht, aber er konnte einfach nicht mehr still sitzen. "Ja, das werde ich. Und jetzt.... werde ich zu Mutter gehen, wenn du nichts dagegen hast."
Maximian sah seinen Vater kaum mehr an, aber das lag nicht an ihm, sondern viel mehr daran, dass der junge Mann frische Luft brauchte.
Meridius nickte. Im Moment wusste er sowieso nicht, was er seinem Sohn noch sagen sollte und aufhalten war wohl die schlechteste aller Lösungen. Sollte er ersteinmal ein wenig Luft schnappen und dann bei seiner Mutter vorbei sehen. Vielleicht wüsste diese einen Rat.
ZitatOriginal von Primus Decimus Magnus
Ich grinste noch immer....
"Nunja, der Grund, warum ich eigentlich gekommen bin, ist der, dich darüber zu informieren, dass ich mich um eine Frau bemühe....."
Dies war nun sehr förmlich ausgedrückt und ich vertiefte das Ganze etwas ".... ich habe eine Frau gefunden, mich verliebt und bereits mit ihrem Cousin, dem Oberhaupt der Familie, gesprochen. Es sieht ganz so aus, als hätte ich mein Glück gefunden!"
Meridius war überrascht. Hatte es Primus also tatsächlich noch geschafft.
Es hatte ja lange gedauert.
"Das freut mich zu hören. Wer ist denn die Glückliche und mit welcher Familie werden wir in Zukunft verwandt sein?"
Meridius nickte freundlich und ließ sich dann auf der Kline nieder.
Dann blickte er zu Valeria und wollte gerade etwas sagen, als er feststellte, dass etwas anders war.
Zumindest schien es ihm so.
ZitatOriginal von Primus Decimus Magnus
Ich nickte dankend "Ja, gerne!" und lachte auch....
"Du musst schon verzeihen,aber die letzten Tage waren sehr.....naja.... wie soll ich sagen.... ereignisreich für mich...."
Meridius hörte gespannt zu.
"Inwiefern?"
Er lehnte sich gespannt zurück und sah seinen Cousin fragend und erwartungsvoll an.
"Mach es nicht so spannend, schieß los..."
Meridius nickte und nahm selbst einen Schluck.
"Gut. Ich denke, dass man mit Dir arbeiten kann. Ich lasse Dir relativ viel Freiraum und übertrage Dir auch einiges an Verantwortung, damit Du Dich während Deiner Quaestur auch auszeichnen kannst. Allerdings erwarte ich Disziplin, Zuverlässigkeit und dass man mich regelmäßig informiert."
Er stellte den Becher ab.
"Hast Du schon eine Unterkunft?"
"Es wäre nur das Archiv der Regia betroffen."
Er hielt einen Moment inne.
"Die Verwaltung des Archivs der Curia obliegt dem dortigen Duumvir. Ich bevorzuge das Prinzip der Selbstverwaltung und versuche mich, so weit es geht in die Arbeit der Städte nicht einzumischen."
Er schenkte sich und dem Quaestor ein.
"Das mit den Spielen passt."
"So, das freut mich, dass man sich meiner noch erinnert."
Meridius lachte.
"Du trinkst doch einen mit, oder?"
Er schenkte seinem Cousin ein.
Meridius hörte sich die Worte des Quaestors an.
"Berichte befinden sich im Archiv. Allerdings ist dieses noch unsortiert, da wir gerade dabei sind, das ganze neu zu organisieren. Im Übrigen auch eine Aufgaben, welcher Du Dich gerne annehmen kannst. Mein Gedanke war es, sämtliche Archive zusammenzulegen, die Berichte und Dokumente fortkaufend aufzunehmen und eben nur noch in einem Register sortiert zu halten."
Er dachte nach.
"Was die Spiele betrifft, schlage ich vor, dass wir sie gemeinsam ausrichten. Es dürfte Dir doch sicher nichts ausmachen, Deinen Namen im selben Atemzug mit dem des Legatus Augusti Pro Praetore genannt zu wissen? Ich finde diesen Gedanken in jedemfall sinnvoll und würde auch die Finanzierung übernehmen."