Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius war gut gelaunt und betrat das Officium. Auch wenn Apollonius gerade in Italia weilte, gab es dennoch immer noch genug Angestellte, an die man sich wenden konnte. Und zu besprechen und zu planen gab es wirklich genug. Meridius hatte sich so einige Gedanken gemacht. Mit einer Wachstafel trat er zu dem Mann der gerade anwesend war.


    "Wann wollte Apollonius nochmals zurückkehren? Nun gut er soll sich ruhig Zeit lassen, nicht dass er gleich nochmals verreisen muss"


    Er legte die Wachstafel auf den Tisch.


    "Ich hätte da mehrere Anliegen. Zum einen wäre die Vorstellung, hier in Mogontiacum ein Gymnasion zu eröffnen. Als Legatus Augusti Pro Praetore sollte ich mal langsam anfangen mir ein Denkmal zu errichten, was bietet sich besser an als ein Gymnasion? Ein Theater besteht bereits, ein Valetudinarium befindet sich im Castellum, Tempel errichtet so gut wie jeder Senator und auf einen Tempel können wir ja auch noch zurückgreifen.


    Wobei mir ja der Gedanken gefällt, gleich mehrere Gebäude zu errichten. Vielleicht doch mit einem Temel anfangen, danach dann das Gymnasion, dann eine Bobliothek. Und vielleicht noch ein Aquädukt?"


    Er dachte nach.


    "Wie auch immer, die Bevölkerung und auch die Soldaten der Legion können Stätten zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung gebrauchen. Es würde gut zu dem bereits existierenden Theater und den Thermen passen."

    Zitat

    Original von Nakhti
    Nakhti verbeugte sich erneut. “Wenn du wünschst, -err, ich kann Antwort mit nach Rom ne-men, -err.“


    "Das könnten wir machen, in der Tat. Komm morgen in meinem Officium vorbei und ich werde Dir ein Schreiben übergeben. Heute komme ich eh nicht mehr dazu und ich bin mir sicher, dass Du auch nicht sofort wieder abreisen wirst."

    Meridius betrat die Schola und sah sich in dem Gebäude ersteinmal um. Auf den ersten Blick schien sie sich durch nichts von anderen Scholae zu unterscheiden, wenn nicht gewisse Einrichtungsgegenstände den Gebrauch für die Flotte verraten hätten. Mit einem Lächeln blckte er zu seinen Offizieren.


    "Es ist gut, dass die Flotte eine eigene Schola hat. Ich hoffe, dass die Offiziere der Flotte eine fundierte Grundlage bekommen. Aus eigener Erfahrung meiner Rundreise kann ich nur bestätigen, dass der Rhenus einige gefährliche Passagen hat."


    Meridius wartete ab, bis Florus seine Anweisungen gegeben hatte, dann wandte er sich direkt an ihn.


    "Praefectus, wäre es möglich die Schola zu besichtigen? Ich würde mir gerne ein Bild über die Ausbildung der Männer machen. Danach haben wir genug Zeit für das Praetorium."

    Meridius bemerkte das verspätete Eintreffen des Pontifex. Wenn dieser es mit seinen Pflichten immer so genau nahm, würde es wohl mal ein ernstes Gespräch geben. Er hatte ihn zwar gebeten, das Opfer zu übernehmen, doch ewig konnte er seine Hochzeitsgäste auch nicht warten lassen. Und im Grunde war es egal, welcher der Priester in Germanien das Opfer durchführte.


    Er nickte dem Pontifex nur zu und gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er sich doch zu ihnen gesellen sollte.


    "Salve Claudius. Du kommst gerade rechtzeitig um uns mit Deiner Anwesenheit zu beehren."


    Meridius hörte dem Ägypter zu, nahm das Schreiben entgegen und dann auch das Kästchen. Den Brief würde er lesen, wenn er mehr Zeit haben würde.


    "Ich danke Deinem Herrn und Deiner Herrin
    und werde auch noch ein Schreiben aufsetzen."


    antwortete er und nickte.

    Zitat

    Original von Caius Iulius Seneca
    Das könnte doch die Überschrift für die nächste Kampagne sein:
    Sklavenaufstand in Hispania :D
    Dann wären gleich die Legionen beschäftigt und in Hispania wäre mächtig was los.


    Wenn ich ehrlich bin, bin ich GEGEN einen Aufstand oder eine Revolte in Hispania. Und zwar aus dem Grund, weil wir schon letztes Jahr einen Aufstand hatten, und wir nicht davon ausgehen können, dass JÄHRLICH sowas passiert, zumal es historischer Fakt ist, dass Hispania eine der römischen Provinzen mit der längsten Friedens- und Wohlstandsperiode war. Sprich: Das Austandspotential ist dort äusserst gering.


    Last but not least ist es eine Frage der Konzepte. Ich würde vorschlagen, dass Hispania mal seine FRIEDENS- WOHLSTANDS- ROMANISIERUNGS- LANDWIRTSCHAFT- BERGBAU- FISCHEREI- SENATOREN-RUHESITZ- KARTE ausspielt und nicht versucht, sich über Unruhen und Terror in den Vordergrund zu spielen.


    Jede Provinz muss ihr eigenes Profil gewinnen. Und das Profil von Hispania wird langfristig eines ohne Truppen sein.


    Nur das ist ein anderes Thema.

    Meridius blickte nun zu Mattiacus, welcher ihm mit einem Becher Wein zurief. Mit einem Lachen schüttelte er den Kopf, und auch einige andere Hochzeitsgäste schmunzelten, war doch bisher noch gar nicht viel geschehen. Erst nach dem nun folgenden Opfer würden sie sich gegenseitig das Ehegelübde geben und vor allen Versammelten verkünden, dass Er Maximus Decimus Meridius und Sie, Iulia Severa von nun an als verheiratet zu betrachten seien.


    Der gute Mattaicus. Meridius war stolz auf seine Familie. Auch auf Valeria, trotz des vielen Kummers, welchen sie ihm hin und wieder bereitete...

    Meridius wurde nachdenklich. Sicher würde sich für Iulia einiges verändern. Für ihn selbst vielleicht weniger, jedoch vor allem für Iulia. Sie würde nicht mehr die Geliebte eines Senators sein, nicht mehr nur eine Jugendfreundin, nicht mehr nur die Mutter seines Sohnes. Sie hatte vollkommen Recht. Als Gemahlin eines Legatus, als Gemahlin eines Senators stand sie von nun an in einem ganz anderen Licht. Und man würde erwarten, dass sie den Vorstellungen entsprach.


    "Ich bin mir sicher, dass Du eine vorbildliche und würdige Gemahlin eines Senators abgeben wirst, die sich in Rom nicht zu verstecken braucht. Darum solltest Du Dir keine Gedanken machen."


    Er hielt inne.


    "Noch mehr aber brauche ich eine treue Gefährtin. Das ist der Grund, warum ich Dich heirate. Ich weiß, dass Du ein großes menschliches Herz hast. Ich weiß, dass Du treu und mitfühlend bist. Und ich bewundere Deine Anmut, Deine Schönheit, Eleganz und Würde."

    Ein großer und schlanker Ägypter sprach Meridius von der Seite an.
    Meridius wandte sich ihm zu.


    "Maximus Decimus Meridius, bin ich.
    Du sprichst mit ihm."


    Er sah ihn fragend an.

    Ein spitzbübisches Lächeln schlich sich auf das Gesicht von Meridius, als Iulia eintrat und ihm diese Frage stellte. Er blickte schräg über die Vase hinweg in ihre Richtung.


    "Sicher doch. Sie gefällt mir ausgesprochen gut. Alles ist dort wo es hingehört, die Formen sind vollendet, proportional, ebenmäßig und schön. Der Schöpfer muss ein Genie gewesen sein."


    Er wartete bis Iulia näher getreten war.


    "Und wie geht es Dir? Die Hochzeit steht ja nun so gut wie vor der Türe. Kommst Du zurecht?"

    Meridius lachte und klopfte seinem ehemaligen Offizier bei der Legio IX Hispana freundschaftlich auf die Schulter. Es war schön gewesen, dass er überhaupt gekommen war und Meridius wusste es zu schätzen. Er wusste allerdings auch, welche Verpflichtungen auf Crassus warteten.


    "Es war mir eine Ehre und ein Vergnügen.
    Ich bin mir sicher, dass wir uns mal wieder sehen.
    Vielleicht bleibt dann mehr Zeit."

    Es klopfte an der Türe und Meridius wurde aus seinen Gedanken gerissen. Wer konnte es sein? Vermutlich ein Dienstbote, oder einer der Sklaven, auch wenn diese genau wussten, dass man ihn in diesem Zimmer nur in Notfällen stören durfte, oder wenn es eben dringend war.


    "Es ist offen."


    sprach er und fuhr mit der Handfläche erneut über die Vase.

    Meridius betrat sein Schreibzimmer, ging auf den Tisch zu und stellte die kostbare Keramik ab. Ein Sklave hatte sie in seinem Auftrag auf den Märkten ersteigert und Meridius musste zugestehen, dass das Motiv auf der Keramik gut gelungen war.


    [Blockierte Grafik: http://img386.imageshack.us/img386/3142/keramik28rz.gif]


    Er ging zu einem kleinen Tischchen, griff sich die Karaffe mit Wein und schenkte sich ein Glas ein. Der rote iberische Tropfen mundete vorzüglich. Nachdem er das Glas wieder abgestellt hatte, kehrte er zu seinem Tisch zurück und nahm Platz.


    Mit dem Fingernagel kratzte er an der Oberfläche des Materials und stellte fest, dass das Produkt gut verarbeitet war. Der Kauf hatte sich also gelohnt. Die Ware war gut gewesen und zudem ein Schnäppchen.

    Nachdem langsam Ruhe im Atrium einkehrte, wartete Meridius noch, bis auch das letzte Gespräch verstummt war und ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit der Gäste und Besucher sicher war.


    "Ehrenwerte Freunde,


    ich danke euch allen, dass ihr mir und meinem Hause,
    die Ehre eures Kommens habt zuteil werden lassen.
    Einige von euch haben eine weite Anreise hinter sich.
    Andere wohnen in dieser Stadt.
    Ich hoffe, dass dennoch alle,
    gleichermaßen auf ihre Kosten kommen werden.


    Speis und Trank haben die meisten sicher schon entdeckt.
    Ich bitte euch, greift zu und ziert euch nicht.
    Wer weiß, wann die nächste Gelegenheit gegeben ist."


    Er hielt inne und lachte.


    "Die eigentliche Hochzeitsfeier
    wird später in dem Saal nebenan stattfinden.


    Iulia und ich sind hocherfreut, dass ihr alle
    uns mit eurer Anwesenheit ehren möchtet.
    Mögen die Götter unser Fest segnen,
    Mögen das Fest zu einem heiteren
    und fröhlichen Ereignis werden."

    Meridius blickte dem Mann nach und war sichtlich überrascht. Nun, Rom war eine große Stadt und keiner konnte wissen, welche Fäden dort gesponnen wurden. Er zuckte mit der Schulter und widmete sich wieder seinen Gästen. Es war Zeit mit den Feierlichkeiten zu beginnen.


    Er trat in die Mitte des Raumes und hob die Hand um eine Rede zu halten.
    Seine Senatorentoga fühlte sich gut an.