Zitat
Original von Valentin Duccius Germanicus
Eigentlich halte ich mich aus religiösen Diskussionen raus, weil sie meist eh zu nichts führen, dennoch möchte ich einen Kommentar dazu loswerden. 
Historisch ist das tatsächlich bei einigen so. Ich erinnere da nur an die Zwangsmissionierungen in den Kolonialgebieten, wo Kinder den Eltern entrissen wurden und in Missionen gesteckt wurden, umsie zu "wahren" Gläubigen heranzuziehen.
Mmm, du beschreibst Phänomene einer Zeit, die durch den Imperialismus geprägt wurde. Imperialismus und Kolonialismus haben unterschiedliche und vielschichtige Faktoren. Religion ist dabei nur ein (kleiner) Teilbreich.
Man darf in diesem Zusammenhang nie vergessen, dass die Mitglieder von Kirchen und auch deren Priester auch nur Kinder ihrer Zeit sind. Sie sind von den alltäglichen Geistenströmungen ebenso betroffen, wie andere, und es ist nicht die Garantie gegeben, dass sie durch das Christentum gegen Fehlentwicklungen imprägniert wären. Sicher, man kann jetzt sagen, als Priester müssten sie eben nicht mit dem Zeitgeist gehen, sondern die universalen, ewigen Werte des Christentums verkörpern. Ist einfach gesagt, aber eben nicht einfach. Die Kirche, und das zeigt die Geschichte eindeutig, beeinflusst Geschichte mit, wird aber auch durch die Geschichte beeinflusst und verändert. Die katholische Kirche die wir heute haben ist eine ganz andere Kirche als jene des Späten Mittelalters, oder als jene des Frühen Mittelalters. Auch wenn das Fundament des Christentums zumindest auf dem Papier noch das selbe ist, kann jedoch keiner übersehen, dass das Christentum von heute ein anderes ist, als jenes, welches vor 1800 Jahren exsitierte.