Beiträge von Maximus Decimus Meridius

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    Original von Decima Seiana
    Seiana blickte ebenfalls zu dem Sklaven, der das Bündel und das Schwert trug, und zuckte andeutungsweise mit den Achseln. Was mit dem Schwert geschehen sollte, darüber hatte sie sich noch keine Gedanken gemacht – sie hätte es irgendwo verwahrt, bis Faustus hier war, aber im Grunde war es ihr egal, was damit geschah. Auch wenn die Waffe sie durchaus faszinierte, konnte sie doch nichts damit anfangen. Wieder an ihren Onkel gewandt, nickte sie bestätigend. „Der Sklave kann das Schwert ja in dein Officium bringen.“


    Sie wartete in Ruhe, während Meridius den Parther genauer in Augenschein nahm, und ein Teil von ihr empfand Mitleid mit Tsiáhar, der so begutachtet wurde, auch wenn ihr klar war, dass das das gängige Verhalten gegenüber Sklaven war und sie gerade in solchen Fällen besser daran tat, ebenfalls eine gewisse Distanz zu wahren und nicht zu persönlich zu werden. Dennoch konnte sie sich nicht ganz dazu durchringen, konnte sie nie beiseite schieben, dass es letztlich doch Menschen waren, ob nun Sklaven oder nicht.


    Als der Senator sie wieder ansprach, musste Seiana erneut leicht mit den Achseln zucken. Tsiáhar war eben erst angekommen, und Faustus hatte sie vorher nicht darüber in Kenntnis gesetzt, dass er einen parthischen Sklaven hierher schicken würde. „Um ehrlich zu sein, ich weiß es noch nicht. Ich bin selbst von seiner Ankunft überrascht worden. Faustus hatte geschrieben, dass er als Leibwächter eingesetzt werden könnte,“ – exotische Zierde kam für sie nicht in Frage, sie würde keinen Menschen so vorführen – „aber bis wir wissen, ob er dafür wirklich vertrauenswürdig genug ist, wird es eine Zeit lang brauchen. Ich wollte ihn hier erst einmal unterbringen und dann mit dir reden. Ich weiß auch nicht, welche Pläne Faustus mit ihm hat, wenn er wieder hier ist.“


    Meridius verstand und gab sich mit der Auskunft zufrieden. Es machte jetzt wahrscheinlich eh wenig Sinn, wenn er den Parther befragte und ausquetschte. Sollte er in der Tat ersteinmal in der Sklavenunterkunft unterkommen. Die anderen Sklaven würden sich um ihn kümmern. Und für eine Befragung mit Hilfe eines der anderen Sklaven, welche Griechisch sprachen, würde ohnehin noch genug Zeit bestehen.


    "Gut. Ich überlass ihn Dir. Aber das Schwert hier ..."


    Er ließ es sich auf einen Wink hin bringen ...


    "nehm ich besser an mich. Es ist in der Waffenkammer besser aufgehoben."


    Er lächelte Seiana zu.


    "Den Rest soll Faustus dann selbst in die Hand nehmen, wenn er wieder hier ist."

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    Original von Titus Tranquillus
    Da standen sie nun, neben einer Büste aus hellem Marmor, und warteten: Starcus, Maechticus und der siase ( :D ) Sklave, der auf seinen Herren wartete. Dass der Senator persönlich kam, um zu zahlen, war höchst selten, denn normalerweise hatte man Verwalter für solche Dinge, aber den zweien war das auch recht - Hauptsache, es bezahlte überhaupt jemand.


    Sim-Off:

    3000 HS an Staatskasse II, bitte


    Der Senator erschien wenig später selbst, hatte er doch vor, sich den neuen Sklaven nun genau unter die Lupe zu nehmen, mit ihm zu sprechen und dann zu sehen, wo man ihn erst einmal kurzfristig unterbringen und einsetzen würde, ehe sich etwas fand, was seinem Preis und seinen Fähigkeiten entsprechend auf Dauer sein Tätigkeitsfeld werden würde.


    So beäugte er den Sklaven zuerst, ehe er sich an die Handlanger des Sklavenhändlers wendete und ihnen die gewünschte und abgemachte Summe auszahlte. 3000 Sesterzen wechselten also den Besitzer und der Sklave ging in den oikos des Senators über.


    Sim-Off:

    am 08.03. bereits überwiesen!

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    Original von Narrator Italiae
    "Libae*, zuckersüße Libae! Für das Wachstum eurer Kinder! Süße Libae!"


    Auch Meridius hatte sich heute in die Stadt begeben, da er noch ein Gespräch mit einem nahe stehenden Senator aus der dritten Reihe führen wollte. Senatoren gab es eine Vielzahl und wollte man nicht an Einfluss verlieren, musste man sich schon um sie bemühen. Die galt insbesondere für die "unbedeutenderen" dieser Spezies.


    'Zuckersüße Libae für das Wachstum eurer Kinder!' sprach ihn dann unmittelbar an. Zwar war Optatus noch zu klein, um überhaupt zu verstehen, um was es ging, doch kam es auf den Kuchen gar nicht selber an. Es war der Kauf, welcher entscheidend war. Oder besser gesagt, das Ritual und der beschworene Segen der Götter.


    Meridius trat also an einen Stand, zog ein paar Münzen hervor und kaufte einen ganzen Korb voll dieser Kuchen, welche wenig später in wohlwollenden Rauch aufgingen. Die alte Frau an dem Stand war damit beschäftigt, für alle Kinder und Jugendlichen der Verwandtschaft des Senators Opfer zu bringen ... ;)

    Der Consul erschien wenig später, so dass der Senator nicht allzu lange warten musste. Meridius erwiderte den Gruß höfflich und dankbar, immerhin nahm sich der Consul für ihn Zeit. Und die war nicht immer selbstverständlich.


    "Consul, ich danke Dir für Deine Zeit."


    Er lächelte.


    "Ich hoffe mein Erscheinen kommt nicht ungelegen. Doch ich komme in einer Angelegenheit, welche doch eine gewisse Dringlichkeit hat."


    Er räusperte sich kurz.


    "Der Proconsul von Hispania, Flavius Furianus, ist an mich herangetreten, besser gesagt in Person des Octavius Augustinus Maior, den Senat zu bitten, eben besagten Octavius Augustinus Maior als Procurator bestellen zu dürfen. Das entsprechende Empfehlungsschreiben habe ich hier. So es machbar ist, würde ich diesen Antrag gerne in der nächsten Sitzung zu einem der Tagesordnungspunkte machen..."

    In der Zwischenzeit hatte es sich natürlich auch unter den Sklaven herumgesprochen, dass der junge Decimus aus dem Krieg zurückgekehrt war. Und so erfuhr auch der Senator davon und machte sich auf den Weg, den Heimkehrer herzlich zu begrüßen. Zu der Willkommensfreude trat jedoch auch Neugier, schließlich brachte Serapio auch jede Menge Geschichten mit und Informationen. Selbst zu Hause geblieben, hatte Meridius die Legaten ein wenig darum beneidet, gegen die Parther ins Feld ziehen zu dürfen. Und so betrat er wenig später ebenfalls das cenatiuncula und fand eine kleine Versammlung an, welche immer größer zu werden schien.


    "Na, sieh mal einer an!"


    sprach er und grinste, als er in die Gesichter seiner Verwandten blickte. Serapio machte einen guten Eindruck.


    "Ich freue mich, dass Du zurück bist, Serapio!"


    fügte er hinzu, nicht wissend, was bisher alles schon besprochen worden war. Falls es viel gewesen war, musste Serapio natürlich alles wiederholen. Soviel stand fest. :D

    Sicher würde es sich einrichten lassen, dass zu gegebenem Zeitpunkt der junge Decimus vorgezeigt werden könnte. Doch letztenendes hing dies auch von Iulia ab. Sie war die Mutter und wusste am Besten, wie es dem kleinen Burschen heute ging. Vermutlich schlief er schon und es würde auch ein anderes mal noch Gelegenheiten geben.


    "Wie es scheint, sind wir alle vollzählig..."


    sprach er, auch wenn seine eigene Gemahlin noch fehlte.


    "Ich schlage daher vor, dass wir uns in triclinium begeben. Ich hoffe, ihr habt alle genug Appetit mitgebracht. Es gibt eine Menge Iberischer Spezialitäten ... Danach werden wir uns dann zu den Gesprächen zurückziehen, während sich die Damen wieder hier im tablinum einfinden. Meine Gemahlin wird bis dahin sicher auch anwesend sein können. Und ..."


    Er machte eine rednerische Pause ...


    "... ich denke der Abend dürfte hier im tablinum angenehmer werden. Für Musik ist jedenfalls gesorgt."


    In der Tat hatte er eine Lyraspielerin bestellt und einen Poeten, welcher die Damen mit Versen beglücken sollte.

    Meridius betrat das Haus und begab sich in das atrium, in welchem er auf den Consul wartete. Das Haus war recht geräumig, für einen Römer typisch eingerichtet, wie er feststellen musste. Ansonsten fiel ihm nichts besonderes auf. Schnell noch legte er sich alle Worte zurecht, welche er sagen wollte, als er Schritte hörte, welche sich dem atrium näherten. Es musste der Consul sein. Meridius wandte sich in seine Richtung und neigte kurz zum Gruß sein Haupt.

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    Original von Kassandros
    Auch wage ich zu bezweifeln, dass diese Beschreibungen auf die gesamte römische Gesellschaft zugetroffen haben, sondern vielmehr auf die höhere Gesellschaft, wie es dann ja auch in späteren Zeiten war.


    Ich frage mich, warum überlieferte Moralvorstellungen Deiner Meinung nach nur auf die Oberschicht zutreffen sollen. Gut, die Quellenlage für die "normalen" Gesellschaftsschichten ist meistens recht schlecht, so dass man darüber eigentlich keine Aussagen machen kann. Doch warum soll für die Plebejer nicht das selbe gelten wie für Patrizier?


    Die Oberschichten haben mit Sicherheit andere Probleme als die unteren und mittleren Schichten, doch das "Überleben" ist für alle genau gleich wichtig. Es spielt im Grunde keine Rolle, ob es um politische Macht, Landgüter, oder im Falle eines italischen Bauern um ein Hektar Land geht. Es gibt schlichtweg keine andere soziale Absicherung als das soziale Netz, welches von der Familie gestellt wird. Dies ist ALLEN Gesellschaftsschichten gleich.


    Ob der Handwerker Marcus dann also sehr erfreut ist, wenn sein Sohn sich in eine mittellose Livia verliebt, mag ich bezweifeln. Ihm wird es darum gehen, den Betrieb an seinen Sohn zu vererben und wenn möglich das maximale herauszuholen. Eine Iulia, Tochter eines Gerbers, die eine gewisse Mitgift mitbringt, dürfte daher bessere Karten haben.


    Was das Thema Liebe betrifft: Wenn die moralischen und ethischen Eliten in der "Verliebtheit" eine Gefahr sehen, und statt dessen andere Werte hervorheben, die für die Bildung einer Ehe sprechen, warum sollte da dann einfache Bauern und Handwerker anders denken?


    Die Kindheit hört in der Antike ziemlich schnell auf. Im Alter von zwölf, dreizehn sind "Jugendliche" quasi schon an allen Arbeitsprozessen beteiligt (abgesehen von der Oberschicht). Der Bauer wird seine Tochter mit 13 verheiraten, alleine schon aus dem Grund, damit sie ihm nicht mehr auf der Tasche liegt, und da sie schon in frühem Alter Kinder bekommen kann, wäre es "Ressourcenverschwendung", sie nicht gleich früh fürs Kinderkriegen heranzuziehen. Liebesheiraten mit 13? Verbindungen werden da in der Tat auch auf dem Land von den Eltern geschlossen.


    Dies schließt nicht aus, dass es hin und wieder zu Liebesheiraten kommt. Doch dies dürften eher die Ausnahmen gewesen sein. Zumal das Denken der damaligen Zeit wesentlich weniger idividualistisch ausgerichtet war, wie heute. HEUTE zählt das Individuum und seine Gefühle extrem viel, in unserer Gesellschaft wird vornehmlich das EGO gepflegt, so dass Verliebtheiten ein viel größerer Platz zukommt. In der Antike dürfte jedoch das Kollektiv der Familie, der Sippe, der Gemeinschaft stärker im Mittelpunkt gestanden haben. Denn ohne dieses kam man in diesen Gesellschaften nirgendwo hin.

    Der Senator hatte auf seinem täglichen Gang in die Stadt einen kleinen Umweg zum Haus des Consuls eingeschlagen, dieses zu einer angemessenen Zeit erreicht und war dann vor die Porta getreten. Ein Sklave, welcher ihn begleitete klopfte an die Türe und teilte dem Ianitor mit, als geöffnet wurde, dass der Senator den Consul sprechen wolle. Es handele sich um eine Angelegenheit, in welcher Senator Decimus Meridius die Meinung des Consuls einzuholen wünsche. Genauer eigentlich jedoch um einen Antrag, welchen er im Senat einzubringen gedenke.

    Quelle: http://www.spiegel.de/wissensc…sch/0,1518,537086,00.html


    Die Wege der Götter waren in der Tat unergründlich. Meridius hatte dies in seinem Leben mehrmals erlebt und er gestand sich ein, dass er sie bis heute nicht wirklich verstand. Sie wollten Hingabe, Anbetung, Opfer, doch diejenigen, welche sich ihnen hingaben, konnten nicht immer damit rechnen, in ihrem Leben daher besser dazustehen als andere. Das Unglück scherte sich ein Dreck darum, wie religiös man war.


    "Ich werde Dir das Schreiben noch heute zukommen lassen. Dann kannst Du abreisen, wann immer es in Deine Pläne passt. Auch wenn ich mich natürlich freuen würde, wenn Du noch ein paar Tage hier in Rom bleiben würdest. Deinen Geschwistern wäre dies mit Sicherheit ebenfalls recht."


    Er lächelte aufmunternd und erhob sich dann.


    "Du wirst heute Abend an der cena teilnehmen?"

    Der Sklave konnte also Griechisch. Immerhin etwas. Und ausreichend genug, dass man ihn gründlich befragen konnte, was der Senator in jedem Fall tun würde. Er wandte sich jedoch vorher an den anderen Sklaven, welcher die Habseligkeiten des Parther mit sich führte.


    "Was ist mit seinem Schwert?"


    Und setzte hinzu:


    "Es ist besser, wenn ich es an mich nehme."


    Dann trat er näher auf den Parther hinzu, musterte ihn von Kopf bis Fuß und ging einmal um ihn herum. Er war von kräftiger Statur, den Soldaten konnte man in seiner Haltung spüren. Es war die Frage, ob es wirklich sinnvoll war, einen gefangenen Soldaten im Haushalt unterzubringen. Womöglich war er auf einem Landgut besser aufgehoben. Zumal nicht sicher war, wie er hier in der Stadt von Nutzen sein könnte.


    "Was hast Du mit ihm vor?"


    fragte er Seiana und wandte sich dann wieder an diese.

    Was sollte man also jetzt von diesem Rennen halten? Der Senator war noch unentschlossen. Und im Grunde war es doch wie jedesmal: Die Wagen der Aurata boten einen harten Kampf, gaben keinen Zentimeter auf, verloren jedoch das Rennen. Sieger waren wie häufig die Langweiler.


    "Man kann uns nicht vorwerfen, wir hätten nicht gekämpft."


    sprach er zu Scaurus und Octavius. Dann blickte er auf die Rennstrecke und suchte Arius, welcher sein Gespann gerade auslaufen ließ. Die Ehrenrunde hatten sie alle verdient und den Applaus und die Zurufe der Menschenmenge sowieso.


    "AURATA!"

    riefen die Anhänger der GOLDENEN immer noch. Noch waren sie zufrieden, jedoch mehr über den Kampf, welcher ihnen geboten wurde, als das Ergebnis. Ein zweiter Lauf stand noch aus.

    So ging es also jetzt um Alles oder Nichts, um Vinum oder Aqua. Die Gespanne kamen in ihre letzte Runde. Und in dieser würde jeder Fehler unwiderruflich bestraft werden. Noch lagen die Wagen so eng beieinander, dass im Grunde alles möglich war. Oder auch wieder nicht. Der Senator konnte daher kaum hinsehen und musste doch. Würde sich Quintus Arius noch einmal verbessern? Würde Helios noch den Sieg einfahren, seinen Platz halten oder noch einen Platz verlieren?


    "Komm schon! Komm schon!"


    sprach er beschwörend und erhob sich dann, wie alle Zuschauer im Circus Maximus. Schon seit langem hatte es kein so spannendes Rennen gegeben. Schon seit langem war der Ausgang so ungewiss. Und doch hatte er das Gefühl, dass es am Ende nicht reichen könnte ...


    Die Menge der Aurata-Anhänger skandierte:


    "AURATA VICTRIX!"

    Meridius hörte den Ausführungen seines Neffen aufmerksam und geduldig zu. Sein Verlust musste ihn wahrhaft schmerzen und Meridius konnte in der Tat mitfühlen. Hatte er nicht selbst jahrelang Iulia als verloren geglaubt gehabt? Hatte er nicht selbst seinen Vater früh verloren? Und nun seinen Sohn? Verlust war eine Konstante im Leben der Decima. Irgendeiner der Ihren litt immer, und mit ihm die gesamte Familie.


    Einzig die Tatsache, dass Drusus jahrelang in Germanien gewesen war, machte ihn dann doch stutzig. Wieso hatte er davon nichts mitbekommen? Keinen Brief? Keine Information? Er war Statthalter von Germanien gewesen und hatte nicht einmal gewusst, dass sein Neffe in der selben Provinz gelebt hatte.


    "Du hättest Dich bei mir melden können, als ich noch Statthalter von Germanien war. Auch wenn ich verstehen kann, dass Du die Brücken zur Familie abbrechen wollltest."


    Er sah seinen Neffen ermutigend an.


    "Es ist jedenfalls gut, dass Du den Kontakt jetzt wieder gesucht hast."

    Nun denn, würde Germanicus Sedulus seine Quaestur im Bett seiner Gemahlin verbringen und den Herd der Heimat und vertraute Gefilde der Herausforderung vorziehen, sich wirklich nützlich zu machen. Die Germanici hatten wie immer den einfachen Weg gewählt, die Flavier verhindert, dass ihnen jemand in Hispania auf die Finger sah.


    'Optimales Ausnutzen seiner Kentnisse' hatte es Senator Flavius Gracchus genannt. Meridius rollte mit den Augen. Welche Kenntnisse hatte Sedulus? Die eines Tribunen. Tribune rannten in Germanien mehr als dreißig herum. Auf einen mehr oder weniger kam es dann auch nicht mehr an. Nicht in Germanien. In Hispania sah die Sache da schon anders aus. Und die Ehe des Sedulus wäre mit Sicherheit nicht gefährdet, wenn er ein Jahr in den Dienst Roms stellen würde. 'Sittlicher Erhalt römischer Werte!' Selten hatte er eine dermaßen schwachsinnige Argumentation gehört. Als ob Sedulus "fremd..." würde, wenn er ein Jahr nicht am Rockzipfel seiner Gattin hinge. Wäre dies die Hauptsorge Roms, Legionslegate und Statthalter dürften nur mit ihren Gattinnen an der Seite in die Provinzen geschickt werden. Und um den Zustand der Legionen, in denen ein Heiratsverbot galt, müsste man sich grundsätzlich Sorgen machen.


    "Nun denn..."


    sprach Meridius zu seinem Nebensitzer.


    "Ich bin gespannt, welchen Nutzen Germanicus Sedulus für das Imperium sein wird. In einem Jahr wissen wir mehr."

    Was für ein Rennen! Meridius grinste breit über das ganze Gesicht. Endlich lag einmal ein Wagen der Aurata vorne und hatte Aussichten, das Rennen sogar zu gewinnen. Doch noch dauerte das Rennen zwei Runden, und ... Der Senator wollte er nicht verschreien, oder heraufbeschwören, doch im Gewinnen hatten die Lenker der Aurata keine Erfahrung. Helios war es durchaus zuzutrauen, das Rennen noch wegzuwerfen. Dass die Pferde schwächeln würde, war jedoch ausgeschlossen. Nicht seine Pferde, nicht die Pferde seines Gestüts. Unsummen hatte er aufgewand, eine Zucht aus dem Boden gestampft, die es in Hispania kein zweites mal gab. Und die besten Pferde kamen nun einmal aus Hispania. Und Africa, gut, das musste er ebenfalls festhalten. Doch afrikanische Pferde waren, so weit er informiert war, heute keine unterwegs.


    "Lauf! Helios lauf!"


    schrie er und nahm dann wieder Platz. Jetzt hieß es Daumen drücken. Und auch hoffen, dass es vielleicht Arius gelang, von hinten die anderen Gespanne anzugreifen, so dass sie sich auf ihn und nicht den führenden Helios konzentrieren mussten. Jeder Angriff, jeder Nadelstich, den Arius ausführte, war ein Gewinn für Helios.


    AURATA VICTRIX!