Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/7931/sklave08cr9.jpg]


    Derweil war wirklich eine schöne Zeit vergangen, so dass sich Cineas in sein Schicksal ergab. Der Herr hatte zwar gesagt 'Es eilt!', 'Spute Dich!' und 'Besteh darauf, dass Du den Consular gleich sprechen kannst!', doch konnte er ja nun wirklich nichts dafür, wenn dieser ihn einfach warten ließ. Sei es drum, das Problem war nicht seines und so hatte er einfach in der Küche gewartet und dem Personal beim Werkeln zugesehen. Eine der Sklavinnen war echt süß...

    Kaum wenig später trat Titus ein und kam direkt auf ihn zu. Er hatte sich, wie es schien in einen Soldaten verwandelt. Zumindest erkannte dies der Blick des ehemaligen Legaten. Mit einem dankbaren Lächeln nickte er.


    "Salve!"


    antwortete er.


    "Gut, dass Du es einrichten konntest, zu kommen."


    Er musterte Titus vom Scheitel bis zur Sohle. Er sah ganz passabel aus. Nun gut, er war in der Flotte und hatte einen längeren Fußmarsch hinter sich.


    "Wie geht es Deinem Kommandeur?"


    fragte er, immerhin war dieser sein Klient.

    Der Senator hatte sich in den Garten, genauer in die Diana-Laube zurückgezogen, um ein paar Sonnenstrahlen aufzufangen, welche an diesen ersten Frühlingstagen den Winter zu vertreiben begannen. Zu diesem Unterfangen hatte er sich mit einer Abschrift der acta diurna versehen und auch eines dieser unabhängigen Schundblätter, welche in den tabernae unter der Ladentheke verkauft wurden, der imago hatte seinen Weg hierhergefunden. Nicht dass sich Meridius viel daraus machte, doch in unsicheren Zeiten wie diesen, hatte man sein Ohr vorsorglich in alle Richtungen geöffnet. Interessiert las er sich durch die Artikel, schüttelte hier und da den Kopf, konnte an manchen Stellen zustimmen, musste an anderen abwinken. Die Spekulationen gingen - auch in der acta diurna - in alle möglichen Richtungen. Selbst sein Name war genannt worden. Was wäre wenn ...


    Die Götter mochten verhindern, dass dem Caesar etwas zustieß!
    Gleich am Folgetag wollte er dafür opfern gehen.

    Macer war richtig informiert gewesen. Die aurata hatte in der Tat Wagen in Alexandria eingesetzt. Wenn auch nicht sehr erfolgreich.


    "Ja, wir hatten einige Wagen vor Ort. Allerdings fuhren wir keine Erfolge ein. Das ganze Unternehmen war eine kostspielige Aktion, von den nervenaufreibenden Schiffspassagen will ich gar nicht reden. Nicht auszudenken, was passiert, wenn ein Schiff mit einem Gespann an Bord in einen Sturm gerät. Gute Gespanne sind kaum bezahlbar. Es würde unsere Bemühungen um Jahre zurückwerfen ..."

    Zitat

    Original von Narrator
    "Senator Meridius, wolltest du dich nicht mit vollem Einsatz der Suche nach deinem vermissten Cousin im Osten widmen? Ich denke, eine vorherige Reise ins Illyricum lässt wertvolle Zeit verstreichen."


    Der Consul sprach Meridius direkt an. Dieser nickte kurz und erwiderte dann:


    "Ehrenwerter Consul. Parthien liegt weit im Osten. Wenn ich heute Boten absende, um Nachrichten in den Osten zu befördern, wird die Delegation längst wieder aus dem Illyricum zurücksein, ehe die Nachricht im Osten ankommt."


    Er sah kein Problem darin, beide Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Es war eine Frage der Koordination und Planung. Als ehemaliger Legatus Legionis und Legatus Augusti Pro Praetore nahm er an, beides koordiniert zu bekommen.


    "Doch ganz wie es der Senat wünscht. Ich bot meine Hilfe an. Wenn sie nicht erforderlich ist, wird die Mission auch von Senator Matinius und Octavius zu unser aller Zufriedenheit ausgeführt werden können."

    Meridius nickte.


    "Ich danke dem Senat. Bevor ich mich jedoch an die Arbeit mache, muss ich wissen, wie weit meine Vollmachten gehen. Und was habe ich konkret unter Nachforschungen zu verstehen? Gehen meine Vollmachten über das Verfertigen von Schreiben hinaus? Bin ich befugt von Amtsträgern Auskunft verlangen zu können? Kann ich mit der Unterstützung von Amtsträgern rechnen? Und beinhaltet meine Mission eine Reise in den Osten, falls dies notwendig werden sollte?"


    Er hatte einige Fragen, welche sich ihm auf die Schnelle aufdrängten. Als ehemaliger Legatus der kaiserlichen Legionen dachte er diesbezüglich praktisch und aus der Sicht eines Administrators. Den finanziellen Aspekt sprach er noch nicht an. Würde eine Reise von Anfang an ausgeschlossen sein, ständen etwaige Kosten auch nicht zur Debatte.

    Zitat

    Original von Titus Tranquillus
    "Schaut ihn euch an, verehrtes Publikum! Da steht er, ein griechischer Jüngling. Er ist besonders wachsam und kinderlieb, kann zweisparachig lesen und schreiben und ist treu bis ins Mark. Seht gut her, ihr Quiriten! Gesund und munter ist der Knabe - heb die Arme und dreh dich einmal! Wohl kann er zupacken, doch wäre eine solche Tätigkeit für einen Geist wie seinen wahrlich eine Verschwendung von Ressourcen. Das Startgebot liegt bei schlappen vierhundert Sesterzen, meine Damen und Herren. Nur vierhundert für diesen Prachtpurschen!"


    Der Senator war über den Markt geschlendert um sich hier und da etwas umzusehen, als er die eindringliche Stimme des Titus Tranquilius zu hören bekam. Wie es schien, war einmal mehr neue Ware auf dem Sklavenmarkt eingetroffen und die Ware des Titus Tranquillius war meist von gehobener Qualität. Auch wenn sich in den letzten Monaten immer mehr Sklaven von schlechterer Qualität eingeschlichen hatten. So zumindest munkelte man hier und da.


    Ein griechischer Jüngling? Kinderlieb? Zweisprachig? Dies klang vielversprechend. Zumindest dahingehend, dass man sich den Burschen einmal näher ansehen konnte. Er war zumindest nicht dumm wie Brot, lernfähig und hatte eine Zukunft. Sicher konnte man ihn für unterschiedliche Aufgaben ausbilden und dann würde er von langem Nutzen sein.


    Meridius trat näher.

    Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Er flüsterte einem Sklaven zu Meridius rufen zu lassen, da er ihm persönlich sein Beileid ausdrücken wollte, bevor er sich in seinem Cubiculum umziehen wollte. Dort sollte sich noch die passende Kleidung befinden.


    Mitten im Trubel der Trauerfeierlichkeit wurde Meridius gemeldet, dass Decimus Verus eingetroffen war und ihn sprechen wolle. der Senator dachte einen Moment nach, beschloss dann aber, dass es keine Veranlassung gab, weswegen Titus nicht so wie er war das Atrium betrat. Bisher waren zum Großteil nur Familienangehörige und ein paar Sklaven anwesend. Es machte also nichts aus, wie Titus erschien. Förmlichkeiten, sicher waren sie angebracht, doch waren sie auch eine große Familie.


    "Er soll einfach reinkommen..."


    flüsterte er dem Sklaven zu und lächelte dann den anderen Verwandten dankbar zu. Es war gut, dass sie gekommen waren.

    Zitat

    Original von Cnaeus Flavius Lucanus
    Schon leicht plattfüßig watschele ich, allerdings ohne zu schlurfen, hinter dem Sklaven her, der mir den Weg zum Arbeitszimmer des Senators zeigt. Mal sehen, was mich erwartet - ob ich ihn schon einmal gesehen habe? Ich hätte mich über die einzelnen principes informieren sollen, gibt es nicht Dossiers über die verschiedenen wichtigeren und unwichtigeren, aber wohl kommenden Männer Roms bei uns in der Bibliothek? Naja, zu spät, was soll's. :)


    Der Senator empfing den Besucher, nachdem man ihm mitgeteilt hatte, dass er eingetroffen war. Er erhob sich von seinem Schreibtisch und ging dann auf diesen zu. So weit er sich erinnern konnte, hatte er ihn noch nie gesehen, auch wusste er nicht genau, wo er ihn einzuordnen hatte.


    "Sei gegrüßt, Flavius!"


    sprach er und lud ihn dann mit einer Handbewegung ein, sich auf einer bequemen Sitzgelegenheit niederzulassen.


    "Womit kann ich Dir behilflich sein?"

    Zitat

    Original von Decima Lucilla
    Sie reckt sich und streicht Meridius über die kurzen Haare. "Jetzt ist die Zeit des Fallens, aber das Streben wird schon bald wieder kommen." Sie lächelt überzeugter, als sie selbst ist.


    Ihre Worte hallten in seinen Gedanken nach. Sie hatte sicher recht. Liebevoll ergriff er ihre Hand, mit welcher sie durch seine Haare gestrichen hatte und nahm diese dann an seine Lippen. Mit einem sanften Kuss brachte er seine Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, dass sie gekommen war.


    "Du hast Recht. Das Leben wird weitergehen."


    Er lächelte. Seine Schwester hatte ihm einmal mehr die Energie gegeben, welche er schmerzhaft zu vermissen glaubte.


    "Es ist vielleicht nicht der richtige Moment, doch wann ist dieser überhaupt. Kurz bevor Maximian starb, wurde mir und Iulia ein Sohn geboren. Vor lauter Trauer und Kummer hatte ich noch nicht die Zeit es Dir zu sagen."


    Einen Moment hielt er inne, ehe er fortfuhr.


    "Ich sollte Maximian in Erinnerung behalten, meine Energie jedoch auf die Zukunft richten. Optatus hat das Leben vor sich. Er soll einen Vater haben, der sich zuerst um ihn kümmert. Dann um alles andere."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Eine ersten guten und engagierten Eindruck hatten schon viele bei Macer hinterlassen, häufig war er aber doch recht bald enttäuscht worden. Vielleicht waren seine Ansprüche zu hoch, vielleicht die Arbeit doch nicht so spannend, wie es den Neulingen am Anfang schien. "Nun, ich werde von meiner Seite aus tun, was zu tun ist", gab er daher recht neutral zurück. "Fähige Leute unterstütze ich gerne und behalte sie auch gerne langfristig. Wir werden sehen, wie er sich entwickelt und wo er sein Glück findet. Wenn er viel vor hat, ist die Arbeit für die Cura Aquarum sicher nicht mehr als eine Zwischenstation." Auch wenn der Beruf eines Aquarius sicher nicht gerade ein geniales Sprungbrett für höhere Aufgaben war.


    Meridius nickte. Sein Freund hatte sicher recht. Und es stand auch ausser Frage, dass er seinen Verwandten nicht unnötig hinhalten würde, wenn es sich zeigen sollte, dass er zu höheren Aufgaben befähigt war.


    "Werden Deine Wagen bei den kommenden Spielen antreten?"


    Meridius dachte daran, einmal alle Wagen der Aurata einzusetzen. Einzig über die Strategie war er sich noch nicht sicher. Dass auch Macer seine Wagen einsetzen würde, war ebenfalls fast sicher. Doch wissen konnte man es nicht.

    Nun gut. Den Überbringer der Botschaft nach weiteren Informationen zu befragen, schien unter diesen Umständen wenig Sinn zu machen. Meridius blieb nichts anderes übrig als den status quo zu akzeptieren und das Beste aus der Lage zu machen. Was aus den beiden großen Corbita werden sollte, wusste er zwar im Moment noch nicht, aber es würde sich schon eine Lösung finden. Zu seiner Zeit.


    "Ich danke Dir."


    sprach er zu dem Mann und griff dann in seine Börse, welche er unter dem Stoff getragen hatte. Einige Sesterzen Trinkgeld für die zuverlässigen Dienste konnten sicher nicht schaden.


    "Falls Du von dem Absender des Schreibens neue Informationen erhälst, würde ich mich freuen, wenn Du sie mir zukommen lässt."


    Sim-Off:

    -->WISIM

    Wagenrennen hatten ihn schon immer begeistert. Nicht umsonst hatte er daher eine kostspielige Pferdezucht aufgebaut und die Leitung der factio aurata übernommen. Dass die Mühen sich jedoch bis heute nicht ausgezahlt hatten, belasteten ihn dann doch sehr. Gute Pferde zu züchten war das eine. Und Hispania lieferte mich Sicherheit die besten Pferde des Imperiums. Doch aus guten Pferden auch erfolgreiche Gespanne zu formen, war etwas ganz anderes. Diese Herausforderung war gewaltig. Und dem Geheimnis diesen Erfolgs war er noch nicht auf die Schliche gekommen. Sei es drum. In Anschluss an die Rennen, würde er so oder so eine Mitgliederversammlung der aurata einberufen. Egal, wie die Rennen ausgingen.


    Meridius bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmenge. Besser gesagt taten dies die Sklaven, welche er dafür eingeteilt hatte. Ob er Lucilla sehen würde? Mit Sicherheit. Als Gattin des Veranstalters ließ sie es sich sicher nicht nehmen im Blick der ganzen Stadt zu sitzen. Sie hatten schon immer einen Hang dazu gehabt, sich in Szene zu setzen. Und waren es noch so gewagte, farbige Kleider. Tante Drusilla hatte da mit Sicherheit ihren ganzen Einfluss zur Geltung gebracht.


    Lucilla. Mit großer Wahrscheinlichkeit feuerte sie die Blauen an. Egal, sollte sie. Die Blauen anzufeuern war nie eine Kunst gewesen...

    Auch Meridius nickte, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde. Hatte er doch tatsächlich die Abstimmung verpasst. Sei es drum, jeder wusste, dass er uns seine Familie immer zum Kaiserhaus gestanden hatten. Und sie würden es auch in Zukunft tun.


    "Wenn der Senat meine Mithilfe wünscht, kann er sie haben.
    Es wäre mir eine Ehre der Delegation anzugehören."


    Meridius blickte zu Agrippa, seinem alten Freund aus Hispania. Die Provinz hatte den alten Kaiser unterstützt, sie würde auch den neuen Kaiser unterstützen.

    Auch Meridius hatte den Aurelier bisher als einen fähigen Mann in Erinnerung. Sie waren sich einige mal begegnet, schon bei seiner vorherigen Wahl hatte er ihn unterstützt und er sah nicht, warum er dies diesesmal nicht ebenfalls tun sollte. Den Worten des Consulars Vinicius Hungaricus konnte er daher nur zustimmen.


    "Diese Hallen haben in der Tat schon viele Reden gehört. Und die längsten waren nicht immer die Besten.
    Aurelius spricht durch Taten. Und Männer der Tat braucht Rom. Meine Unterstützung hat er ebenfalls."


    Damit war die Sache für ihn klar.

    Zitat

    Original von Narrator
    Der Blick des Consuls wandert zu Senator Decimus Meridius.


    "Senator, du würdest dich dieser Sache widmen wollen? Im Namen des ganzen Senates, versteht sich und mit den beiden Consuln an deiner Seite und jeder nötigen Unterstützung. Nicht wenige von uns standen selbst an der Spitze von Legionen. Gerade deswegen möchte ich die Angelegenheit nicht persönlich neben meinen übrigen Pflichten erledigen müssen."


    Ein strafender Blick trifft den Mann aus dem Palast. Die Kanzlei des Kaisers hatte zu deutlich gezeigt, was passiert, wenn man so eine Angelegenheit nur nebenbei behandelt.


    Meridius erhob sich, ehe er antwortete.


    "Es ist mir ein persönliches Anliegen und auch eine Pflicht, dieser Sache nachzugehen. Wenn mich der Senat zudem offiziell damit beauftragt, dann werde ich nicht ruhen, ehe ich Senator Decimus Livianus ausfindig gemacht habe."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Du meinst Scaurus?" fragte Macer. "Na, der hat mich ja ziemlich überrascht. Steht da so einfach in meinem Büro, ist mit dir verwandt und ich wusste von nichts. Und davon, dass du ein Auge auf ihn hast, hat er auch nichts gesagt. Eher im Gegenteil. Das übliche von wegen auf eigenen Beinen stehen und selber seinen Weg machen, was junge Leute eben erzählen." Zu den Arbeitsleistungen konnte Macer ohnehin noch nicht viel sagen, dazu war er noch nicht lange genug da.


    Meridius lächelte. Es war in der Tat so, dass die meisten die Dinge ersteinmal auf eigene Faust regeln wollten. Erst wenn dies nicht reicht, kamen sie zu ihren Patronen oder Verwandten und baten diese dann um Rat. Es war ein altes Spiel.


    "Nun, ich wäre Dir dankbar, wenn Du Dich um ihn kümmern würdest. Er macht mir den Eindruck eines fähigen Mannes, der seine Arbeit zuverlässig und beständig erledigt. Mit etwas Glück und der richtigen Unterstützung kann er es weit bringen. Die richtige Unterstützung könnte er bei Dir erhalten, ich sorge dann für das Glück ..."

    Der Menn zögerte, rückte das Schreiben dann jedoch heraus. Meridius nahm es entgegen, öffnete es langsam und erkannte am Siegel, dass es von Ioshua Hraluch stammte. Seinen Geschäftspartner, welcher spurlos verschwunden war. Zum Glück hatte Meridius noch nicht in das gemeinsame Geschäft investiert gehabt. Wenn man von den beiden riesigen Corbita absah, welche im Hafen von Ostia vor sich hindümpelten und nicht zum Einsatz kamen. Man musste es sich vorstellen: Meridius hatte eine kleine Flotte erworben und diese lag tatenlos herum, weil der Betreiber abgesprungen war.


    Die Schrift war krakelig, beinahe unleserlich geschrieben uns sie kostete den Senator alle Mühe sie zu entziffern. Weite Reise, Hauptkontor in Hamad abgebrannt, politische Intrigen, Osten, Indien ... Meridius ließ den Brief sinken und dachte angestrengt nach. Das Geschäft mit Hraluch konnte er wohl vergessen. Selbst wenn er aus Indien wieder zurückkam, dauerte das Jahre.


    "Du weißt um den Inhalt des Schreibens?"


    fragte er den Mann, welcher ihm das Schreiben ausgehändigt hatte.

    Zitat

    Original von Cnaeus Flavius Lucanus
    Natürlich nimmt die Bedeutung der Patronage in der Kaiserzeit ab


    Ich widerspreche. Bzw. Dahlheim widerspricht. ;)


    Es geht um die Sicherung der Loyalität von Provinzen und Städten gegenüber Rom. Das ist das wichtigste Interesse, das Rom hat. Das Interesse der Provinzen und Städte besteht darin, Fürsprecher und Unterstützer in der römischen Eliten zu haben.


    Und ab hier zitiere ich:


    "Die amtliche Machtausübung des Staates wird also ergänzt durch die private der politischen Eliten, die sich aus ihrer sozialen Überlegenheit speiste. Dabei eröffnete die mit der Monarchie gegebene Konzentration der amtlichen Entscheidungsfindung neue Möglichkeiten der Einflußnahme: Nunmehr bemaß sich das Gewicht des Einflusses eines Patrons, an der Bedeutung, die ihm vom Kaiser aufgrund seiner Verdienste zugesprochen wurde. In der Sache verband beide, Patron und Kaiser, das gemeinsame Interesse an der Stabilität der Herrschaft und der Loyalität der Provinzen. Die Gemeinsamkeit bestimmte den dauerhaften Erfolg ..." (Dahlheim, S.103)


    Der große Unterschied in der Kaiserzeit besteht darin, dass Patrone nur noch Städte unterstützen können. Provinzpatronate falle weg und die waren zu Zeiten der Republik noch möglich. Kurz: Das Stadtpatronat ist eine Mittel der Stabilität und der Bindung von Städten, Patronen (die wiederrum Klienten des Kaisers sind) an den Kaiser selbst. Die Kaiser treten dabei natürlich verstärkt selbst als Patrone auf, das bedeutet aber nicht, dass die Einbindung der anderen Eliten nicht mehr notwendig wäre. Im Gegenteil: Wenn man sie beschäftigt, sind sie ruhig. ;)