Beiträge von Maximus Decimus Meridius

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    Original von Cnaeus Flavius Lucanus
    "Salve, Senator" grüße ich mit einer Verbeugung zurück. "Ich fungiere quasi als Herold für die kommenden Equirria, die unter dem Aedilen Germanicus Avarus ausgerichtet werden. Davon hast Du sicherlich schon Nachricht erhalten." [:D]


    Mit einer neuerlichen Verbeugung halte ich ihm mit ein wenig Schwung die vorbereitete Einladung hin: ...


    Meridius hatte in der Tat schon davon gehört. Er nahm das Schreiben jedoch entgegen und überflog die Zeilen. Dann rollte er es wieder zusammen.


    "Ich danke Dir für das Zustellen der Einladung. Unsere Factio wird sich in jedem Fall an den Rennen beteiligen. Es wird uns eine Ehre und Herausforderung sein. Gibt es noch etwas was wir beide regeln müssen, oder reicht es, wenn ich die Bestätigung unserer Teilnahme zum gegebenen Zeitpunkt zusende?"

    Caius war eingetreten und hatte sich dann vor Meridius aufgestellt. Offensichtlich brauchte er den festen Stand, oder Boden unter den Füßen, um seine Rede halten zu können.


    "Nimm erstmal Platz!"


    antwortete der Senator und unterstrich die Aufforderung mit einer Handbewegung. Dann winkte er einen Sklaven herbei, welcher im Hintergrund gestanden hatte und forderte diesen auf Wein herbeizutragen. Nach einigem Nachdenken kam er dann zur Sache.


    "Wie lange machst Du die Arbeit des Aquarius schon?"

    Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    "Wie ich hörte hast du Nachwuchs bekommen. Alles gute. Wie geht's dem kleinen Mann?" fragte er interessiert.


    Der Octavier fragte nach Meridius Nachwuchs, was dieser mit Wohlwollen quittierte. Darüber vergas er fast, dass er ihn im Feilschen um den Sklaven überboten hatte.


    "Danke der Nachfrage. Dem Kleinen geht es prächtig. Er entwickelt die Schönheit seiner Mutter mit dem Durchsetzungsvermögen seines Vaters. Oder sollen wir es Sturheit nennen?"


    Er lachte.


    "Es vergeht jedenfalls zur Zeit kaum ein Tag und auch keine Nacht, an dem er sich nicht lauthals bemerkbar macht."


    sprach es und machte sich dann selbst bemerkbar.


    "1000 Sesterzen!"

    "Ich schlage Germanicus Sedulus für Hispania vor."


    sprach Meridius.


    "Aus dieser Provinz hörten wir in der Vergangenheit unterschiedliches, mal Gutes, dann wieder weniger gutes, die letzten Unruhen sind nicht allzulange her ... Germanicus Sedulus könnte dem dortigen Proconsul unter die Arme greifen und uns gleichzeit Rückmeldung darüber geben, wie die Maßnahmen des Statthalters wirken und vor allem ob sie greifen. Ich denke er ist mehr als geeignet, immerhin bewies er schon als Tribun, dass er Dinge tatkräftig angehen kann. Und der Senat kann sich durchaus auch einmal zuerst um seine eigene Provinzen kümmern, ehe er die fähigsten Männer wieder in kaiserliche Provinzen sendet."

    Meridius lachte. Private Interessen. Wenn die I. in Italie stehen würde, sicher, dann könnte man ihnen das vorwerfen, doch ansonsten? An dem Punkt war jedoch etwas dran und so dachte der Senator erst eine Weile nach, ehe er die Frage seines Freundes beantwortete.


    "Du hast vermutlich recht. Vielleicht sollten wir uns keine Legion raussuchen und auch keine Provinz ansteuern. Wie wäre es denn mit Misenum? Dem Flottenstützpunkt? Annaeus Florus, mein Klient, ist dort Kommandeur. Wir könnten es so hindrehen, dass die Idee von uns dreien stammt. Keiner wird übervorteilt. Es besteht kein weiteres Interesse sich eine Legion unter den Nagel zu reißen. Es ist weit genug weg von Rom, hat mit den Soldaten der Flotte aber auch genug Zuschauer vor Ort. Widmen wir die Spiele dem kaiserlichen Haus."

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    Nachdem Cineas, der cursor des Senators, erst ein Schreiben bei den Aureliern abgegeben hatte, erreichte auch das Anwesen der Octavier und gab auch hier einen Brief ab. Dann machte er sich wieder auf den Heimweg.


    Caius Octavius Cato
    Casa Octavia- Roma



    Meridius Cato salutem dat.


    Anlässlich der stattfindenden Wagenrennen berufe ich als princeps factionis der factio aurata eine Versammlung aller sodalis ein. Diese soll ANTE DIEM VIII ID MAR DCCCLVIII A.U.C. in der Casa Decima Mercator auf dem Mons Esquilinus stattfinden. Weibliche Begleitung und Angehörige können mitgebracht werden. Es wird einen entsprechenden Empfang geben. Die Gespräche finden in dessen Rahmen in einem seperaten Raum statt. Ich hoffe, Dich unter den Teilnehmern zu sehen. Dein Vater wird ja leider nicht an der Versammlung teilnehmen könne, da er zur Zeit in Germanien verweilt. Umso mehr rechne ich mit Dir.


    Gehab Dich wohl.


    ANTE DIEM IV NON MAR DCCCLVIII A.U.C.
    (4.3.2008/105 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


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    Cineas, der cursor des Senators, brachte im Laufe des Tages ein Schreiben und gab es ab. Den Weg zum Anwesen kannte er schon recht gut, war er doch erst vor Kurzem hier gewesen. Dann machte er sich wieder auf den Weg. Er hatte noch andere Briefe zuzustellen.


    Marcus Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia - Roma



    Meridius Corvino salutem dat.


    Anlässlich der stattfindenden Wagenrennen berufe ich als princeps factionis der factio aurata eine Versammlung aller sodalis ein. Diese soll ANTE DIEM VIII ID MAR DCCCLVIII A.U.C. in der Casa Decima Mercator auf dem Mons Esquilinus stattfinden. Weibliche Begleitung und Angehörige können mitgebracht werden. Es wird einen entsprechenden Empfang geben. Die Gespräche finden in dessen Rahmen in einem seperaten Raum statt. Ich hoffe, Dich, Aurelius Sophus und Aurelius Ursus unter den Teilnehmern zu sehen. Benachrichte sie bitte in meinen Namen und richte ihnen meine Grüße aus.


    Gehab Dich wohl.


    ANTE DIEM IV NON MAR DCCCLVIII A.U.C.
    (4.3.2008/105 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


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    Zitat

    Original von Caius Decimus Scaurus
    Freudig klopfte ich an die Tür zu seinem officium.


    Scaurus musste ein wenig warten, denn der Senator war gerade dabei ein paar Dinge mit Sextus zu besprechen. Sextus der Veteran der zweiten Legion, einer der vertrauten Offiziere, als Meridius noch Legatus in Germanien gewesen war. Und so dauerte es und dauerte, auf das erste Pochen reagierte niemand. Erst später, Scaurus musste es wie eine Ewigkeit vorgekommen sein, hörte er Stimmen und dann Schritte von innen, welche sich der Türe näherte. Es war der Veteran, welcher die Türe öffnete und den jungen Decimus erblickte.


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    "Gut, dann machen wir es genau so, Legatus.
    Ich werde mich umgehend darum kümmern."


    sprach es, nickte Scaurus zu und gab die Türe dann frei, ehe er Richtung Atrium verschwand.
    Aus dem Inneren des Raumes ertönte die Stimme des Senators.


    "Ah, Caius. Komm doch rein!"

    Einige Senatoren hatten ihn doch wieder ins Gespräch gebracht, wie Meridius feststellte. Der Consul hatte sich jedoch wie es schien entschieden und plante ohne ihn. So sollte es also sein. Es war nie seine Art gewesen sich aufzudrängen, schon gar nicht im Senat. Gab es doch unzählige Sitzungen, in welchen er meistens schwieg und zuhörte. Politik war nicht seine Stärke. Oder zumindest nicht das Reden schwingen.


    "Gehst Du nachher noch in die Therme?"


    fragte er Macer leise, als er sich während der Abstimmung zu ihm neigte. Bis alle Senatoren durch waren und ihre Position angezeigt hatten, konnte es eine Weile dauern. Senatssitzungen und Abstimmungen dauerten bisweilen ätzend lange.

    Meridius saß noch nicht lange und verfolgte gerade das Opfer, als er von schräg hinten angesprochen wurde. Scaurus trat zu ihm, zusammen mit zwei Sklaven.


    "Ah, Caius. Nimm doch Platz."


    sprach er ihn an und winkte dann ab.


    "Ich bin schon froh, wenn wir unter den ersten drei ins Ziel kommen. Unseren Lenkern fehlt einfach die Erfahrung um gegen die ganz Großen zu bestehen. Und die Gespanne ... Da steckt noch eine Menge Arbeit drin. Wenn ich wüsste, wo anfangen, wäre mir mehr als geholfen. Die Aurata könnte einen Kerl gebrauchen, der das Beruflich macht. Talentierte Lenker suchen, Pferde trainieren, Gespanne zusammenstellen, Gegner beobachten, die Verwaltung übernehmen, die Teilnahme an Rennen organisieren, die Strategie mit den Lenkern durchgehen ... Einzig, man findet so einen Kerl nirgends. Und dann mache ich es. Und bei all meiner Leidenschaft für die Rennen: Mir feht das Talent. Gespanne sind keine Legionen. Sechstausend Männer kommandieren fällt mir leichter als ein Gespann siegreich ins Ziel zu bringen..."

    Die Überlegungen des Purgitiers waren gut. Für einen Trainingslauf empfahl es sich zudem die Veneta nicht unbedingt einzuladen. Wenn die Aurata-Anhänger jemanden hassten, dann die Veneta. Dies lag nicht alleine an ihrem Erfolg, sondern vielmehr an der Tatsache, dass sie diesen Erfolg überall raushängen ließen. Und die Veneta war der Rennstall der Oberen Zehntausend. Nicht so sehr aus Überzeugung, sondern viel mehr aus Berechnung und Opportunität, gehörte ihm doch auch der Kaiser an.


    "Nungut, es kann auch ein Lauf unter Ausschluss der Öffentlichkeit sein. Wobei ich davon wenig halte. Es hätte nicht die selbe Atmosphäre..."


    Er dachte nach und es kam ihm ein Gedanke.


    "Wir könnten das Rennen auch an einem Truppenstandort ausrichten. Die Strecke ist mit Hilfe der Legion oder der entsprechenden Einheit schnell errichtet. Wir haben das Publikum, in überschaubarem Rahmen, müssen nicht allzuviel organisieren, tun den Männern einen Gefallen, haben unser Rennen, eine gute runde Sache. Als ehemalige Legate stossen wir sicher auf die Zustimmung der Truppen. Und diese erhalten gegenüber dem Alltag etwas Abwechslung. Sechs Gespanne dürften dafür ausreichen."

    Den Vater des Octaviers kannte er gut.


    "Auf den Landgütern würde ich ihn zu letzt einsetzen. Er ist Grieche. Kann zweisprachig lesen und schreiben. Das heißt in unserem Fall: Er beherrscht Griechisch und Latein und ist damit mehr als gut geeignet, sowohl im Westen, als auch im Osten des Imperiums zu korrespondieren. Ich seh in ihm einen geeigneten Sekretär oder Verwalter. Vielleicht nicht unbedingt schon morgen, doch in mittlerer Zukunft. Der Bursche ist jung und kann noch viel lernen. Bis dahin kann er vielerlei Aufgaben ausführen."


    Er hatte ihn über den Klee gelobt. Das machte ihn nicht unbedingt günstiger. Sei es drum. Wozu sollte man ihn künstlich schwach reden? Gut, der Bursche war unerfahren, doch er hatte Potential. Zu vielem.


    "700 Sesterzen!"

    Meridius winkte ab. Es machte nichts, dass er in der Soldatenuniform kam. In der Legion wurden Römer zu Hunderten begraben, ohne dass man sich deswegen umzog. Und sie alle hatten das römische Bürgerrecht und kamen zum Teil aus angesehenen Familien. Die Legionen. Hätter er Lucius damals in den Osten ziehen lassen sollen? Seine Furcht und die seiner Mutter war es gewesen, dass er fallen könnte. Er hatte ihn nicht ziehen lassen. Und nun war er tot. Immerhin konnte er ihn selbst beerdigen. Und sein Grab war nicht im fernen Parthien.


    "Ich bin lange genug bei den Truppen gewesen, Titus. Auch dort gibt es solche und solche. Du solltest also nicht idealisieren, auch wenn ich weiß, was Du meinst."


    Er lächelte. Dann wandte er sich an seine Gattin.


    "Ich werde schnell nachsehen, ob Lucilla schon im Vestibulum eingetroffen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nicht zur Begräbnisfeier ihres Neffen kommt. Wenn Du solange hier die Stellung hälst ..."

    Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    Der junge Octavier tauchte plötzlich hinter dem Senator auf. "600 Sz."


    Kaum hatte Meridius sein Gebot abgegeben, hörte er auch schon eine bekannte Stimme und von hinten trat Octavius Cato an ihn heran. Was für ein Zufall, dass sich der Praefectus Castrorum hier eingefunden hatte. Meridius schmunzelte.


    "Sei gegrüßt Octavius. Dürfen Vigiles im Dienst Privatgeschäfte abschließen?"


    Er zwinkerte ihm zu.


    "Ich hoffe nicht, dass Dein Interesse an dem Sklaven von annähernd gleicher Stärke ist. Wir würden uns gegenseitig den Preis hochtreiben."


    Nun lachte er.

    Dem Senator war mitgeteilt worden, dass ein neuer Sklave im Hause eingetroffen war. Zunächst hatte ihn dies wenig interessiert, schließlich hatte der maiordomus ihm ebenfalls mitgeteilt, dass er Seiana gehören sollte, oder zumindest Serapio, so genau wusste er es selbst nicht. Als er jedoch vernahm, dass es ein Parther war, hatte ihn die Neugier gepackt. Ein Parther? Ein Gefangener des Feldzuges? Wer um alles in der Welt kaufte sich einen Kriegsgefangenen und schickte ihn dann hierher nach Hause? In das Haus eines Senators? War der Kerl ein Krieger gewesen? War er gefährlich? Wo hatte man ihn gefangen genommen? Wusste er vielleicht etwas von einem gefangen genommenen römischen Legaten, hatte es jedoch bisher niemandem erzählt? Möglich war vieles. Ihn nicht zu begutachten war jedoch sträflich. Und so begab sich der Senator umgehend in das Atrium um selbst einen Blick auf den Neuling zu werfen, ehe er sich einlebte.


    "Ich habe gehört, es ist eine neuer Sklave im Haus?"


    sprach er laut in das Atrium, als er dieses betrat. Wie es schien hatte sich Seiana gerade abgewandt, am anderen Ende des Raumes schickten sich ein paar Sklaven an, diesen Raum ebenfalls zu verlassen.


    "Wieso sagt mir niemand, dass wir einen neuen Sklaven im Haus haben?
    Kann ich ihn mir mal ansehen? Ich will wissen, mit wem ich unter einem Dach schlafe ..."


    Er schmunzelte. Nicht dass er sich Sorgen machen würde, doch es gab nichts, was es nicht gab. Sklaven sah man sich am besten gleich am ersten Tag an. Ehe man den nächsten nicht mehr erlebte.

    Es war in der Tat nicht schlecht, wenn die jungen Fahrer gefördert wurden. Und Praxis war noch einmal die beste Schule. Dies war auch bei den Legionen so. Truppen konnten noch so gut ausgebildet sein, Veteranenlegionen wurden immer als kampfstärker eingestuft. Selbst wenn sie erst seit kurzem wieder aufgestellt worden waren.


    "Nun, wir könnten durchaus in nächster Zeit ein kleineres Rennen veranstalten. Es spricht nichts dagegen. Suchen wir uns irgendeinen Anlass, ein religiöses Fest, einen Feiertag. Ich komme für die Kosten auf. Die Gespanne der aurata wären dabei. Die eurigen sicherlich auch. Und wenn ich meinen Klienten Annaeus frage, steuert dieser sicher auch die Wagen der Albata bei. Ich glaube kaum, dass die anderen Factiones fernbleiben würden."

    Der Sklave hinterließ einen guten ersten Eindruck. Meridius schätzte seinen Wert wesentlich höher ein, als der momentane Stand der Versteigerung. Er war jung, schien gebildet, wenn Titus Tranquillius nicht log, was er sich nicht leisten konnte, war dieser Grieche eine gute Investition. Der Senator hatte durchaus Verwendung für ihn.


    "500 Sesterzen!"


    gab er sein Gebot ab.


    Entweder würde er ihn als Sekretär einstellen, oder aber sonst irgendwo im Haushalt unterbringen. Sein Sohn Decimus Optatus würde mit Sicherheit eines Tages einen Aufpasser gebrauchen können. Bis dahin hätte er den Griechen weitergebildet. Und da er jung war, war dieser Gedanke kein schlechter.

    "Ich danke Dir, Consul."


    antworte Meridius und nickte dann. Dann nahm er wieder Platz. Dass die Befugnisse noch schriftlich bestätigt und ihm mitgegeben werden würden, verstand sich von selbst. Als Senator hatte er schon Einfluss genug. Mit einem entsprechenden Schreiben des Senats und der Vollmacht des Consuls gab es jedoch nur wenige Türen, welche ihm verschlossen bleiben würden.