Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    "Nun, wie gesagt. Ich muss erst mit Seiana reden."


    antwortete der Senator. Was hätte er auch sonst antworten sollen? Eine Zusage oder dergleichen lag nicht in seinem Zuständigkeitsbereich. Zudem hatte er keine Ahnung, ob die Liebe dieses Aeliers überhaupt auf Gegenliebe bei Seiana stieß. Und die Tatsache, sich zufällig auf den Traiansmärkten gesehen zu haben, bedeutete ja noch gar nichts. Man sah tausende Frauen und Männer auf den Traiansmärkten, wenn man die Augen offenhielt.


    "Mehr kann ich Dir jedoch im Moment nicht einräumen. Du kannst ihr natürlich schreiben und sie auch besuchen. Doch alles andere kommt meines Erachtens nach verfrüht."


    Mit diesen Worten erhob er sich.

    Es war früh am Morgen, als Meridius am Tempel der Iuno eintraf, um - wie er es angekündigt hatte - ihr zu Ehren und aus Dankbarkeit für die Geburt seines Sohnes Tiberius Decimus Optatus ein Opfer abzuhalten. Er hatte dafür keine Kosten gescheut und einige Münzen springen lassen. Ein Priester war bestellt worden, welcher die Zeremonie übernehmen würde und der Senator hat diesem auch zugesichert, dem Kult der Iuno eine beträchtliche Spende über 1000 Sesterzen zukommen zu lassen. Direkt in Anschluss an das Opfer war die Wein- und Brotspende vorgesehen. Profitieren würden davon vor allem die Ärmsten der Armen und jene, welche sich an diesem Morgen auf den Tempelanlagen aufhielten. Im Gefolge des Senators befanden sich daher einige Sklaven, welche die entsprechenden Güter mit sich führten. Einzig der kleine Sohn und die Gattin des Senators waren zu Hause geblieben. Aus gesundheitlichen Gründen. Der Medicus Personalis hatte nicht garantieren können, dass für die geschwächte Mutter ein längerer Aufenthalt am Tempel ohne Folgen bleiben würde ...


    Sim-Off:

    Um Teilnahme eines Priesters wird gebeten!
    Danach erfolgt die Spende!
    ;)

    Dieser Aelius hatte also vor, nach Alexandria zu gehen. Alexandria war weit weg. Und war erstmal dort, war Seiana vermutlich aus dem Sinn. Vorausgesetzt, er trat seinen Posten nicht halbherzig an. Wieder nahm Meridius einen Schluck. Dann stellte er das Glas wieder ab.


    "Nun, ich werde mit Seiana reden."


    antwortete er nach einem längeren Schweigen.


    "Wir werden dann sehen, wie es weitergeht. Was für Dich spricht, ist Deine Verwandtschaft."


    In der Tat hätte er den romantischen Spinner ansonsten schon aus dem Haus geworfen, wenn er nicht aus dem Hause der Aelier stammen würde. Kein Mensch ging aus beruflichen Gründen nach Ägypten und lachte sich kurz vor der Abreise eine Liebschaft an, welche er kaum kannte, die er aber sofort zu heiraten gedachte. Das Ganze zeugte von wenig Klarheit, noch weniger Weitsicht und nach Meridius Geschmack auch kaum von Verantwortungsbewusstsein. Doch sei es drum. Auch Lucius hatte sich seinerzeits in seine Nichte verliebt gehabt. Damals war auch jede ratio über Bord gegangen.


    "Wie lange gedenkst Du in Alexandria zu bleiben?
    Und wann geht Dein Schiff?"

    Und wie er das wollte. Das ganze kam sehr plötzlich für Meridius. Die Tatsache, dass der Aelier auch gleich um ihre Hand anhielt, anstatt sie einfach nur zu besuchen, was am Anfang ebenfalls schicklich gewesen wäre, war ein Fakt, den man mit Seiana besprechen musste. Liebe war ... Er dachte nach. Was hatte Ovid in seiner ars amatoria nochmals geschrieben? Und wie konnte der Aelier sicher sein, Liebe nicht mit Verliebtheit zu verwechseln? Nun Seiana war sicher nicht seine Tochter und er war im Grund nicht für sie verantwortlich, doch galt es alleine im Interesse der Familie das Beste für sie herauszuholen.


    "Ich werde mit ihr reden. Mit Sicherheit."


    Meridius griff nach einem Glas und nahm einen Schluck.


    "Ich würde gerne etwas über Deine Person erfahren. Ich denke, das ist in diesem Zusammenhang nicht ohne Bedeutung ..."


    Es war elementar.

    Der Aelier kam ziemlich direkt zur Sache. Meridius hatte nicht damit gerechnet. Die Anfrage musste er jedoch erstmal sitzen lassen. Decima Seiana. Sie war gerade eben erst aus Tarraco hier angekommen und hatte kaum Fuß gefasst. Woher kannte dieser Aelius sie überhaupt? Aus Tarraco? Oder waren sie sich in Rom schon einmal begegnet? Und empfand Seiana etwas für diesen Kerl? Fragen über Fragen, die es erst noch zu klären galt, ehe er auch nur einen Kommentar auf diese Frage abgab. Zumal es nicht so ganz passte, mitten in der Trauerzeit mit einer solchen Anfrage auf ihn zuzukommen. Lucius war noch nicht einmal beerdigt.


    "Nun, Aelius. Ich muss gestehen, dass diese Anfrage überraschend kommt. Ich habe Seiana erst vor kurzem gesprochen und ..."


    Er überlegte, wie er weiterreden sollte. Er kannte die Familie der Aelier, von diesem Archias hatte er jedoch bisher nie etwas gehört. Er hatte keinen blassen Schimmer, wer der Kerl war, ob er überhaupt eine gute Partie war und und und ...


    "Woher kennst Du Seiana?"

    Die kurze Information brachte nicht wirklich etwas Neues. Im Osten des Imperiums war die Lage unverändert. Und Adria schien den großen Haushalt wie bisher alleine schmeißen zu müssen. Vielleicht würde er ihr nach der Trauerzeit seine Aufwartung machen und einmal nach ihr sehen. Immerhin kannten sie sich schon lange.


    "Freut mich zu hören, dass es der Familie gut geht."


    kommentierte er kurz und sah dann zu, wie der zurückgekehrte Sklave zwei Gläser mit Wein auffüllte und diese auf dem kleinen Tischchen plazierte. Meridius nickte ihm zu und der Sklave zog sich wieder zurück.


    "Also, was führt Dich zu mir?"


    sprach er.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hatte nicht lange gezögert, als er von den Nachrichten aus der Gens Decima gehört hatte und sich zu Fuß auf den Weg zur Casa Decima gemacht. "Ist Senator Decimus Meridius zu sprechen?" erkundigte er sich, nachdem er eigenhändig geklopft hatte. Da der Senator nicht im Senat erschienen war, konnte Macer schwer abschätzen, wo er sich derzeit aufhielt.


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    Senator Purgitius Macer war ein alter Freund des Hauses und dem Ianitor daher wohl vertraut. Kaum, dass er die Türe geöffnet hatte, erkannte er ihn, nickte ihm zu und grüßte ihn.


    "Sei gegrüßt Senator. Der Hausherr ist in der Tat anwesend. Ich werde Bescheid geben, dass Du eingetroffen bist.
    Wenn Du solange im tablinum warten würdest ..."


    Er gab die Türe frei und forderte den Besucher mit einer Handbewegung auf, einzutreten.

    Das Beileid nahm Meridius gerne an. Folglich nickte er und winkte dann ab. Das Leben musste weitergehen und je mehr er sich wegen dem Tod seines Sohnes verrückt machte, umso mehr zerstörte er womöglich die Zukunft seines Zweitgeborenen.


    "Ich danke Dir."


    Nachdenklich lehnte er sich zurück.


    "Wie geht es der Familie?"


    Er hatte schon lange nichts mehr von Adria gehört und von ihrem Gatten ebefalls nicht. Es war davon auszugehen, dass der Aelius vor ihm, einiges mehr wusste. Vielleicht erzählte er ja ein wenig.

    Der Senator blickte auf, als die angekündigten Personen eintraten. Ob sie ungelegen kamen? Im Grunde nicht. Er hatte den heutigen Tag nicht viel sinnvolles hinbekommen und er war froh, wenn seine Gedanken abgelenkt wurden und er sich mit Besuchern beschäftigen konnte. Dieser Aelius war ihm zudem unbekannt, insofern interessierte es ihn, aus welchem Grund er erschienen war.


    "Sei gegrüßt, Aelius!"


    sprach er und wies mit einer Handbewegung auf einen Stuhl.


    "Nimm doch bitte Platz!"


    Dann winkte er einem Sklaven, welcher etwas Wein besorgen sollte.


    "Ich nehme an, Du trinkst einen Tropfen mit?"


    Die Frage ging an den Besucher.

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    Wieder war der Cursor der Familie hierher geschickt worden. Inzwischen kannte er den Weg recht gut. Immerhin lebte ja die Schwester seines Herrn in diesem Anwesen. Er gab das Schreiben ab und machte sich dann wieder auf den Heimweg.


    Medicus Germanicus Avarus
    Casa Germanica - Roma



    Sei gegrüßt Schwager,


    ich danke Dir für Deine Anteilnahme an meinem Verlust. Die Wege der Götter sind bisweilen unergründlich, doch wir haben uns alle mit unserem Schicksal abzufinden, wenn es sich uns offenbart. Deinen Ratschlag werde ich zu behrzigen versuchen.


    Was Deinen Geschäftsvorschlag betrifft, kann ich Dir die geforderte Liefermengen garantieren. Teil mir einfach mit, wohin die Lieferungen erfolgen sollen. Ich werde dann meinen Verwalter damit beauftragen.


    Mögen die Götter Dich und Dein Haus segnen


    ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLVIII A.U.C.
    (2.2.2008/105 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


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    Zitat

    Original von Caius Aelius Archias
    Katandas tauschte einen Blick mit seinem Herren, der kaum sichtbar nickte. Daraufhin wandte sich der Sklave wieder an den ianitor.
    »Es geht um eine Familienangelegenheit«, erklärte er schließlich ebenso undurchsichtig wie zuvor auch schon.


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Familienangelegenheit. Marcus verstand.


    "Ich werde dem Senator Bescheid geben.
    Wenn Du so lange im vestibulum warten würdest ..."

    Iulia wusste schon Bescheid. Der Maiordomus hatte einen Boten unmittelbar geschickt, nachdem Meridius vom Tod seines Sohnes erfahren hatte. Bis der Senator jedoch seine Schwester benachrichtigt hatte, war wesentlich mehr Zeit vergangen. Meridius nickte.


    "Ich habe ihr eine Nachricht geschickt"


    Einen Moment verstummte er.


    "Sie wird auf dem Weg sein."


    Zusammen mit Optatus. Doch letzteres dachte er ohne es auszusprechen. Hätte er nicht schon früher Bescheid geben sollen, dass er einen zweiten Sohn erhalten hatte? In seiner Familie wusste es noch keiner und in ein paar Tagen würde es in der Acta erscheinen.


    Sim-Off:

    ohweh, bin mal gespannt, wie wir die zeitebenen wieder zusammen bekommen ...

    Sie war also Seiana. Hatte er in diesem Fall nicht falsch gelegen. Er lächelte und nickte ihr zu und winkte dann ab.


    "Du kommst keineswegs ungelegen und fällst auch nicht zur Last."


    Mit einem Blick auf Mattaicus fuhr er fort.


    "Wir alle hier heißen Dich willkommen und freuen uns, dass Du hier bist. Ich persönlich habe gerne ein volles Haus, ich finde es schrecklich, wenn man durch ein leeres Haus zu gehen hat ..."


    Vor allem, nachdem Lucius gestorben war. Etwas Leben konnte in dieser Situation nicht schaden und Seiana konnte ihn sicher etwas ablenken.


    "Was gibt es Neues aus Tarraco? Man bekommt hier fast nichts mit!"


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    Der Ianitor musterte den jungen Burschen von Kopf bis Fuß.


    "In welcher Angelegenheit?"


    fragte er ihn. Schlißelich war heute im Haus eine Menge los und es war nicht sicher, dass der Senator Zeit haben würde. Zumal, wen genau wollte er eigentlich sprechen? Nach dem Tode des Mercato war das Haus in den Besitz des Livianus übergegangen und dieser war im Osten.

    Zitat

    Original von Caius Decimus Scaurus
    Endlich hörte ich von drinnen Schritte und mir wurde geöffnet. Aber der Sklave, der mir nun entgegen getreten war, trug schwarz. Ein untrügliches Zeichen. Mein Ton war daher gesetzt.


    Salve. Ich bin Caius Decimus, Neffe des Meridius aus Tarraco. Ich wollte meine Familie sehen und mich hier niederlassen.


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Der alte Marcus verstand. In den letzten Tagen kamen so einige der Familie hier an. Da sie weit verstreut lebte, war dies jedoch nichts ungewöhnliches. Er gab die Türe frei.


    "Bitte tritt ein. Ich werde dem Senator umgehend Bescheid geben."


    Und er fügte hinzu.


    "Sein Sohn ist gestorben."

    Man hatte Meridius mitgeteilt, dass Besuch eingetroffen war. Diese Nachricht war für ihn Anlass, sein Zimmer zu verlassen, in der Hoffnung, der Besuch könne ihn ein wenig über seine Trauer hinweghelfen. Es half ja nichts, wenn er die ganze Zeit mit seinem Schicksal haderte und den Verlust seines Sohnes betrauerte.


    So betrat er wenig später das atrium und erblickte Mattiacus, sowie eine wunderschöne, junge Frau. Er meinte, in ihrem Gesicht bekannte Züge zu erkennen, konnte sie jedoch nicht sofort zuordnen.


    "Seid gegrüßt, ich hörte, wir hätten Besuch."


    sprach er, als er nähertrat und sich dabei eine Falte aus seiner Trauerkleidung strich.


    "Ich bin Decimus Meridius."


    Er wandte sich an die Besucherin und ihm fiel ein, dass er erst kürzlich Korrespondez bezüglich einer Decima hatte, welche von Tarraco nach Rom übersiedeln wollte. Bei der Dame vor ihm konnte es sich eigentlich nur um Decima Seiana handeln.

    Der Cursor des Senators lieferte folgendes Schreiben ab:


    Tiberius Duccius Lando
    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Forum Mogontacii
    Mogontiacum | Povincia Germania



    Sei gegrüßt Duccius,



    Gegen ein Geschäft zwischen unseren beiden Unternehmen spricht grundsätzlich nichts. Gerne lasse ich Dir Pferde aus meiner Zucht für die Deinige zukommen. Allerdings sollten wir noch klären, wie viele Pferde es sein sollen, welche speziell ... Suchst Du Zuchtstuten zu erwerben, oder gar einen Zuchthengst? Und welche Färbung sollen die Pferde haben? Welche Kriterien sind für Dich ausschlaggebend? Falls Du es wünschst, die Pferde vorher zu besichtigen, solltest Du die Reise nach Tarraco antreten, oder aber einen Beauftragten schicken, welcher sie in Augenschein nimmt und mit den entsprechenden Vollmachten versehen ist.


    Ich verbleibe mit einem Gruss


    ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVIII A.U.C.
    (18.1.2008/105 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


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    Sim-Off:

    --> Familienwertkarte

    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/4884/sklaveianitorfr0.jpg]


    Es dauerte eine Weile, bis im Inneren des Hauses Schritte zu hören waren. Und noch ein bisschen, bis ein Riegel zur Seite geschoben wurde und sich die schwere Türe ächzend öffnete. Das Gesicht das alten Marcus kam zum Vorschein und schließlich auch sein Körper.


    "Was kann ich für Dich tun?"


    fragte er den Mann, welcher vor ihm stand. Die Kleidung des Sklaven verriet, dass im Hause jemand gestorben war. Falls man es am immergrünen Zweig an der Türe noch nicht erkannt hatte.