Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Dieser erschien wenig später, immer noch müde von der langen Feier und mit reichlich Kopfschmerzen versehen, welche er sich durch den übermäßigen Konsum von Wein zugezogen hatte. Doch was hätte er auf der Hochzeit sonst tun sollen? Dank Adrias Gesellschaft war das Fest zumindest für ein paar Stunden kurzweilig gewesen. Die große Freude über die Hochzeit seiner einzigen Schwester hatte sich jedoch in Grenzen gehalten. Sie hatte ihr Glück gefunden, keine Frage. Doch mit wem? Meridius verdängte alle Gedanken, schwirrten diese doch nur quer im Kopf herum und taten ihr übriges um das Kopfweh noch zu verstärken.


    "Morge, Verus!"


    sprach er und bedeutete seinem Verwandten, dass er sitzen bleiben möge. Dann suchte er sich selbst einen Platz, holte kurz Atem und stürzte sich auf das was kommen mochte.


    "Also, hier bin ich. Ich sehe, dass Du gut aus Alexandria zurück gekehrt bist. Wie war denn die Überfahrt?"

    Zitat

    Original von Decima Lucilla
    Die Frau im IR ...


    Treffende Beschreibung der Zustände. Seitdem Meridius nicht mehr LAPP ist, meldet sich auch keine Sau mehr bei ihm. Von Klienten mal abgesehen, würde es niemand mitkriegen, wenn er auf seinem Landgut hinvegetieren würde.


    Was soll uns das sagen? Auch ein Kerl ist nur dann interessant, wenn er entweder für die anderen von irgendeinem Nutzen ist, oder sich aber ständig irgendwie interessant macht.


    Da macht es kein Unterschied, ob man ne Frau oder nen Kerl spielt.


    Ansonsten wunder ich mich auch dauernd, dass meine Gattin nie Besuch kriegt, keine nicht-npc Freundinnen hat und sich die sonstigen Verwandten auch immer nur zum Essen und auf Festen sehen. Männerfreundschaften entstehen so weit ich weiß auch nur beim Militär, in der Politik oder in der Factio.


    Wie gut, dass ich meine NPC-Sklaven habe. Die echten sind mir nämlich alle davongelaufen / gestorben, da sie nicht wirklich nur Sklave sein wollten und ich ständige Liebschaften und Ausbruchversuche auf Dauer satt hatte. Ganz zu schweigen davon, dass ich meine eigenen Sklaven wenn sie zuverlässig sein sollten, immer selber spielen musste.


    Was lernen wir draus? Jeder das seine.


    Schwester, ich dank Dir für die offenen Worte. Wenn Du mich mal auf dem Landgut besuchen willst, Du bist immer eingeladen. Aus verständlichen Gründen betrete ich die Casa Germanica nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt ;)

    Verworrene Diskussion. Ich denke jedoch, dass Lucidus zur Aufklärung beigetragen hat. Es gibt weder persönliche, noch geschlechtliche Gründe / Vorbehalte, warum das so gelaufen ist, wie es gelaufen ist.


    Ich persönlich bin froh über jede RL-Frau, welche das IR mit welcher Geschlechts-ID auch immer bereichert und ich bin froh über jede IR-Dame. Dass die Entfaltungsmöglichkeiten einer IR-Dame anders sind, als eines IR-Herren ist logisch. Und liegt im IR-Geschlecht begründet. Das sind die Rahmenbedingungen des Spiels. Und innerhalb dieses Rahmens hat man eine Million an Möglichkeiten zu agieren. Wer es nicht glaubt / ausprobiert, geht an die Sache vielleicht nur nicht kreativ genug ran.


    Eine Frauen-ID ist definitiv mehr als Eheweib, Geliebte, Mutter, Schwester, Haushälterin, Geschäftsfrau, Sklavin, Prostituierte ... Und man kann im IR sicher auch mehr spielen als nur Gattin und oder junge Dame, die nen Kerl sucht.


    Ich selbst habe schon eine Vestalin gespielt. Ich vermisse die Großmütter, die alten Tanten, die jenigen, welche echte Macht im HAUSHALT haben. (Im übrigen vermisse ich auch die alten Großväter, usw. und Meridius wird - so ist es geplant - so einen alten Tattergreis irgendwann mal spielen).


    HAUSHALT im übrigen ist von vielen ein falsch gedachter Begriff. Das ist mehr als Herd und Küche. Das ist OIKOS. Da gehören bei einem römischen Senator Haus, Sklaven, Stallungen, Ländereien, Betriebe, Klienten dazu. DAS alles kann auch eine FRAU koordinieren. In meinem Fall muss ich das selber machen, weil Iulia ihre Rolle nicht intensiver ausgestalten will, nicht weil sie als Frau das nicht dürfte, oder ich als Kerl das nicht wollte. Wenn es nach mir ginge, hätte ich jedoch NULL Probleme damit, das alles in IHRE Hände zu legen und mich nur noch pro forma als der Chef zu sehen.


    Es würde mich im Übrigen nicht wundern, wenn sich Germanicus Avarus voll auf den Senat konzentriert, die Geschäfte seine Frau machen ließe, und diese im Übrigen über ihn auch wieder versucht Einfluss auf die Politik zu nehmen. Lucilla ist ein Klassebeispiel dafür, dass eine Frauen-ID für Wirbel und Spielspaß sorgen kann, ohne dass man gleich nach Karrieren schreit.


    Diese Diskussion geht aber meines Erachtens an der Problematik des Cultus Deorum vorbei. Der Cultus Deorum ist ein Bereich des IR, der eine Menge Möglichkeiten bietet. Es wird nur von den wenigsten genutzt und ich stelle immer wieder fest, dass es letztlich auch oft an der Kommunikation liegt.


    Redet einfach miteinander. Ich glaube nicht, dass irgendjemand sich so wichtig vorkommt, dass er auf Teufel komm raus auf Posten festkleben muss. Was solls? Das hier ist ein Rollenspiel. Eine Simulation. Meridius wollte auch diese Runde als Aedil antreten, da das aber Avarus schon macht, pausiert er eben eine Runde weiter. Deswegen geht die Welt nicht unter. Es sitzt auch keiner auf Dauer auf einem Posten. In Germanien waren schon Sedulus, Macer, Meridius dran, jetzt ist es Vinicius. Und auch der Posten ist nur verliehen, irgendwann wird es ein anderer machen und danach wieder ein anderer, usw...


    Das römische Imperium hat in unserer Simulation noch mindestens 300 Jahre vor sich. Und wenn wir alle wollen, können wir in Byzanz noch bis in 15. Jahrhundert weitermachen. Genug Zeit um mit 1000enden IDs beiderlei Geschlechts an spannenden, sich wiederholenden, neuen, interessanten, langweiligen, Kurz-, Mittel- und Lang-Geschichten zu schreiben. IDs kommen und gehen. Wichtig ist, dass es allen Spaß macht. Und damit es allen Spaß macht sind im Grunde nur zwei Dinge notwendig: Kommunikation und Respekt vor dem anderen.


    Der Rest ergibt sich dann.


    Was Valeria betrifft: Ich liebe diese ID und werde diese ID fördern wo ich kann. Wenn sie sich simon bei mir einstellt, reist Meridius von Pontius bis Pilatus und zur Not auch bis zum Kaiser nach Parthien. Wenn ich allerdings nur hier diesen Thread zu sehen bekomme, kann ich schlecht was machen. Und das ist unabhängig davon, ob Val ne Frau, oder nen Kerl ist. ;)

    Zitat

    Original von Aelia Adria
    "Bei deinen Zukunftsplänen, dem wenigen was davon vorhanden ist.
    Ist jemand für dich gekommen? Ich möchte dich nicht aufhalten, wenn du etwas zu tun hast."


    Sie hielt ihn keineswegs auf. Ganz im Gegenteil war er froh, auf dieser Feier einen Menschen getroffen zu haben, mit welchem er sich beinahe blind verstand, oder besser gesagt, beinahe blind verstanden hatte.


    "Ich habe nichts zu tun, keine Sorge. Mein Schwester würde mir die Augen auskratzen, wenn ich an ihrer Hochzeit Geschäfte im tablinum tätigen würde."


    Er lachte und beobachtete dabei Adria etwas genauer. Sie hatte sich in der vergangen Zeit doch verändert und war dennoch die alte geblieben.


    "Wie geht es Deinem Nachwuchs?"


    fragte er schließlich.

    Das Gespräch mit Adria war, wie es schien, nur von kurzer Dauer. Zu gerne hätte er sich weiter mit ihr unterhalten, mochte er sie doch um der alten Zeiten willen sehr. Doch mitten im Gespräch wurde er durch das Hinzutreten eines seiner Sklaven zurück in die Geschäfte gerufen. Und das auf einer Hochzeitsfeier. Einen kurzen Moment dachte er nach, wie er weiter vorgehen sollte, entschied sich dann jedoch, das Gespräch mit dem seltenen Gast fortzuführen.


    "Ah, gut. Ich denke er hat später auch noch Zeit. Das hier ist die Hochzeit meiner Schwester, Menas! Er soll sich einfach unter die Gäste begeben und mitfeiern. Immerhin kommt so eine Familienfeier nicht jeden Tag."


    Er sah in Richtung Türe und nickte Verus, als jener in seine Richtung sah, zu. Er hatte sich den richtigen Zeitpunkt ausgesucht um zurückzukehren. Das Haus war rammelvoll und zu Essen gab es jede Menge.


    Dann wandte er sich wieder an Adria.


    "Wo waren wir stehen geblieben?"

    Der Senator war damit einverstanden. Die Kajüte war mit Sicherheit der geeignete Ort. Und dort konnte dann alles weitere geregelt werden.


    "Fünfzig Prozent. Wie Du meinst, Sohn des David. Auf wieviele Sesterzen hatten wir das Geschäft veranschlagt?"


    Er blickte zu seinem Verwalter und folgte diesem dann gemeinsam mit dem Tylusier in das Schiff hinein. Die Planken waren blitzsauber, man sah dem Schiff an, dass es erst vor kurzem fertig gestellt worden war und im Grunde nur wenige Seemeilen zurückgelegt hatte. Wenn überhaupt. Sein Verwalter hatte vor dem Kauf hoffentlich darauf bestanden, nur ein Schiff zu erwerben, das auch seeerprobt war.

    Er hatte gewusst, dass ihr Gemahl mit in den Osten aufgebrochen war. Als Senator war es fast unmöglich diese Tatsache nicht zu wissen. ;)


    "Ich denke wir bleiben dort schon noch eine schöne Weile. Die Geburt wird wohl dort stattfinden müssen und der Winter steht auch schon vor der Türe. Ich will mit einem Neugeborenen nicht um diese Jahreszeit durch die Gegend reisen müssen. So alles gut geht, werde ich eine Amme und das entsprechende Personal auftreiben und dann auf dem Landgut bleiben, bis der Frühjahr kommt."


    Er dachte kurz nach.


    "Ich weiß nicht, wo es mich in der Zukunft noch hinverschlagen wird. Ich habe zur Zeit kein Kommando und ob mir der Kaiser ein weiteres geben wird und wo dies sein wird, weiß alleine er. Ich bin Senator, mein Platz ist in Rom. Zumindest zur Zeit. Was in ferner Zukunft kommt, liegt bei den Göttern."


    Er sagte es, wie er es dachte. Was er nicht sagte, war die Tatsache, dass er innerlich bereits mit dem Herumreisen abgeschlossen hatte. Zur Zeit interessierte ihn nicht wirklich viel mehr als seine eigene kleine Familie, sein Landgut und die Literatur, welche er in den vergangenen Jahren zusammengetragen aber nie wirklich gelesen hatte. Germanien lag weit weg und war ein Kapitel seiner Vergangenheit. Tarraco war eine Option, doch um diese zu ergreifen, würde er in den Ruhestand gehen müssen. Und eine neues Kommando? Sicher, eine Legion würde ihn ohne Frage reizen, doch das war eine Sache des Kaisers. Manchmal vermisste er es im Praetorium zu sitzen, Formationen abzunehmen und auf Märschen unterwegs zu sein. Doch das alles war die eine Seite. Die andere Seite hatte ein anderes Gesicht ...

    Es ging Adria offensichtlich gut. Zumindest gab sie ihm diese Antwort und Meridius ließ es dabei bewenden. Er hatte keine Veranlassung etwas anderes zu glauben. Dann erkundigte sie sich nach Iulia. Hatte es sich schon herumgesprochen, dass sie hochschwanger war? Oder fragte sie nur, weil sie seine Gattin auf dieser Hochzeit nicht sah? Vermutlich letzteres, auch wenn es ihn nicht überraschte, wenn sie tatsächlich wusste, dass er Nachwuchs erwartete.


    "Iulia geht es den Umständen entsprechend. Wir erwarten Nachwuchs und das Kind kann jeden Moment zur Welt kommen."


    Er lächelte.


    "Die Reise wäre für sie zu anstrengend gewesen. Sie befindet sich daher noch auf unserem Landgut in den Albaner Bergen. Im Übrigen ein schöner Flecken Erde. Wenn Du in der Gegend bist, darfst Du uns gerne besuchen."


    Adria einzuladen war eine grandiose Idee. Vielleicht hatte sie nicht viel zu tun, jetzt wo ihr Gemahl weit weg war, und Iulia würde sich über Besuch sicher freuen. Die Tatsache, dass er und Adria einmal für kurze Zeit ein leidenschaftliches Liebespaar gewesen waren, welches sich tagelang in einer verlassenen Ville liebte - und bei den Göttern, es waren hemmungslose Tage gewesen - hatte er zwar nicht in allen Details seiner Gattin erzählt, doch sie wusste zumindest Bescheid, dass diesbezüglich einmal etwas mehr als nur Freundschaft bestanden hatte. Und Iulia hatte damit keine Probleme gehabt.

    Der Senator tat ihm den Gefallen und bat die illustre Gesellschaft an Bord des Schiffes. Wenn sie schon hier waren, sprach es sich auf den hölzernen Planken sicher besser, als unten auf dem Kai. Zudem musste nicht alle im Hafen Tätigen mitbekommen, was im Spezifischen besprochen wurde.


    "Nun, dann betrachten wir uns doch zuerst das Schiff und dann kommen wir zu den Details."


    Er wandte sich an den Tylusier.


    "Wie wir ja schon einmal angesprochen hatten, würde ich Dir die beiden Schiff quasi überstellen. Sie wären zwar in meinem Besitz, würden aber von Deiner Handelsgesellschaft gechartert. Das einzige Recht, welches ich mir ausnehme, bestünde darin, dass bei Fahrten zwischen Tarraco, Ostia und Sizilien, Frachtraum auch für Transporte für Produkte meiner Landgüter zu Verfügung stände. Die genauen Vorstellungen hat jedoch mein Verwalter ausgearbeitet."

    Er hatte sich gerade in Gedanken ganz weit weg befunden, als er von der Seite angesprochen wurde. Erst reagierte er kaum, registierte dann jedoch, dass jemand vor ihn trat, dass dieser jemand eine Frau war und auf den Namen Adria hörte. ;)


    "Salve Adria. Schön Dich zu sehen!"


    sprach er und verabschiedete dann seine Gedanken. Hatte sie sich also einen Weg zu ihm hin gewählt. Er war dankbar dafür, hatte ihn Iulia ja nicht begleitet und kam er sich bisher etwas fehl auf diesem Fest vor.


    "Wie geht es Dir?"


    fragte er sie, wusste er doch, dass sich ihr Gemahl im Osten befand und sie keine allzu einfache Zeit haben würde.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Senator, Patronus, ich fühle mich geehrt, überhaupt in Betracht zu kommen! Bisher war ich nicht oft in Rom während meiner Dienstzeit. Ich betrachtete es als meine oberste Pflicht, in Misenum die Dinge in der Hand zu halten, doch eigentlich ist dies ja Sache des Nauarchus. Wenn ihr also der Meinung seid, dass ich in der Academia mein Wissen weitergeben soll, oder Prüfungen abnehmen soll, dann kann ich mir gut vorstellen, so etwas zu tun. Es bedürfte aber erst einmal einer Einarbeitung meinerseits. Ich kenne die Academia ja auch erst als Schüler, seit meiner letzten Prüfung war ich auch nicht mehr dort!


    Meridius nickte halb gönnerhaft, halb verlegen, hatte er im Grunde doch nicht wirklich etwas bewirkt. Nur, warum sollte man nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Und wo stand geschrieben, dass der stellvertretende Kommandeur der Academie auch aus den Legionen zu kommen hatte? Macer war zweifelsohne einer der führenden Generäle des Imperiums und bei allem was die Legionen betraf die erste Adresse. Wenn sein Stellvertreter seinen Stellenwert eher bei den Auxilia und der Flotte hatte, konnte dies dem Gesamtpaket nur gut tun.


    "Ich denke ihr beide regelt das schon.
    Ich jedenfalls könnte mich mit dem Gedanken ernsthaft anfreunden."


    Damit war die Sache für ihn erledigt.

    Nun dann. Waren sie also verschwägert. Meridius ließ sich den Becher nachfüllen und nahm einen kräftigen Schluck. Die Zeremonie war so abgelaufen, wie es zu erwarten gewesen war. Der Priester hatte seinen einstudierten Spruch zum Besten gegeben und die Feier konnte von statten gehen. Genau genommen konnte sich Meridius nicht daran erinnern, dass die Götter jemals etwas gegen eine Verbindung einzuwenden hatten. Komischerweise waren sie vorher immer dafür, auch wenn hinterher manche der Ehepaare diesen Tag zutiefst bedauerten.


    Schwager Germanicus Avarus. An den Gedanken musste man sich ersteinmal gewöhnen. Was die neue Verbindung mit den Germanici konkret bedeutete, würde sich erst in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren erweisen.


    Meridius nickte in Richtung Macer. Er hatte sein letztes Kommando niedergelegt und im Grunde kein großes Verlangen Offfiziere in der Academie auszubilden. Das Kriegshandwerk, auch wenn er es von Grund auf erlernt hatte, gehörte wahrscheinlich für immer der Vergangenheit an.


    "Nun, ich bin mir sicher, dass Florus der Academie diesbezüglich von Nutzen sein wird.
    Ich habe seine Karriere ein wenig verfolgt, er ist der absolut richtige Mann dafür."


    Er lächelte.

    Das Opfer sollte beginnen und Meridius unterbrach daher das Gespräch mit Crassus. Im Laufe des Tages würde es noch mehr Gelegenheiten geben um sich auszutauschen. Mit einem schnellen Schluck leerte er den Becher, reichte ihn dann einem Sklaven und begab sich nun wieder etwas mehr in Richtung des Geschehens. Den Priester hatte er zwar noch nicht ausgemacht, aber irgendwo hier musste er ja herumlungern. Lucilla hatte darauf bestanden mit ihrem Gatten die Hochzeit alleine zu planen. Er hatte also diesbezüglich nicht mitgewirkt und folglich auch keinen Plan, was heute wann wo wie in der Casa Decima stattfinden würde. Er war gespannt. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, dass Adria gerade mit Agrippa sprach. Der Matinier hatte es also auch bis hierher geschafft. Mit ihm musste er nachher noch unbedingt ein paar Sätze wechseln. Nicht umsonst galten die Matinier in Tarraco zu den treibenden Kräften. Und Tarraco war seine eigene Heimat.

    Sim-Off:

    Nette Erklärung, aber genau das versteht der RÖMER Meridius eben nicht, und sein Informant auch nicht. Denn sie kennen sich mit diesen orientalischen Gepflogenheiten null bis nix aus. ;)


    Meridius nickte nur.


    "Ich muss gestehen, dass ich mich selbst gar nicht groß darum kümmerte. Ich beauftragte meinen Verwalter, welcher nachher auch noch erscheinen sollte. Er hatte die Kontakte, alles andere waren dann nur noch formale Dinge. Ich kenne mich in Seefahrt auch nicht wirklich aus, nur die Dinge eben, welche man bei den Truppen so lernt."


    Mit einem Lächeln sah er auf die Zweimastcorbita. Sie war in der Tat ein imposantes Schiff.


    "Hast Du schon an den Details unserer Zusammenarbeit gefeilt?"

    Ioshua ben David, wie der Mann nun hieß war eingetroffen. Meridius erwiderte den Gruß mit einem Nicken und einigen höflichen Worten. Warum er den Namen gewechselt hatte, hatte ihm der Informant nicht mitteilen können, aber es war so.


    "Sei gegrüßt, Sohn des David. Es ist schön, dass Du es hast einrichten können. Mein Verwalter dürfte auch jeden Moment hier eintreffen und dann können wir uns ganz dem Geschäftlichen widmen."


    Mit einer Handbewegung wies er auf die Pollux.


    "Das hier ist eines der beiden Schiffen. Pollux und Castor heißen die beiden. Ich konnte es mir nicht verkneifen, ihnen diese beiden Namen zu geben. Ich fand es zu amüsant."


    Er lächelte.


    "Wie ist das eigene Befinden?"

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    In den Thermen, ja warum denn auch nicht? Während einer gemütlichen Massage lässt es sich ja noch am besten Plaudern. Wann wäre es dir recht? Wirst du gleich nach dieser Feier wieder auf deinen Landsitz zu deiner Frau aufbrechen oder noch einige Tage hier in der ewigen Stadt verweilen?


    Crassus schien ebenfalls Gefallen an dem Gedanken gefunden zu haben. Die Therme waren auch sicher geeigneter zwanglos und ungestört miteinander zu kommunizieren. Dies hier war immer noch eine Hochzeit und man konnte zwangsweise immer gestört werden. In den Thermen konnte man sich jedoch ohne Probleme von seinen Sklaven abschirmen lassen und zudem einen angenehmen Nachmittag verbringen.


    "Das hängt davon ab, wann Iulia ihr Kind zur Welt bringen wird. Ich plane jedoch einmal ein, ein paar Tage hier zu sein. Wenn ich vorzeitig abreisen muss, werde ich Dir einen Boten schicken und absagen. Ich denke, das macht am meisten Sinn. Ich habe eh noch im Hafen von Ostia zu tun und werde mich mit einem Geschäftspartner treffen."


    Soeben war auch Aureliana Deandra auf dem Fest eingetroffen.


    "Sagen wir in drei Tagen?"


    fragte er Crassus.

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus


    Meridius dankte für die Glückwünsche und gestand sich dann ein, dass die Nachfrage nicht unbedingt die gelungenste war. Wieso um alles in der Welt fiel ihm erst jetzt ein, dass sich Crassus bezüglich Lucilla einmal Hoffnungen gemacht hatte. Er hörte folglich den Ausführungen des Praetorianerkommandeurs zu und nickte dann.


    "Ja, nur keine Eile. Man ist viel zu schnell zu schnell verheiratet und ebenso schnell wieder geschieden. Nicht, dass das im heutigen Rom noch irgendjemanden interessiert, doch man hätte sich die Mühe dann sparen können."


    Nachdenklich nahm er einen Schluck, sah in Richtung der Neuankömmlingen und entdeckte Aelia Adria in der Menge. Ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht. An Adria erinnerte er sich immer gerne.


    "Falls Du in den nächsten Tagen mal Zeit hast, könnten wir etwas ausführlicher plaudern. Vielleicht in den Thermen?"

    Meridius lachte. Von seinem Freund und langjährigen Kameraden Macer hatte er auch keine andere Antwort erwartet. Den beiden in ihrem Gespräch zuhörend, nahm er nun ebenfalls Platz und versuchte sich dann in das Gespräch einzuschalten.


    "Geht es um eine Arbeit für die Academia Militaris? Ich bin überaus gespannt, was Du diesbezüglich zu erzählen hast."


    Er hielt einen Moment inne und sah nach einem Sklaven, welcher sie mit Wein bedienen konnte.


    "Senator Purgitius hält mich immer noch als Stellvertretenden Kommandeur an seiner Academie fest. Ich muss jedoch gestehen, dass ich die Räumlichkeiten bisher gerade ein- oder zweimal betreten hatte und ansonsten nur auf dem Papier geführt werde."


    Er lächelte Macer zu.


    "Es ist schön, euch beide mal wieder zu sehen. Kommt ihr auch auf die Hochzeit von Lucilla und Senator Germanicus?"

    Die Mannschaften waren noch nicht zusammengestellt worden, als sich der Senator selbst am Hafen von Ostia einfand. Gewöhnlicherweise überließ er geschäftliche Angelegenheiten vor Ort immer seinem Verwalter, doch diesmal machte er eine Ausnahme. Er hatte zum einen vor, selbst einen Blick auf die Neuerwerbungen zu werfen, zum anderen hatte er die Nachricht bekommen, dass sich sein Partner in spe in der Stadt befand. Es war also nur zu logisch, das eine mit dem anderen zu verbinden, die Gelegenheit war günstig. Nicht theoretisch über Dinge palavern, sondern gleich zur Sache kommen.


    Meridius stand daher an diesem Nachmittag im Hafen und besah sich seine beiden Schiffe, welche nebeneinander an der Pier lagen. Castor und Pollux. Die beiden Zwillinge. Bezeichnende Namen wie er fand, und mit einem Schmunzeln drückte er seine Freude aus, dass es ihm gelungen war, die Namen für diese beiden Schiffe für sich reservieren zu lassen. Sein Blick wanderte über die Schiffsaufbauten, dann hinaus in das Hafenbecken und schließlich zurück auf den Landungssteg. Der vilicus und sein Geschäftspartner konnten jeden Moment eintreffen.