Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius hatte vor im Palast einige Gespräche zu führen und auch ein Grundstückserwerb in die Wege zu leiten. Diesbezüglich hatte er sich die obligatorische Senatorentoga angelegt, nahm den kürzesten Weg durch die Stadt zum Palatium, verließ kurz davor die Sänfte und stuerte dann auf die Wache zu.


    "Salve, Miles. Senator Decimus Meridius ...
    Ich habe geschäftlich zu tun.
    Grundstückserwerbe ..."


    Er schmunzelte.

    "Das ist knapp, aber die Zeit dürfte reichen."


    antwortete Meridius, nachdem er schnell durchgerechnet hatte.


    "Wie ich schon sagte, werde ich Quintus Arius Bescheid geben."


    Er lächelte. Das ganze war ganz nach seinem Geschmack. Leider konnte er jedoch nicht selbst nach Alexandria reisen. Als Senator war ihm dies nur mit Sondergenehmigung des Kaisers möglich.


    "Wo werdet ihr euch wann treffen?
    Nur damit ich es ihm ausrichten kann..."

    Titus Prudentius Antoninus. Ein Prudentier also. Meridius wollte gerade sein Beileid ausdrücken, als auch schon Titus ebenfalls das peristylium betrat und ein Gespräch mit dem aquarius begann.


    "Nun, was das Wassergeld betrifft, glaube ich, dass wir noch nicht bezahlt haben. Wie hoch wären denn die momentanen Gebüren? So weit ich aus meiner Zeit als Aedil informiert bin, bemisst sich dies nach dem Durchmesser der Zuleitung und der damit möglichen Durchflussmenge. Baulich hat sich im Vergleich zum Vorjahr in dieser Casa nichts verändert."


    Er sah den Mann aufmerksam an.

    Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    Nach der Aufforderung aus dem Inneren des Raumes trat Avitus ein, nahe eines kleinen Tisches erblickte er den Senator, "Salve ehrenwerter Senator, es ist mir eine große Ehre, dass du mich empfängst."


    Meridius blickte zu dem Eintretenden und musterte ihn. Er hatte nicht allzuviel Ähnlichkeit mit Octavius Anton, genau genommen gar keine. Für einen kurzen Moment stiegen alte Erinnerungen wieder hoch, dann jedoch schob er diese wieder nach hinten. Seine Hand ging zu einer Karaffe. Zwei Gläser, welcher er einschenken könnte, hatte er schon zurecht gestellt.


    "Auch etwas Rotwein?
    Es ist ein Iberischer..."


    Fragend sah er seinen Besucher an.

    Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Das ist mir klar. Ein Brief würde wahrscheinlich nicht den gewünschten Effekt haben und ebenso würde dieser Brief Monate auf Reisen sein?"


    Was könnte man tun, Verus würde wirklich gerne weiter der Regio dienen und das geht nach der neuen Lex eben nur als Ritter.


    "Schwierige Problematik."


    "Du brauchst jedenfalls den Kopf so lange nicht in den Sand zu stecken. Ich werde mich darum kümmern, ein paar alte Freunde besuchen und auch einmal im Kaiserpalast vorbeischauen. Vielleicht lässt sich etwas machen. In der Zwischenzeit könntest Du Dich hier im Haus nützlich machen, oder aber in der Stadt etwas aktiver sein. Die Therme stehen Dir offen, es trifft sich immer gut beiläufig hier und da einflussreiche Männer zu sehen und zu treffen. Es sollten vielleicht nicht unbedingt die Tavernen mit dem schlechteren Ruf sein, aber Du weißt, was ich meine."


    Damit war seiner Meinung nach alles gesagt.

    Meridius lächelte ebenfalls.


    "Nun, es ist der Kaiser, welcher Ritter und Senatoren ernennt. Es liegt ganz alleine bei ihm. Er kann einen solchen Vorgang auch wieder rückgängig machen, wobei natürlich der Entzug der Gunst wesentlich schwieriger durchzuführen ist, wenn eine Person über einen Namen, Einfluss und weitreichende Kontakte verfügt. Auch Kaiser müssen sich bisweilen den Machtverhältnissen geschlagen geben."


    In der Tat waren die Verhältnisse in Rom und dem Imperium nicht immer so offensichtlich und einfach, wie es sich manche wünschten.


    "Der Kaiser befindet sich auf einem Feldzug. Dadurch erschwert sich der Prozess natürlich."

    Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    Der Sklave hatte Avtius zum Arbeitsbereich des Senators gebracht, entlang der schmuckvoll verzierten Gänge, die Avitus aber nur aus dem Augenwinkel beobachtete, war er im Moment doch auf etwas anderes bedacht.


    Bestimmt klopfte er an die Tür ...


    Nach der Ankündigung des Sklaven, ein Mann aus der Familie Octavia wünsche den Senator zu sprechen, konnte es sich bei dem Anklopfenden nur um eben diesen handeln. Meridius legte das Schreiben bei Seite, welches er gelesen hatte und erhob sich dann.


    "Es ist offen."


    sprach er in Richtung Türe, steuerte jedoch das kleine Tischchen an, auf welchem sich einige Karaffen mit Wein und Wasser befanden.

    Meridius blickte von seinen Briefen auf, nickte dem Sklaven kurz zu und wandte sich dann an den Besucher. Er erkannte an der Art des Auftretens sofort einen städtischen Beamten. Kannte man einen, kannte man alle.


    "Was kann ich für Dich tun? Und wie war der Name?
    Ich bin Senator Decimus Meridius. Du kannst mich Senator nennen."


    :P

    Ah, das Rennen sollte also nicht im Circus in Rom stattfinden und auch nicht auf einer der Bahnen vor der Stadt. Meridius verstand. Ihm sollte es recht sein, wenn die Wagen sowieso nach Alexandria mussten, fuhren sie eben etwas früher. Es wäre für die Gespanne sogar ein Vorteil, schließlich war das Wetter in Ägypten anders und so konnten sie sich an die Bedingungen gewöhnen.


    "Ich bin einverstanden. Wieviele Gespanne sagtest Du? Eines oder?"


    In Gedanken ging er die Wagen durch, fand dann aber, dass es praktisch wäre, Quintus Arius zu schicken, trotz der Tatsache, dass er nicht der erfahrenste Lenker war. Er war jedoch Jude, kannte den Osten vermutlich besser als die anderen aurigae und würde sich mit Hraluch wohl auch gut verstehen.


    "Ich werde Quintus Arius schicken, mit einem Gespann, inklusive Rersevewagen und Ersatzpferden. Wann soll es denn losgehen?"

    Flavius Furianus, Papinius Frontius, Munatius Hortalus. Die Auswahl war nicht sehr berauschend. Über den Flavier konnte Meridius nicht sehr viel sagen, er war ihm zwar hier und da mal begegnet, aber großartig haften war bei ihm nichts geblieben.


    Auch Meridius stimmte für Munatius Hortalus.

    Meridius war sich ganz sicher.


    "Natürlich. Warum sollten sie nicht? Wir sind Decima. Die Familie hat sich bisher immer geholfen und ich denke nicht, dass die Verwandten in Griechenland den Anfang machen werden und diese Tradition brechen. Ich werde einen Brief aufsetzen, sie um ihre Hilfe bitten, für die Kosten aufkommen und Lucius ein monatliche Summe zukommen lassen, so dass er für seinen Lebensunterhalt und die Bildung nicht arbeiten muss. Der Rest liegt dann bei ihm. Ich hoffe er macht das Beste daraus."


    Er fand, dass die Worte durchaus überzeugend klangen.


    "Mach Dir nicht so viele Sorgen. Du gefällst mir besser, wenn sich keine Falten über Deine Stirn ziehen."


    Mit einem Lächeln küsste er sie auf die Stirn und atmete den Duft ihrer Haut und ihre Haaransatzes ein.

    Der Besuch war also sportlicher Natur. Meridius war sofort Feuer und Flamme.


    "Ein Trainingsrennen? Das klingt sehr gut."


    antwortete er und dachte nach.


    "Ist Dein Wagen eigentlich auch zu den Spielen in Alexandria geladen worden? Auch wenn wir vielleicht nicht der selben Factio angehören, könnten wir doch unsere Wagen auf dem selben Schiff unterbringen und gemeinsam reisen lassen. Das vereinfacht den Transport und verdoppelt quasi auch die Sicherheit."


    Er schmunzelte.

    Dass das Patronat bei Macer unglücklich gewesen sein sollte, überraschte Meridius schon etwas. Er wusste, dass Macer nicht immer einfach sein konnte, aber von unglücklich zu sprechen, war eine ganz andere Geschichte. Dennoch beschloss er, darauf nicht einzugehen.


    "Ich würde Dir gerne helfen und ich helfe Dir natürlich auch gerne. Wir sind immerhin aus der selben Familie und ich habe es noch nie erlebt, dass ein Decima dem anderen Decima nicht hilft. Dies setzt jedoch nicht vorraus, dass Du mein Klient werden musst..."


    Er hielt einen Moment inne.


    "Ich werde mich mal umhören, wo es einen guten Posten zu besetzen gibt und Dich dann ins Gespräch bringen. Ich denke, dass einem meiner Senatorenfreunde sicher etwas einfallen wird."

    "Nun, um die Einrichtung in diesem Haus kümmern sich so einige Leute. Meine Gemahlin zum einen, dann aber auch ich, und das eine oder andere wurde von Decimus Livianus und Decimus Mercator beigetragen. Es ist immer Aufgabe der Hausherrin, die unterschiedlichen Mitbringsel und Erwerbungen der Familienmitglieder zu einer geschmackvollen Komposition zu vereinen."


    Meridius lächelte und ließ die orientalische Begrüßung über sich ergehen.


    "Was verschafft mir die Ehre Deines Besuches?"

    Das 'gleich' wurde leider etwas später, da Meridius noch in einem dringenden Fall von seinem Verwalter aufgehalten worden war, welcher keinen Aufschub duldete. Er betrat das tablinum und erkannte den Orientalen schon von weitem als Ioshua Hraluch. Einige Geschäfte hatten sie in der Vergangenheit miteinander getätigt.


    "Salve!"


    sprach Meridius. Wie sprach man diese Orientalen an? Mit "Ioshua"? Oder "Hraluch"? Oder mit dem kompletten Namen? Er wusste es nicht.


    "Ich hoffe Du musstest nicht zu lange warten."

    Zitat

    Original von Iulia Severa
    "Nur solltest du das nicht gerade jetzt sagen."


    Meridius sah schon, dass sie immer noch gedanklich mit Lucius beschäftigt war. Er konnte sie auch verstehen, immerhin war sie seine Mutter. Und sie machte sich Sorgen. Berechtigterweise.


    "Ich werde Sextus bitten, sich um ihn zu kümmern. Einverstanden? Ich weiß nicht, WO sich der Bursche herumtreibt, aber ich werder es herausbekommen. Du brauchst Dir also keine Sorgen zu machen."


    Dass Lucius aber eine Aufgabe brauchte, um aus dem Leben des reichen Lebemanns herauszukommen, war offensichtlich. Meridius überlegte.


    "Was hälst Du davon, wenn wir Lucius nach Griechenland schicken? Ich denke, Bildung kann ihm nicht schaden. Wir haben dort noch Verwandte, er wäre zwar nicht mehr in Rom, aber sein Leben hätte damit eine Aufgabe. Ich glaube sowieso, dass sich die Geschichte ..."


    es schien nun doch nicht mehr als eine Geschichte gewesen zu sein


    "... mit Valeria erledigt hat. So weit ich es beurteilen kann, hat sich die Liebschaft und Romanze abgeschwächt. Zumindest versicherte mir der Maiordomus heute, dass bei den beiden gerade eine Flaute herrscht. Und dies nicht zum erstenmal."


    Es war immer gut seine Informanten zu haben. Und in so einem Haushalt wie diesem bekamen die Sklaven sowieso immer alles mit. Das war in anderen römischen Haushalten nicht anders.


    "Bevor sich also Lucius anderweitig in ein Abenteuer stürzt, was hälst Du von Griechenland?"


    Er sah Iulia fragend an.

    Aurelius Corvinus erschien überraschend, zumindest für Meridius, dennoch konnte er nicht behaupten, dass er ihn nicht gerne im Senat gesehen hätte. Wie lange hatte er nocheinmal bei der Zweiten gedient? Meridius erinnerte sich an so manches Gespräch und auch die Begegnungen, welche sie zuvor gehabt hatten, kamen ihm wieder in den Sinn. Wie es wohl seiner Schwester ging?


    Interessiert verfolgte Meridius die Debatte im Senat. Und für ihn stand der Entschluss schon fest. Wenn der Senat bei der letzten Wahl einen Optio der Cohortes ohne Praeferenzen und ohne vorzeigbare Leistungen und Taten zuließ, nur weil er Germanicus hieß, dann würde die Kandidatur des Aureliers zehnmal mehr Sinn ergeben.


    "Ein guter Mann."
    sprach er zu seinem Nebensitzer, welcher heute Macer war.


    "Er diente unter meinem Kommando."

    Meridius war ganz und gar nicht zufrieden. Der Gedanke an eine Wachabteilung, welche nicht unter seinem eigenen Kommando stand, ließ den ehemaligen Legaten und Soldaten nicht kalt. Was um alles in der Welt wollte der Praefectus Urbi damit bezwecken? Und vor allem, was sollte es bringen? Der Senat umfasste mehrere Hundert Senatoren. Hinzu kamen weitere hohe Amtsträger der Stadt. Selbst wenn die Cohortes für jeden nur einen Mann abstellten, dünnten sie sich zu sehr aus, um ihrer alltäglichen Arbeit nachzugehen. Und ein Mann alleine würde als Schutz kaum reichen. Das ganze schien für Meridius eher eine Farce zu sein und er beschloss, die Abteilung, welche sich bei ihm melden würde, erst gar nicht ins Haus zu lassen und die Männer umgehend in die Kaserne zurückzuschicken. Es gab weder einen Anlass für eine Bewachung, noch eine Notwendigkeit. Brummelnd setzte er sich wieder und schüttelte den Kopf.


    "Das ganze gefällt mir gar nicht.
    Vor allem weil der Kaiser nicht anwesend ist."


    sprach er leise zu seinem Nebensitzer.