Meridius hatte den Bericht des Praefectus Urbi verfolgt. Wesentlich Neues hatte dieser nicht vorzubringen, weder war bekannt, wer der Täter war, ausser dass er weiblichen Geschlechts gewesen sein musste, noch wurde die Täterin ergriffen. Man wusste nichts über das Tatmotiv, oder einen Grund für diese Tat. Und die allgemeinen Ausführungen über die Bewachung sämtlicher Magistrate Roms ließ keine wirkliche Freude in ihm aufkommen. Er blickte kurz zu dem Konsul und erhob sich dann um zu reden.
"Praefectus, wir alle danken Dir für Deine Mühe und wir sind uns auch sicher, dass die Cohortes die Täterin und die Hintermänner ermitteln, verhaften und dem Gericht zuführen werden, so dass sie die gerechte Strafe erhalten, welche auf ein solches Sakrileg erfolgen muss."
Er hielt einen Moment inne.
"Ich denke jedoch, dass ich für einen Großteil der hier anwesenden Senatoren spreche, wenn ich sage, dass eine umfassende Bewachung der Magistrate Roms nicht notwendig sein wird. Die Cohortes sollten besser dazu eingesetzt werden, den Fall aufzulösen, statt davon auszugehen, dass noch andere Honoratoren Opfer werden könnten, zumal ich mich gerne in der Stadt bewege, ohne von bewaffneten Uniformierten begleitet zu werden. Es würde in der Bevölkerung eine Panik auslösen und zudem ein schlechtes Bild auf den Senat werfen. Weder haben wir Angst und Furcht, noch zählen wir in den Kreis der Verdächtigen, welche eine Überwachung nötig hätten."
Er hatte keine Lust, ein Dutzend Soldaten wie eine Klette an sich hängen zu haben, zumal er seine eigenen Männer des Vertrauens hatte, Sklaven und ehemalige Soldaten, welche unter seinem Kommando gedient hatten. Der Octavier wollte alle Magistrate unter Bewachung stellen? Der Kaiser war im Osten? Das ganze kam fast dem Versuch gleich, sich der Macht in Rom zu bemächtigen. Wenn er den Octavier nicht besser gekannt hätte, hätte man fast denken können ... Er dachte den Gedanken nicht zu Ende.