Zitat
Original von Publius Decimus Lucidus
Was mich ehrlich wundert: Hat keiner mitgekriegt, daß es eine "Geld zurück Garantie" gibt? Ja ich weiß, es klingt doof, aber wenn der Spieler des gekauften Sklaven innerhalb der ersten 2 Monaten inaktiv wird, gibts das Geld zurück. (das ist natürlich eine reine SimOff Transaktion)
Ich habe diese Möglichkeit tatsächlich schon in Anspruch genommen. 
Aber mal etwas Grundlegendes zur Diskussion: Vielleicht sollten wir auch mal die Einstellung zum lieben Geld ändern. Und ein bisschen weniger wie Neuzeitliche Gewinnmaximierer denken. Der rationale Gedanke der Geldakkumulation ist nämlich eine absolut neuzeitliche Denkform.
In der Antike gab es mit Sicherheit auch stinkereiche Leute, keine Frage, doch wenn man sieht wie Wirtschaft betrieben wurde, dann war das nicht immer eine Frage der Wirtschaftlichkeit, sondern auch des Ideals und der Ethik. Sklaven waren unwirtschaftlicher als das Beschäftigen von Pächtern, Schiffe wurden durch das Mittelmeer geschippert um Waren zu transportieren, die vor Ort günstiger hergestellt werden konnten. Das sind nur einige Beispiele, die nachweisbar sind.
Hinzu kommt: Geld wurde nicht gehortet um Geld zu horten, oder um Geld zu investieren. Die Reichen der Antike hatten eine grundsätzlich andere Einstellung zu Geld und Ansehen. Bedeutsam war nicht das Vermögen (abgesehen von einigen Ausnahmefällen), sondern vielmehr, wie mit diesem Geld umgegangen wurde. Nicht der, welcher Geld hat ist ein Krösus, sondern derjenige, welcher das Geld auch ausgibt.
Tempelspenden, Opferungen, öffentliche Spiele, Volksspeisungen, Empfänge, Ausgaben für die Klienten, Patronagen für ganze Städte und die Heimatstadt, Bau öffentlicher Einrichtungen ... DAFÜR haben die Reichen ihr Geld ausgegeben, weil nur so das System funktionierte. Und sie hafteten zudem mit ihrem Privatvermögen dafür, dass ihre Stadt die Steuern an den Kaiser zahlen konnte.
Klartext: Konnte eine Stadt die festgeschriebene Steuerlast an den Kaiser nicht decken, hafteten die Honoratoren, die Decuriones mit ihrem Privatvermögen.
Was in der antiken Gesellschaft zählte, war die Anerkennung, war das Prestige, die Spendabilität. Wer Geld hortet und anhäuft wurde eher belächelt, aber nie bewundert. Womit hängt das zusammen? Auch mit dem politischen System. NUR wer Geld für die Allgemeinheit locker macht, hat auch die Chance, bei Wahlen gewählt zu werden und hohe politische Ämter anzustreben. Die Frage "Was hat einer geleistet?" ist daher nicht nur auf die Laufbahn bezogen, sondern auch auf die Frage "Was hat sich einer für die Allgemeinheit geleistet!"
Ohne bestimmten Leuten hier zu nahe zu treten, vermisse ich diesen Gesichtspunkt bei fast jeder Wahl hier im IR. Statt dessen werden Pöstchen und Karrieren aus Gutwill vergeben, weil man eben die entsprechenden ICQ-Nummern der Leute kennt. Vor so was graust es mir jedesmal.
Also, mal Rechenschaft ablegen: Meridius hat gut verdient. Meridius hat seine Kohle aber auch ausgegeben. Regelmäßige Spenden an Acta, Städte, Provinzkassen, Factio, usw waren lange Zeit usus, Familienmitglieder wurden mit Taschengeld und Haushaltsgeld gepäppelt, es gab kein Fest, auf welchem er nicht mit einem sündhaften teuren Geschenk erschien. Empfänge und Essen wurden stets durch Angebote in der WISIM begleitet, selbst der Thermenbesuch in Mogontiacum wurde bezahlt. Wurde etwas neu gebaut, wurde dafür in der WISIM ein Bauwerk erworben und nicht nur ein neuer Thread eröffnet. Wurden Spiele veranstaltet, wurden entsprechend Spiele gekauft und auch verbraucht. Macht das hier jeder so? Ich bezweifle es. Darüberhinaus versuchte Meridius die Wirtschaft anzukurbeln, indem er sündhaft teure Posten schuf: Egal ob vilicus, paedagogus, cursor, jeder dieser ausgeschriebenen Posten erhielt einen Wochenlohn von 100 - 200 Sesterzen, was weit über dem liegt, was effektiv dafür gepostet wurde. Meridius hat zig Sklaven gekauft, nicht weil er sie brauchte, sondern weil er das IR Leben bereichern wollte. Die meisten waren in der Tat herzlich inaktiv und irgendwann sogar ganz weg. Rechnet man da Kosten und Nutzen um, war es ein Verlustgeschäft. Was soll man noch machen?
Ich würde mal alle Leute bitten, selbst darüber nachzudenken, was sie mit ihrer Kohle machen. Vielleicht ändert sich ja dann mal einiges hier im IR. So wie es bisher läuft ist es in der Tat stellenweise frustrierend.