Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Auch Meridius hatte den Tänzern zugesehen, wenn auch nur eher beiläufig. Sein Interesse galt eher den Gesprächen am Tische. So hörte er hier und da aufmerksam zu und versuchte die Personen einzuschätzen. Manche kannte er noch von früher, andere waren im gänzlich unbekannt.


    "Wie man es nimmt, Flavius."


    antwortete er auf die Nachfrage des jungen Mannes.


    "Germanien ist längst nicht so schlecht wie sein Ruf. Zumindest der zivilisertere Teil, also jener, welcher unter römischer Herrschaft steht, kann fast alle Vorzüge aufweisen, welche man auch in anderen Provinzen des Imperiums antrifft. Alleine durch die Tatsache, dass ein halbes Dutzend Legionen in Germanien stationiert sind, entsteht ein gewaltiger Wirtschaftsraum, entsteht Nachfrage nach Kultstädten, nach Thermen, römischen Städten. Kurz es entsteht eine Sogwirkung, welche auch die Zivilbevölkerung erfasst. Germanien ist mit Sicherheit römischer als Britannien oder Dakien."


    Über Germanien konnte man Stundenlang reden. Er beschloss jedoch, den Gastgeber nicht zu ermüden.


    "In der Tat bin ich noch in der Factio tätig. Zur Zeit plane ich gerade eine Versammlung aller Interessierten an der factio aurata und unseren Wagen. In den letzten Monaten ist diesbezüglich einiges liegen geblieben. Hier am Nabel der Welt sind die Handlungsmöglichkeiten jedoch besser. Interesse daran mitzuwirken?"

    Die Frage überraschte Meridius. Damit hatte er nicht gerechnet.


    "Wenn Du Vestalin werden würdest, wäre ich stolz auf Dich, wie ich auch auf Tertia stolz war. Doch es geht nicht darum, ob die Vestalin wirst, oder nicht. Es betrifft auch jeden anderen Priesterdienst. Wichtig dabei ist nur, dass Du weißt, worauf Du Dich einlässt und dass Du Deinen Platz dann ausfüllst. Das allerdings musst Du selbst wollen."


    Er lächelte und betrachtete Caia nachdenklich. Wie würde ihre Zukunft aussehen? Ginge sie zu den Vestalinnen? Würde sie heiraten? Und wenn ja, wen? Meridius wurde sich bewusst, dass auch hier eine große Verantwortung lag. Sie war die Tochter seines Bruders. Er würde sich um sie kümmern müssen. Egal, welchen Weg sie einschlagen würde.

    Sie hatte doch schon immerhin mehr konkrete Vorstellungen, als Meridius vermutet hatte. Sie wusste zumindest annähernd, in welche Richtung es gehen sollte. Wieder verschwand eine Traube in seinem Mund. Er schluckte das Fruchtfleisch hinunter und kaute noch eine Weile auf der Schale herum.


    "Mmm, Du solltest vielleicht mal mit Lucilla sprechen, wenn sie wieder da ist. Die kennst sich diesbezüglich besser aus. Und auch Valeria ist eine gute Ansprechperson."


    Er wollte so eben ansprechen, dass auch Tertia in Rom wäre, aber dann wurde ihm wieder bewusst, dass diese ja verstorben war.


    "Altäre schmücken und Blumen streuen ist jedoch durchaus auch eine ehrenvolle Aufgabe. Tertia, meine Schwester ist immerhin Vestalin geworden. Dies gelingt nicht vielen. Tausende von Familien wären stolz, wenn es einer ihrer Töchter gelänge Vestalin zu werden. Sie schaffte es und ich war stolz. Unheimlich stolz. Es geht dabei nicht darum, was Du machst, sondern wie Du es machst. Mit Hingabe, mit Pflichtbewusstein und Pflichterfüllung. Du dienst den Göttern, nicht Menschen. Das ist eine ganz andere Ebene. Das ist spirituell. Der einfache Dienst einer Priesterin kann den Ausschlag darüber geben, ob eine Legion siegreich ist, oder verliert. Betrachte es von dieser Warte aus."

    Ein Zimmer in einer Insula. Über einer Taverne. Meridius verstand. Und eben hier lag wohl das Problem. Der auriga hatte keine Ruhe, wahrscheinlich kaum Schlaf, hing die ganze Zeit in der Taverne herum, hatte einen weiten Weg zum officium der aurata und einen noch weiteren zu den Ställen und der Rennstrecke. Hinzu gab er sein Geld für Miete und sonstigen Krempel aus. Das musste sich dringend ändern. Nun war Meridius klar, warum die Wagen der factio nie Erfolg hatten.


    "Das Zimmer kannst Du aufkündigen. Du wirst ab sofort hier in der Casa schlafen. Ich werde gleich nachher den maiordomus beauftragen, Dir ein cubiculum zu Verfügung zu stellen."


    Er nahm Platz.


    "Nicht als Strafe, sieh es als Verpflichtung an, für den Erfolg. Du hast Talent, es wird Zeit, dass wir alles versuchen um die Wagen der aurata wieder nach vorne zu bringen. Wir müssen unsere Energien bündeln. Dazu gehört auch, dass wir unnnötige Belastungen beseitigen..."

    Meridius überraschte es nicht wirklich. Die Decimafrauen hatten alle den selben Drang sich zu betätigen und bis auf Mutter kannte er keine, welche sich voll und ganz mit der Arbeit in der Casa und der Familie zufrieden gab. Und was für eine Frau war Mutter gewesen. Er dachte voller Respekt und Ehrerbietung an sie zurück. Da Vater lange bei den Truppen gedient hatte, hatte sie die Verwaltung des Hauses, der wenigen Güter, der Sklaven übernommen und zugleich die Kinder aufgezogen. Vielleicht lag der Drang seiner Schwestern und Nichten darin begründet, dass sie nicht verheiratet waren und auch keine Kinder hatten. Konnte es sein? Sie hatten schlichtweg nichts zu tun. ;)


    "Was hast Du Dir denn vorgestellt?"


    fragte er nur und griff wieder nach einer Traube, welche ebenso wie die anderen in seinem Mund verschwanden.

    Aus dem Atrium kommend betraten Meridius und Quintus Arius das officium des princeps factiones. Dieser Theodorus von Corinth schien ein interessanter Kauz zu sein, dachte Meridius und nahm sich vor, an einem der kommenden Nachmittage mal eine längeres Gespräch mit ihm zu führen. So es sich ergab und er die Zeit dafür aufbringen konnte. Vielleicht beim täglichen Spaziergang im Peristylium, welchen er abzuhalten sich vorgenommen hatte. Vorsätze. Er sollte es endlich einmal realisieren...


    "Hast Du schon eine Unterkunft?"


    fragte er den auriga und rückte einen Stuhl zurecht. Wenn er schon diesem alten Mann aus Griechenland ein Zimmer anbot, konnte er genauso gut den auriga hier im Hause unterbringen. Das hatte mehrere Vorteile: Zum einen verkürzte es die Wege ungemein, zum anderen müsste er nicht für eine Mietwohnung aufkommen, welche der Wagenlenker ansonsten beziehen würde.

    Seine kleine Nichte störte nicht. Ganz im Gegenteil. Durch ihre Anwesenheit würde das Essen angenehmer sein. Zudem bot es die Gelegenheit, sich etwas zu unterhalten. Meridius wies ihr daher einen Platz an seiner Seite an und bat sie sich doch niederzulassen.


    "Du störst keines Falls. Es freut mich, Dich zu sehen.
    Wie geht es Dir? Und kommst Du zurecht?"


    fragte er. Er hatte die Angewohnheit bei Gesprächen nie eine längere Pause auftreten zu lassen. Wieder griff er nach einer Traube und ließ diese in seinem Mund verschwinden. Sie waren leicht säuerlich, hatten aber auch eine gewisse süße. Und sie erfrischten auf eine angenehme Art und Weise. Wer immer diese Trauben gekauft hatte, er schien den richtigen Händler auf den Märkten erwischt zu haben.


    "Die Trauben sind gut.
    Nimm nur."


    fügte er daher hinzu und beobachtete Caia, wie sie Platz nahm.

    Meridius zeigte sich zufrieden. Und das triclinium füllte sich, wenn auch langsam. Die Familie war, abgesehen von Iulia und Lucilla, fast komplett. Wobei seine Schwester auch gar nicht in der Stadt war.


    "Legen wir los, oder?"


    fragte er eher allgemein in den Raum und gab dann einem der Sklaven das Zeichen, dass man beginnen könne, die Mahlzeiten aufzutragen. Da Valeria das gemeinsame Essen organisiert hatte, wusste er nicht, welche Speisen es geben würde. Er ließ sich einfach überraschen. Trotz allem Einfallsreichtum der Köche blieben die Hauptzutaten und die Zubereitungsarten immer ähnlich. Was variierte waren die Feinheiten und Details.

    Die Massage war für Meridius obligatorisch. Seid seiner Verletzung in der Schulter, welche ein Relikt aus den Legionszeiten war, suchte er in den Thermen immer erst den Masseur auf. Die Sklaven, welche darauf spezialisiert waren fanden immer ein paar Muskeln, von welchen Meridius bis dahin nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierten. ;) Umso besser fühlte man sich hinterher.


    "Ich bitte darum."


    antwortete er und schlug zusammen mit Macer den Weg in die entsprechende Richtung ein.


    "Was macht eigentlich die Academie? Wir hatten neulich das Thema schon kurz angerissen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich zuviel um die Ohren habe, um mich dieser Aufgabe so intensiv zu widmen, wie es sein sollte..."

    Na endlich. Ging doch. Meridius war erleichtert. Den Erwerb von Land hatte er sich einfacher vorgestellt, aber letzten Endes kam er doch zu einem erfolgsversprechenden Ergebnis. Das Land in Sizilien schien lukrativ zu sein. Es lag zwar nicht direkt vor Rom und war daher auch nicht als Rückzugsort zu gebrauchen, doch sollte er eines Tages einmal in die Verbannung geschickt werden ;) , würde dies auf Sizilien geschehen können. War nicht schon Tullius Cicero auf Sizilien tätig gewesen? Die Insel gehörte zu den Kornkammern des Imperiums und hatte eine lange Tradition.


    "Sehr schön, dann sind wir uns ja handelseinig.
    Wie bezahle ich wann und wo?
    Und wie steht es um die Besitzurkunden?"


    Er würde vermutlich diesen Sommer auch noch Urlaub nehmen und nach Sizilien fahren, um sich den Erwerb selbst anzusehen. Ansonsten hatte sich der vilivus darum zu kümmern.

    Der Senator verstand. Also blieb nichts anderes üblich, als alles hier im Officium zu regeln und abzuklären. Und so wie es schien, war die Auswahl nicht gerade bestechend. Wie auch immer, Meridius ging mit dem Mann alle möglichen Erwerbungen durch. Mal gefiel ihm hier etwas nicht, dann war aber dort etwas interessant. Letzten Endes lief alles auf Kompromisse heraus.


    "Nun, wenn in Roma momentan nichts erwerbbar ist, dann macht es für mich wenig Sinn, Land in Ostia zu erwerben. Der Gedanke war, einen Landsitz unmittelbar vor der Stadt zu haben."


    Diesen Plan würde er also aufschieben.


    "Ich würde gerne rund um Agrigentum auf Sizilien das entsprechende Land erwerben. Es scheint fruchtbar und erschlossen zu sein. Zumindest steht dies hier so aufgeführt. Ist das machbar?"


    Sim-Off:

    Gehen damit alle fünf, oder muss ich noch vier weitere suchen?

    "Nun, es würde auch ein Landstrich im Latium genügen. Ostia selbst ist ja nur eine Stadt im gesamten Gebiet. Es gibt noch mehr Ortschaften. Gibt es etwas in Richtung der Sabiner Berge?"


    Meridius hatte so einige Vorstellungen.


    "Kann ich vielleicht die Liste einsehen, und mich dann selbst entscheiden? Ich denke, das dürfte die gesamte Prozedur beschleunigen. Ansonsten kann man mir entsprechende Vorschläge auch zusenden und ich werde dann meinen Verwalter darauf ansetzen. Wäre das möglich?"


    Sim-Off:

    Würde bedeuten, wir bringen hier das Geschäft jetzt über die Bühne und lassen im Grunde offen, wo genau die Grundstücke liegen. Wäre das machbar?

    Meridius fand sich zur cena heute im cenatiuncula ein. Er hatte nicht vor eine allzu umfangreiche Mahlzeit einzunehmen und die die meisten anderen Familienmitglieder waren in der Stadt unterwegs. Und selbst wenn, eine Klinengruppe bat immer noch neun Personen Platz. Selbst das kleine Speisezimmer war noch viel zu groß. Nachdenklich ließ er sich auf seinem Platz nieder und gab dem Sklaven zu verstehen, dass er heute nicht so viel zu speisen gedachte. Ein leichtes Mahl würde reichen. Der Wein war schon aufgetragen. Meridius ließ sich ein Glas einschenken ...

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Was mich ehrlich wundert: Hat keiner mitgekriegt, daß es eine "Geld zurück Garantie" gibt? Ja ich weiß, es klingt doof, aber wenn der Spieler des gekauften Sklaven innerhalb der ersten 2 Monaten inaktiv wird, gibts das Geld zurück. (das ist natürlich eine reine SimOff Transaktion)


    Ich habe diese Möglichkeit tatsächlich schon in Anspruch genommen. ;)


    Aber mal etwas Grundlegendes zur Diskussion: Vielleicht sollten wir auch mal die Einstellung zum lieben Geld ändern. Und ein bisschen weniger wie Neuzeitliche Gewinnmaximierer denken. Der rationale Gedanke der Geldakkumulation ist nämlich eine absolut neuzeitliche Denkform.


    In der Antike gab es mit Sicherheit auch stinkereiche Leute, keine Frage, doch wenn man sieht wie Wirtschaft betrieben wurde, dann war das nicht immer eine Frage der Wirtschaftlichkeit, sondern auch des Ideals und der Ethik. Sklaven waren unwirtschaftlicher als das Beschäftigen von Pächtern, Schiffe wurden durch das Mittelmeer geschippert um Waren zu transportieren, die vor Ort günstiger hergestellt werden konnten. Das sind nur einige Beispiele, die nachweisbar sind.


    Hinzu kommt: Geld wurde nicht gehortet um Geld zu horten, oder um Geld zu investieren. Die Reichen der Antike hatten eine grundsätzlich andere Einstellung zu Geld und Ansehen. Bedeutsam war nicht das Vermögen (abgesehen von einigen Ausnahmefällen), sondern vielmehr, wie mit diesem Geld umgegangen wurde. Nicht der, welcher Geld hat ist ein Krösus, sondern derjenige, welcher das Geld auch ausgibt.


    Tempelspenden, Opferungen, öffentliche Spiele, Volksspeisungen, Empfänge, Ausgaben für die Klienten, Patronagen für ganze Städte und die Heimatstadt, Bau öffentlicher Einrichtungen ... DAFÜR haben die Reichen ihr Geld ausgegeben, weil nur so das System funktionierte. Und sie hafteten zudem mit ihrem Privatvermögen dafür, dass ihre Stadt die Steuern an den Kaiser zahlen konnte.


    Klartext: Konnte eine Stadt die festgeschriebene Steuerlast an den Kaiser nicht decken, hafteten die Honoratoren, die Decuriones mit ihrem Privatvermögen.


    Was in der antiken Gesellschaft zählte, war die Anerkennung, war das Prestige, die Spendabilität. Wer Geld hortet und anhäuft wurde eher belächelt, aber nie bewundert. Womit hängt das zusammen? Auch mit dem politischen System. NUR wer Geld für die Allgemeinheit locker macht, hat auch die Chance, bei Wahlen gewählt zu werden und hohe politische Ämter anzustreben. Die Frage "Was hat einer geleistet?" ist daher nicht nur auf die Laufbahn bezogen, sondern auch auf die Frage "Was hat sich einer für die Allgemeinheit geleistet!"


    Ohne bestimmten Leuten hier zu nahe zu treten, vermisse ich diesen Gesichtspunkt bei fast jeder Wahl hier im IR. Statt dessen werden Pöstchen und Karrieren aus Gutwill vergeben, weil man eben die entsprechenden ICQ-Nummern der Leute kennt. Vor so was graust es mir jedesmal.


    Also, mal Rechenschaft ablegen: Meridius hat gut verdient. Meridius hat seine Kohle aber auch ausgegeben. Regelmäßige Spenden an Acta, Städte, Provinzkassen, Factio, usw waren lange Zeit usus, Familienmitglieder wurden mit Taschengeld und Haushaltsgeld gepäppelt, es gab kein Fest, auf welchem er nicht mit einem sündhaften teuren Geschenk erschien. Empfänge und Essen wurden stets durch Angebote in der WISIM begleitet, selbst der Thermenbesuch in Mogontiacum wurde bezahlt. Wurde etwas neu gebaut, wurde dafür in der WISIM ein Bauwerk erworben und nicht nur ein neuer Thread eröffnet. Wurden Spiele veranstaltet, wurden entsprechend Spiele gekauft und auch verbraucht. Macht das hier jeder so? Ich bezweifle es. Darüberhinaus versuchte Meridius die Wirtschaft anzukurbeln, indem er sündhaft teure Posten schuf: Egal ob vilicus, paedagogus, cursor, jeder dieser ausgeschriebenen Posten erhielt einen Wochenlohn von 100 - 200 Sesterzen, was weit über dem liegt, was effektiv dafür gepostet wurde. Meridius hat zig Sklaven gekauft, nicht weil er sie brauchte, sondern weil er das IR Leben bereichern wollte. Die meisten waren in der Tat herzlich inaktiv und irgendwann sogar ganz weg. Rechnet man da Kosten und Nutzen um, war es ein Verlustgeschäft. Was soll man noch machen?


    Ich würde mal alle Leute bitten, selbst darüber nachzudenken, was sie mit ihrer Kohle machen. Vielleicht ändert sich ja dann mal einiges hier im IR. So wie es bisher läuft ist es in der Tat stellenweise frustrierend.

    Theodorus von Corinthus hies der Mann also. Meridius nickte ihm zu. Dann schickte er sich an, das atrium zu verlassen. Mit einem Handbewegung signalisierte er Quintus Arius, dass er ihm folgen möge.


    "Man sieht sich."


    sprach er in Richtung des Griechen und verließ dann den Innenhof. Gutgelaunt, wohlgemerkt, denn der heutige Tag schien interessant zu werden. Der auriga war eingetroffen, dann ein weitgereister Grieche, es konnte heute gerne so weiter gehen.

    Meridius verstand sofort. Der Alte war vermutlich Stoiker. Umso besser, würde er sich für ihn nicht verausgaben müssen. ;)


    "Gut. Am besten wartest Du hier. Ich werde gleich den maiordomus beauftragen, Dir ein kleines Zimmer zu Verfügung zu stellen. Wir sehen uns heute bei der cena? Finde Dich einfach im triclinium ein."


    Er hielt einen Moment inne.


    "Mein Name ist Decimus Meridius. Fühl Dich hier wie zu Hause."


    In der Tat hatten sie sich noch nicht vorgestellt.

    Macer hatte Recht. Platz war in der Tat vorhanden, die Thermen in Rom waren gigantisch. Es gab mit Sicherheit keine Stadt im gesamtem Imperium, keine Stadt auf der gesamten Welt, welche solch große Therme ihr eigenen nennen konnte. Allein badetechnisch gesehen war Rom das non-plus-ultra. Meridius zweifelte daran, dass jemals an irgendeinen anderen Ort etwas ähnliches auf die Beine gestellt werden würde.


    "Es hätte auch den Vorteil, dass man sich vor den Besprechungen die Muskeln massieren lassen könnte. Vielleicht würden dann einige Kollegen weniger verkrampft auftreten..."


    Er schmunzelte.


    "Ich war lange nicht mehr hier. Die Thermen in Mogontiacum sind sicher die besten in Germanien, aber kein Vergleich zu diesen hier.


    Was hast Du alles vor?"


    Er fragte Macer gleich. Man konnte hier ein unendliches Programm in Anspruch nehmen. Besser war es, sich vorher abzusprechen.

    "Gut, dann lass mir die Entwürfe am Besten zukommen, wenn Du sie fertig hast. Dann besprechen wir alles weitere. Ich denke, wenn wir so verfahren, wird es das Beste sein."


    Meridius war dankbar, dass sich Verus auch für die factio zu interessieren schien. Helfende Hände konnte man bei einer solchen Aufgabe immer gebrauchen und es war auch höchste Zeit, dass sich etwas bei der aurata tat. Die Zeiten, in welchen die Wagen nur hinterher fuhren, sollten endlich ein Ende nehmen.

    Zitat

    Original von Theodorus von Corinthus
    Ich lächelte milde und ließ es darauf bewenden. Auch er dachte, was er denken wollte. Damit konnte und wollte ich ihn nicht weiter überzeugen. Auf seine Frage hin überlegte ich. Schließlich musste ich verneinen.


    "Nein, da ich grundsätzlich kein Geld bei mir führe, werde ich nicht in einer Taverne unterkommen. Ich denke, die Sterne werden auch heute Nacht meine Decke sein."


    "Du kannst auch gerne hier übernachten. Ich werde einen Sklaven anweisen, Dir eine Unterkunft zu Verfügung zu stellen. Das wäre kein Problem. Du bist weit rum gekommen, mich würde Dein Reisebericht interessieren. Könntest Du damit leben?"


    Fragend sah er den Griechen an. Der Gedanke ihn ein paar Tage zu beherbergen war gar nicht mal so schlecht. Er hätte interessante Unterhaltung und würde mitbekommen, was in anderen Teilen des Reiches so alles loswar.