Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Sim-Off:

    Du kannst durchaus in beiden Threads schreiben. Es ist ja so, dass das eine am Morgen stattfinden kann und das andere am Mittag. Schließt sich also nicht aus. Ausserdem: Damit der Spielfluss erhalten bleibt ist es natürlich auch erlaubt verschiedene Erzählstränge gleichzeitig abzuhalten. Das macht sogar deshalb Sinn, weil nicht immer alle Leute online sind. Und bevor also jemand irgendwo auf jemanden ewig wartet, soll er einfach woanders ebenfalls posten. So lange sich die Geschichten dabei nicht in die Quere kommen und widersprechen, durchaus legitim. In diesem Sinne: Weitermachen!!!

    "Ja, das stimmt. Er hat ziemlich große Parzellen und wird auch mit modernen Mitteln betrieben. Momentan sind nur Sklaven eingestellt, welche die Arbeit machen, zur Ernte verwenden sie im übrigen eine Maschine, welche aus Gallien kommt und dort breite Verwendung findet. Wahrscheinlich hast Du es noch nicht gesehen, aber wir können es uns ja nachher einmal auf dem Hof selbst ansehen.


    Es handelt sich dabei um ein Gefährt, das von einem Esel vor sich hingeschoben wird und an dessen Vorderseite sich eiseren Schneiden befinden. Die Ähren werden von den Halmen getrennt und fallen nach hinten in einen Holzbehälter. Das geht relativ schnell und problemlos, allerdings müssen die Arbeiter auch damit umzugehen verstehen."


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    Meridius blickte zum Hof, der inzwischen in unmittelbare Reichweite gekommen war.


    "Die Überwachung dieses Hofes wird in Zukunft auch zu Deinen Aufgaben gehören. Du wirst über die Sklaven wachen und auch Arbeiter einstellen und entlassen. Wichtig ist nur: Die Qualität muss weiterhin stimmen und ich wünsche dass es menschlich zugeht."

    Meridius atmete innerlich auf. Eine Last fiel von ihm. Dennoch wollte er Livianus seinen Willen nicht aufzwingen.


    "Du weißt, dass es DIR freisteht Dich zu entscheiden. Ich möchte hier niemanden zwingen. Doch wäre es mir natürlich eine Freude, wenn Du bei der Legio IX bleiben würdest. Zumindest solange Du noch nicht Offizier bist. Über alles weitere können wir ja dann reden, wenn es soweit ist."


    Er blickte ihn freundlich an.


    "Und Du störst nicht im Geringsten. Du bist jederzeit willkommen. Dafür bin ich ja da."


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    VILLA RUSTICA DECIMA


    Besitzer: Maximus Decimus Meridius
    Verwalter: Maximus Decimianus Verus


    Pferdezucht | Weinberge | Getreidefelder



    Es war an einem schönen Morgen. Meridius hatte seinen Verwalter gepackt und auf eines der Reitpferde gesetzt. Sie ritten die Via Traiana hinunter, bogen dann nach rechts ab, überquerten das Forum, folgten der Hauptstraße bis eine Meile vor den Toren der Stadt und bogen dann auf eine Straße, die landeinwärts ging. Nach einer weiteren halben Stunde erreichten sie einen großen landwirtschaftlichen Hof, welcher in einer malerischen Landschaft lag und dessen Getreidefelder voller Ähren standen, die jeden Moment abgeerntet werden würden. Meridius hielt auf einem kleinen Hügel davor an und streckte seinen Arm aus.


    "Das hier vor uns ist unser Getreidehof. Er befindet sich in tadellosem Zustand. Alle Parzellen sind belegt, die Sklaven bewirtschaften den Boden mit den neuesten Techniken und unter großem Arbeitsaufwand. Mit Hilfe einer Archimedesschraube wird in zu trockenen Zeiten aus dem Flußlauf in der Nähe hochgepumpt und über die Rinnsale auf dem Acker vorsichtig über die ganze Fläche verteilt. Es darf natürlich auch nicht zu viel sein, sonst geht die ganze Ernte ein, aber ansonsten hat sich das System bewährt.


    Die Sommer sind jedoch meistens trocken, nicht zu trocken, aber mit viel Sonne, so dass das Getreide optimal reifen kann. Regenfälle kommen uns selten dazwischen, hin und wieder mal ein Gewitter, aber ansonsten ist alles Bestens.


    Der Boden hier ist äusserst fruchtbar. Es hat mich einige Sesterzen gekostet, das ganze hier aufzubauen, zwischenzeitlich hatte ich den Hof sogar wieder abgegeben, aber dann doch wieder zurückgekauft, als in Rom ein Engpass an Getreide war. Ich sehe es als meine Pflicht an, soetwas in Zukunft zu vermeiden, und seitdem wir ebenfalls Getreide anbieten ist der Weizenhof des Konsuls von Germanien auch nicht mehr Monopolinhaber.


    Über die Qualität unserer Sorte brauche ich nichts sagen, Du kannst Dir ja selber denken, dass diese Böden hier und das ständig gute Wetter, einen weitaus besseres Korn zustande kommen lassen als im kalten Germanien. Die Bauern in dieser Gegend pflanzen schon seit hunderten von Jahren Getreide an, in Germanien muss man häufig erst noch die Wälder roden und mühsam den erworbenen Boden von den Wurzeln und Steinen befreien..."


    Inzwischen waren sie bereits an einem der Felder angekommen. Meridius stieg vom Pferd, kniete sich auf den Boden, fasste die Erde und ließ sie langsam durch seine Finger rinnen.


    "Das ist die Erde, die uns das Leben gibt, aus dem das Getreide wächst, aus welchem wir Brot backen, und aus welchem ROM seine Größe erfährt."


    Er stand auf und ging durch das Feld, mit den offenen Händen vorsichtig über die Ähren streichend.


    "ROM wäre ohne das hier gar nichts. Eine Wahrheit, die man ob der imposanten Marmorgebäude und Spiele oft vergessen kann..."

    "Animus? Ja, den kenne ich. Er war mal kurz in meinem Büro, verschwand dann allerdings wieder und ist zur Zeit in Rom, wenn ich das recht im Kopf habe. In diesem Fall werde ich wohl die Vereidung der Truppen selbst vornehmen müssen..."


    Meridius lächelte.


    "Ach ja, Rom. Ich denke dieses riesige Weib auf den sieben Hügeln wird sich noch eine Weile gedulden müssen. Ich finde es hier in Tarraco ganz angenehm, und ausserdem, als Soldat weiß man nie, wann der Ernstfall wieder eintritt. Es sei denn natürlich man lebt in Germanien, da hat man ja den Ernstfall bekanntlich jeden Tag im Hinterhof..."

    "Ja, Du sagst es. Ich habe nur Angst, dass mir deswegen noch meine halbe Familie weglaufen wird. Praetorianus und Livianus explodieren fast vor Tatendrang. Wenn nicht bald was passiert, ich werde sie nicht lange halten können."


    Er blickte Agrippa an.


    "Wolltest Du nicht einmal nach Tarraco umziehen? Der neue Tempel könnte eine Priesterin gebrauchen, Deiner Tochter würde es hier sicher gefallen..."

    Meridius lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er reagierte nicht überrascht, hatte er doch mit solch einem Gespräch schon seit Wochen gerechnet, wusste er ja, wie impulsiv und ehrgeizig Livianus war. Dennoch tat es ihm ein wenig weh, dass er die Legio IX verlassen wollte. Er atmete tief ein. Dann blickte er Livianus an.


    "Du möchtest Karriere bei den Vigiles machen? Bei der Feuerwehr von Rom? Die Truppe die ständig Überstunden zu schieben hat, meist unterbesetzt ist, die schlechteste Bezahlung von allen Soldaten im Reich erhält und in Rom selbst nur die Ausgänge von Thatern, Arenen und Rennbahnen bewacht, während Stadtkohorten und Praetorianer auf ihre Kosten Karriere machen?"


    Meridius hielt kurz inne.


    "Verzeih, dass ich so direkt bin. Natürlich kannst Du zu den Vigiles gehen, wenn Du das möchtest, auch wenn ich Dir davon abraten würde. Du hättest den ganzen Tag mit dem Schmutz der Gesellschaft zu tun. Und: Wärhend andere Legionen um Ruhm und Heldentaten wetteifern, wirst Du aus der Stadt nicht herauskommen. Willst Du das?


    Ich weiß ja, dass die Grundausbildung momentan sehr ermüdend und auf Dauer eintönig ist. Doch glaube mir, es wird nicht immer so sein. Ich darf nicht allzuviel verraten, doch soviel sei Dir gesagt, ich habe die Offiziere nur aus einem einzigen Grund angewiesen die Grundausbildung zu forcieren.... Es wird einen Einsatz geben, in absehbarer Zeit. Es wird aus Hispania hinausgehen. Und es wird in Feindesland gehen."


    Meridius flüsterte die letzten Worte, wie wenn er sagen wollte, dass Livianus nichts davon weitersagen dürfe.


    "Wenn Du zu den Vigiles möchtest, werde ich Dich nicht aufhalten. Doch bedenke, Ruhm und Lobestaten wirst Du dort nicht erringen können. Und bedenke auch: Ich kann Deine Karriere hier besser fördern als woanders. Bleibe zumindest solange, bis Du Offizier bist und wechsele dann. Ich sähe es nicht gerne, wenn Dich andere verheizen würden, nur um auf Deine Kosten Karriere machen zu können..."

    Maximus nickte mit dem Kopf.


    "Ich bin mir ganz sicher, dass Du Deine Familie nicht enttäuschen wirst. Und wir sind stolz auf Dich, wie wir auf jeden in der Familie stolz sind. Wir sind Decima, und Decima halten zusammen. Immer und überall."

    "So, eine Liason mit Malignus. Malignus? Ah ja, ich erinnere mich. Ein guter Mann, nur nicht unbedingt für die Truppe geboren gewesen. Er hatte den Hang zu großen Worten und die Schwäche sich bei seinen Soldaten beliebt machen zu wollen. Er ist eher für die Paläste als für das Schlachtfeld geboren..."


    Meridius hielt kurz inne.


    "Und Deiner Tochter geht es gut? Ich habe sie einmal kurz vor den Thermen in Rom getroffen, aber sie hat allerhand anderes im Kopf, wirkte zerstreut...


    Wie auch immer, mir geht es gut und meiner Familie auch. Aber Du weißt ja, wir von der Gens Decima lieben es eh etwas ruhiger und beschaulicher..."

    Meridius blickte auf.


    "Du hier, Agrippa?"


    Er strahlte über beide Ohren.


    "Wie kommt es, dass Dich Deine Wege in mein CAstellum führen? Du willst doch nicht etwa den Legionen des Imperators beitreten? Falls doch, mit der Legio IX hättest Du die richtige Wahl getroffen."


    Er lachte.


    "Doch bitte, setzt Dich. Was führt Dich zu mir? Wie kann ich Dir helfen?"

    Als Meridius von der Nachricht Meldung bekam war er hoch erfreut. Sofort ließ er alle Familienangehörige zusammentrommeln, hielt eine Rede auf die Pflichten des römischen Staatsbürgers und stellte dann Livianus als leuchtendes Beispiel in die Mitte des Raumes. Diesen noch mit Worten und Gesten lobend, fiel dabei ein kleiner mahnender Blick auf Livia, welche dieses Zeichen auch zu verstehen schien. Beschämt blickte sie zu Boden, Meridius brauchte nichts weiter zu sagen.


    "Ich freue mich für Dich, Livianus. Die ganze Familie ist stolz auf Dich!"


    SCHIESSPLATZ


    Zur Grundausbildung der Legionäre gehört neben dem Drill und dem Umgang mit den Primärwaffen Gladius und Pilum auch der Umgang mit dem Bogen. Der Schießplatz der Legion ist für diese Ausbildung ausgelegt und bietet genügend Raum den vorgegeben Richtlinien aus Rom nachzukommen. Selbstverständlich kann - wie auf jedem anderen Übungsplatz auch, der Legionär in seiner Freizeit auch eigenständig trainieren. Ein solches Verhalten wird im Allgemeinen begrüsst!



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