Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius, der daneben stand, konnte es kaum fassen. Tatsächlich, Sedulus hatte eine Frau. Hatte er etwas verpasst? Hatte er einen Brief übersehen? Hatte Gallus geschlampt?


    Er sprach die Dame an.


    "Servillia Germanica, es ist mir eine Ehre Dich endlich einmal zu treffen. Sedulus hat mir Unmengen von Dir erzählt, als er vor wenigen Wochen in Hispania war. Er konnte sich kaum bremsen..." ;)


    Meridius klopfte seinem Freund auf die Schulter.


    "Sprich, wie gefällt es Dir in Rom, Servillia? Bist Du schon einmal hier gewesen?"

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    Traianus Germanicus Sedulus dixit:
    Hat wer meine Frau gesehen? Man sagte mir sie sei mit meinem Bruder Medicus angereist wo stecken die denn nur?


    Meridius glaubte sich verhört zu haben. Sedulus hatte eine Frau? Schnell blickte er sich um, konnte jedoch die Dame nirgends entdecken.


    "Salve Sedulus! Ich wusste gar nicht, dass Du eine Frau hast. Du wirst doch nicht heimlich geheiratet haben? Ohne uns eingeladen zu haben?"


    Meridius zwinkerte mit dem Auge.


    "Alter Schwerenöter! Wenn das so weiter geht, bin ich bald der einzige Junggeselle im Imperium."

    Meridius lachte lauthals.


    "Das glaube ich gerne. Nur vergiss nicht. Die Brosche wird von der Dame getragen. An Dir oder Deinem besten Stück hat sie nichts zu suchen..." :D


    Der Wein begann offensichtlich schon zu wirken. Er fasste sich jedoch schnell wieder.


    "Darf ich Dir übrigens meinen Cousin Livianus vorstellen? Er hat mich auf der Fahrt hierhert begleitet, ich dachte er soll ruhig mal ein bischen im großen Rom schnuppern, so wie ich es einst vor Jahre und Tag tat. Einmal die Luft von Rom atmen, und die Birne wird rein und klar. Man sieht ganz nüchtern, sowohl Größe, als auch Niedrigkeit, Macht und Ohnmacht, Adel und Korruption, Weisheit und Narretei, Rom vereint alles in sich. Wie sagte schon ein großer Theaterdichter: Willst Du die Welt kennen lernen, komme nach Rom..."

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    Medicus Germanicus Avarus dixit:
    "Wie geht es euch?"


    "Mir geht es gut. Danke der Nachfrage. Wenn man allerdings sieht, was für schöne Frauen hier herumspringen, man könnte nach dem heutigen Tag ebenfalls die Absicht hegen, sich auf Freiersfüssen zu begeben."


    Meridius lachte.


    "Nun ja, mal sehen, was die Götter mit uns noch alles vorhaben. Als Soldat hat man es jedenfalls nicht einfach, ein Wunder, dass Hungaricus, da die Ausnahme machte und sein Glückslos packte, festhielt und nun nie wieder hergab...


    Ich hätte es wohl auch getan, wenn er mir damals auf dem Markt nicht zuvor gekommen wäre..." :D


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    Marcus Vinicius Hungaricus dixit:
    Ich möchte mich bedanken für eure Geschenke, doch waren diese wirklich nicht nötig. Soll aber nicht heißen, daß diese keine Verwendung finden... ;)


    "Ich will doch hoffen, dass die Brosche Verwendung findet mein Freund. Sie ist der Venus geweiht, und soll - nach Aussage der Priesterin - Glück, Freude, Erfüllung und Fruchtbarkeit schenken.


    Allerdings, und das lass mich als guten Rat mit anfügen, Du solltest Dich nicht alleine auf die Brosche verlassen, mein Freund, und Deinen Teil dazu beitragen. Ansonsten fürchte ich, wird die Brosche nicht viel bringen..." :D

    Mmm, schwer ist es nicht. Nur etwas zeitintensiv, zumindest für mich, der ich schon so genug zu tun habe.


    Ich schlage vor, Du suchst mich einfach mal in Rom auf, da ich mich zur Zeit dort befinde. Oder soll ich der Casa Octavia einen Besuch abstatten? Wir können uns dann über die Aufgaben unterhalten.


    Und was das Vertrauen betrifft: Du bist Mitglied der Gens Octavia. Falls Du mich hintergehen solltest, verklage ich Deinen Pater. :D

    Meridius amüsierte sich köstlich. Die Speisen waren vorzüglich und mundeten gut. Er musste die Zusammenstellung durch die Herrin des Hauses loben. Sie hatte es auf das Beste getroffen.


    Dann erblickte er Avarus.


    "Ah, Avarus. Schön Dich zu sehen. Wie geht es in Germanien? Wie laufen die Geschäfte? Ich habe gehört, dass Du eine neue Rebsorte gezüchtet haben sollst, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dieses Gerücht stimmt..."

    Nun, wie ich schon oben ausführte: Ich suche einen Verwalter. Er hat Zugriff auf mein Konto, und verfügt über ein gewisses Budget. Die Geschäfte unterstehen ihm. Ich lass ihm freie Hand. Sein Job wäre es, das beste daraus zu machen, bedeutet Umsatz und Gewinnmaximierung, zu einem fairen Preis für den Kunden. Dazu zähle ich auch, das Abschließen von Verträgen mit Kunden, wie Tavernen, Märkten usw, das heißt, Du wärst nicht nur in Hispania tätig, sondern auch in den anderen Provinzen und immer auf Reisen. Ich hoffe diese Aufgabe interessiert Dich. Da ich selbst in der Legion gebunden bin, kann ich nicht durch das Imperium reisen. Dir wird es hingegen möglich sein.

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    Seanimus Octavius Sophus dixit:
    Ich danke Euch für die Angebote, könntet ihr mir jedoch erläutern, wann die Auszahlung erfolgt, ich nehme bei Maximus an, dass es sich um einen Monatslohn handelt und bei Tiberia um einen Wochenlohn..


    Falsch. Ich zahle immer wöchentlich. Und wer meine Summen anzweifelt, kann meine Familienangehörige befragen.


    Der Job den ich anbiete, wäre auch nicht ein spezifischer, dass man Trauben ernten müsste, oder Wein pressen. Ich suche einen Verwalter, der meine Betriebe beaufsichtigt und Geschäfte tätigt. Die oben ausgewiesene Summe wäre das Startgehalt. So die Geschäfte erfolgreich sind, und sich der Verwalter als geschickt erweist, sind natürlich Gehaltserhöhungen vorprogrammiert.

    Nun, wenn die Anklage ihre Aufgabe nicht übernehmen will, muss trotz angeblicher Beweise, der Angeklagte dennoch als nicht schuldig gelten. Es ist nicht so, dass die Verteidigung auf Grund erdrückender Beweislage ein Urteil des Imperators wünscht, betrachten wir doch die aufgelisteten "Beweise" als irrelevant, da der Codex, welcher die Angelegenheiten der Factiones deffiniert schlichtweg die Wahl eines Pater Factiones nicht dahingehend regelt, dass Crassus ein Vergehen begangen haben könnte.


    Unser Ersuchen ging vielmehr dahin, dass das ehrenwerte Gericht, oder aber der Imperator selbst, als Mitglied dieses selben, überprüfen, ob es überhaupt noch Sinn macht, das Verfahren fortzusetzen, wenn die Anklage ruht.


    Ohne Ankläger keine Anklage, ohne Beweise keine Schuld.


    Das was die Anklage bisher vorlegte sind hingegen interpretationsfähige Indizien, die man so oder so auslegen kann, anhand derer man jedoch kein Vergehen gegen ein bestehendes Gesetz feststellen kann.

    Ehrenwertes Gericht. Die Verteidigung beantragt das Verfahren gegen Crassus einzustellen. Die Anklage hat scheinbar kein Interesse das Verfahren voranzutreiben und verfolgt alleine das Ziel, durch einen sich hinziehenden Prozess den Ruf meines Mandanten auf unbestimmte Zeit und vor allem in Hinblick auf die anstehenden Wahlen in Frage zu stellen.


    Es dürfte sowohl uns allen hier, als auch der Anklage bewusst sein, dass die Anschuldigungen haltlos sind, und das Vorgehen der Factio-Führung an jenem besagten Abend gegen keine damals bestehenden Gesetze verstieß.


    Aus diesen Gründen, und um das Kapitel im Interesse der römischen Bürger, deren Steuergelder hier verschwendet werden, zu wahren, bitte ich um Einstellung des Verfahrens.


    Möge der Imperator prüfen, ob dies möglich ist und nach dem Ratschluss seiner Weisheit eine Entscheidung fällen.

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    Spurius Purgitius Macer dixit:
    "Es freut mich zu sehen, dass der Stadtpräfekt der schönsten Stadt der Welt nun die schönste Frau der Stadt als private Vorgesetzte hat!"


    Meridius hörte die Worte, welche Macer sprach. Er musste lächeln, und antwortete diesem:


    "Hoffen wir für Rom, dass er bei einer solchen Vorgesetzten seinen Pflichten ausserhalb des Hauses nachzukommen, noch im Stande sein wird. Nicht dass die Cohortes Urbanae ihre Principia noch hierher verlegen müssen, nur weil unser Präfect sich nicht von der Tunika seiner Gemahlin trennen mag." ;)

    Meridius ging zu Lucidus hinüber und grinste ihn an.


    "Nicht schlecht, oder? Die ganze Zeit schön hinten im Hintergrund gestanden, alles in Ruhe beobachtet und dann im richtigen Moment nach vorne. Alte militärische Weisheit: Gebiet sorgsam erkunden, Lage checken, Bewegungen beobachten, erste Phase abwarten und dann zuschlagen, wenn keiner damit rechnet..."


    Meridius lachte.


    "Ich weiß sogar schon, wo das Buffet steht. Wenn Du Dich an mich hängst sind wir die ersten dort und sahnen das Beste ab..." :D

    Meridius welcher die ganze Zeit im Hintergrund gestanden hatte und das Schauspiel aus sicherer Distanz sichtlich genoss, trat ebenfalls nach vorne, ging auf das Brautpaar zu, umarmte erst Hungaricus, mit welchem er bei der Legio I gemeinsam gedient hatte und erlaubt sich dann, Adria einen Handkuss zu geben.


    "Ich habe es gewusst mein Freund. Kannst Du Dich entsinnen? Ich sah Euch beide damals, als Ihr Euch zum erstenmal begegnetet auf dem Marktplatz in Rom, und ich wusste, da bahnt sich was an. Ich wusste es und hatte Recht behalten. Mögen die Götter Euch beiden gnädig sein, Euren Hausstand segnen und mehren, mögest Du Hungaricus Söhne Dein Eigen nennen, möge Dein Schoß Adria Helden und Schönheiten hervorbringen."


    Meridius strahlte seinen Freund an. Dann setzte er hinzu:


    "Und pass mir auf Deine Frau auf. Wenn ich mitbekomme, dass Du sie schlecht behandelts, werde ich meine Gewohnheit aufgeben und zu ihren Gunsten mal nicht den Verteidiger, sondern den Ankläger vor Gericht spielen. Und glaube mir, das würde für Dich eine teure Scheidung..." :D


    Meridius blickte auch zu Adria.


    "Dir wünsche ich alles Gute. Hungaricus ist ein Glückspilz. Ich hoffe er weiß das zu schätzen..."


    Halb zu Hungaricus gesprochen:


    "Wenn Du erlaubst Hungaricus, hier gleich das Brautgeschenk, eine kostbare Brosche aus Hispanien, sie soll der Braut Glück und Fruchtbarkeit bringen..."

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    Tiberia Messalina Oryxa dixit:
    Ich nehme an Du sprichst von einem Monatslohn, Senator. Dafür kannst Du ihn haben falls er gerne Trauben pflückt.


    Ich zahle allen Personen in meinem Haushalt gleichviel an Lohn, Gehalt, oder Haushaltsgeld. Egal ob mit mir verwandt, oder bei mir eingestellt. Wenn er bei mir arbeiten will, so soll er sich bei mir melden. Zwingen tu ich ihn jedoch nicht.

    Meridius hatte sich beeilt so schnell es ging. Die Galeere des Proconsul, welche den Hafen nach Rom verlassen sollte lag bereits vor Anker, der Proconsul selbst hatte sich bereits einquartiert. Hier und da rannten noch ein paar Matrosen durch die Gegend, die letzten Gepäckstücke wurden verladen, einige Seemannskisten wurden mit einem Flaschenzug an Borg gehieft.


    Meridius blickte sich um. Eigentlich könnte Livianus bald kommen. Und Proximus hatte es sich ja auch überlegt, ob er noch dazustossen würde.


    "Nun ja, geh ich mal an Bord. Gallus wird den Livianus schon herführen.
    Ausserdem wird das Schiff eh nicht ablegen, bevor der geeignete Wind vom Land her auftritt."


    Meridius ging an Bord.