Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Irgendwie hatte Meridius etwas in dieser Art schon erwartet gehabt. Sprach doch die halbe Stadt von nichts anderem mehr als Krieg und dem bevorstehenden Feldzug gegen die Parther. Syrien - Armenien - Parthien. Das Ende der römischen Welt. Meridius verfluchte, dass in genau diesem Moment die Karaffe leer war, wäre sie voll gewesen er hätte erst einmal einen Schluck benötigt. Von der Idee seines Sohnes war er hingegen weniger begeistert. Sein Sohn dafür umso berauschter, zumindest machte er diesen Eindruck. Meridius ließ die Karaffe Karaffe sein und verwandte keinen Gedanken mehr an Wein.


    "Du hast Dir die Angelegenheit reiflich überlegt?"


    fragte er als erstes.

    So wie Iulia fragte, schien es sich doch um mehr als eine Schwächung infolge einer anstrengenden Reise zu handeln. Hatte er womöglich doch nicht daneben gelegen mit seiner Vermutung? Doch warum sprach sie es dann nicht direkt aus? So wie sie es früher getan hätte? Ihre Kommunikation hatte in den vergangenen Wochen und Monaten wirklich stark nachgelassen, gestand er sich selbst ein. Und er konnte sich auch noch genau daran erinnern, wann er mit Iulia geschlafen hatte. Auf ihre Schwäche und ihre Unpässlichkeit umgerechnet machte dies sogar Sinn. Auch wenn er als Mann nicht auf Referenzen zurückgreifen konnte. Als sie Maximian gebar - sowie ihre anderen Kinder - war er nicht dabei gewesen. Er wandte sich ihr zu, nahm zögerlich seine Hand noch vorne und strich ihre ein Haar aus dem Gesicht. Lange ließ er seine Hand dabei in ihrem Gesicht liegen. Sanft, wie er es schon lange nicht mehr gewesen war. Die Frage sprach er jedoch nicht aus. Er stellte sie mit den Augen. Sie brauchte nur noch Ja zu sagen, oder zu nicken, und er wusste, er würde noch einmal Vater werden.

    Hoffentlich hatte sie recht. Vermutlich hatte sie recht. Immerhin kannte sie sich selbst wohl besser, als jeder andere. Wieder nickte Meridius. Die Reise ... War es alleine die Reise? Wer wusste es schon so genau. Den kurzen Verdacht, sie könne schwanger sein, äusserte er jedoch nicht. Auch wenn es möglich gewesen wäre, konnte er sich nicht daran erinnern, dass sie beide in den letzte Monaten häufig intim gewesen wären. Seine Statthalterschaft hatte diesbezüglich gewaltig vorgebeugt.


    "Du solltest Dir in jedem Fall nicht allzuviel wieder aufladen.
    Ruhe Dich ruhig aus, so lange es dauert. Der Maiordomus kann sich um das Haus kümmern. Er ist ein fähiger Mann."


    Er sprach es vorbeugend. Nicht, dass sich Iulia noch unter Druck setzte.

    Er hatte vollstes Verständnis. In der Tat war es Iulia nicht sehr gut gegangen. Umso erfreulicher war es, dass es ihr nun besser zu gehen schien. Er trat näher, bis er sie erreicht hatte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.


    "Es ist schön, zu hören, dass es Dir besser geht."


    Nachdenklich blickte er sie an.


    "Was meinte mein Leibarzt?
    War er schon bei Dir?"


    Meridius hatte es ihr selbst überlassen, ob sie das Angebot annehmen wollte, oder nicht. Er wollte ihr seinen Arzt keinesfalls aufzwingen.

    Meridius hatte sich gerade nicht in seinem Zimmer befunden, als Iulia eingetreten war. Folglich befand sie sich alleine in dem großen Raum. Doch nicht allzulange. Ihr Gatte folgte ihr wenig später durch die selbe Türe und entdeckte seine Gemahlin, wie sie in dem Raum auf und ab ging.


    "Salve."


    sprach er kurz, nickte ihr zu und blieb dann abwartend stehen.


    "Wie geht es Dir?"


    Sie hatte sein Zimmer lange nicht mehr aufgesucht.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Der Mann erhob sich und verneigte sich leicht. "Senator, sei gegrüßt," meinte er und bot ihm Platz an. "Was kann ich für Dich tun?"


    Meridius nahm wie aufgefordert Platz, wobei er darauf achtete, dass seine Senatorentoga nicht allzusehr zerknittert wurde.


    "Ich will gleich zur Sache kommen, wenn es recht ist.
    Das erspart uns beiden Zeit und Arbeit."


    Er schmunzelte.


    "Ich suche ein paar Ländereien in Italien. Möglichst in der Nähe von Rom, so dass es möglich ist, diese im Sommer aufsuchen zu können, ohne allzuweit vom Senat entfernt zu sein. Jeder weiß, dass die Stadt in der Hitze des Sommers die Hölle sein kann. Etwas Landluft und weite Felder tun da sicherlich gut. Gibt es ein paar Landgüter, welcher zu erwerben wären? Vielleicht auch mit einem kühlenden Wald dabei?"


    Die Begrüßung im Hause der Flavier war herzlich ausgefallen. Meridius hatte nicht lange warten müssen, als er auch schon angesprochen und vorgestellt worden war. Flavius Aristides war in der Tat ein zuvorkommender Mann und Claudia Epicharis eine liebreizende Dame. Meridius nickte beiden zu.


    "Seid gegrüßt. Ich wünsche der Verbindung das Beste und das Wohlwollen der Götter. Es ist mir eine Ehre eingeladen worden zu sein..."


    Zitat

    Original von Claudia Epicharis"Es ist mir eine Freude, dich persönlich kennenzulernen, Senator. Man liest sonst nur in der Acta von dir und deinen rühmlichen Taten", entgegnete sie und wandte sich anschließend wieder an alle. "Dies ist übrigens Claudius Myrtilus, mein Großonkel aus Baiae."


    "Auch mir ist es eine Ehre, Claudia."


    Alle weiteren Fragen beantwortete er, soweit es angebracht war.


    "In der Tat bin ich erst vor kurzem aus Germanien hier eingetroffen. Zum Glück haben sich die wichtigsten Dinge in Rom nicht großartig verändert. So befinden sich Senat, Kaiserpalast und Forum immer noch an der selben Stelle und auch unsere Casa hat noch niemand verrückt. Ansonsten ist hier ja überall ein einziges Bauen und Abreißen..."


    Er schmunzelte. Rom war in der Tat eine gewaltige Baustelle.
    Schließlich schloss er sich dem Gastgeber an und folgte an die Kline.
    Das Verdünnen des Weines überließ er jedoch dem Hausherrn selbst. ;)


    Sim-Off:

    sorry, erst gerade entdeckt

    Meridius war bisher nie in Griechenland gewesen. Folglich hatte ihn seine Erinnerung in diesem Fall getrügt. Wobei man natürlich nie wusste, welchen Knaben oder Burschen man mal wo auf welcher Familienfeier angetroffen hatte. In diesem Fall schien es jedoch nie der Fall gewesen zu sein.


    "Da muss ich passen. Ich war nie in Griechenland."


    antwortete Meridius.


    "Jedenfalls willkommen in der Casa Decima in Rom.
    Du bist demnach zum erstenmal in Rom?"

    Wenig später betrat Meridius das Atrium und steuerte auf den einzigen Mann zu, welcher dieser Subrius sein konnte. Valeria unterhielt sich gerade mit ihm. Meridius nickte.


    "Salve, Du musst Subrius sein, richtig?"


    Er wartete eine Antwort nicht wirklich ab. Es konnte ja auch kaum anders sein. ;)


    "Ich bin Decimus Meridius. Ich meine Dich schon einmal gesehen zu haben, bin mir jedoch nicht sicher. Die Familie ist eindeutig zu groß, das Imperium im Übrigen auch. Man sieht sich nicht alle Tage..."


    Er lächelte.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    "Wie geht es Mutter?"


    Meridius nahm einen Schuck von dem Wein. Dann erst antwortete er.


    "Den Umständen entsprechend.
    Sie hat in den letzten Wochen so einige Schwierigkeiten."


    Wieder wurde Meridius nachdenklich. Seit der Reise von Germanien nach Rom klagte Iulia in der Tat über Schmerzen und Übelkeit. Des öfteren war sie unpässlich, zog sich auf ihr Zimmer zurück. Meridius selbst hatte schon den Verdacht gehabt, dass sie schwanger sein könnte, diesen Gedanken jedoch noch nicht geäussert. Erst sollte sich sein Leibarzt Iulia noch einmal genauer ansehen, wenn man dann über eine eventuelle Schwangerschaft genauere Aussagen machen konnte, würde man weiter sehen.


    Barrus trat ein und Meridius nickte ihm zu. Er verfolgte das Gespräch scheinbar eher teilnahmslos, hörte jedoch in der Tat aufmerksam zu.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    "Salve Vater. Ich hoffe, ich halte dich nicht von wichtigeren Dingen ab?" sprach er, um der Höflichkeit Genüge zu tun und ohne wirklich einen Gedanken daran zu verschwenden, mit welcher Arbeit sein Vater sich gerade beschäftigt hatte.


    Meridius winkte ab und suchte in den Gesichtszügen seines Sohnes die Dringlichkeit seines Begehrens abzulesen. Wie es schien war es in der Tat sehr dringlich. Oder zumindest für den jungen Mann lebensnotwendig.


    "Wie kann ich Dir helfen?"


    fragte er daher gerade heraus.


    "Möchtest Du etwas trinken?"


    Er sah sich nach der Karaffe um, entdeckte dann jedoch zu seinem Verdruss, dass diese schon leer war...

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    Ungeduldig trat der vor der Tür stehende von einem auf den anderen Fuß, klopfte Maximian erneut und diesmal auch kräftiger an.


    "Vater? Bist du da?" fragte er unterstützend mit kräftiger Stimme und lauschte an der Tür, ob er etwas hören konnte. "Es ist dringend."


    Beim zweiten Anlauf hörte Meridius das Anklopfen, und erkannte in der Stimme die Stimme seines Sohnes. Er klappte die Wachstafel zusammen und legte sie bei Seite.


    "Es ist offen. Du kannst rein kommen."


    sprach er, so dass es zu hören war, aber auch nicht lauter, als eben notwendig war, um vor der Türe gehört zu werden. Maximian hatte ihn schon lange nicht mehr in seinem Arbeitszimmer aufgesucht. Folglich musste es wirklich "dringend" sein. Sein Sohn brauchte dies nicht einmal zu erwähnen, auch wenn er es getan hatte.

    Meridius hatte die ganze Debatte verfolgt, ohne ein Wort zu sagen. Er hörte sich die Gründe an, welche die einen vorbrachten, dann jedoch auch die Gründe der anderen. Letzten Endes jedoch war seiner Meinung nach die ganze Thematik leicht überzogen.


    "Quirites! Ich bin sicher kein Idealist, vielmehr Soldat und weiß die Dinge daher nüchtern einzuschätzen. Bei allen Freiheiten des Senats, sollte uns klar sein, dass der Kaiser darüber entscheidet, wer Senator wird und wer nicht. Er ermöglicht einem Römer diesen Weg oder verstellt ihn. Und diesbezüglich können wir uns dann auf den Kopf stellen oder auch nicht. Nennen wir es also wie es ist."


    Er hielt einen Moment inne.


    "Es ist auch der Kaiser, welcher Senatoren mit Kommando betraut. Schickt er diese in eine Provinz, oder zu einer militärischen Einheit, dürfte dies wohlüberlegt sein."


    Wieder hielt er inne.


    "Senatoren im Senat - Senatoren ausserhalb Roms. Jeder steht im Grunde auf seinem Platz, welcher für ihn vorgesehen wurde. Senatoren, welche hier in diesen Hallen anwesend sind, können folglich auch sprechen und mit ihrer Stimme abstimmen. Senatoren welche nicht in diesen Hallen sind, können dies nicht. Ein einfacher Sachverhalt. Besteht darin eine Gefahr für Rom? Ist die Arbeit des Senats gefährdet? Wieviele Hundert Senatoren dienen dem Kaiser? Und ein jeder dieser Senatoren ist hier ehrenhalber.


    Gleichwohl weiß ich auch um die Tatsache, dass nicht immer alle Senatoren, welche anwesend sein könnten, auch tatsächlich anwesend sind, weil sie stattdessen auf ihren Landsitzen lustwandeln, statt ihren Verpflichtungen nachzugehen. Ein altes Problem, weswegen auch die Kaiser die Anwesenheit der Senatoren in Rom zur Pflicht machten. Augustus war der erste, welcher dies veranlasste.


    Ich schlage daher vor, diese Pflicht wieder aufzugreifen. Es hindert keinen der ehrenwerten Herren hier, in Rom anwesend zu sein, wenn ihn der Kaiser nicht woanders hin sendet. Ansonsten sehe ich durchaus auch die Möglichkeit Abstimmungen mit einfacher Mehrheit zu beschließen. Ist der Kaiser gegen einen Beschluss, wird er ihn sowieso nicht umsetzen."

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    andererseits starben die centurionen wie die fliegen (überspitzt formuliert)


    wie die fliegen starben sie belegtermaßen nur dann, wenn es galt den rückzug der männer zu decken. die römischen centurione habe so ungefähr die selbe mentalität wie die offiziere der israelischen armee (idf). Beim Angriff der erste, beim rückzug der letzte. Damit erklärt sich die hohe rate an ausfällen fast von alleine. ist eben ein unterschied, ob jemand brüllt: "vorwärts!" oder: "mir nach!" ;)

    Meridius kam nicht als erster, aber als einer der ersten. Einzig Valeria und sein Sohn waren schon anwesend und wie er das Triclinium betrat, nickte er ihnen beiden zu, murmelte gedankenverloren ein "Salve" und lächelte dann kurz. Mit wenigen Schritten hatte er das Tischchen erreicht auf welchem der Wein plaziert worden war und ließ sich einen Becher einschenken. Der dunkle Tropfen schmeckte mild. Es war ein ganz angenehmer Jahrgang. Die Arbeit nun endgültig hinter sich lassend sah er nun zu seinen beiden Verwandten.


    "Und? Was erzählt man Neues in Rom?"

    Zitat

    Original von Decima Valeria
    Erneut oblag es Iotape, den Hausherren über einen Besucher zu unterrichten. Sie klopfte und trat ein, als das Zeichen hierzu erklang.


    "Verzeih die Störung, Herr, aber im Atrium wartet ein gewisser Decimus Subrinus auf dich",


    teilte sie ihm mit.


    Meridius blickte auf.


    "Ich komme sofort. Sag ihm, dass ich noch etwas zu erledigen habe.
    Er soll in der Zwischenzeit ein Zimmer beziehen."


    Decimus Subrinus? Meridius dachte nach. Den Namen hatte er schon einmal gehört, er glaubte ihn auch zuordnen zu können, jedoch fehlte ein Gesicht um ganz sicher zu sein. Doch auch dies würde sich naher beinahe von alleine ergeben, wenn er den Mann sah.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    Der indess war bei Meridius Officum angekommen und klopfte mehrmals kräftig an. Dass er nicht stören sollte, wusste er zwar, aber diese Situation gab ihm keine Möglichkeit, sie später zu erledigen. Es brannte! Und wie es das tat.


    Meridius war in seiner Arbeit vertieft gewesen, so dass er das erste Anklopfen nicht gehört hatte. Folglich bekam er auch nicht mit, dass sein Sohn vor der Türe stand. Hätte er indess gewusst, welches Anliegen seinen Sprössling zu ihm trieb, er hätte diesen umgehend hereingelassen. So jedoch beugte er sich über die Wachstafel mit den geschäftlichen Ausarbeitungen des Verwalters und rechnete die Zahlen gegen. Ein paar Investitionen waren sicher noch nötig...

    Bin seit ein paar Tagen und bis Montag in den Pfingstferien! Werde daher erst ab Dienstag / Mittwoch wieder aktiv sein! Ich bitte die verspätete Abmeldung zu entschuldigen! Die anderen bitte ich bis dahin um Geduld. Es rennt ja nix weg. ;)