Meridius hatte die ganze Debatte verfolgt, ohne ein Wort zu sagen. Er hörte sich die Gründe an, welche die einen vorbrachten, dann jedoch auch die Gründe der anderen. Letzten Endes jedoch war seiner Meinung nach die ganze Thematik leicht überzogen.
"Quirites! Ich bin sicher kein Idealist, vielmehr Soldat und weiß die Dinge daher nüchtern einzuschätzen. Bei allen Freiheiten des Senats, sollte uns klar sein, dass der Kaiser darüber entscheidet, wer Senator wird und wer nicht. Er ermöglicht einem Römer diesen Weg oder verstellt ihn. Und diesbezüglich können wir uns dann auf den Kopf stellen oder auch nicht. Nennen wir es also wie es ist."
Er hielt einen Moment inne.
"Es ist auch der Kaiser, welcher Senatoren mit Kommando betraut. Schickt er diese in eine Provinz, oder zu einer militärischen Einheit, dürfte dies wohlüberlegt sein."
Wieder hielt er inne.
"Senatoren im Senat - Senatoren ausserhalb Roms. Jeder steht im Grunde auf seinem Platz, welcher für ihn vorgesehen wurde. Senatoren, welche hier in diesen Hallen anwesend sind, können folglich auch sprechen und mit ihrer Stimme abstimmen. Senatoren welche nicht in diesen Hallen sind, können dies nicht. Ein einfacher Sachverhalt. Besteht darin eine Gefahr für Rom? Ist die Arbeit des Senats gefährdet? Wieviele Hundert Senatoren dienen dem Kaiser? Und ein jeder dieser Senatoren ist hier ehrenhalber.
Gleichwohl weiß ich auch um die Tatsache, dass nicht immer alle Senatoren, welche anwesend sein könnten, auch tatsächlich anwesend sind, weil sie stattdessen auf ihren Landsitzen lustwandeln, statt ihren Verpflichtungen nachzugehen. Ein altes Problem, weswegen auch die Kaiser die Anwesenheit der Senatoren in Rom zur Pflicht machten. Augustus war der erste, welcher dies veranlasste.
Ich schlage daher vor, diese Pflicht wieder aufzugreifen. Es hindert keinen der ehrenwerten Herren hier, in Rom anwesend zu sein, wenn ihn der Kaiser nicht woanders hin sendet. Ansonsten sehe ich durchaus auch die Möglichkeit Abstimmungen mit einfacher Mehrheit zu beschließen. Ist der Kaiser gegen einen Beschluss, wird er ihn sowieso nicht umsetzen."