Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius hörte sich die Ausführungen des Offiziers an.


    "Gegen eine Zusammenarbeit mit der Legio II spricht nichts. Ich möchte jedoch daran erinnern, dass auch die Kapazitäten der Legio IX genutzt werden können, welche sich in unmittelbarer Nähe zum Stützpunkt der Flotte befindet. So dann noch weitere Unterstützungsmaßnahmen der II. notwendig sind, sehe ich hier kein Problem. Der Praefectus Castrorum kann sich darum kümmern."


    Er dachte einen Moment nach.


    "Wie ist die Moral der Truppe zur Zeit?"

    "Eine Inscriptio der Stadt Confluentes wird durch den Stadtrat der Stadt Confluentes ermöglicht. So die Stadt in der Lage ist, Ehrungen in ihrem Rahmen vorzunehmen kann sie das. Der Tempelbau betrifft in erster Linie Confluentes und nicht die Curie der Provinz."


    Der Senator forderte also. Was anderes hatte Meridius von dem Verlobten seiner Schwester auch nicht erwartet. Wegen ihm konnte er fordern bis er schwarz wurde. Eine große Inschrift von Seiten der Provinzverwaltung würde er für einen popeligen Tempel in einem Provinzkaff in jedem Fall NICHT erhalten. Dann müsste die Curie nämlich für jedes städtische Bauwerk in jeder noch so kleinen Stadt eine entsprechende Ehrung vornehmen, und er käme hier überhaupt nicht mehr dazu, sich wichtigeren Dingen zu widmen.

    Zitat

    Original von Lucius Claudius Marcellus
    Marcellus deutete seiner Tochter ihm zu folgen und ging dann auf den Legaten zu.


    "Salve Legatus Augusti! Ich hoffe du kannst einen Moment deiner Zeit für mich opfern."


    Meridius hatte schon die Hoffnung gehabt schnell und ungestört durch die Halle hindurch zu kommen, als sich ihm ein Mann näherte, welcher an der Kleidung als eine hohe Persönlichkeit zu erkennen gab. Durch die direkte Ansprache, war an ein Weitergehen nicht zu denken.


    "Salve, Römer."


    antwortete er, da er den Namen nicht kannte und sich auch nicht erinnern konnte, den Mann schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Anhand der Kleidung und der Aussprache musste er aus Rom kommen, auch eine schnelle Musterung des zarten Geschöpfs, welches dem Manne ehrerbietend folgte, schien diese These zu stützen. Entweder handelte es sich um dessen junge Gattin, oder aber um eine junge Verwandte.


    "Was kann ich für Dich tun?"


    Meridius blieb stehen und auch die beiden Soldaten, welche ihm in einigem Abstand gefolgt waren, hielten in der Bewegung inne.

    Der gute Verus trat ein und Meridius wandte sich an diesen, als jener ihn angesprochen hatte.


    "Ich danke Dir, aber ich habe die entsprechenden Anweisungen schon an den Maiordomus weitergegeben."


    Der Maiordoums hatte sich als wirklich geschickt herausgestellt und Meridius war froh, dass Iulia so entlastet wurde.


    "Was machen Deine Arbeiten?"

    Meridius nickte.


    "Eine berechtigte Frage. Bezüglich des Vorgehens schlage ich vor, dass wir die Richtlinien in den kommenden Tagen bekannt geben. Ich bitte die Duumvire der Städte entsprechende Listen mit Vorschlägen dem Princeps dieser Curiae zukommen zu lassen. Diese wird diese Listen dann an mich weiterleiten und ich gebe im Einzelfall dann meine Zustimmung, wie es in Paragraph eins vorgesehen ist."


    Einen Moment dachte er nach.


    "Es wäre gut, die Vorschläge zu begründen. Das erleichtert mir in jedem Fall die Arbeit."

    Meridius räusperte sich.


    "Werter Octavius, wer in Confluentes einen Tempel errichtet oder auch nicht, betrifft die Curia Provincialis im Allgemeinen wenig. Infrastrukturmaßnahmen der Stadt Confluentes sind Angelegenheiten der Stadt Confluentes. Ob die Stadt den Bau aus der eigenen Kasse finanziert, oder dafür einen Gönner heranzieht, bleibt ihr selbst überlassen, ebenso wie die Frage, ob und wie sie dann diesen Gönner zu Ehren gedenkt."


    Er hielt inne.


    "Es obliegt der Stadt Confluentes, Senator Avarus zu ehren, soweit es der Stadt möglich ist. Einer kleinen Inschrift am dortigen Tempel dürfte nichts im Wege stehen. Die Provinzverwaltung wird jedoch in keinem Fall für ein lokales Engagement, eine Ehrung im großen Stil durchführen. Das dürfte auch dem Senator in Rom klar sein. Denn ich denke, er ist mit den gängigen Gegebenheiten vertraut."

    Zitat

    Original von Publius Terentius Pictor
    In der Princpia angekommen fragte ich mich durch die Gänge und gelangte nach einiger Sucherei endlich zum Officium des Legaten. In der Stube des Schreibers ließ ich mich anmelden und klopfte schließlich an die Tür.


    "Er soll reinkommen."


    sprach der Legatus, als der Schreiber ihm die Ankunft des Nauarchus meldete. Meridius setzte sich und lehnte sich zurück.

    Der Statthalter durchschritt die Haupthalle um von A nach B zu kommen. Wie immer waren eine Menge Leute anwesend, die hier geschäftlich zu tun hatte, zur Verwaltung oder zum Haushalt gehörten. Da er nicht behelligt werden wollte, blickte er jedoch weder nach links noch nach rechts und hoffte ungestört durchzukommen ...

    Auch diesmal wusste der Sklave Bescheid, zumal er an der Tribunenrüstung erkennen konnte, dass es sich nur um den Aurelier handeln konnte.


    "Heute Abend kommt eine Tribun zu Besuch. Sein Name ist Aurelius Corvinus. Wenn er anklopft, führe ihn in das Tablinum und gib mir dann Bescheid. Ich werde dann umgehend erscheinen." hatte Meridius ihm noch aufgetragen und so war es dann auch.


    Der Sklave grüßte den Besucher daher und tat so, wie ihm aufgetragen wurde.


    "Sei gegrüßt, Tribun. Der Legat bittet Dich im Tablinum zu warten."


    Er führte ihn selbst zu dem Raum.

    Meridius hatte indess genug gesehen. Heute würde hier nicht mehr viel passieren, folglich erhob er sich und ließ den vernehmenden Offizier wissen, dass er seine Unterredung am morgigen Tage fortsetzen sollte. Für heute hatte Meridius genug.


    "Centurio. Heute redet dieser Mann eh nicht mehr.
    Gib mir Bescheid, wenn es morgen weiter geht."


    Dann wandte er sich ab und rauschte in die Regia zurück.

    Zitat

    Original von Duccia Venusia
    Venusia hatte ihr Officium verlassen und wollte nun mit Meridius wegen der Ernennung Harlifs sprechen. Wie es sich gehörte, ließ sie sich also anmelden und wartete nun auf die Erlaubnis das Officium betreten zu dürfen.


    So eben noch in Gedanken versunken, wurde Meridius die Ankunft der Comes gemeldet. Selbstverständlich konnte sie eintreten, er ließ sie daher umgehend hereinbitten.


    Er erhob sich, räumte seinen Tisch auf und steuerte die Weinkaraffe an. Auf die Geschichte von vorhin musste er ersteinmal einen Schluck zu sich nehmen.

    Meridius erwiderte den Gruß und nahm die Schriftrolle entgegen. Er überflog die Zeilen und hörte sich die Zusammenfassung des Centurios an.


    "Ich kenne die entsprechenden Paragrafen zu genüge."


    Die Passage brauchte er nicht zitieren, die Sätze hatte er zu seiner Zeit auf eine Examensprüfung für Kommandeure auswendig lernen müssen. Für den unwissenden Leser seien sie jedoch hier noch einmal aufgeführt.


    Zitat

    Offiziere einer Einheit des Exercitus Romanus, deren Ernennung durch ihre Kommandeure vom Imperator Caesar Augustus zu bestätigen ist und die in den Kommandostab einer Einheit berufen werden können, sind der Praefectus Castrorum, der Princeps Praetorii, der Nauarchus, der Centurio, der Decurio und der Tierarchus.


    "Eine entsprechende Anfrage ist bei mir in der Tat nie eingetroffen und ich habe als Stellvertreter des Kaisers in dieser Provinz eine entsprechende Ernennung auch nicht in die Wege geleitet."


    Er rollte das Schreiben wieder zusammen und dachte nach.


    "Es wird das Beste sein, wenn ich meine Truppenbesichtigung auf dem Flottenstützpunkt umgehend durchführe. Wir reisen morgen früh. Veranlasse, dass die Turmae sofort in Kenntnis gesetzt werden und ..."


    Sollte er den Flottenstützpunkt benachrichtigen?


    "... die Classis wird NICHT informiert. Der Besuch soll überraschend stattfinden. Es wird Zeit, dass wir in diesem Haufen mal für Ordnung sorgen!"

    Zitat

    Original von Centurio Legio II
    *klopf* *klopf*


    Meridius hatte gerade eben eine kleine Mahlzeit zu sich genommen und betrachtete gerade nachdenklich eine Karte mit den Plänen des Limesausbau, als es an der Türe klopfte. Einen Moment lang, dachte er seinen Gedanken noch zu Ende, vervollständigte eine Notiz auf einer Wachstafel, widmete seine Aufmerksamkeit dann dem Anlkopfenden und ließ diesen umgehend eintreten.


    "Es ist offen."

    Meridius wusste nicht, wann der neue Statthalter eintreffen würde.


    "Er kann im Grunde schon bald eintreffen. Oder aber es dauert noch eine Weile. Ich habe meinen Magister Officiorum angewiesen, Rom anzuschreiben und den Empfang zu regeln."


    Er nahm nun Platz und nippte an seinem Glas. Der Wein war wohl etwas zu sehr verdünnt, aber was sollte es, weg damit ...


    "Wieviel gedenkst Du nach Rom mitzunehmen? Es wird in jedem Fall eine Menge sein. Die ganzen Kleidungsstücke, die Möbel, die Statuen, die Kunstgegenstände, die Gerätschaften des Haushalts, mein Weinkeller ... Unsere Sklaven reisen ebenfalls mit uns. Wir werden am Besten schon einmal alles packen, was wir in den nächsten Tagen nicht unbedingt benötigen. Die Räume, welche der Repräsentation in der Regia dienen bleiben davon ausgenommen. Diese Dinge sind erst am letzten Tag zu packen."


    Mit einem Lächeln blickte er zu Valeria.


    "Du kannst in jedem Fall schon einmal anfangen Dich auf die Reise vorzubereiten."

    "Davon bin ich überzeugt."


    antwortete Meridius mit einem Lächeln und reichte Valeria das Glas. Die Abberufung hatte auch etwas Gutes. Er würde zweifelsohne mehr Zeit für seine Familie und auch Iulia haben. In den letzten Monaten hatten sie sich - es war nicht zu leugnen - etwas von einander entfernt und auch entfremdet. Vielleicht hatte er nun das Glück und konnte dieser Entwicklung entgegen wirken. Auch wenn ihm das Legionskommando zwar fehlen würde, war es an der Zeit ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen.