Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Nur Wasser. Meridius zog die Augenbrauen hoch, war der Wein doch eh schon so weit gepanscht, dass er kaum mehr gefährlich werden konnte.


    "Ich sehe nicht, warum der Kaiser nicht zustimmen sollte. Du bist eine Priesterin niederen Ranges. Derer gibt es in Rom mehrere Hundert. Auf eine mehr oder weniger kommt es nicht an. Deine Anwesenheit hier in Germanien ist ebenfalls nicht von existenzieller Bedeutung für die Provinz. Ich denke nicht, dass der Kaiser daher den Wunsch eines Klienten und einem seiner treuesten Gefolgsmännern ausschlagen wird."


    Er schenkte das Wasser ein und stellte die Karaffe wieder ab.


    "Du gehörst zu unserer Familie. Daran gibt es nichts zu rütteln."


    In der Tat hatte Valeria in den vergangenen Jahren ihren Platz unter den Decima gefunden. Sie gehörte in der Zwischenzeit wirklich dazu.


    "Ich dachte eher daran ein Landgut am Stadtrand von Rom zu erwerben. Oder zumindest so nahe an Rom, dass man problemlos an einem Tag in die Stadt und wieder zurück reisen kann."

    "Es hat mit der Art meiner Amtsführung nichts zu tun. Es ist vielmehr usus, dass Statthalter nach einer bestimmten Zeit abberufen werden. Der Kaiser ist mit meiner Arbeit zufrieden. Er sieht den Zeitpunkt JETZT gekommen, die weitere Arbeit in der Provinz jemandem anderen anzuvertrauen."


    Er ging zu dem kleinen Tischchen mit Wein und schenkte ein Glas ein.


    "Möchtest Du auch etwas?"


    fragte er Valeria und fuhr dann fort


    "Und was Rom betrifft, werde ich sowieso zu einem Gespräch zu Kaiser geladen. Ich werde ihn bitten, dass Du der Familie nach Rom folgen kannst. Ich gehe davon aus, dass er dieser Bitte nicht widersprechen wird."

    Meridius folgte Valerias Erzählung und auch den Ausführungen über Tertias Tod. Seine Schwester war also an den Folgen eines Fiebers gestorben. Tragische Verwicklungen.


    Einen kurzen Moment dachte er noch über die Ironie des Schicksals nach, dann wechselte er das Gesprächsthema.


    "Der Kaiser hat mich abberufen. Consul Vinicius wird neuer Statthalter in Germanien. Sobald er hier eintreffen wird, werde ich nach Rom zurück reisen müssen."


    Er hielt inne.


    "Wirst Du mitkommen? Ich dachte, wir reisen alle zusammen.
    Hier in Germanien gibt es für uns nicht mehr viel zu tun..."

    Viele Wochen später ...


    Meridius betrat das Atrium und sah sich nach dem Sklaven um, welcher mit der Aufgabe betraut worden war, alle Vorbereitungen für die Abreise der kompletten Familie zu treffen. Wie es schien war er noch nicht eingetroffen und so schlenderte der Statthalter ein wenig in dem großen Raum herum und betrachtete nachdenklich die Statuen, welche er hatte aufstellen lassen. Noch war er sich nicht so recht im Klaren, ob er sie hier lassen sollte, oder ob man sie doch mit nach Rom transportieren sollte. Überhaupt war die Sammlung an Kunstgegenständen in seinem Besitz in den letzten Jahren beachtlich gewachsen, so dass alleine die Transportkosten schon ein Vermögen verschlangen. Kam es also darauf noch an? Oder wäre es günstiger die Statuen in Rom einfach neu anfertigen zu lassen?

    Meridius nickte Duccia bestätigend zu.


    "In der Tat. Allzuviel wird sich ja auch nicht ändern. Die Vorgaben aus Rom werden die selben sein. Unser Kaiser ist ein Beispiel an Kontinuität. Er hat klare Vorstellungen und diese im Grunde nie geändert. Egal, wen er auf diesen Posten setzt, er wird es unter dem Gesichtspunkt seiner Ziele tun."


    Er hielt inne.


    "Und die Umsetzung der selbigen, wird gewohnt präziese und militärisch diszipliniert erfolgen. Darum brauchen wir uns keine Gedanken machen. Wäre der Consul für Germanien nicht geeignet, hätte der Kaiser ihn nach Sizilien oder sonstwohin geschickt."

    Zitat

    Original von Decima Valeria
    "Salve Onkel, da bin ich wieder", sagte sie einem kleinen Mädchen gleich und zwinkerte ihm zu. Anschließend und als sie nahe genug heran war, überfiel sie ihn mit einer kurzen Umarmung, ließ aber bald wieder von ihm ab und setzte sich auf den Stuhl vor Meridius' Schreibtisch, ohne dass es einer Aufforderung dazu bedurfte. Erleichtert seufzte die junge Frau, die in eine dunkelgrüne Tunika gehüllt war.


    "Ich bin froh, endlich von diesem Schiff herunter zu sein. Hier ist alles beim Alten, sagte Maximian?"


    Man hatte Meridius die Ankunft seiner Nichte gemeldet gehabt, so kam dieser 'Überfall' für ihn nicht gänzlich überraschend. Er erwiderte die kurze Umarmung und nahm dann ebenfalls Platz, Valeria aufmerksam musternd.


    "Es ist schön, dass Du wieder hier bist."


    Und nach einer Weile fügte er hinzu.


    "Ja, es ist alles beim Alten."


    Noch immer war er Legatus Augusti Pro Praetore, Legatus Legionis, überarbeitet, von früh Morgens bis spät Abends in der Verwaltung tätig oder unterwegs. Iulia sah er nur mehr immer seltener, die letzte geschlechtliche Vereinigung lag Monate zurück, seinen Sohn erreichte er häufig nur noch über Boten. Beruflich gesehen lief es blendend. Privat war es eher eine mittlere Kathastrophe.


    "Wie lief es in Rom?"


    fragte er.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Lepidus
    Das ist verständlich. Dann werde ich mich gleich daran machen, die Briefe zu schreiben,
    bevor ich dann endgültig mein Amt aufgebe, fügte er gedanklich noch hinzu.


    "Ich danke Dir."


    sprach Meridius und war froh, dass sein Magister auch noch die letzten Tage hier bleiben würde. Der Iulier hatte sich in der Tat als loyal und ergeben erwiesen, eine Tatsache, die hoffentlich nicht nur an dem Fakt lag, dass sie miteinander verwandt waren.


    "Von meiner Seite wäre das alles.
    Oder hast Du noch etwas?"

    Meridius dachte einen Moment nach.


    "Der erste Befehl würde lauten, ersteinmal anzukommen und einzuziehen. Dann kannst Du das Lager besichtigen, Dein Officium in der Principia beziehen und Dich wieder bei mir melden.


    Falls Du heute Abend noch nichts vor hast, kannst Du mich auch in der Regia besuchen. Wir besprechen dann dort alles notwendige, was bezüglich der Ankunft des neuen Statthalters und Legionskommandeurs umgesetzt werden muss..."

    Die nun folgenden Ausführungen des Tribuns waren länger als die vorherigen und Meridius versuchte nach dem anstrengenden Tag dem roten Faden zu folgen, was ihm auch gerade noch gelang. Einen Punkt konnte er jedoch nicht so stehen lassen ...


    "Die Casa im Castellum ist kein Angebot, Tribun. Es wird erwartet, dass Dein Hauptwohnsitz sich in selbigem befindet. Der Stab wird ebenso wie die anderen Offiziere am Stützpunkt übernachten. Ich kann ihn nicht erst aus sämtlichen Villen der Stadt zusammentrommeln, noch für jeden eigenen Haushalt eine Wache abstellen."


    Er wartete einen Moment.


    "Versteh mich nicht falsch, aber wenn Du Deine Verlobte nicht im Castellum sehen möchtest, dann kannst Du sie ja in der Villa übernachten lassen. Doch Deine Anwesenheit wird hier erwartet, ohne dass jetzt jede einzelne Nacht kontrolliert würde. Doch eine allgemeine Freigabe kann ich Dir nicht erteilen ..."

    "Ich persönlich kenne ihn weniger gut. Er ist jeddoch ein Bruder des Vinicius Hungaricus. Ein alter Freund unserer Familie. Die Vinicier sind bisher als Familie aufgetreten, welche sich um das Imperium verdient gemacht hat. Ich denke er wird seinen eigenen Führungsstil haben, sich aber pflichtbewusst an die Vorgaben aus Rom halten."


    Meridius blickte Magnus an.


    "Er war meines Wissens sogar bei den Truppen. Nicht gerade im obersten Kommando, aber er ist keine Null, falls Du das wissen möchtest. Gleichwohl liegt der Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf dem politischen Gebiet."


    Soweit seine Einschätzung.

    Meridius hörte sich den knappen Bericht seines neuen Stabsoffizieres zu und lehnte sich entspannt zurück. Was er unter 'alle' zu verstehen hatte, konnte er jedoch bestenfalls erahnen, nicht wissen.


    "Du hast also das Tribunenhaus im Castellum schon bezogen?"


    Er war etwas verwundert, hatte man ihm die Ankunft eines hohen Offiziers noch nicht gemeldet. Er hatte erst soeben Kenntnis davon gewonnen, als Aurelius das Officium betreten hatte.


    "Nun, in der Tat werde ich nicht mehr allzulange hier das Kommando haben. Der Kaiser wird den Posten neu besetzen. Consul Vinicius ist sicher ein geeigneter Mann dafür. Ich bin Soldat, meine Arbeit hier ist erledigt. Nun sind Politiker gefragt..."


    Er schmunzelte, traf dies doch auch auf Aurelius zu.

    Meridius blickte auf, als ein Mann in der Rüstung eines Tribunen eintrat und lachte dann, als er den Aurelier erkannte, welcher vor einigen Monaten noch als sein Gast im Domus der Regia genächtigt hatte. Die Welt konnte bisweilen klein sein, auch wenn das Imperium an manchen Tagen aus seinen Nähten zu platzen schien.


    "Salve Tribunus.
    Bitte nimm doch Platz."


    Mit einer Handbewegung wies er auf einen Stuhl, welcher ihm gegenüber auf der anderen Seite des Tisches stand.


    "Wie war die Reise?"

    Sie stellte eine wichtige Frage, die er sich selbst in den letzten Tagen ob der Arbeit, welche auf ihn zukommen sollte, bisher verdrängt hatte. Wie ging es weiter? Er kniff die Augenbrauen zusammen, nippte an seinem Glas.


    "Das wird sicher auch davon abhängen, welche Pläne der Kaiser verfolgt. Ich bin Soldat, wenn ich ein neues Kommando erhalten soll, wird er es mich wissen lassen. Falls nicht, werde ich - wie es von einem Senator erwartet werden kann - meiner Arbeit in Rom nachgehen."


    Wieder hielt er einen Moment inne.


    "Ich habe eine Familie. Vielleicht widme ich mich in nächster Zeit dieser ein wenig mehr. Iulia hatte nicht viel von mir, in den letzten Monaten..."

    Meridius dachte nach.


    "Wann er genau eintreffen wird, weiß ich noch nicht. Doch das ist auch nicht entscheidend. Er wird als zukünftiger Statthalter sowieso vor der Stadt warten, wie es Brauch ist.


    Wichtig ist, dass wir vorbereitet sind. Die Amtsträger von Mogontiacum müssen wissen, dass ein neuer Statthalter erscheinen wird, die Stadt soll alles vorbereiten und auf Lager halten was wir brauchen. Wenn es dann soweit ist, wird ein Tag vorher ein Bote hier eintreffen, wir trommeln das Empfangskommitee zusammen, gehen dem neuen Statthalter mit Eskorte entgegen, die Stadt ist auf den Beinen, empfängt diesen mit offenen Armen.


    Der Duumvir und die Magistrate müssen natürlich Bescheid wissen. Ich persönlich setze die Legion und die anderen Truppen in Kenntnis, sobald es soweit ist.


    Es wäre zudem gut, Rom anzuschreiben und zu koordinieren, mit welchem Zeitraum, Zeitplan und mit welchem Ablauf wir zu rechnen haben ..."

    Meridius nickte.


    "Ich wurde in einem Schreiben des Kaisers davon in Kenntnis gesetzt, dass meine Zeit hier abgelaufen ist. Meine Statthalterschaft ist in Bälde zu Ende. Es war vorauszusehen, dass sie nicht ewig dauern würde. Ich rechnete zwar nicht mit diesem Frühling, aber es passt im Grunde schon in das Konzept des Kaisers. Die Provinz hat sich wieder stabilisiert, wir sind in eine diplomatische Offensive gegangen und der neue Statthalter, Consul Vinicius ist als Politiker sicher gewiefter als ich. Ich bin Soldat. Meine Arbeit wird hier nicht weiter von Nöten sein..."


    Er schmunzelte.

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    klopfte dreimal laut an


    Die Unterlagen, in welche er vertieft gewesen war, zur Seite legend, blickte Meridius zur Türe und gab mit einem "Es ist offen" zu verstehen, dass der Anklopfer eintreten könne. Der heutige Tage hatte bisher wenig Abwechslung geboten und so war er gespannt, was es diesmal an alltäglichen und routinemäßigen Verwaltungsaufgaben gab, mit denen man ihn bei seiner Arbeit unterbrach.


    Nichts als Verwaltung. NOCH herrscht in Germanien der Winter, wenn auch der Schnee weitestgehend zurück gegangen war. Dennoch was ein Manöver und größere Operationen nicht zu denken und so beschäftigten sich die Legionen immer noch mit Organisatorischem und der Selbstverwaltung.

    Zitat

    Original von Decima Pulchra
    ja natürlich - ich werd mich schon benehmen ^^


    :D


    Erstmal auch von mir herzlich willkommen in der Großfamilie. Wir freuen uns immer, wenn Leute dazu kommen und sind auch grundsätzlich bereit jedem eine Chance zur Entfaltung zu geben.


    Wir sollten dann im Grunde nur noch regeln, mit wem Du wie genauers verwandt sein willst. Im Stammbaum des Cato ist noch ein bissle mehr Platz, daher würde ich vorschlagen, dass Du Dich dort einbringst.


    Hast Du schon eine Vorstellung, wessen Tochter, Schwester Du sein willst? Am besten schreibst Du mir eine PN, dann können wir das regeln.


    Viel Spaß im IR. =)

    "Der bisherige Consul Vinicius Lucianus."


    antwortete Meridius, ohne dies weiter zu kommentieren.


    "Vor allem muss die Administration davon in Kenntnis gesetzt werden. Dazu müssen alle wichtigen Amtsträger in die Regia gebeten werden um in einer Besprechung alle Vorbereitungen für die Anküft des Consuls zu treffen. Empfänge, Begrüssungen, Fest, das volle Prgramm. Ich möchte, dass jeder weiß, wie es weitergeht."


    Er sah seinen treuen Magister an.


    "Kannst Du die entsprechenden Ladungen abschicken?"