Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Der Onkel hatte Zeit. Es war ein neuer Tag, die Arbeit für die Factio hat merklich nachgelassen, trotz allem hatte es Meridius immer noch nicht geschafft gehabt, das kleine Türschildchen auszutauschen. Er war nun nicht mehr Princeps Factionis, sondern Vicarius, Stellvertreter des Ersten sozusagen und er war keinesfalls unglücklich damit.


    "Sicher, Faustus, komm doch rein."


    sprach er und wies mit einer Drehung seines Kopfes in Richtung eines Sessels. So lange sich sein Neffe niederließ, konnte er noch schnell das neue Schild aufhängen, Irgendwo hier auf dem Beistelltisch hatte er es doch hingelegt.


    "Wie geht es Dir und was macht Deine Schwester?"


    Von der kleinen hatte er schon lange nichts mehr gehört, doch er wusste, dass sie mit ihrem Bruder in einem regen Austausch stand. Wie Geschwister nun einmal waren. Unweigerlich musste er an Lucilla denken, und daran, dass es höchste Zeit war, sich einmal wieder bei ihr zu melden, oder sie gar aufzusuchen. Vielleicht reichte es zu einem kleinen Besuch, ehe er in den Osten aufbrach.

    So, Gespräch wurde geführt. Der Kandidat parkt noch eine Weile, weil er erst noch geboren werden soll. :D
    Wir bitten daher die Leserschaft um Geduld. Es wird jedoch in Bälde soweit sein. Bis dahin erstmal offen lassen. Vielen Dank. :D


    Herzlich willkommen in der Familie und im Imperium. Selbstverständlich hast Du bei uns Platz und bist jederzeit willkommen. Wie ich sehe, möchtest Du in Rom starten, was praktisch ist, da wir dort einen Familienwohnsitz haben. Am besten meldest Du Dich dort gleich, wenn Du loslegst. Ansonsten kommen die Decima aus Hispania, genauer Tarraco. So viel zur Geschichte.


    Hast Du Vorstellungen, mit wem Du in der Familie verwandt sein willst?
    Schreib mir am Besten eine PN. :)

    Von beiden Kandidaten hatte Meridius wenig gehört, besser gesagt kaum etwas. Die Kandidatur des Annaeus Modestus hatte er seinerzeits noch gefördert und er erinnerte sich daran, ihn im Senat verteidigt zu haben. Auch war es von großem Vorteil gewesen, dass sich Modestus in die Provincia Hispania begeben hatte. Doch in den Briefen seiner Klienten in Tarraco fand der Name kaum Platz und die spärlichen Informationen, die ihn erreicht hatten, veranlassten Meridius zunächst, ersteinmal abzuwarten. Mit Senator Avarus, seinem Schwager, senkte der erste der Ehrenwerten seinen Daumen. Meridius indess wollte erst einmal abwarten und raunte daher seinem Nebensitzer nur ein "Jetzt geht es los" zu.


    Von dem Flavier wusste er gar nichts. Doch saß er in einer einflussreichen Familie, deren Unterstützung man bisweilen auch benötigen konnte. Genauso wie die Unterstützung der Annaer. Sollte er opportun sein und die Daumen zweimal heben? Noch war er unentschlossen ...

    Vorschlag: Sohn von Tiberius Decimus Brutus? Und damit Bruder von: Tiberius Decimus Tacitus? Was meinst Du? Müsstest Dich dann halt mit ihm absprechen inwieweit eure Biografie noch angleichbar ist. Da er erst 5 Beiträge geschrieben hat, müsste das noch machbar sein.

    Der Prudentier war ganz nach dem Geschmack des Senators und so winkte Meridius einem Sklaven und gab ihm eine leise Anweisung. Der Sklave verschwand.


    "Sehr gut. Im Grunde kannst Du diesbezüglich ja auch nichts falsch machen. Wir bauen unseren Wein schon seit mehreren Jahrzehnten an, und der Weinberg selbst existiert schon viel länger. Genau genommen seit dem die ersten Römmer in Iberien Fuß fassten. Es ist eine lange Erfolgsgeschichte. Wir verdanken Rom so einiges."


    Er lächelte, während der Sklave wieder eintrat und auf einem Tablett mehrere Gläser, gefüllt mit den besten Tropfen servierte. Der Senator wartete bis sein Gast zugriff, ehe er dann seine Hand ausstreckte, um auch sich selbst zu erfrischen.

    "Du fragtest nach dem Diana-Tempel..."


    nahm Meridius das Gespräch wieder an sich, nachdem er erneut einen kleinen Happen gegessen hatte. Das Gespräch am Tisch war recht lebendig, eigentlich wie immer, wenn sich die Familie traf und man musste schon sehr aufpassen, dass man keinen Gesprächsfaden verlor, zumal sich hier und da auch kleinere Nebenschauplätze auftaten, alleine dergestalt, dass man seinem Sitz- oder Liegenachbarn etwas zuraunte, oder einem der Sklaven einen Wunsch oder eine Anweisung auftrug.


    "Er liegt in der Tat auf dem Aventin. Du findest ihn gleich in der Nähe des Minervatempels, nicht weit entfernt von den Thermen des Decius. Wenn Du in der entsprechenden Gegend einfach jemanden fragst, können sie Dir ohne Schwierigkeit den Weg zeigen. Ich rate Dir jedoch, lieber einen oder mehr Sklaven mitzunehmen, die Dich führen. Fremde werden in Rom des öfteren belästigt, ausgeraubt und sogar entführt. Selbst vor Honoratoren macht man nicht halt. Erst neulich ist die Gattin eines angesehenen Ritters auf der offenen Straße überfallen worden. Ihre beiden Sklaven wurden erdolcht, sie selbst verdankt ihr Überleben wohl der Tatsache, dass man ihren Tod nicht wollte."


    Die Geschichte war keine angenehme gewesen, doch Rom war Rom. Mord und Totschlag gehörte in dieser Riesenmetropole zur Tagesordnung.


    "Das soll Deine Reiselust jedoch nicht schmälern. Sieh Dich in der ganzen Stadt um. Ich werde Dir einen verlässlichen Sklaven abstellen. Und was Deinen Wunsch betrifft Priesterin zu werden, denke ich, wird Dein Vater sicher nichts einzuwenden haben. Eine Priesterin der Diana zu sein, ist eine Ehre."


    Einwände würde er lediglich geltend machen, wenn sie vorhatte Tempelprostitution zu betreiben. Aprodithe, Venus und Isis in Ehren, waren diese Bräuche doch eher aus dem Osten nach Rom gekommen und vertrugen sich in keiner Weise mit dem Status ihrer Familie. Doch dies brauchte er nicht anzusprechen, kam Decima Flava in ihrem Wesen ganz nach der Mutter.

    Der Senator verstand. Es würde also wenig bringen, wenn er eine Kuh nach der anderen in Rauch aufgehen lassen würde, ehe er nicht ergründet hatte, weswegen Iuno das erste Opfer verweigert hatte. Wie es schien, waren die dunklen Flecken, welche Optatus damals im Schlaf erhalten hatte, doch keine so "einfache" Angelegenheit, wie er selbst vermutet hatte. Womöglich war Optatus auch nur das Opfer gewesen, vermutlich für eine wissentliche oder unwissentliche Verfehlung seines Vaters oder seiner Mutter. Doch so sehr sich Meridius das Hirn zermarterte, woran es liegen könnte, ob es da etwas gebe, was man - wie der Priester so schön sagte zu "bereinigen" gebe - er fand auf die Schnelle nichts. Oder hatte er Iuno in der Tat zu sehr vernachlässigt. Hatte er ihr nicht oft genug zu verstehen gegeben, dass er sie von Herzen verehrte? Die kurzen kleinen Opfer am Herd des eigenen Hauses reichten wohl nicht aus. Und vielleicht war es auch von Nöten, dass Iulia selbst hin und wieder der Göttin opferte.


    "Ich werde mir Deinen Ratschlag zu Herzen nehmen, ehrenwerter Priester."


    sprach Meridius nach einer längeren Gedankenpause.


    "Da Iuno das heutige Opfer nicht annimmt, wird es sicherlich das beste sein, es heute zu lassen. Auch das Zürnen der Götter braucht seine Zeit, an meinem Willen ihre Gunst zurück zu gewinnen soll jedoch kein Zweifel bestehen. Kannst Du mir sagen, wie ich ihr dies kenntlich machen kann? Ich mag nicht das Risiko eingehen, dass mein Haus ihres Schutzes ermangeln muss. Dazu sind mir meine Gemahlin und mein Sohn zu wichtig..."

    @ Hungi:
    Ich kann Dir auch jede Woche ne bestimmte Menge quasi frei Hof liefern. Das wäre nicht das Problem. Auf Lager hab ich quasi genug und die Weinberge, die Du siehst, wenn Du aus Deinem Palast schaust, sind die meinen. :D Da ließe sich sicher was einrichten.

    Soweit war dann alles klar. Der Senator nickte zustimmend, oder besser gesagt bejahend, denn seine Zustimmung war nun wirklich nicht von Nöten. Iulia würde er bitte, dass sie es einrichten würde, auf der Feier zu erscheinen. Alleine schon deshalb, weil er selbst nicht anwesend sein könnte.


    "Sehr schön..."


    sprach Meridius dann doch noch und lächelte.


    "Ach ja, willst Du vielleicht einen Wein ausprobieren? Ich habe eine neue Lieferung aus Hispania bekommen. Falls er Dir mundet, könnte ich Dir auch einen speziellen Preis für die Hochzeit anbieten. Nicht dass ich mich jetzt aufdrängen wollte ..."


    Voraussetzung war natürlich, dass der Prudentier Iberischen Wein mochte. Nach Geschmack des Senators war er jedenfalls vorzüglich und nur durch einen sündhaft teuren Falerner zu übertreffen. Doch wer besoff sich schon mit Falerner?

    Zitat

    Original von Memmius Camerinus
    Salve, ich würde mich hier gern anmelden ;)


    Name: Memmius Camerinus
    Gens: Decima
    Wohnort: Rom


    Geht klar. Am besten meldest Du Dich bei mir und wir klären noch die genauen Verwandtschaftsverhältnisse. An sonsten willkommen im Imperium und in der Familie. War beides eine gute Wahl! :D

    Die Massage tat unheimlich gut. Der Sklave - wie es schien knetete nur eine Frau in diesem Raum - hatte die verspannte Stelle ohne Probleme sofort gefunden, bohrte geradewegs in den Muskel hinein, drückte und strich die Festigkeit hinaus und schaffte das Wunder dass sich der harte Felsen in eine weiche, warme und angenehme Masse verwandelte, die nachgab, statt Widerstand zu erzeugen. Es dauerte zwar seine Zeit und geschah nicht von jetzt auf sofort, doch es geschah. Meridius hatte das Gefühl, sich auf diesem Tisch in einen anderen Menschen zu verwandeln.


    "Inkognito?..."


    Die Frage des Aristides war keine schlechte gewesen und der Senator musste sich zugestehen, dass er sich darüber noch keine Gedanken gemacht hatte. Für einen kurzen Moment dachte er über die Für und wieder nach, konnte jedoch auf die Schnelle zu keiner Entscheidung kommen.


    "Ich kann es noch nicht sagen. Es spricht sicher einiges dafür. Auf der anderen Seite könnte es jedoch auch Sinn machen, wenn wir in offizieller Mission unterwegs sind. Wenn wir inkognito reisen, haben wir nicht die selbe Wirkung, erreichen womöglich nur einen kleinen Kreis, halten dafür aber den Preis niedrig und verhindern, dass die Parther ihr Gesicht nicht verlieren, wenn sie auf das Geschäft eingehen. Reisen wir indess ganz offen..."


    Ah, der Sklave hatte eine weitere harte Stelle gefunden.


    "... wird der Preis ansteigen, die Parther werden in jedem Fall ein Politikum aus dem Fall machen, ihn unter Umständen gar nicht freigeben. Wie auch immer, gefährdet sind wir in beiden Fällen, denn man wird uns so oder so anmerken, dass wir Fremde sind. Ich weiß nicht, welches Vorgehen sinnvoller wäre. Vermutlich werde ich versuchen mich so lange wie möglich bedeckt zu halten. Ohnehin habe ich keine Lust jeden Beamten in Parthien, der mir über den Weg läuft zu bestechen, dass er mir die entsprechenden Schritte ermöglicht. Man kann sich unschwer vorstellen, dass sie aus allen Ritzen kriechen, wenn sie von uns Wind bekommen...


    Wie würdest Du vorgehen?"

    @ Hungi: Casa, Landgut und Felder der Gens Decima befinden sich in und um Tarraco. DA ich die Waren aus Hispania nach Rom importiere, kannst gerade auch bei mir einkaufen. :D Steht überall Qualität aus Hispania drauf. Die Casa ist zwar momentan verwaist, aber wir arbeiten daran. Der persönliche Hoflieferant dürfte in Kürze eintreffen. ;)

    Erneut dankte der Senator und gab dann seinen Sklaven das Zeichen, dass es los gehen konnte. Da sie schon des öfteren dabei waren, wenn ihr Herr Opfer abhielt, wussten sie, was zu tun war, so dass sich Meridius bis es soweit war, noch ein wenig mit dem Priester unterhalten konnte. Das Gespräch war zwar kurz, aber durchaus informativ, einzig Mattiacus hielt sich zurück und klinkte sich erst wieder ein, als das Opfer unmittelbar bevorstand.


    "Bist Du bereit, Marcus?"


    fragte Meridius diesen. Auch wenn diese Opfer immer wieder das selbe Werk waren, die Form nie groß abwich und die Götter schon abertausende der Prozeduren gesehen hatten, die sich wie ein Ei dem anderen glichen, so kam es eben genau darauf an: Die Form, das Ritual musste eingehalten werden. Und das Opfer musste makellos sein. Alles andere war von sekundärer Bedeutung.

    Aelia Vespa war Meridius gänzlich unbekannt. Er wusste nicht, ob die Dame gut aussah, ob sie Klatschgespräch war, oder ob die jungen Männer Roms sie verehrten. Sie war jedoch eine Aelia und kam damit aus einem einflussreichen und guten Haus. Politisch betrachtet war die Heirat für den Prudentier in der Tat ein Gewinn.


    "Ich werde es meine Gattin wissen lassen und ich denke, dass sie auf jeden Fall anwesend sein wird. Wann werden denn die Feierlichkeiten stattfinden?"


    Er musste in jedem Fall einen Sklaven damit beauftragen, schon einmal alles notwendige vorzubereiten. Das Brautpaar musste eine passendes Geschenk erhalten und dieses konnte man auf keinem Fall dem Zufall überlassen.

    Die Nachricht war in der Tat eine Erfreuliche. Und Meridius fühlte sich geehrt, dass er dazu eingeladen werden sollte. Hochzeiten waren immer ein freudiges Ereignis. Iulia würde mit Sicherheit auch dabei sein wollen.


    "Das freut mich für Dich und ich gratuliere schon jetzt. Und ich fühle mich geehrt, dass wir dabei sein sollen. Wer ist denn die Glückliche?"


    schob er noch schnell die Frage nach, die ihn am meisten interessierte.


    "Ich weiß allerdings noch nicht, ob es mir möglich sein wird, dabei zu sein. Die Reise in den Osten kann lange dauern, da ihr Erfolg noch in den Sternen steht."

    Der Prudentier musste nicht lange warten. Meridius erschien wenig später, nachdem man ihm mitgeteilt hatte, dass der jüngste Sohn des Prudentius Commodus eingetroffen war. Er nahm den direkten Weg auf seinen Besucher und begrüßte diesen herzlich.


    "Sei gegrüßt, Prudentius. Es ist mir eine Ehre, Dich willkommen zu heißen."


    Wenn er sich richtig erinnerte, hatten sie sich zu letzt in Germanien gesprochen. Der Zusammenhang war ihm jedoch nicht mehr klar. Er konnte sich aber genausogut täuschen.


    "Was führt Dich zu mir? Und was kann ich für Dich tun?
    Ich hoffe es geht Dir und Deiner Familie gut."

    Der Senator verstand. Römische Tugenden. Er hatte sein ganzes Leben nach diesem Prinzip gelebt und geliebt und sein Handeln immer nach dieser Maxime ausgerichtet. Der Hinweis an der Grenze zum Partherland noch einmal zu opfern war nichts Neues, doch es war gut, dass es der Priester noch einmal erwähnt hatte.


    "Wir werden dies tun, Priester. Ich danke Dir für Deinen weisen Rat."


    Einen Moment schwieg er, dann fuhr er fort.


    "Wann können wir unser Opfer bringen?"

    Mattiacus schien einen Hang zum Singen zu haben. Diesen hatte der ehemalige Kaiser Nero auch und gut angekommen war er dabei bei den Römern nicht. Der Priester, welcher vor ihnen stand, schien auch weniger davon zu halten und so erwiderte Meridius den Gruß und nahm das Gespräch an sich.


    "Ich danke Dir, Priester, für Deine herzlichen Worte. Wir wären Dir dankbar, wenn ein paar Tempeldiener das Opfer vorbereiten würden. Opfern werde ich dann selbst."


    Er hatte bei den Truppen und auf seinem Triumphzug dem Mars geopfert, daher ging er davon aus, dass er dazu in der Lage war.


    "Ist heute eine guter Tag zu opfern?"


    fragte er jedoch noch schnell den Priester. Immerhin musste dieser ja wissen, ob Mars heute den Menschen eher gewogen war, oder aber sich unnahbar gab.