Es störte ihn keinesfalls, weswegen auch. Zugegeben, es wäre für den Octavier besser, wenn er VORHER mit seinen Unterstützern sprechen würde, BEVOR er deren Namen publik machte, doch Meridius sah an diesem Tag darüber hinweg. Er ließ seinen Blick über den Garten schweifen, ehe er etwas erwiderte.
"Nun, mein Triumph ist lange her. Es freut mich, dass in diesem schnelllebigen Geschäft der Politik der kommenden und gehenden Helden ein paar wenige Menschen übrig sind, die mich nicht vergessen haben."
Er lächelte, halb ironisch, halb süffisant.
"Ein Kaiser kann heute vergöttert, morgen gehasst, übermorgen verdammt werden und am Ende schreiben die Geschichtsschreiber doch über ihn, wie SIE es wollen, ganz gleich wie ER sich auch bemühte in einem angenehmen Licht zu erscheinen. Wir sind alle sterblich, am Ende zählt wohl nur die Frage, ob wir unsere Pflicht getan haben, ob unsere Ahnen auf uns stolz sein könne und ob unsere Familie uns geliebt hat. Wenn Dein Blut weiterlebt und mit ihm der Gedanke an Dich, dann hast Du mehr erreicht, als viele Caesaren. Mag sein, dass ihre Namen in Geschichtsbüchern stehen, doch wenn keiner diese Bücher liest, oder die Namen nicht mehr als Buchstaben sind, sind sie im Grunde nichts mehr wert."
Jetzt wurde er beinahe philosophisch.
"Ich kann Dir nur raten, Deinen Wahlkampf so zu führen, dass Deine Ahnen auf Dich stolz wären, Deine Familie immer in Liebe und Achtung zu Dir aufsehen kann und so, dass Du Deine Pflichten gegenüber Rom erfüllst. Sind dies Deine Prinzipien, wird Dir das Volk gerne nachfolgen. Wenn nicht, war es diese Generation nicht wert, dass Du Dich ihr widmest."