Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    "Nun, zunächst einmal wäre es für mich."


    antwortete Meridius.


    "Doch wenn mir gefällt, was ich sehe, besteht durchaus die Möglichkeit, dass auch Aufträge für meine Gemahlin und meinen Sohn hinzukommen. Es ist schwer hier oben bei der Bekleidung eine dauerhafte Qualität zu bekommen, die mit den Stoffen vergleichbar ist, die es in Rom oder Tarraco zu kaufen gibt."


    In der Tat hatte er hier auf den Märkten bisher keinen Erfolg gehabt.


    "Wäre es denkbar bei Gefallen, einen privaten Schneider zu erhalten über welchen ich quasi immer die neuesten und passgenauen Stücke aus dem Orient erhalten könnte?"


    Es war eine hypothetische Frage. Vielleicht hatte der Orientale ja Interesse daran eine Art Filiale zu errichten, welche den Haushalt des Statthalters versorgte.

    Meridius war es, der den Raum betrat und seine Nichte bei der Lektüre entdeckte. Er näherte sich und trat dann von hinten hinzu, jedoch nicht, ohne sie anzusprechen, schließlich wollte er sie nicht erschrecken.


    "Salve Valeria."


    Er räusperte sich.


    "Du studierst?"


    Er sah sie fragend an.

    Der Statthalter hörte aufmerksam zu und nickte.


    "Man darf auch nicht ungerecht sein. Die römische Küche unterliegt schon seit Jahrhunderten einer Vielzahl an Einflüssen aus dem gesamten Mittelmeerraum und dem Orient. Alleine die Zutaten geben schon eine Menge her, und zudem darf man nicht vergessen, dass es auch im Imperium eine einfache Nahrung gibt, die der armen Leute."


    Er unterbrach sich selbst.


    "Ich habe mir die Unterlagen in der Regia angesehen. Die Ernten bei den Germanen fallen sehr häufig nicht sehr üppig aus. Den Wald zu roden ist nicht einfach, die fruchtbaren Böden sind knapp, die Strecken sind weit, Städte existieren nicht, der Handel kann die notwendigen Bedürfnisse oft nicht decken. Verständlich, dass Kimbern und Teutonen schon vor vielen Jahren auf der Suche nach neuem Ackerland waren..."

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Endlich hatte der Centurio den Wohntrakt gefunden und stellte das Weidenschild, die Schwerter und das Pilum ab.


    *KLOPF KLOPF*


    Meridius selbst wollte gerade das Domus verlassen, als er dem Centurio begegnete. Er grüßte diesen und bat ihn dann in das Gebäude herein.


    "Salve, Centurio. Du kommst passend. Mein Sohn müsste irgendwo hier im Hause herum hängen. Am besten wartest Du im Atrium. Ich schicke gleich einen Sklaven nach ihm, der ihm Bescheid gibt. Ihr könnt entweder im Atrium, oder aber im Garten üben. Wie es euch beliebt."

    "Dass Du beim Kaiser ein und ausgehst, weiß ich."


    erwiderte der Statthalter und besah sich die Seidentunika. Sie war von hervorragender Qualität, aus einem Stück gemacht, und nicht zusammengestückelt, wie so manch anderes.


    "Die Ware sieht gut aus."


    Meridius reichte sie zurück.


    "Du lieferst auch gewöhnliche Tuniken und Togen?
    Und wie sieht es mit Bekleidung für Damen aus?"


    Er sah den Mann fragend an.

    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    Corvus klopfte an die Tür und trat dann ein. Er salutierte.


    “Salve Legatus Legionis! Du wolltest mich sprechen?“


    Meridius sah auf.


    "Ah, Praefectus, sehr gut, dass Du gleich kommen konntest."


    Er forderte ihn mit einer Handbewegung auf, näher zu treten.


    "Ich habe die Karten der Limesanlage studiert. Es gibt eine Menge zu tun, vor allem dann, wenn dieser Winter endlich mal angefangen hat und vor allem dann auch schon wieder vorbei ist. Das nächste Jahr muss umfassend genutzt werden. Ich habe einige Pläne und einige Vorhaben und es wird für die Männer viel zu tun geben. Nicht nur für unsere Legion."


    Er hielt inne.


    "Es wäre gut, wenn wir eine Stabsbesprechung einberaumen könnten. Geladen wärden die Kommandeure aller Einheiten. Sie sollen sich auf diese Besprechung vorbreiten, denn ich erwarte von ihnen einen kurzen Vortrag über den Status quo, die Arbeiten, eben was vor Ort Sache ist, und wie sie sich ihre Arbeit für den nächsten Frühling eingeplant haben."

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Reatinus guckte erstmal ein klein bischen blöd aus der Wäsche, verkniff es sich allerdings schnell wieder. Schließlich hatte er mit einer wichtigen Persönlichkeit zu tun.


    "Das ist mir durchaus bewusst Legatus. Allerdings braucht der Duumvir und sogar der Senator Avarus ein paar Informationen. Wer fragt, hat ja warscheinlich keine Antwort.". Er überlegte kurz, was alles auf dem Plan stand und fuhr fort. "Ich muss auf jeden Fall in Erfahrung bringen, wie viel unserer Männer beim Bau zur Verfügung stehen. Zudem benötige ich Infos über den Stand der Ziegelproduktion und auch gut gemischtes opus caementitium wird benötigt. Diese Fragen wurden mir bei meinem Besuch beim Duumvir gegeben und ich habe noch keine Antwort darauf..."


    Meridius schüttelte den Kopf.


    "Verschon mich damit, Soldat. Verwaltungsangelegenheiten bezüglich Ziegelproduktion, das Errichten einer Taverne und die notwendigen Soldaten, und ähnliches besprich am Besten mit dem Praefectus Castrorum. Er weiß besser, wie die Bestände aussehen und welche Einheiten abgestellt werden können."


    Er sah den Soldaten an.


    "Sonst noch was?"

    Meridius fiel in das Lachen ein.


    "Nun, wenn Du es sagst. Meine Recherchen in den Archiven haben bisher nur ergeben, dass Germanien immer eine problematische Provinz gewesen ist und immer blieb. Und vermutlich wird sich daran nie etwas ändern.


    Caesar zog kurz über den Rhenus um der anderen Seite zu signalisieren, wie stark der Arm Roms ist. Drusus, Tiberius und Germanicus errichteten die Herrschaft bis an die Elbe, die regelmäßigen Feldzüge der Statthalter dienten dazu die Macht zu sichern, Recht zu sprechen, die Infrastruktur zu verbessern, die Verbündeten zu stützen und die Feinde zu schwächen, und doch, seit Verus wissen wir, dass es keine einfache Sache ist ..."


    Er hielt inne und blickte zu seinem Cousin Magnus


    "... auch wenn ich mir sicher sein kann, dass mein Praefectus Alae loayaler ist und ich mich auf ihn verlassen kann. Mir dürfte also nicht das selbe Schicksal blühen..."


    Er lachte.


    "Sei es drum, ein Landgut hier würde sich alleine schon wegen meiner Familie anbieten."

    Meridius schmunzelte und setzte sich nun ebenfalls. Auf einen Wink hin kam ein Bediensteter angelaufen und servierte Wein. Meridius griff sich das Glas und forderte den Gast auf, es ihm gleich zu tun. Dann stellte er das Tringefäß wieder ab.


    "Davon bin ich überzeugt."


    Er wartete einen Moment, bis auch der Tylusier einen Schluck genommen hatte.


    "Sag, Ioshua, welche Waren bietest Du an?
    Und was spricht für die Qualität Deiner Waren?"

    Meridius widmete sich wieder der Betrachtung der Karten. Dann rollte er diese zusammen, schenkte sich einen Becher Wein ein, nahm einen Schluck, stellte den Becher ab und begab sich zur Türe um einen Burschen nach dem Praefectus Castrorum zu schicken.


    Der Bursche eilte so schnell er konnte.


    Meridius kehrte unterdessen erneut an seinen Platz zurück, um die Karten ein weiteres mal auszurollen.

    Meridius hörte sich an, was der Soldat zu sagen hatte und lehnte sich dann zurück.


    "Die neue Taberna? Wieso sollte ich da am besten helfen können? Dabei handelt es sich um eine Stadtangelegenheit. Am Besten suchst Du den Duumvir auf, er kennt - soweit ich weiß - auch den zukünftigen Pächter und wird Dir sicher weiterhelfen können. Ich bot mich damals nur an, für den entstandenen Schaden aufzukommen. Weitere Planungen fallen sicher nicht in meinen Zuständigkeitsbereich..."

    Nachdem er sich frisch gemacht hatte und die Bekleidung des Legatus Legionis gegen eine Senatorentoga ausgetauscht hatte, traf nun wenig später auch der Statthalter samt Gattin und weiteren Personen am Ort des Geschehens ein. Prudentius lebte in einem angenehmen Haus, wie Meridius schon festgestellt hatte, das Anwesen war ebenso beeindruckend gewesen... Nicht übertrieben beeindruckend, wie manche Anwesen rund um Rom, aber doch gewaltig für Germanien. Und dennoch bescheiden, so wie es eines Cato würdig gewesen wäre.


    Er steuerte direkt auf den Hausherrn zu.


    "Prudentius, Du nennst eine schönes Landgut Dein Eigen. Beindruckend. Ich selbst überlege mir ja auch schon seit einiger Zeit, mir ein Anwesen in Germanien zu erwerben, allerdings werde ich damit wohl besser bis zum Frühjahr warten..."

    Meridius dachte nach und er glaubte sich in der Tat zu erinnern. Ja, so war es. Es rannten ja nicht so viele Orientale in Germanien rum, es konnte in diesem Fall nur dieser Ioshua Hraluch sein.


    "Willkommen in Mogontiacum..."


    sprach Meridius und lächelte dann.


    "Ich hoffe, die Überfahrt war dennoch angenehm. Es ist selten, dass um diese Jahreszeit noch Schiffe diesen Weg auf sich nehmen. Zu dieser Jahreszeit rechnet man ja stündlich mit Schneefällen, bisher sind sie ungewöhnlich lange ausgeblieben."


    Er wies seinen Gast mit einer Handbewegung an, Platz zu nehmen.


    "Womit kann ich Dir helfen?"

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Jawohl, Legatus!"


    erwiderte er und blieb dann noch stehen, ob es sonst etwas gäbe.


    "Ich danke Dir, Centurio."


    sprach Meridius und nickte dann, zum Zeichen, dass er abtreten könne. Es war wirklich gut, dass der Centurio sich der Sache annahm und Meridius würde ihn mit Sicherheit beobachten. Wer wusste schon in welche Richtung Karrieren sich noch entwickeln konnten...

    Meridius nickte. Über die Reise von Honorius wusste er Bescheid, seine Comes hatte ihn diesbezüglich aufgklärt. Nichts desto trotz konnte es natürlich nicht schaden, wenn der Decurio noch seine Sicht der Dinge schilderte. Purgitius, Purgitius, dachte Meridius, hatte sein Freund und Vorgänger während seiner Statthalterschaft geschludert, oder die bewährten Wege einfach verlassen? Jedenfalls waren ihm bei der Durchsicht der Akten keine entsprechenden Dokumente untergekommen, welche das Verhältnis zu den benachbarten Stämmen dergleichen regelten, wie es in den letzten Jahrzehnten der Fall gewesen war. Sei es drum, es war seine Aufgabe nun auch diese Stein aufzuheben...