Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    "Das ist ein Wort."


    sprach nun Meridius und lachte ebenfalls. Schön. So ging es jetzt immerhin vorwärts. Er winkte einen Sklaven herbei und gab diesem zu verstehen, dass sie nun doch zuerst für eine kleine Weile in den Garten gehen würden. Der Sklave nickte und verschwand dann, um die Sitzgelegenheiten zu überprüfen und nachzusehen, ob im Garten auch alles seine Richtigkeit hatte.

    Als Lucius von seiner Mutter sprach konnte Meridius nicht umhin ihm insgeheim Recht zu geben. Iulia war sicher froh, dass er die meiste Zeit in der Regia verbrachte, auch wenn er fast den ganzen Tag in seinem Officium oder seinem privaten Arbeitszimmer verbrachte.


    "Sorge? Nein, ich mache mir keine Sorge. Ich stelle nur fest, dass Du stärker geworden bist. Und Du lässt Dir nun einen Bart wachsen. Er steht Dir im Übrigen..."


    Er legte die Schriftrolle nun zur Seite.


    "Was Deine Zukunft betrifft, kannst Du schon morgen anfangen, wenn Du möchtest. Ich will Dich aber nicht drängen. Wenn Du meinst, dass Du bereit bist, Du weißt, wo sich das Castellum befindet."

    Auch Meridius stand etwas unkoordiniert unkontrolliert und konzeptlos in der Gegend herum, wusste er jetzt nicht, wie es genau weitergehen sollte und was die nächsten Schritte wären. Garten, oder nicht Garten? Einkleiden mit einem Schal von Iulia oder nicht?


    Er blickte zuerst zu Iulia dann zu Aureliana.


    "Nun, mir ist es gleich. Einigt ihr euch, was wir machen."


    sagte er und lachte.

    Meridius lächelt erneut. Er genoß die Unterhaltung mit seinem Sohn.


    "Ich bin weit rumgekommen, Lucius. Ich bin Soldat. Im Grunde spielt es da keine Rolle mehr, wie das Wetter ist, oder ob man noch Tag oder schon Nacht hat. Die Büroarbeit ist indess etwas ganz anderes, und obwohl man in der Verwaltung der Legion eine Menge zu tun hat, kommt nun auch noch die Provinz hinzu..."


    Er wurde nachdenklich. In der Tat hatte er mehr am Schreibtisch zu tun, als ihm manchmal lieb war. Vielleicht sollte er zum Ausgleich Besprechungen nur noch in den Thermen führen und alles was er schrieb diktieren. Nur wo fand man einen geschickten Scriba, der sich genau so anstellte, wie er es sich wünschte? Mit den bisherigen Scriba hatte er nicht immer die ideale Lösung gefunden.


    "Du hast Dich verändert, kann es sein?
    Man sieht Dich kaum noch..."

    Er nickte und kam dann näher an das Bett, bis er schließlich vor ihr stand und die Öllampe dann auf dem Tischchen neben dem Bett abstellte.


    "Wie war Dein Tag heute?"


    Herrschaftszeiten, was redete er da. Im Grunde war er ja wegen etwas anderem gekommen, doch wie es schien war er vor lauter Arbeit aus der Übung und wusste schon gar nicht mehr, wie man seine eigene Gemahlin flach legte. In jedem Bordell wäre es wahrscheinlich einfacher gewesen, auch wenn Meridius diesbezüglich nur auf Erfahrungen aus seiner Jugendzeit zurückgreifen konnte. Er schmunzelte.


    "Ich dachte, ich schau mal bei Dir vorbei.
    Ich hatte Sehnsucht nach Deiner Nähe..."


    drückte er sich dann doch noch eleganter aus.

    Erst jetzt wurde Meridius gewahr, dass es sich bei der Sklavin um einen jungen Sklaven handelte. Herrje, manche Sklaven hatten aber auch wirklich weibische Gesichtszüge und offensichtlich war es eben doch schon spät. Die Öllampen leuchteten den Raum am Abend schon nicht mehr gänzlich aus. Novemberabende konnten tückisch sein.


    "Ich wollte von Gaius Salustius Crispus De coniuratione Catilinae zu Ende lesen, aber ich glaube viel bekomme ich heute nicht mehr hin. Es ist schon ziemlich dunkel und wahrscheinlich macht man sich bei diesem Licht auch die Augen kaputt."


    Er sah zu seinem Sohn und lächelte.


    "Wie geht es Dir und was macht Valeria?"

    Sim-Off:

    Also, es ist mal wieder soweit, dass Beförderungen stattfinden müssen, weil bei manchen stehen die noch aus. Nicht bei allen, wohlgemerkt, aber bei manchen. Und wir müssen die Truppe ein bissle modifizieren. Im Grunde geht es daher um die Optioposten, die verteilt werden müssen und wir haben zwei Kandidaten: Redivivus und Artorius. Alternativ darf auch zur Reiterei gegangen werden. Die roten Posten sind zu besetzen.


    Meine Vorstellung der "Legio II der Zukunft" (klingt stark nach Bundeswehr-Slogan) sieht wie folgt aus:


    Praefectus Castrorum Germanicus Corvus
    meine rechte Hand und Verwaltungsmädchen für alles


    Centurio Terentius Cyprianus --> fällt aus, da Cursus Honorum


    Centurio Annaeus Scipio --> Centurio Statorum
    Optio xyz --> rechte Hand des Centurio Statorum
    Die zwei werden hauptsächlich die Polizeiarbeit und die Wachen in der Regia simmen und haben als Sheriff und Deputy sicher ne Menge zu tun.


    Centurio Iulius Raeticus --> Medicus Ordinarius
    (Optio xyz --> Optio Valetundiarii)
    Auch unser Chefarzt könnte einen Assistenten gut gebrauchen.


    Centurio Petronius Crispus --> Centurie (was in der Legio so anfällt)
    Optio xyz --> rechte Hand des Centurios
    Legionarius Germanicus Varus --> Mannschaft
    Probatus Iulius Lucullus --> Mannschaft
    Die beiden wären für die Ausbildung der Soldaten zuständig, für alles was sonst so im Lager anfällt, sind also quasi die Offiziere der Graßfresser und Kampfschweine, machen Märsche, Drill, Bauarbeiten, usw.


    Duplicarius Octavius Varus --> Leibwache des Legaten
    Eques xyz --> Duplicarius
    will ich verstärkt als meine Eskorte und Leibwache auftreten lassen, auch Meldereiter und Boten. Wen es interessiert, darf das machen. Nahkontakt zum Legaten inklusive. :D

    Meridius griff sich die Wachstafel der betreffenden Einheit und sah nach.


    "Ja, beide kommen in Frage. Ich kann aber schlecht beide befördern, sie würden Einheitentechnisch auseinandergerissen werden. Auf der anderen Seite sind beide längst überfällig..."


    Er klappte die Tafel wieder zu.


    "Gut. Regel Du das mit den Beiden. Einer der beiden kann Dich als Optio sofort ersetzen. Der andere muss warten, oder aber er ergeift die Chance und wechselt entweder ins Valetudinarium, wo der dortige Centurio sicher auch einen neuen Helfer gebrauchen kann, oder er wechselt zur Legionsreiterei, wo er quasi als Eques weitermacht, mit Aufstiegschancen auf mehr. Man darf die Eques nicht unterschätzen. Sie dienen mir quasi als Leibgarde. Wenn einer der beiden gut reiten kann, soll er es sich überlegen. Kämpfen können beide und zuverlässig sind sie auch. Dritte Möglichkeit wäre in den Stabsdienst hier in die Principia. Oder es lässt sich einer in eine andere Einheit versetzen. Ich wüsste zur Zeit nur nicht, welcher Centurio noch einen Optio gebrauchen könnte. Vielleicht der Centurio Statorum... Ich müsste allerdings vorher nachsehen."


    Er blickte den Mann an.


    "Wenn Du die Sache geregelt hast, gib mir Bescheid."

    Nachdem er einige Dinge noch erledigt hatte, betrat Meridius, wie er es häufig zu tun pflegte das Tablinum um noch etwas Zeit mit guter Literatur zu verbringen. Er hatte noch ein Buch ausstehen und war bisher erst bis zur Hälfte durchgekommen. Wie er den Raum betrat, entdeckte er Lucius, welcher mit einer Sklavin einem Würfelspiel nachging.


    "Lucius."


    sprach er zu seinem Sohn und ging unbeirrt zu seiner Sitzgelegenheit.


    "Lasst euch nicht stören. Mach ruhig weiter."


    setzte er noch hinzu und nahm dann Platz. Es war ein anstrengender Tag gewesen und etwas Entspannen im Kreis der Familie tat sicher gut. Die Momente waren eh selten, dass er mit seinem Sohn einmal im selben Raum war, ohne dass es etwas spezielles zu besprechen gab.

    "Salve, Optio."


    Meridius grüßte den Soldaten und forderte ihn dann auf bequem zu stehen.


    "Ich habe mir Deine Unterlagen angesehen. Du bist ein fleißiger und tüchtiger Mann, diszipliniert und mit Führungsqualitäten. Du packst selber mit an und zögerst nicht lange, wenn es darauf ankommt. Solche Männer sind selten gesät."


    Er legte die Wachstafel wieder auf den Tisch.


    "Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Ich werde Dich zum Centurio ernennen. Als Centurio wirst Du die Aufgabe haben, die Männer Deiner Einheit auszubilden, und zwar in allen Belangen. Disziplin, eiserne Disziplin, Gehorsam und Tapferkeit, Besonnenheit. Sowohl im Umgang mit den Waffen, also auch durch Märsche, und was alles dazugehört. Du achtest auf ihre Einsatzbereitschaft, bist verantwortlich für die Männer Deiner Centurie, erledigst auch die anfallende Verwaltungsarbeit und schreibst mir regelmäßig Berichte. Einer pro Monat dürfte allerdings reichen.


    Du solltest zudem einen Deiner Männer zum Optio befördern. Welche Deiner Männer wäre geeignet?"


    Er sah den baldigen Centurio fragend an.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Corbulo
    Name: Marcus Decimus Corbulo


    Gens: Decima


    Wohnort: Mogontiacum


    Geht grundsätzlich klar. Allerdings nicht als Mitglied des Hauptstammes, da es sonst zu kompliziert wird, Verwandtschaftsbeziehungen nachträglich zu konstruieren. Im Zweig von Decimus Cato ist allerdings noch ne Menge Platz. Was hast Du Dir als Verwandtschaftsbeziehung vorgestellt? Wie alt willst Du sein? Schau Dir einfach unsere beiden Hauptzweige an.


    Ach ja, Mogontiacum ist eine gute Wahl. Ich schließe daraus, dass Du gleich Kontakt zu mir herstellen willst. Ist ne gute Sache. :)


    @ Stadtwache: Die Gens-Sperre ist weg, oder?

    Die Gruppe um den Legaten passierte das Tor. Der Exerzierplatz lag vor dem Lager und ausserhalb der Mauern der Stadt. Die Männer waren in voller Montur angetreten und hatten Aufstellung genommen. Schon lange nicht mehr, hatte der Legatus die komplette Legion angetreten gesehen. Abgesehen von der Inspektion war dies jedoch auch eine vorzügliche Übung.


    Er stoppte sein Pferd vor der Feldherren-Tribüne, schwang sich hinunter, wechselte ein paar Sätze mit einem der Tribunen und bestieg dann das Podest. Von hier oben war der Überblick über die angetretenen Reihen noch besser und die Wimpel und Standarten machten zusammen mit den Helmen einen beindruckendes Bild.


    "Nicht schlecht."


    sprach er zu dem Praefectus Castrorum.

    Meridius hörte sich an, was Lucius zu sagen hatte, sah ihm dann aber ohne einen weiteren Kommentar nach. Im Grunde war jetzt der falsche Zeitpunkt um zu diskutieren und um Schuldzuweisungen zu äussern. Valeria war eine erwachsene Frau, sie hatte ihre Berufung im Cultus Deorum, verdiente nicht schlecht und ... Ach, was dachte er hier überhaupt.


    Er zuckte mit der Schulter und machte sich auf den Weg, dem Maiordomus und Iulia Bescheid zu geben, dass Valeria von nun an fürs erste in der Regia wohnen würde. Zumindest solange, bis sie wieder gesund war. Und alles weitere würde man dann regeln.


    Und bezüglich seines Sohnes, hatte er mit diesem auch noch zu reden.

    Zitat

    Original von Narrator Germaniae
    "Nein Legat, wie ein Priester schaust du wohl nicht aus", sagte die Matrone leicht amüsiert und musterte Meridius kurz im Schein der Öllampen, ehe sie abschließend nickte.
    "In Ordnung. Wir werden alles nötige vorbereiten und dich auf dem Laufenden halten. Es...wäre sicher keine schlechte Idee, wenn nicht nur Römer um Vergebung bitten, sondern auch die germanischen Einwohner der Stadt. Vielleicht kann die Comes mit ihnen reden, ihr schenken sie vermutlich eher Gehör als einem Römer, der durch und durch Römer ist."


    Meridius stutzt etwas.


    "Römer, Nichtrömer... ich kann es bald nicht mehr hören. Wer ist ein Römer, wer ist kein Römer? Ich bin selbst Iberer, habe aber das Bürgerrecht der Stadt Rom. Nichts anderes bedeutet es Römer zu sein, als das Bürgerrecht dieser großen Stadt zu haben. Geht das den Leuten nicht in den Schädel??? Da ist es doch Scheißegal, ob man Germane, Iberer oder Latiner ist..."


    Er musste sich zusammenreißen, dass er diese Nacht nicht noch Amok lief, wie vermutlich andere in der Stadt auch.


    "Ordne die Opfer an und wenn Du meinst mit der Comes sprechen zu müssen, dann tu das. Vielleicht hat sie ja einen Draht zu den Bewohnern dieser Stadt, die nicht das Bürgerrecht der Stadt Rom erhalten haben und lediglich in diesem Herrschaftsgebiet leben... Diese sind natürlich zu den Opfern ebenfalls eingeladen."

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Scipio
    Ich zuckte mit den Schultern, Ich habe keine Ahnung warum er das gemacht hat, wird sich in die Enge getrieben gefühlt haben!
    Ich werde mich umgehend an die Arbeit machen!
    Dann überlegte ich einen moment. Legat, was ist mit Hedda? Willst du immer noch mit ihr reden, oder hat Numerianus vorrang?


    Für einen kleinen Moment musste er seine Gedanken sortieren.


    "Ich vernehme alle. Einen nach dem anderen. Es bleibt beim ursprünglichen Vorgehen, nur dass Du es ausweiten kannst. Ich brauche eine Zusammenstellung über diesen Fall mit Numerianus, mit Hedda, den Überfälle heute Nacht, der letzten Tempelschändung, diesen Schmierereien, und dem Tempelraub. Trag mir einfach alles zusammen was Du hast, am besten in getrennten Wachstafeln."


    Er räusperte sich.


    "Ich gehe die Informationen dann durch und werde mir jeden einzelnen selber vorknüpfen. Der Innenhof dürfte dafür den geeigneten Ort abgeben. Ah ja, und ich gehe davon aus, dass keiner der Gefangen ausbrechen wird, keiner Besuch empfängt, als Essen kriegen sie nur Brei, den Du selber anrührst, die Zellen werden gründlich durchsucht, Freigang gibt es nicht, jeder bekommt Einzelhaft. Eine weitere Panne wird es in diesem Fall nicht geben."


    Er wirkte etwas gedankenverloren.


    "Und diesen Kerl, der Duccia überfallen hat, solltet ihr auch schnappen. Die Tore bleiben zu, bis jeder Fremde, der kein hinlängliches Alibi hat und den örtlichen bekannt ist, genaustens verhört und ihr, sowie der Wache gegenübergestellt wurde. Ich hab genug von diesen Übergriffen und sollten diese nicht aufhören, werde ich die angrenzenden Stammesfürsten persönlich hierherzitieren, damit sie ihre Leute unter Kontrolle halten."

    Es war unglaublich ruhig und leer im Lager, als Meridius die Principia verließ, sich auf sein Pferd schwang und mit einigen Stabsoffizieren dann den Weg Richtung Exerzierplatz einschlug. Er hatte extra länger gewartet, weil er davon ausging, dass es einige Zeit brauchen würde, bis alle Männer - ausgenommen derer, die Wachdienst und sonstige Aufgaben schoben - sich auf den Exerzierplatz begeben hatten. Zwar wurden derlei Aufmärsche regelrecht geübt, doch vor allem bei den Neuen kam es immer wieder vor, dass sie sich nicht geschlossen zum Exerzierplatz begaben, sondern aus welchen Gründen auch immer, verspätet und einzeln dort einfanden. Auch ein Grund, warum Meridius seine Centurione immer anwies, gnadenlos durchzugreifen und in den Einheiten für Disziplin zu sorgen. Ein Verkehrsstau auf der Via Praetoria oder Principia war das letzte was die Legion sich leisten konnte, wenn es einmal ernst werden würde.


    http://www.imperium-romanum.in…/misc/castellum_legio.jpg

    Zitat

    Original von Claudia Aureliana Deandra
    Ich wählte eine angepasstere Begrüßung: „Salvete.“ Es kam leise über die Lippen, musste aber dennoch zu hören gewesen sein.


    Ich nickte meinem Leibsklaven zu, hatte aber noch einen Einwand.


    „Setz mich lieber ab, bevor du zum Cursus Publicus schreitest.“ Währendessen blickte ich bereits zu meinen Gastgebern. „Es tut mir leid, dass ich euer Leben derart durcheinander bringe, wo ihr doch noch nicht so lange verheiratet und sicher lieber unter euch seid.“


    Meridius erwiderte den Gruß und lächelte.


    "Salve, Aureliana. Mach Dir keine Gedanken. Du bringst unser Leben nicht durcheinander und bist auch keine Belastung, falls Du das meinen solltest."


    Er sah Iulia an und blickte dann wieder zu Aureliana


    "Sollen wir erst Platz nehmen und uns ein wenig stärken, oder machen wir erst einen Spaziergang in den Garten? Falls Du Dir letzteres nicht zutraust, kann ich Dich bis zum Gartenstuhl geleiten. Es ist in der Tat nicht weit. Also, was zuerst?"

    Sie war also noch wach. Ihre Stimme war neckisch, aber auch verschlafen, wie er fand, offensichtlich hatte sie sich schon zur Ruhe begeben und da keine Öllampe mehr brannte, hatte sie womöglich schon geschlafen. Dennoch trat er näher.


    "Du hast schon geschlafen?"


    Viel mehr sprach er nicht.